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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1911
- Strukturtyp
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- 1911-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1911
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- Deutsch
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7024 «rl-nblattd, Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 133, 12. Juni 1911. Verschiebungen richtig erfassen und kalkulatorisch verwerten, während andere auf der altgewohnten Praxis stehen bleiben.« Diese Auffassung der Verhältnisse fordert gebieterisch zum Widerspruch heraus, da sie eine vollkommene Ver kennung der wirtschaftlichen Aufgabe des deutschen Ver legers und der durch sie bedingten Produktionsweise be deutet und gerade deshalb wohl in der Fachpresse des Buchdrucks ein Echo gefunden hat. Die Verästelung der deutschen Verlagstätigkeit, ihre Dezentralisierung ist anerkanntermaßen gerade die Stärke und der Grund der hohen Leistungsfähigkeit des deutschen Verlagsbuchhandels. Der zentralisierte Verlag in England und Frankreich befaßt sich allerdings in der Hauptsache mit Werken, die in hohen Auflagen abzusetzen sind, und der Sortimentsbuchhändler wieder bemüht sich dort nur um Bücher, von denen er Partien unterbringen kann; die Sorge für die Veröffent lichung und Verbreitung der übrigen literarischen Erzeugnisse überläßt der Buchhandel Englands und Frankreichs den wissenschaftlichen Gesellschaften, dem Staate und den reichen Pressen der Universitäten. Der deutsche Buchhandel mit seiner feinen Gliederung, seiner über mehr als 500 Orte verteilten Verlagstätigkeit übernimmt die Arbeit und das Risiko für die gesamte literarische Buch- und Zeilschriften- Produktion, er dient damit am vollkommensten der Literatur und der Wissenschaft und schafft nur auf diese Weise dem Buchdruckgewerbe, wie Heller selbst zugibt, ein Drittel des notwendigen Stoffes für seine Betätigung. Das ist die einzige zutreffende Begründung für die Stellungnahme des Verlags dem Buchdruckgewerbe gegen über. Der Verlag heischt vom Buchdruck Verständnis für seine schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe und Rücksichtnahme auf seine spekulative Tätigkeit im Dienste der Kulturbestrebungen. Es wäre sehr bedauerlich, wenn nicht auch in den Kreisen des Buchdrucks sich allmählich die Überzeugung Bahn brechen würde, daß die leitenden Per sonen des Deutschen Verlegeroereins höhere Ziele verfolgen und nicht der kleinlichen Profitjägerei des einzelnen Ver legers dienen wollen. Der Buchhandel läßt es nicht daran fehlen, unter seinen Angehörigen für die nötige Aufklärung über die Existenzbedingungen des Buchdruckgewerbes zu sorgen. Bemühungen und Opfer in dieser Richtung werden dem gegenseitigen Verkehr nur zum Vorteile gereichen. Möchte der Buchdruck auf diesem Wege dem Buchhandel begegnen. Dann wird man dem Verlage nicht mehr den Rat geben, höhere Auslagen zu bestellen, um mehr zu verdienen oder die Bücherpreise ermäßigen zu können, was den Teufel durch Beelzebub austreiben hieße. Für die große Menge der literarischen Erzeugnisse ist es eben ein Ding der Unmöglichkeit, aus Rücksichten auf die Kalkulation die Austage zu erhöhen; besonders die wissenschaftliche Literatur muß heute noch wie vor Jahrzehnten mit Auflagen von 1000 Exemplaren rechnen und genießt deshalb lediglich die verteuernde Wirkung der modernen Technik. Außerdem hat die zweifellos vorhandene Überproduktion zu einem nicht unbeträchtlichen Teile ihren Ursprung in der durch mangelnde Erfahrung oder über triebenen Optimismus veranlaßten Herstellung zu hoher Auf lagen. Die Bücherabteilungen unserer Warenhäuser und die Lager der Großantiquare beweisen jedem, der sehen will, die Erfolge des Verlegers, wenn er die Vorteile der Technik bei »steigender Auflage« ausnutzt. Diese »zuviel gedruckten- Büchermengen, die um jeden Preis den Weg ins Publikum suchen müssen, verstopfen die feinverzweigten Kanäle, durch die der Buchhandel in mühsamer Pionierarbeit die Erzeug nisse der Buchdruckpresse den Interessenten zusührt. Hier türmt sich bereits ein neues Problem auf, das einer be friedigenden Lösung harrt. Die beiden letzten Abschnitte des Buches schildern in ausführlicher Form die Arbeilsverhältnisse und die Organi sation des Buchdruckgewerbes im Zusammenhang mit den Umwälzungen der Technik. Der Ausblick in die Zukunft, wie sie der Verfasser sieht, erscheint wenig tröstlich, denn er folgert: »Die Entwicklung führt uns notwendig Zeiten entgegen, in welchen eine schärfere Schließung des Gewerbes durchgesührt ist und in welchen der Konkurrenzkampf sich auf dem Gebiete von Qualität und Schnelligkeit abspielt. Die Ansätze zur Produktivgenossenschast, zu Syndikat oder ähn lichem sind so deutlich, daß sich die notwendige Entwicklung nicht auf die Dauer unterbinden lasten wird. Bücher- und Zeitungstruste gibt es in Amerika bereits«. Auch der Deutsche Verlegervercin war der Überzeugung, daß deutliche Zeichen für eine Entwicklung zum Syndikat oder zu ähnlichem vorhanden seien, als er gegen die ersten Schritte in dieser Richtung, die obligatorische Durchführung des Preistarifs, protestierte. Mit einer nicht geringen Zahl von Buchdruckern hält er eine derartige Gestaltung der Organisation nicht für gesund und dem Gedeihen des Buchgewerbes nicht zum Vorteil gereichend. Der Deutsche Buchdruckerverein hat die Absicht solcher Be strebungen bisher immer geleugnet und auch die Möglichkeit eines Erfolges stets bestritten. Der Buchdrucker Heller ist gegenteiliger Ansicht und bestätigt damit die schweren Be sorgnisse des Verlagsbuchhandels. Die von ernster Gründlichkeit und großer Liebe zur Sache zeugenden, dabei aber leicht verständlichen Ausführungen des Verfassers machen sein Buch für jeden Verleger lesens wert und werden ihm in den Fachkreisen die verdiente Be achtung sichern. Max Paschke. Verbote und Verbotsaufhebungen deutscher Bücher in Rußland. lVgl. ISI1, Nr. 32, 70, 90 und 121 d. Bl.s Februar 1911. Ganz verbotene Bücher. Bacmeister, Johann, »Soziale Wiedergeburt«. Wichern — Lassalle — Bismarck und die Wissenschaft. Ein Bild einheitlicher, deutscher Kulturarbeit. 2., erweiterte Auflage. (Deutschlands Sprechsaal. Heft I.) 95 S. (Auf dem Umschlag: 4., erweiterte Ausl.) 8°. Berlin, A. Baumhauer. 1 ^L. Brentano, Fritz, Andrei Glinka. Kriminal-Novelle. (Vitus-Bücher 6. Band.) 112 S. kl. 8°. Hamburg, Vitus-Verlag. 20 H. Gräfe, Julius, Du vergiftest und tödtest dich langsam durch Lebenssünden! Wie erreicht man in Jugend und Alter hohe Körperwärme. Herausgeber B. Winkler. 64 S. 16°. Frauen- dorf bei Leipzig. Hoensbroech, Graf Paul von, Ein Beitrag zur Liguori - Moral. 2. Auflage von »Ultramontanes zur Lex Heinze«. 88 S. gr. 8°. Berlin 1901, A. Haack. 1 50 H. Jäger, Hans, Kristiania-Boheme. Roman. (Bibliothek Hans Bondy. VI. Bd.) 440 S. 8". Berlin 1910, Hans Bondy. 6 Jzchok, Rabbi, Sohn Abrahams oder Rabbi Isaak, Troki in Litbauen. Befestigung im Glauben. Hebräischer Text mit deutscher Übersetzung von David Daitsch. 2., vielfach vermehrte Ausgabe. IX, 438 S. 8°. Breslau 1873. Klassenkompf, Der, des Proletariats. Von Parvus. 8°. Berlin, Buchhandlung Vorwärts. 1. Heft: Der gewerkschaftliche Kampf. 20 S. 1908. 15 -h. 2. Heft: Die kapitalistische Produktion und das Proletariat. 46 S. 1908. 30 3. Heft: Die Sozialdemokratie und der Parlamentarismus. 39 S. 1908. 25 -Z. 4. Heft: Der Sozialismus und die soziale Revolution. 39 S. 1910. 26 <Z. 6. Heft: Die Arbeiterschaft und das Unternehmertum. Tat sachen und Zahlen zum proletarischen Klassenkampf. 40 S. 1910. 25 <Z.
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