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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110628
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191106281
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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7700 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 147, 28. Juni 1911. größte bibliographische Arbeit, Linnströms »Zvsngkt. Loklsxikon kör ärsri 1830—1866«, das zum täglichen Handwerkszeug des schwedischen Buchhändlers gehört. In zwei mächtigen Quart bänden (1. ^—4,. 995 Seiten; 2. öl—Ö. 996 Seiten, jeder in 62 Heften und zum Preise von je 93 L, gebunden 100 X, in den Jahren 1867—84 in seinem Verlag erschienen) hat er darin, mit Beistand von Bibliothekaren u. a., die gesamte schwedische Literatur von 1830—65 verzeichnet, einschließlich der in schwedischer Sprache in Finnland erschienenen, und zwar nicht nur die in den regulären Buchhandel gekommenen, sondern auch Gelegenheitsschriften usw. Welch gewaltige Leistung dies war, ersieht man daraus, daß das Quellenverzeichnis 9Vz dichtgedruckte Quartseiten umfaßt. Seinem Werk wird denn auch eine außerordentliche Genauigkeit nachgerühmt. Auch zeichnet es sich durch Notizenreichtum aus; so z. B. sind bei jedem Autor kurze Lebensdaten beigefügt, während sich an verschiedenen Stellen Spezialregister mit Übersichten zu einzelnen Gruppen befinden; so unter den Stichwörtern 8s.nädok (alle mit »Handbuch- an fangenden Titel), 8i8torisr, Lataloxsr, k'örorckninxsr (Gesetze) und »üutdsr'Z Lkriktsr«, eine Gruppe, die 148 Nummern umfaßt. Fort gesetzt worden ist bann Linnströms Werk durch »Lvsnsir Lokkat-aloß«, den der Schwedische Buchverlegerverein zuerst in Zehnjahrskatalogen (1866 75; 1876/85; 1886/96), später, zugleich mit systematischen Registern, als Fünfjahrskataloge (1896/1900; 1901—1905) heraus gegeben hat. Linnströms Lebenswerk, dessen Herstellungskosten rund 400000 Lr. erfordert haben, wurde sein Ruin. Im Jahre 1884, als es fertig vorlag, mußte er Konkurs anmelden. Seitdem hat keine Auszeichnung und keine Ehrenbezeugung (sagt G. Stridsberg in einem seine Verdienste ehrenden und Schwedens Undankbar keit bedauernden Artikel in »Lvenska. vL^dlackst« zum Geburtstag des Mannes) den Weg zu dem Arbeitszimmer gefunden, in dem Hjalmar Linnström noch heute wirkt, ohne daß man ihm zum Dank für seine hervorragende Tätigkeit auch nur ein sorgenfreies Alter bereitet hätte. Nachdem er 1853—62 in Fritzes Hofbuchhandlung (die noch heute die Listen über die Neuerscheinungen des schwedischen Büchermarktes für »Lvsnsk Lolrüancke^tiällin^« liefert) Stellung innegehabt hatte, wobei er noch Zeit fand, 1860 das Studenten- examen zu bestehen, war er 1862—71 Geschäftsführer für den (1830 gegründeten) L. I. Hiertas Bokförlag, ebenfalls in Stock holm, den er dann selbst übernahm. Nach ihm ging der Verlag an Schwedens größte Buchdruckerei, Aktiebolaget P. A. Norstedt L Söner, über, die ihn noch heute unter besonderer Firma als A.-G. weiterführt. Linnström entfaltete eine zumal für jene Zeit großartige Verlagstätigkeit. Sein zweites Hauptwerk ist die mehrbändige schwedische Geschichte, »Iliustrsraä 8vsrix63 Ligtoria« (1877—1881 erschienen), zu der er selbst den Plan entworfen und die 2312 Ab bildungen großenteils selbst ausfindig gemacht hatte. Eine 2. Auflage derselben, unter Redaktion von Reichsarchivar Emil Hildebrand, gab der Norstedtsche Verlag heraus, und erst kürzlich hat Linnström noch das sorgfältige große Register zu dieser Auf- läge beigetragen. — Von seinen übrigen Verlagsartikeln sind das Buch der Erfindungen »ilppÜQnin^a.rLa.8 bolr« (1872—76); eine von Arvid Ahnfelt herausgegebene Geschichte der Weltliteratur »Vorlädlitsratureng distoria.« (1875—76), die er mit 300 in Schweden geschnittenen Holzschnitten ausstattete, und eine mit 500 schwe dischen Zeichnungen und Holzschnitten geschmückte Ausgabe von Andersens Märchen (»L. 6. ^näer86N8 sa^or oed dsrä.tt>6l86r«) als die bedeutendsten zu nennen. L. I. M. Heinrich Hofmann -f-. — Der Maler Professor I. M. Heinrich Hofmann, Mitglied der Akademie der bildenden Künste in Dresden, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Die bekannte sten Bilder von ihm sind wohl »Die Ehebrecherin vor Christus« und der »Christusknabe im Tempel«, deren Originale zu den Zierden der Dresdener Gemäldegalerie gehören. Ludwig Holthof — In Stuttgart ist der Schriftsteller vr. Ludwig Holthof, der seit 1895 der Redaktion des »Schwäbischen Merkur« als Theaterreferent für Oper und Schauspiel angehörte, im Alter von 71 Jahren gestorben. Außer zahlreichen Übersetzungen aus dem Französischen, Englischen und Italienischen hat er auch eine Reihe deutscher Klassiker, wie Lessing, Heine, Uhland in den ein bändigen Volksausgaben der Deutschen Verlagsaustalt in Stuttgart herausgegeben. Sprechsaal. Zur Reform des Börsenblattes. (Vgl. Nr. 137 und die vorausgegangenen Nrn.) Unter der Überschrift »Vorschläge zur Umgestaltung des Börsen blattes« stand von mir vor zehn Jahren ein kleiner Artikel im Börsenblatt (1901, Nr. 64), der nachstehende Leitsätze enthielt: 1. Das Format wird vergrößert auf 26X39 ow, so daß die Jnseratseite vierspaltig werden kann. 2. Ganzseitige Inserate sind in bezug auf Ausstattung keiner Beschränkung unterworfen. 3. Das Börsenblatt wird zum Postbezug angemeldet. 4. Beilagen werden angenommen. Damals kam ich mit diesen Vorschlägen zu früh, sie fanden keinen Widerhall, aber ich freue mich, daß jetzt ein anderer Wind weht und der Ausschuß selbst ähnliche Anträge gestellt hat. Die frühere Begründung meiner Vorschläge erübrigt sich jetzt. Nur zum Format bemerke ick, daß es statt 26x39 vermutlich 26x34 heißen sollte. Für vierspaltigen Satz ist das jetzige Format entschieden zu klein, wenn ich auch wohl weiß, daß die meisten Blätter noch schmälere Spalten haben als 48 mw. Bei der von mir vorgeschlagenen Größe wird die Spaltenbreite etwa 55 mm betragen. Daß der Preis mit 100^ in die Postzeitungsliste eingetragen wird, erscheint mir nicht richtig, mag auch 20 ^ vielleicht zu niedrig sein, weil weit unterm Selbstkostenpreis. Mit der Vogel- Strauß-Politik der Geheimhaltung (geschmackloser Sekretierung) sollten wir doch endlich brechen. Zweck hat sie garnicht, denn das Börsenblatt ist nicht die einzige buchhändlerische Fachzeitung. Wer also über Vorgänge im Buchhandel unterrichtet sein will, kann auch auf ein anderes Blatt abonnieren, nur bekommt er dadurch insofern ein schiefes Büd von der Lage des Sortiments, als dort vornehmlich Massenartikel mit hohem Rabatt angekündigt werden. Auch wenn hin und wieder schmutzige Wäsche im Börsenblatt ge waschen wird, so kann das einem Außenstehenden nur zeigen, daß wir unsere Standesehre Hochhalten und unlautere Vorgänge an den Pranger stellen. Daß ich in dieser Hinsicht anderer Meinung bin als die Mehrzahl meiner Berufsgenossen, weiß ich. Im Sinne aller dieser halte ich es für einen großen Fehler, daß man s. Zt. die »Nachrichten aus dem Buchhandel« wieder eingehen ließ. Sie hätten sich zweifellos noch weiter entwickelt,und zugesetzt worden ist dabei nicht ein roter Heller. Wer's nicht glaubt, vergleiche einmal die Abschlüsse der betreffenden Jahre mit denen der nächst folgenden. Der wichtigste Vorschlag des Ausschusses betrifft die kosten lose Lieferung des Börsenblattes an alle Mitglieder. Es ist bereits von anderer Seite hervorgehoben, daß dann der Börsenvereinsbeitrag auf mindestens 22 ^ erhöht werden müßte; ich gehe weiter und sage 25 denn die Er höhung der Auflage um 850 Exemplare wird, soweit sich aus der Veröffentlichung des Börsenblatt-Kontos ein Überblick gewinnen läßt, etwa 20 000 ^ Mehrkosten verursachen. Zu berücksichtigen ist auch, daß ein nicht unerheblicher Teil dieser Nichtbezieher das Börsenblatt mit einer anderen Firma zusammenhält. Ferner will ich noch darauf Hinweisen, daß, wo mehrere Inhaber einer Firma Mitglieder sind, bei 26 ^ Jahresbeitrag vielfach ein Austritt erfolgen wird und daß vielleicht auch die 139 Abonnements zu 15 eine Verminderung erfahren werden. Kurz, es läßt sich aus dem Gesagten folgern, daß von 850 Mitgliedern, die das Börsenblatt nicht beziehen, höchstens 200 es nicht lesen. Dieser 200 wegen aber von der Gesamtheit eine höhere Abgabe zu nehmen, halte ich nicht für richtig. Dresden. H. Ehlers, i. Fa. C. A. Koch's Verlag
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