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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
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3, 4. Januar 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Ltschn. Buchhandel. 133 Zeitraum mehr zu schaffen als früher, um die Ansprüche ihrer Lebensführung und zuweilen — ja sogar häufig — einer luxuriösen Lebensführung befriedigen zu können. Das also dürfte eine der Ursachen — und nicht die unbedeutendste — des Überflusses sein, über den man sich unablässig beklagt, und wir würden sehr erstaunt sein, wenn die Aufwärtsbewegung nicht eine geraume Zeit fortdauertc, da die Bedingungen der Produktion sich so wesentlich geändert haben. Deutschland. Die Erzeugung von Büchern im Reiche und in den Nachbarstaaten deutscher Zunge (Österreich, Schweiz) ist im Jahre 1909 nicht vermindert worden, sie ist sich auch nicht gleich geblieben. Wie in den Jahren 1901, 1903 und 1904 hat sie vielmehr die Erzeugung des Vorjahres um etwas mehr als 2 Prozent überstiegen (st- 734 Veröffentlichungen). So sind also die recht dringenden Vorstellungen, die die maß gebenden Kreise gegen dieses beständige Steigen erhoben haben, wirkungslos geblieben. Umsonst hat man eine im allge meinen unbefriedigende Lage der Berufsschrifistellcr angekündigt, die mit Ausnahme einiger glänzender und beliebter Schriftsteller kaum von dem Ertrag ihrer Feder leben können; umsonst hat man auf die beträchtliche Anzahl wertvoller Bücher hinge wiesen, deren Absatz in offenbarem Mißverhältnis zu ihrem inneren Werte steht und zu der Mühe, die sie dem Autor und dem Verleger gekostet haben; umsonst hat man erstere beschworen, mehr Selbstzucht zu üben, sich mehr Beschränkung aufzuerlegen in der Richtung, daß sie nur reife Werke schaffen und veröffentlichen möchten, und letztere, nur Bücher zu verlegen, die es wirklich wert sind, gedruckt zu werden, keine schlechten und unreifen Werke von Dilettanten. Alle diese Klagen haben die bestehende Überproduktion nicht verhindern können; kein Buch ist deshalb weniger veröffentlicht worden. Wenn man den Autoren erklärt hatte, es sei nicht not wendig, jedes Jahr einen Band zu veröffentlichen zu genau derselben Zeit, mit zur Verzweiflung bringender Regelmäßig keit, so erwiderten sie, daß diese mehr «der weniger spontane Erzeugung guter und nützlicher Bücher aus der Notwendig keit der allgemeinen Konkurrenz hervorgegangen sei, die dem geistigen Arbeiter, der doch auch leben und seinen literarischen Ruf aufrechterhalten müsse, auferlegt worden sei. Tatsache ist, daß bis jetzt kein klarer, präziser und besonders positiver und ausführbarer Vorschlag gemacht worden ist, um das Übel, über das man sich beklagt, zu bekämpfen; man muß sich also in Geduld fassen. Unter diesen Bedingungen hat sich der Durchschnitt der Veröffentlichungen der letzten Jahre, der 1908; 24 767 be trug, im Jahre 1909 auf 25 420 erhöht, diese Ziffer wird in Hinsicht auf die Produktion dieses letzten Jahres noch um 5631 Veröffentlichungen überschritten, wie aus folgender Tabelle hervorgeht. Jahr Veröffentlichungen Jahr Veröffentlichungen 1890 18 876 1900 24 792 1891 21 279 1901 26 331 1892 22 436 1902 26 906 1893 22 946 1903 27 606 1894 22 670 1904 28 378 1896 23 607 1905 28 886 1896 23 339 1906 26 703 1897 23 861 1907 30 073 1898 23 739 1608 30 317 1699 23 716 1909 31 061 Insgesamt 226 366 Insgesamt 282 V4Z Insgesamt in zwanzig Jahren: S08 40S. Durchschnitt: 2S420. Das Steigen um 2 >/,»/, bei einer so hohen Gesamt ziffer verrät übrigens keine tiefgreifenden Veränderungen. Das ist der Eindruck, den man aus der folgenden, nach den Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. einzelnenLtteraturgebieten geordneten Statistik derHinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig gewinnt: Allgemeine Bibliographie, Bibliothekswesen, Enzy klopädien Gesamtwerke,Sammelwerke,Schriften 1608 1909 gelehrter Gesellschaften, Universitätswesen 649 432 Theologie 2566 2626 Rechts- und Staatswissenschaft 3032 3081 Heilwissenschaft 1785 1904 Naturwissenschaften, Mathematik 1754 1700 Philosophie, Theosophie 712 767 Erziehung und Unterricht, Jugendschriften 4203 4486 Sprach- und Literaturwissenschaft 1772 1697 Geschichte 1317 1286 Erdbeschreibung, Karten 1436 1433 Kriegswissenschaft 703 691 Handel, Gewerbe, Verkehrswesen Bau- und Jngenieurwissenschaft 2047 1992 1074 1101 Haus-, Land- und Forstwirtschaft 1007 978 Schöne Literatur (Theaterstücke,Volkserzählungen) 4162 4297 Kunst 903 1004 Adreßbücher, Kalender, Jahrbücher 617 621 Verschiedenes 678 655 Insgesamt 30317 31051 Bei einem Drittel dieser Gruppen sind die Schwan kungen kaum bemerkbar. Der Rückgang in der ersten Gruppe ist etwas deutlicher, nämlich bei Sammelwerken usw. (— 217), ebenso bei den Naturwissenschaften und beim Handel; ein Steigen ist bemerkbar bei der Päda gogik (st- 283), bei der schönen Literatur (st- 135), bei der Kunst (st- 101), bei der Medizin (st- 119); aber dies ist wohl eher als regelmäßige Steigerung anzusehen. Gerade diese Erscheinung der Regelmäßigkeit frappiert den Statistiker. Wenn es ihn auch nicht an Vorherbestimmung glauben läßt, so doch wenigstens an das dauernde Bestehen bestimmender Kräste im geistigen und materiellen Leben des sozialen Körpers*). Die Statistik der Übersetzungen deutscher Werke, teils geschützter, teils freigewordener, weist im Jahre 1909 eine bedauerliche Lücke auf. Wir besitzen zwar eine Liste der Übersetzungen in die slawischen, die ungarische, rumänische und andere osteuropäische Sprachen Europas, die Herr Pech in sünf Nummern des Börsenblatts veröffentlicht hat und die im Jahre 1909 477 Titel umfaßt (1902: 329; 1903: 319; 1904: 400; 1905: 333; 1906: 538; 1907: 425; 1908: 410), also viel mehr als in den letzten sieben Jahren; aber die Statistik von Herrn Mühlbrecht jun., über die Übersetzungen ins Englische, Dänische, Spanische, Französische, Italienische, Niederländische, Norwegische und Schwedische, ist in genanntem Blatt erst zur Hälfte für das Jahr 1909 erschienen, sie ist also unvollständig, und wir können die Gesamtsumme beider Bibliographien mit denen der Vorjahre nicht vergleichen.**) Zum Ersatz hat Herr R. Hermann zum ersten Male eine Statistik deutscher Übersetzungen von fremden Werken der schönen Literatur veröffentlicht. Es ist klar, daß die An gaben oft zu mangelhaft sind, um die Art der Übersetzung eines Werkes erkennen zu lassen; nichtsdestoweniger hat er, indem er die Hinrichssche Bibliographie benutzte, berechnet, daß im Jahre 1909 über 4297 Werke dieses Literatur- gebiets in Deutschland erschienen sind (siehe oben), 388 eigentliche Übersetzungen, und 20 Bearbeitungen; das macht also 9,49 Prozent der Gesamtproduktion dieser Gruppe aus. Unter den Übersetzungen nehmen die aus dem Eng lischen oder Amerikanischen den ersten Rang ein — *> Die Statistik der Dissertationen, die von der Buchhandlung Gustav Fock ausgestellt zu werden pflegt, ist uns noch nicht zu gegangen. **> Herr Hermann Mühlbrecht, der durch geschäftliche Inan spruchnahme leider an rechtzeitiger Lieserung verhindert war, hat uns die schleunigste Rachlieserung der rückständigen Verzeichnisse bestimmt zugesagt. Redaktion des Börsenblatts. lg
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