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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1911
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- 1911-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1911
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136 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 3, 4. Januar 1911. Lichthof des Museums in reichem Maße bietet, nehmen Möbel und Innenansichten in Anspruch, weiter finden sich da Porzellane, Steinzeug, Töpfereien, ferner Schmucksachen von eigenartigem geschrittene Zweig des dänischen Kunstgewerbes: das Buch. Hierüber schreibt Fritz Poppenberg im Leipziger Tageblatt: »Ein Stolz des dänischen Kunstgewerbes, der immer sieghaft blieb, ist das Buch. Auch hier bietet sich in den Vitrinen, stehend und liegend, eine köstliche Bücherei. Vollendete Leder bände in Handvergoldung und ä 1a Grolier mit mehrfarbiger Leder-Intarsia als Blattwerk an den schmiegsam gebogenen Stengeln und Halmen der Goldlinien. Auf dem Rücken bilden die herausgepreßten, natürlichen Bünde ein kräftig gegliedertes Rahmenwerk für den ornamental-komponierten Schriftsatz des Titels. Und außer solchen hochbezahlten Schätzen der Luxus-Bibliophilie gibt es bescheidenere, aber durch den Geschmack nicht weniger bestechende Pappbände in Papier bezügen voller Kaprizen der Tönung. Da spielen über die Flächen die Aderungen der Fischhaut und der Jnsektenflügel, Wellen- und Strömungsmotive, mineralische Changierungen, Wolkenzüge, Baumstammstrukturen, Milchstraßenwellen, Spinnen netzgewebe. Ein berühmter Meister der Bindekunst ist Anker Kyster. Und wenn man sein und der Kameraden Werk hier ge sehen hat, dann erwacht die Lust, einmal wieder nach Kopen hagen zu pilgern, das nicht nur alle Künste gibt, sondern auch die beste rote Grütze, rode Groed med Floede.« * Gewerbliche Ausstellungen. — An gewerblichen Aus stellungen aller Art im Jahre 1910, bzw. an Planungen solcher Ausstellungen für die kommenden Jahre sind der »Ständigen Ausstellungskommission für die deutsche Industrie« in Berlin bekannt geworden in Deutschland (bzw. im Ausland) in den Jahren 1910: in Deutschland 299 (im Ausland 378); 1911: 95 (116), 1912: 34 (31), 1913: 9 (15), 1914 bis 1920: 15 (22). Zu- sammen also in den Jahren 1910—1920 in Deutschland 452, im Ausland 662, also im ganzen 1014. Das Universitätsstudium in Deutschland im Winter halbjahr 1910 11. — Seit der Reichsgründung ist die Zahl der immatrikulierten Besucher der deutschen Universitäten von etwa 13 000 beständig so erheblich gestiegen, daß schon in den 1880er Jahren, als die Zahl sich verdoppelt hatte, auf die gewaltige Stei gerung hingewiesen wurde. Indessen wuchs die deutsche Studenten schaft immer weiter an, verdreifachte bis 1904 ihre anfängliche Zahl und hat im laufenden Semester 64 822 erreicht, gegen 52 407 im Vorjahr. Die Jahreszunahme, die sich auf 2415 beläuft, ist allerdings etwas geringer als die vorjährige von 3670. Dieser enorme Zufluß zu den höheren Studien steht zu der gleichzeitigen Bevölkerungsvermehrung in gar keinem Verhältnis, aber es ist zu beachten, daß unser veränderter Staats- und Volkskörper jetzt weit mehr akademisch Gebildeter bedarf und Hervorbringen kann als früher, und daß die im Laufe der letzten Jahrzehnte fast bei allen Studienfächern eingetretene Verlängerung der vorgeschriebenen und tatsächlichen Studienzeit die Studentenziffer nur schein bar so stark vermehrt.' Der starke Zug zur Universität ist übrigens auch im benachbarten Ausland vorhanden; so waren die französischen Universitäten im letzten Jahre von 42 000 Studierenden besucht. — Von der heutigen Gesamtzahl der deutschen Universitätsstudenten sind 52 404 männlichen und 2418 weiblichen Geschlechts, gegen 60 657 und 1860 im Vorjahr. Die neueste Zunahme der Universitätsbesucher ist demnach, da das Frauenstudium erst wenige Jahre alt ist, zu einem kleineren Teil auch auf das Eindringen der Frau in die gelehrten Berufe zurückzuführen. An den 10 preußischen Universitäten sind in diesem Winter 28 676 Studierende eingeschrieben (gegenüber 27 244 im Vorjahr), an den 3 bayerischen 9341 (9082), an den 2 badischen 4254 (4101) und an den übrigen 6 einzelstaatlichen einschließlich der reichsländischen in Straßburg 12 562 (11 880). Den nord deutschen Hochschulen ist demnach die jüngste Zunahme stärker zngeflossen als den badischen und bayerischen. Was die derzeitige Verteilung der Studentenschaft auf die einzelnen Fakultäten und Studienfächer anlangt, so sind neuestens einige bemerkenswerte Veränderungen im Zufluß zu den einzelnen Berufen festzustellen. Die Aufwärtsbewegung der Mediziner hat weiter angehalten, ihre Zahl beträgt 11 240 (gegen 10 135 im Vorjahr und 6088 vor 5 Jahren). Auch bei den Philo logen, Philosophen und Historikern ist der starke Zugang der letzten Jahre noch nicht zum Stillstand gekommen, sie zählen 15 525 (gegen 14 593 und 9916), ebensowenig bei den Mathe matikern und Naturwissenschaftlern, deren Zahl auf 7914 stieg (gegen 7349 und 6125). Bei den evangelischen Theo logen ist der lange Tiefstand einer Besserung gewichen, sie erhöhten ihre Zahl auf 26^5 (gegen 2320 und 2186). Katholische Theologen sind 1760 (gegen 1698 und 1680) und Kameralisten, deren Zahl die stärkste Steigerung aufweist, 2644 Studierende (gegen 2085 und 1786). Zurückgegangen, wenn auch nicht erheb lich, ist die Zahl der Juristen, die 10890 beträgt (gegen 11317 und 12160), ferner die Zahl der Zahnärzte und die der Pharma- zeuten, erstere von 1395 im Vorjahre auf 1146, letztere von 1279 auf 954. Forstwissenschaft (in München, Tübingen und Gießen) studieren 171 gegen 129 und Tierheilkunde (nur in Gießen) 141 gegen 107. Von Interesse ist noch die Feststellung, wie sich die deutsche Studentenschaft auf die einzelnen Landesuniverfitäten ver teilt, und welche Änderung neuestens hierin eingetreten ist. Ab genommen haben Erlangen, Würzburg und Gießen, am stärksten zugenommen Halle, Jena, Kiel, Tübingen und Rostock Im ein zelnen ergeben sich folgende Besuchsziffern: Die Universität Berlin hat ihren Vorsprung gewahrt, sie steht an der Spitze mit 9686 Studierenden, München hat die zweite Stelle inne mit 6905, Leipzig zählt 4900, Bonn 3846, Halle 2646, Breslau 2454, Freiburg 2246, Göttingen 2233, Straßburg 2067, Münster 2047, Heidelberg 2008, Marburg 1981, Tübingen 1883, Jena 1637, Kiel 1439, Würzburg 1425, Königsberg 1380, Gießen 1249, Erlangen 1011, Greifswald 948, Rostock 816. Danach wurde neuestens in der Reihenfolge der Uni versitäten nach der Besucherzahl Breslau auf der 6. Stufe von Halle überholt, Göttingen von Freiburg aus der 7. Stelle ge drängt, Heidelberg verlor die 10. Stelle an Münster, und Kiel stieg um zwei Stufen, indem es Würzburg aus der 15. und Königsberg aus der 16. Stelle drängte. Rechnet man den studentischen Besuchern der deutschen Uni- versitäten noch die sogenannten »Gastzuhörer«, 3538 Männer und 1772 Frauen hinzu, so ergibt sich, daß derzeit 90122 Personen am deutschen Universitätsunterricht teilnehmen, eine bis jetzt un erreichte Zahl. (Deutscher Reichsanzeiger.) Das Frauenstndium in Deutschland im Winter 1910/11. — Im Herbst 1908 wurden bekanntlich den Frauen, denen für die Immatrikulation bis dahin nur die süddeutschen Universitäten offenstanden, sämtliche deutsche Universitäten zugänglich gemacht, was sofort eine Verdreifachung der Zahl der Studentinnen und ein Anwachsen auf 1108 zur Folge hatte. Indessen ist das Frauenstudium weiter so fortgeschritten, daß diesen Winter die studierenden Frauen auf 2412 anwuchsen und 4,4 Prozent der deutschen Studentenschaft repräsentieren gegen 2169 und 3,6 Prozent im letzten Sommer. Diese starke Zu nahme beruht auf einem höheren Zufluß aus dem Reiche selbst und besonders aus Preußen, denn von der heutigen Gesamtzahl sind nur etwa 320 Ausländerinnen, die etwa zur Hälfte aus Ruß land und zu einem Drittel aus Amerika stammen. Auf die einzelnen Fächer des akademischen Studiums verteilen sich die heutigen Studentinnen wie folgt: Philosophie, Philologie, Geschichte und verwandte Fächer studieren 1370 gegen 976 im Vorjahr, mithin mehr als die Hälfte, Medizin 527 gegen 476, Naturwissenschaften und Mathematik 356 gegen 287, Zahnheilkunde 49 gegen 46, Staatswissenschasten und Landwirtschaft 60 gegen 27, evangelische Theologie 7 gegen 5 und Pharmazie 5 gegen 3. Es zeigt sich danach mit jedem Jahre mehr, daß die gebildete Frau in höherem Maße sich nur auf zwei Gebieten betätigt: dem höheren Lehramt und der Medizin. Ein volles Drittel der Studentinnen finden wir an der Uni versität Berlin, nämlich 806 (gegen 626 im letzten Sommer), 222 sind in Bonn eingeschrieben gegen 204, Göttingen hat 193 Studentinnen gegen 160, München 192 (176), Heidelberg 162 (191), Breslau 117 (100), Freiburg 108(116), Leipzig und Münster je 80 (61 und 68), Greifswald 64 (60), Marburg 67 (68), Königs-
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