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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1923
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redalttoneller Teil. X- Sl, 19. April 1923. abzujehcn. 1799 war Gertrud Kramer Aileiniigeiitümerin der Druckerei geworden, sie nahm den kurfürstlich Mtinsterischcu Hauptmanu Ferdinand NcgeuSbcrg zum Ehegemahl, und dieser Ehe entsproß 1888 ein Sohn, Friedrich Rcgensberg, der 1823 die alte Druckerei übernahm und ihr 1835 seinen Name» gab. Er richtete einen buchhäiidlerijchen Betrieb ein und war ein sehr tüchtiger Mann, dem die Erfolge nicht versagt blieben. Er starb hochbetagt 1885. Da kein männlicher Erbe vorhanden war, so ging bas Unternehmen aus seinen Schwiegersohn, Bernhard Theissing, über, den Sproß einer alten Münsterischc» Buchhändlerfamilie. Dieser gab der Firma ihre fetzige Form und hat sie in einem langen Lebe» ivciterentwickelt. Am 22. Dezember ISIS wurde er im Alter von 87 Jahren durch den Tod von seinem Tätigkeitsfeld abberusen, und seine zweite Tochter Maria, vermählt mit dem Amtsgerichtsrat Hermann Lu cos, ist jetzt Inhaberin der Jubelsirma. Uber 3ÜV Jahre ist die setzt Ncgcns- bcrgsche Buchdruckcrei in derselben Familie, wenn auch in ver schiedenen Zweigen, geblieben, ein Jahrhundert lang besteht der Buch- handlungsbetricb, der der katholische» Welt wertvolle Kompendien und Gebetbücher geliefert und im Sortiment wackere Kulturarbeit geleistet hat. Mögen dem alten Geschäft aus dem alten Geschlecht stets tüchtige Führer erstehen, auf daß es weiter blühe und gedeihe zum Segen des Vaterlandes und dem Buchhandel zur Ehre! Zur Schliissclzahlsragc. — Bei der Geschäftsstelle ist nachstehendes Schreiben eines Hamburger Verlegers eingcgangen: »Mit größtem Bedenke» lese ich in den letzte» Börsenblättern Anzeigen, darunter nnmhastcr Verleger, baß sie zunächst bei der Schlüsselzahl 2SSÜ verbleiben. Da ein solches Gebaren, ganz abge sehen von der großen wirtschaftlichen Unllngheit, in denselben Fehler wie vor dem Krieg« znrückznversalle» droht und das ganze eben mühsam errungene System einheitlicher und vor allen Dingen übersichtlicher Preisbildung schnellstens über den Hausen werfen muß, scheint cs> mir bas dringendste Gebot, daß der Börsenverein und der Bcrlegcrverein möglichst amtlich mit aller Schärfe warnend Ihre Stimme im Börsenblatt erheben, mit dem Hinweis darauf, daß, wenn dem einzelnen vielleicht, was mir allerdings bei genauer Kalkulation merkwürdig erscheint, die ehemals richtigen Grundzahlen zur heutigen Schlüsselzahl zu hoch erscheinen, höchstens diese herab gesetzt, aber nicht Änderungen an der Schlüsselzahl vorgenommen werden. Ich bin überzeugt, bah Sie noch eine ganze Reihe ähn licher Zuschriften der Art wie die mcinige von heute erhalten werden, und hasse daher, daß diese oder ähnliche Maßnahmen schnell stens ergriffen werden.« Diese Äußerung verdient in der Tat Beachtung. Bekanntlich wird die Schlüsselzahl so errechnet, daß die jeweilige Steigerung der ma teriellen Herstellungskosten aus Grund der Jndices für Papier, Druck- und Buchbindcrarbeit ermittelt und gegen die Steigerung des Lebens» haltungsindc; gestellt wird. Das Mittel aus beiden ergibt eine Nicht zahl, die anzeigt, um welchen Grad sich die Teuerungslage im ganzen gegen den lctztvorherigen Stand verschoben hat, welche weitere Geld entwertung mithin erneut auszugleichcn ist. Ter Schlüsselzahl 68 entsprach die Richtzahl 1. Im selben Verhältnis ist die Schlüsselzahl zu steigern, so daß also die erste Schlüsselzahl KS mit der jeweiligen Nichtzahl multipliziert die neue Schlüsselzahl ergibt. Macht man diese Rechnung für die Schlüsselzahl 2VVV und für -die jetzige Lage ergibt sich: Papierpreisindc; 818 888 819 000 Druckeraufschlng 338 868 496 500 Buchbinderausschlag 374 700 547 000 Summe 1 533 368 1 862 500 Mittel 511120 620 838 NcichSlibenshaltungSindex 188 841 285 488 Summe 679 161 906 233 Mittel 339 581 453117 Nichtzahl 34 45 Schlüsselzahl 2040 2700 Tatsächliche Schlüsselzahl 2808 2500 Daraus ist zu ersehen, daß rein rechnerisch jetzt sogar eine Schlüssel zahl von 27SS gcrechtsertigt wäre. Die tatsächliche Schlüsselzahl 2SSV stellt also an und sür sich schon eine beträchtliche Konzession dar, was um so schwerer ins Gewicht fällt, als die Erhöhung bekanntlich ja schon wesentlich früher hätte erfolgen können. Der Abbau der Papier- preije ist in der obigen Rechnung bereits berücksichtigt und die Er höhung aus 2SSS ist ja nicht zuletzt auch deshalb hinausgeschoben worden, weil der Buchhandel glaubte darauf rechnen zu können, es würde bei den Papierpreiseu ein so starker Abbau erfolgen, daß er 528 bei der Schlüsselzahl 2VSV würde bleiben können. Leider ist dies» Hoffnung enttäuscht worden, trotzdem die Papicrprcise bekanntlich nach der Besserung der Mark weit über den Weltmarktpreisen liegen. Eine vollständige Abkehr von der Methode der Schlüsselzahlermittlung er scheint völlig unmöglich. Denn damit würde das ganze System über den Hausen geworfen und eine schier unlösbare Verwirrung geschossen wer ben, da kein Verleger mehr wissen würde, wie er seine Grundzahlen anzu- sctzen hätte. Die Stetigkeit in der Methode der Feststellung der Schlüsselzahl und ihre automatische Anpassung an die Verände rungen der Leuerungslage dürsten sich nachgerade als unumstößliche Notwendigkeit herausgestellt haben. Glauben daher einzeln« Verleger tatsächlich, mit ihren Preisen zu hoch zu sein, daß die Abjatzsähigkeit gefährdet wird, so dürfte eine Korrektur nur an de» Grundzahlen möglich sein, wie der Hamburger Einsender oben richtig betont. Mög licherweise sind ja in der Tat einige Grundzahlen irrtümlich zu hoch angesetzt worden. Di! Schlüsselzahl 2500 verspricht im übrigen sür längere Zeit Dauer zu behalten, sofern die jetzt erreichte Stabili sierung der Mark und die damit zusammenhängende Stabilisierung der Preise nicht erschüttert wird. Die dadurch gesicherte Stetigkeit dürfte auch dem Buchhandel wie den Bücherkäufern durchaus be grüßenswert erscheine». Wichtig für Inhaber von unterstempelten Kreuzband-Formulare». — Da die Außcnhandelsnebcnstellc immer wieder Differenzen mit den Inhabern von unterstempelten Kreuzband-Formularen hat, sieht sie sich wiederholt genötigt, auf die Einhaltung der wichtigsten Bestim mungen sür dieses Entgegenkommen hinzuweiscn. Wenn den nach- stehenden Vorschriften nicht nachgekommen wird, muß die Allste,«- hanbclsnebenstellc die Blocks zurückziehen. 1. Au s la » d p r e i s c sind genau einzuhalten und auf den Fakturen in jedem Falle anzugeben, auch wenn Umrechnung in deutsch« Währung <zum Tageskurs) erfolgt. Bei Berechnung in fremder Währung ist ans der Duplikatfaktur die Endsumme In Mark um zurechnen zu dem im Börsenblatt wöchentlich veröffentlichten Ge bühr e n k u r s e. 2. Antiquariat darf nur i» ausländischer Währung airk- geführt werden laut Bekanntmachung der Außenhandelsncbenstelle vom 2K. März 1823, Absatz 7, falls nicht feste Auslandpreise in von der Außenhandelsnebcnstelle genehmigten Antiqnariatskatalogen festgesetzt worden sind. Fakturen vor Versand wie zu 5. 3. Be r l c g e r a n g a b e ist bei jedem Werke erforderlich. 4. Für die Berechnung ist der am Versandtag gültige Preis maßgebend. 5. Fakturen über Geschenksendungen müssen vor dem Versand der AußenhandelSnebenstelle zur Genehmigung eingereicht werden. 6. Alle Verkäufe, die auf Grund besonderer Verein barung getätigt werden, sind ebenfalls vor Versand bei der Außen- handelSncbenstclle zur Prüfung vorzulegen. 7. Jeder Faktur sind ausgeschriebene Meldezettel, die bei der Außcnhaudelsnebeustelle eingefordcrt werden können, bciznfügen. 8. Duplikatsakturen sind spätestens zehn Tage nach erfolgtem Versand einzureichen. Stcucrvorträge anläßlich der Kantatcverjammlung. — Obwohl die Fristen sür die Steuererklärungen am 38, April ablaufen, soll in Form von Vorträge» den zu Kantate in Leipzig versammelten Mit- gliedern des Börsenvereins noch ein Überblick über die neue» Bor- schristcn gegeben werden. Die neuen Bestimmungen haben ja nicht nur Augcnblicksbedeutung, sondern werden sich auch iu de» späteren Deklarationen answirken. Es werden am Freitag, dem 27. April 1823, abends )48 Uhr, in der Gutcnberghalle, Dolzstraßc 1, spreche» Herr Rechtsanwalt vr. R o n n i g e r-Leipzig über die neuen Steuer- bewcrtungsvorschriflcn und Herr Syndikus vr. Heß über Ilmsatz- und Luxusstcuer. Mit diesen Vorträgen wird eine Einrichtung weitcr- gesührt, die erstmalig im vorigen Jahr mit dem Vortrag von Herrn Cramcr-Hcilbronn ausgenommen wurde. Die Gelegenheit der An wesenheit zahlreicher Vertreter des Buchhandels i» Leipzig aus An laß der Kantatcvcrhandliingen muß ausgcnutzt werden zur Behand lung auch sonst für den Gesamtbuchhandcl wichtiger Dinge, die nicht in den Rahmen der Tagesordnungen der Versammlungen einzusügen sind und anders nur schwer behandelt werden können. Der Auf enthalt in Leipzig wird sich so noch besser nutzbar machen. Bewertung der Warenvorräte sür die Vermögenssteuer. — Der Zentralverband des Deutschen Großhandels ist mit dem Finanzmini sterium in Verhandlungen getreten, um sür diejenigen Warengruppen, die am Lager nicht getrennt gehalten werden und bei denen die allg»-
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