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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1911
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- Deutsch
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7770 Börsenblatt f. d. Drjchn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 149. 30. Juni 1911. hätte; er hat nicht die vorhandenen Gegensätze verheimlicht oder das Verhalten der Firma dem Sortiment gegenüber beschönigt. Wir hoffen, daß wir nicht wieder bei derartigen Fragen mit einigen von Ihnen in Gegensatz kommen werden; ich möchte allerdings auf der anderen Seite betonen: so wertvoll es uns ist, mit allen den Herren, insbesondere mit Herrn Schöningh und Herrn Müller, die zu unseren eifrigsten Mit gliedern gehören, einig zu gehen, so müssen Sie es uns doch überlassen, bei Fragen, die nicht zu unserer rein buchhändleri schen Arbeit gehören, sondern mehr Fragen des Taktes und der gesellschaftlichen Courtoisie sind, auch in Zukunft unserer eigenen Meinung zu folgen, die doch nicht so ganz falsch sein kann, wenn sie einstimmig von uns gefaßt wird. Herr O. Paetsch, Königsberg: Herr Nitschmann hat davon gesprochen, welchen Eindruck es gemacht hätte, wenn der Verbandsvorstand aus diesem Jubiläum nicht vertreten gewesen wäre. Es ist nun Wohl nicht der Wunsch der Herren Schöningh und Müller gewesen, daß der Verbandsvorstand dort nicht hätte vertreten sein sollen, sondern es hat sich nach den Worten der Herren Vorredner darum gehandelt, daß er sich etwas mehr Zurückhaltung hätte auserlegen sollen. Die Mitglieder des Kreisvereins Ost- und Westpreußen stimmen dieser Anschauung durchaus zu. Im Anschluß an die Ausführungen des Herrn Kommerzialrat Müller will ich noch daraus Hinweisen, daß die Firma Teubner heute noch allen Handlungen, die sich für ihre Novitäten nicht ver wenden, respektive wegen der Natur ihres Geschäfts — z. B. Antiquare — zu verwenden nicht in der Lage sind, Schulbücher mit verkürztem Rabatt liefert und so einen nach unserem Emp finden unzulässigen Druck ausübt, Novitäten zu vertreiben und damit einen Geschäftszweig zu führen,über dessen Unlukrativität ich an anderer Stelle der Tagesordnung mich zu äußern beab sichtige. Herr H. Schöningh: Ich möchte die verehrten Kollegen bitten, aus diese Sache nun nicht weiter einzugehen; es führt zu nichts und ist peinlich. Ich habe die Sache nur deswegen erwähnt, um Mißverständ nissen vorzubeugen und um ihre illoyale Ausbeutung zu ver hindern. Ich habe heute morgen schon im Verlegerverein angedeutet, welch große Verstimmung in einzelnen Orts- und Kreisvereinen augenscheinlich herrscht, so daß man gewiß alle Ursache habe, die Zeichen der Zeit zu beachten und auf sie Rück sicht zu nehmen. Diese Erklärung genügte wohl, und jetzt möchte ich nun dringend bitten: gehen Sie nicht mehr in Einzelheiten bezüglich der Firma Teubner ein; i ch habe persönlich nichts gegen dieselbe. Vorsitzender: Wünscht noch jemand hierzu das Wort? Das ist nicht der Fall, dann verlassen wir diesen Gegenstand und kommen zum Jahresbericht. Ich werde aber die Sache Teubner nicht wieder aufrufen. (Zuruf: Peinlich!) Nein, nicht peinlich! Wenn sie uns peinlich gewesen wäre, hätten wir den Satz nicht in den Bericht zu setzen nötig gehabt. Wir haben ihn mit vollem Be dacht hineingesetzt, um denjenigen, die anderer Meinung sind, Gelegenheit zu geben, hier öffentlich ihre Meinung zu äußern. Ich glaube, der Vorstand ist durchaus loyal verfahren, wenn wir auch anderer Ansicht sind, einer Ansicht, die auch nicht erschüttert worden ist durch die Worte, die wir hier gehört haben. (Fortsetzung folgt.) Aus dem nordischen Buchhandel. i. Auch in Dänemark haben die Schulbücherverleger unter den übergroßen Ansprüchen der Schulen und Lehrer auf Freiexemplare zu leiden gehabt. Diese Kalamität ist, wie man hoffen darf, jetzt wenigstens teilweise beseitigt, indem 14 dem dänischen Berlegerverein angehörende Firmen mit den Vorständen von fünf größeren Lehrecvereinen des Landes (allerdings nur der höheren und Mittelschulen) ein Abkommen — zunächst auf zwei Jahre — ge troffen haben, das am 1. Juli, also vor Beginn des neuen Schuljahres, das in Dänemark nach den großen Sommerferien anfängt, in Kraft tritt. Darnach erhalten diese Schulen von neuen Schulbüchern, die zum Gebrauch für den Unterricht in den betr. Schulen bestimmt sind, ein Freiexemplar zugesandt, das der Schulleiter an die Schul bibliothek (Abteilung für Lehrer) abgibt und dessen Ein gang er (z. B. durch Anschlag im Lehrerzimmer) bekannt macht; desgleichen von neuen Auflagen, falls sie wichtigere Änderungen enthalten. Ist das Buch zum Unterrichtsgebrauch eingeführt, so kann jeder Fachlehrer, dessen Schüler das Buch anschaffen sollen, ein Freiexemplar erhalten, jedoch nur falls der Schulleiter unter Aufgabe des Namens des Lehrers den Verlag darum ersucht. An stellvertretende Lehrer werden Freiexemplare nicht abgegeben, auch sind Kommisstons artikel von dem Abkommen ausgeschloffen. Wenn sich eine neue veränderte Auflage im Druck befindet, ist der Verleger berechtigt, weitere Freiexemplare von der alten Auslage zu verweigern. Eine andere wichtige Schulbücherfrage, die besonders dem Sortimenter bisher große Schwierigkeiten, Mühe und Ärger machte, nämlich die ungenauen Büchertitel-An- gaben in den Schulprogrammen, hat der Kopenhagener Sortimentervereiu zu klären gesucht. Er versandte kürzlich an sämtliche Privatschulen Kopenhagens und Umgegend (das Privatschulwesen ist hier, was die höheren Schulen betrifft, überwiegend) ein Zirkular, worin darauf hingewiesen wird, daß die Bücherlisten über die in jeder Schule eingeführten Bücher, die das Schulprogramm enthält (das zugleich als Propagandamittel der Schule dient und gewöhnlich in den nächstgelegenen Buchhandlungen unentgeltlich zu haben, sogar zur Zeit des Schuljahrwechsels im Schaufenster ausgehängt ist), meist sehr ungenau abgefaßt sei (z. B. »Kapers (deutsches Grammatik«, während »Kapers Sprogläre« (kleine deutsche Sprachlehre^ gemeint ist), so daß Sortimenter und Verleger falsche Bücher auslieferten, die dann wieder umgetauscht werden müßten, wobei die Eltern der Kinder natürlich stets dem Buchhändler für die scheinbar unrichtige Expedition die Schuld gäben. Der Verein bittet daher um genaue Titelangaben in den Programmen und ersucht gleich zeitig darum, in diesen den Schülern anzuempfehlen, die neuen Schulbücher schon vor Beginn der Ferien zu bestellen, damit die Bücher am Schluffe derselben bereitliegen; hier durch würden zugleich viele Fehler in der Expedition ver mieden, die durch die überwältigende Arbeit leicht entständen, wenn der Buchhändler die Bücheraufträge für alle Schul kinder an einem einzigen Tage ausführen solle. Für die guten kollegialen Beziehungen der Buchhändler in Kopenhagen zueinander hat der seit Februar 1890 be stehende »Buchhändlerklub« große Bedeutung gehabt. Nachdem kürzlich aber sein Gründer und Vorsteher, Carl Reitzel, gestorben ist (stehe Börsenblatt 1911, Nr. 95), hat sich der Verein, dem Wunsche des Verstorbenen entsprechend, aufgelöst. Dagegen wollen jüngere Kräfte zum Herbst einen neuen Klub gründen. Lesestuben für die Soldaten in den Übungslagern sowie kleine Bibliotheken in den verschiedenen Garnisonen beabsichtigt der patriotische Verein »vuimsvirko» einzurichten und hat sich zu dem Zweck mit einem Aufruf um Bücher oder Geldgaben an die Öffentlichkeit gewandt, indem er betont, daß namentlich bei schlechtem Wetter der Soldat seine freie Zeit bei einem guten Buch viel besser verbringt, als in der Marketenderei. Unter den Neuerscheinungen in Dänemark während
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