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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1911
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- 1911-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1911
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^>k 183. 12 Juni 1SI1. Nichtamtlicher Teil. t. d. DMA. Mich;««. 7023 Bunpan. des berühmten Verfassers von »Uilxriws Urogrsss« im Autograph trägt. Da sich das Institut in wenig glänzen den Verhältnissen befindet, so kam der Vorstand auf die gerade nicht neue Idee, das Buch zur Versteigerung zu bringen. Damit waren indes einige Bürger Bedsords nicht einverstanden und wandten sich an den Kconanwait mit dem Erfolg, daß das Werk von Messrs. Sotheby vom Verlaus zurückgezogen wurde. Neuerdings verlautet, daß die Autographen aus ihre Echtheit hin geprüft werden sollen und im Falle sie bewiesen wird, die literarische Reliquie von der Regierung angekauft werden soll. London. Juni 1911. W. von Knoblauch. Die wirtschaftliche Bedeutung der technischen Entwicklung des Buchdruckgewerbes. Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Buchdruckgewerbe und deren organisatorische Gestaltung haben in den letzten beiden Jahrzehnten häufig die Federn der Nationaiökonomen in Tätigkeit gesetzt, und wiederholt find Fragen über die eine oder die andere Seite dieses vielgestaltigen Gebildes zum Gegenstand von Promotionsschriften gewählt worden Es liegt heute wieder eine solche Arbeit vor. deren Umfang über den üblichen Rahmen einer Doktordissertation beträchtlich hinausgehl und mit der ihr Verfasser bei der staatswissen schaftlichen Fakultät der Universität Tübingen promovierte. Der Titel des Buches lautet: seinor teobnisebon Unt-rviolrlung. Von .--VIkrs <l Ueilsr, Unobärrreiior iruä Oolrtor äsr 8taatsvisssnsobskt. (VIII. 271 8.) Uünetrarr 1911, Verlag äer Lnebbanäiung Uatioualvorsin. Ureis 4 50 H orä. Wenn man alle diese wissenschaftlichen Bearbeitungen und theoretischen Untersuchungen der verwickelten Probleme eines in stetiger Fortentwicklung begriffenen Gewerbes richtig bewerten will, so darf man keinesfalls überieherr. daß der Standpunkt, auf dem die Verfasser in der Regel stehen oder sich in den meisten Fällen zu stellen gezwungen sind, in vieler Beziehung ein durchaus einseitiger ist. Die Quellen, aus denen sie mehr oder weniger ausschließlich schöpfen, find die ausführlichen und an sich wertvollen Publikationen der Organisationen des Gewerbes selbst, die Denkschriften und offiziellen Zeitschriften der Prinzipals- und Gehilfen - Ver bände, die Veröffentlichungen der Tarifgemeinschaft usw. Mil sehr wenigen Ausnahmen steht deshalb die gesamte Literatur dieses Gebietes auf dem gleichen Fundament; die Autoren benutzten stets dasselbe Rüstzeug, wenn es galt, von irgend einer neuen Seite dem Problem zu Leibe zu gehen, eine Doklorfrage zu lösen. Dazu kommt ferner noch der Umstand, daß die Ver fasser selbst in den meisten Fällen zum Gewerbe in engster Beziehung stehen, sei cs als ausübende Buchdrucker, sei es als Angehörige einer Buchdruckersamilie. so daß eine gewisse, wenn auch infolge dieser Verhältnisse entschuldbare Schwäche für die unstreitig vorhandenen Lichtseiten der beruflichen Einrichtungen zu bemerken ist. Auch Heller nennt sich auf dem Titel seines Buches zuerst Buchdrucker und dann Doktor der Staatswifsenschaften. Nur aus diesen Verhältnissen heraus läßt sich die be merkenswerte und so oft ins Feld geführte Tatsache erklären, daß die theoretische Volkswirtschaftslehre ohne Ausnahme die Organisation des Buchdruckgewerbes im rosigsten Lichte sieht, sie als unbedingt vorbildlich hinstellt und zur Nach ahmung empfiehlt. Wenn dann aber trotzdem festgestellt werden muß. daß dieses ideale Bild der Wirklichkeit nicht entspricht, daß die Zustände im Gewerbe keineswegs be friedigende sind, so bemüht man sich stets. Einwirkungen von außen allein dafür verantwortlich zu machen, ohne zu be achten. daß die schematische Reglementierung so vieler unter ganz verschiedenen Existenzbedingungen arbeitenden Betriebe auch folgenschwere Schattenseiten aufweisen muß, die den Keim zu neuen Schwierigkeiten in sich tragen. In der vorliegenden Arbeit unternimmt der Verfasser den interessanten Versuch, den Zusammenhang der wirtschaft lichen Entwicklung des Buchdruckgewerbes mit der fort schreitenden Technik zu zeigen und den Einfluß der tech nischen Fortschritte auf alle Einzelheiten des Betriebes zu beweisen. Dieser Beweis gelingt auch vollkommen — aber eine befriedigende Lösung der schweren Konfliklc, die sich inner halb des Gewerbes, insbesondere auf dem Gebiete der Preis politik und des Konkurrenzkampfes auftun, wird nicht gesunden. Die Wege des Buchdruckervereins und die Durch führung eines einheitlichen Preistariss werden auch hier ohne jede Beweisführung als Allheilmittel gepriesen. Nachdem im ersten Abschnitt des Buches die Aus gestaltung der Technik bis zum heutigen Stand geschildert ist. wird im zweiten die Entwicklung der einzelnen Betriebs- sormen des Gewerbes untersucht und als Gcundzug eine fortschreitende Spezialisierung der Betriebe und ein un verkennbarer Zug zum Großbetriebe festgestellt; außer dem gelangt der Verfasser zu der Ansicht, daß die technischen und wirtschaftlichen Verhältnisse immer mehr zu einer Kombination von Druckerei und Verlag hindrängen. Bemerkenswert ist auch seine Meinung über die Bedeutung des Werkdrucks, der als erste und ursprüngliche Be schäftigung des Buchdruckers auss engste mit der Verlags tätigkeit verknüpft ist und heute »ungefähr ein Drittel der gesamten Drucktätigkeit Deutschlands umfaßt«. Im dritten Abschnitt, der die Einkaufs- und Absatz verhältnisse behandelt, zeigt Heller, daß fast alle Lieferanten des Buchdruckers (Papier. Schrift. Klischees. Maschinen. Farben) sich zu Preiskonventionen zusammengeschlossen haben. Es läßt sich unschwer aus diesem Zustand heraus der Versuch des Buchdruckeroereins erklären, sich seinerseits durch eine ähnliche Preispolitik schadlos zu halten. Vom Standpunkt des Buchhandels kann der vierte Abschnitt über die Produktionskosten und Preise als der wichtigste des Buches angesprochen werden. Der Verfasser belegt, indem er Beispiele aus srüherer Zeit heranholt, deut lich die bedeutende Steigerung der Produktionskosten trotz der ständigen technischen Vervollkommnung und kommt am Schluß zu dem Ergebnis, daß die moderne Arbeitsweise an sich keine Kostenersparnis, sondern eine Produktionsverteuerung bedeute; der Vorteil der technischen Fortschritte (der Maschine) ergibt sich erst bei steigender Auflage. Daraus folgert dann Heller, daß die Stellungnahme der Verleger gegen den Druckpreistarif unbegründet sei. und indem er auf den Wegen Professor Büchers weiterschrettet und dessen Argu mente benutzt, sucht er zu beweisen, daß die Bücherpreise in stärkerem Verhältnis gestiegen seien als die Druckkosten. Er macht dem Verlage den Vorwurf, daß er seine Dispositionen zu wenig den technischen Verhältnissen anpasse, daß er seine Verlagstätigkeit zu sehr verästele und zergliedere. Für die einzelnen Werke könne der Verleger auf diese Weise sich zu wenig bemühen, und die Fülle des Gleichartigen auf dem literarischen Markt beeinträchtige die Rentabilität des einzelnen Unter nehmens. In England und Frankreich, aus die hingewiesen wird, erschienen wenige Einheitsbücher, die dann in größeren Auflagen abzusetzen seien. Heller sagt wörtlich: »Ungünstige Ergebnisse beim Verlage müssen auf der Seite der Überproduktion und der darauf beruhenden zu niederen Bemessung der Auflage des einzelnen Werkes zu suchen sein, sie müssen ihren Ausgang darin nehmen, daß manche Verleger die sich durch die fortschreitende Technik ergebenden «11»
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