Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1911

V 4, L. Januar 1S11. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 177 ausgedehnt haben, hat sich diese Steigerung in keiner dieser Kategorien fortgesetzt, außer in der letzten (Sport, Ver schiedenes), deren Rahmen ziemlich dehnbar sind. Darin liegt der beste Beweis für die wenig ausgeprägten Schwankungen dieser Produktion. Großbritannien. Die im Jahre 1908 angezeigte Abnahme der Produktion neuer Veröffentlichungen ist von kurzer Dauer gewesen und hat einer beträchtlichen Zunahme (-s- 493) Platz gemacht; nur die neuen Auflagen sind ein wenig gewichen und machen nur noch 21.2 Prozent der Gesamtproduktion aus (1998.23,5 Prozent). Der beständige Fortschritt in den letzten zehn Jahren, der setzt bereits eine fünfstellige Ziffer erreicht hat, geht aus folgender Tabelle hervor: Jahr Reue Erscheinungen Reue Auflagen Insgesamt 1900 5760 1389 7149 1901 4956 1089 6044 1902 6839 1542 7881 1903 6699 1682 8381 1904 6466 1878 8334 1905 6817 1435 8262 1906 6985 1618 8603 1907 7701 2213 9914 1908 7512 2309 9821 1909 8446 2279 10725 Insgesamt 67170 17434 84604 Die Produktion des Jahres 1999, verglichen mit der des Vorjahres, verteilt sich auf die verschiedenen Zweige folgendermaßen: 1998 1909 Neue Neue Neue Neue Theologie, Predigten Bücher Auflagen Bücher Auflage 762 170 860 162 Erziehung, Schulbücher, Phi lologie 649 88 628 101 Romane, Erzählungen 1819 968 1839 1042 Recht, Rechtswissenschaften 161 99 161 82 Staats- und Volkswirtfch. Handel 554 ll7 638 114 Künste, Wissenschaften, illu strierte Werke 950 214 978 223 Geographie, Reisen 409 104 436 97 Geschichte, Biographie 698 162 762 161 Poesie, Theater 344 225 324 151 Almanache, Kalender 441 617 Medizin 227 83 263 84 Schöne Wissenschaften, Essays 178 79 242 62 Vermischtes, Broschüren 430 — 908 — Insgesamt 7612 2309 8446 2279 9821 1» 72S Weit über die Hälfte der Zunahme der neuen Bücher muß aus Rechnung der letzten Gruppe (Vermischtes, Bro schüren) gesetzt werden (st- 478); die übrigen Schwankungen, die sich auf fast zehntausend Veröffentlichungen verteilen, verlieren dadurch viel an Bedeutung; außer dem Steigen in den meisten Zweigen, besonders in denen für Theologie und Philosophie, für Romane und Erzählungen, sowie für Staats- und Gesellschaftswissenschaft ist ein Sinken nur in der Kategorie poetischer und theatralischer Erzeugnisse zu verzeichnen (— 94). Aus Ceylon sind im Jahre 1999 422 Bücher, Zeit schriften usw. erschienen, davon 245 in singalesischer Sprache, 196 in englischer Sprache, 43 in tamulischer Sprache, 7 in Pali, 4 in Sanskrit, 2 in Arabisch usw. Die Schulbücher stellen mehr als den vierten Teil dieser Gesamtproduktion dar. (Fortsetzung folgt.) Die Zentralbuchhandlung deutscher Rechtsanwälte. Wir empfingen folgendes Schreiben: Mainz, den 3. Januar 1911. Zu dem in der Nr. 300 des Börsenblatts für den deutschen Buchhandel vom 28. Dezember 1910 erschienenen Artikel in dem sogenannten nichtamtlichen Teil ersuche ich Sie, folgende Berichtigung aufzunehmen: »Es ist nicht wahr, daß die Zentralbuchhandlung deutscher Rechtsanwälte in ihrem Rundschreiben den Teil nehmern an ihrer Buchhandlung einen Gratisaufenthalt in Vereinssommerfrischen usw. in Aussicht gestellt habe, es ist auch nicht wahr, daß in irgend einem Rund schreiben der Zentralbuchhandlung auf persönliche Vorteile der Bezieher hingewiesen worden ist, es ist vielmehr wahr, daß der Aufruf zur Gründung von Vereinserholungsstätten für deutsche Rechtsanwälte in keinerlei Zusammenhang steht zu den Abnehmern der Zentral- buchhandlnng deutscher Rechtsanwälte. Rechtsanwalt Hans Soldan. Zu obigem sei bemerkt,daß sich in der»DeutschenRechtsanwalts- Zeitung«, herausgegeben von Rechtsanwalt Hans Soldan, in Nr. 11 vom 20. Oktober 1910, ein Aufruf befindet, überschrieben: »An die Frauen der deutschen Rechtsanwälte« und unterzeichnet von Hans Soldan, Mainz. Darin ist von der »großen Be drängnis großer Bruchteile unserer Standesgenossen« die Rede. Die Frauen werden aufgefordert, auch ihrerseits mitzuwirken an dem zur Gesundung nötigen Zusammenschluß. Wir wiederholen hier folgende Stelle: »Die ganze Frauenwelt ruft nach Gleichberechtigung, An erkennung und Betätigung — seht hier: der Stand des Mannes, seine Pflichten und seine Interessen weisen den Kollegen frauen große Aufgaben zu, die ganzer Männer be dürfen, die aber auch die Frauen in den Kampf rufen. Wenn die Herzen unserer Frauen die großen Aufgaben unseres Standes erfaßt haben, wird eine neue Kraft durch alle unsere Unternehmungen strömen. »Und es ist so vielversprechend, was wir Vorschlägen. Es sollen Erholungsstätten im Wald, an der See und im Gebirge für deutsche Rechtsanwälte und ihre Familien errichtet werden. Wir müssen klein anfangen und vorsichtig zu Werke gehen. Aber um den rechten Weg zu finden, müssen wir weitere Ziele, spätere Unternehmungen schon jetzt ins Auge fassen.« Nun ist der Unterzeichner dieses Aufrufs derselbe Herr Rechts anwalt Hans Soldan in Mainz, der dem Gedanken einer »Zentral buchhandlung deutscher Rechtsanwälte« in feiner Deutschen Rechtsanwaltszeitung in Erörterungen und Anzeigen breiten Raum gewährt hat. Und der Zusammenhang der geplanten Erholungs stätten mit der »Zentralbuchhandlung Deutscher Rechtsanwälte« wird klar aus dem Wortlaut einer Anzeige, die sich auf dem Umschläge von Nr. 6 der Soldanschen »Deutschen Rechtsanwalts- Zeitung« findet. Darin heißt es: »Zentralbuchhandlung Deutscher Rechtsanwälte Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mainz. Unabhängig vom Wirtschaftlichen Verband als selbständiges gewerbliches Unternehmen, dessen Neinverdienst den Standesunternehmungen zufließt, « Zur weiteren Unterrichtung verweisen wir auf die bezüglichen Artikel des Herrn R. L. Prager, Berlin, im Börsenblatt Nr. 198 vom 27. August 1910 und Nr. 248 vom 25. Oktober 1910. Redaktion des Börsenblatts. Kleine Mitteilungen. Die Niederlande und die Berner Konvention. — Der »Nisu^s Oourant« schreibt: »Als die Zweite Kammer in die Ferien ging, hat der Vorsitzende, unter einigen Entwürfen, die nach Wiedereröffnung der Sitzungen im Februar sofort behandelt 25 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang.