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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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123, 30. Mai 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6545 Alzey, Datum des Poststempels. Verehrliche Kommissionsbuchhandlung! Unter welchen Bedingungen würden Sie uns fremden Verlag liefern und gemäß unfern Aufträgen an unsere Kund- schüft unter unserm Namen versenden? Achtungsvoll Der Verlag des »Freiprotestant« in Alzey. Keine Antwort ist wohl hier die beste. Denn wenn auch das Korrespondenzblatt des Akademischen Schutzvereins nicht begreift, wie man »wertvolle Geschäftsverbindungen« dem Interesse der Allgemeinheit opfern kann (vgl. Korr.-Bl. 1911, Nr. 3 (Nieder- legung der Kommission der gesperrten Vereinsbuchhandlungen)), so erwartet doch der Buchhandel gerade von seinen berufenen Ver tretern, daß sie sich ihrer verantwortlichen Stellung gegenüber den Kommittenten bewußt bleiben und nicht wegen eines Pfennig nutzens neue »Kollegen« züchten. Über kurz oder lang wird man auch unter den Leipziger Kommissionären eine reinliche Scheidung machen zwischen denen, die das Interesse ihrer Kommittenten zu wahren wissen, und den skrupellosen Geschäftsmachern, denen jeder Kommittent eine wertvolle Geschäftsverbindung bedeutet. Außerdem aber will uns scheinen, daß das eigene Interesse des Kommissionärs an der Erhaltung der Leistungsfähigkeit eines nicht von Schmarotzern durchsetzten Sortimenterstandes erheblich größer sein müßte als der Ruhm, aus dem Wettrennen um die günstigsten Bedingungen als Sieger hervorgegangen zu sein. Zur Bücherproduktiou in Rußland im Jahre 1910 (vgl. Nr. 102 d. Bl.) wird noch (in diesem Jahr zum erstenmal) eine Zusammenstellung veröffentlicht, wieviel Bücher in verschie denen Städten Rußlands erschienen sind. Die erste Stelle nimmt natürlich St. Petersburg ein; 1910 wurden dort 8234 Bücher in 29674752 Exemplaren zum Preise von 14772748 Rubel heraus gegeben; dann folgt Moskau mit 6232 Büchern in 46834160 Exem- Plaren zu 11360836 R. In Petersburgund Moskau erscheinen haupt sächlich Bücher in russischer Sprache. Ein Zentrum der Heraus- gäbe russischer Bücher ist auch Kiew — 1608 Bücher in 4 086 968 Exemplaren zu 1400 887 N. (in kleinrussischer Sprache wurden in Kiew herausgegeben 128 Bücher in 311540 Exem- plaren). Als Zentren des Buchhandels erscheinen ferner: Warschau — 2490 Bücher (vorwiegend in polnischer Sprache) in 8067901 Exemplaren zu 1941106 R., Kasan — 891 Bücher (hauptsächlich in tatarischer Sprache) in 3006808 Exemplaren zu 766207 R., Riga — 1116 Bücher (fast ausschließlich in deutscher und lettischer Sprache) in 4435750 Exemplaren zu 841564 R., Wilna ^Zentrum der jüdischen Bücher) —705 Bücher in 1 649 708 Exem plaren zu 497 955 R., Tiflis — 417 Bücher (es wiegen die in armenischer Sprache vor) in 738 238 Exemplaren zu 362 371 R. Die Verlagstätigkeit ist noch in folgenden Städten mehr oder weniger entwickelt: in Odessa wurden 1910 herausgegeben 823 Bücher in 2 003 935 Exemplaren zu 649 798 R., in Charkow 712 Bücher in 862 655 Exemplaren zu 232 121 R., in Lodz 269 Bücher in 772 340 Exemplaren zu 128 697 R., in Jekaterino- slaw 105 Bücher in 153 875 Exemplaren zu 85 417 N., in Nishnij Nowgorod 199 Bücher in 203 066 Exemplaren zu 60 999 N., in Rostow a/Don 146 Bücher in 170 000 Exemplaren zu 36 289 R., in Tomsk 100 Bücher in 106 209 Exemplaren zu 28 617 R. usw. In Saratow hat sich die Verlagstätigkeit im vergangenen Jahre, dank der Eröffnung der Universität 1909, stark gehoben: es wurden 1910 herausgegeben 339 Bücher in 717 447 Exemplaren zu 140 605 R. Charakteristisch ist, daß solche Gouvernementsstädte wie Orel, Kostroma, Rjasan u. a. fast nichts herausgeben. In den Kreis- städten, sogar in den großen von ihnen, erscheinen Bücher nur sehr selten. Nur in den baltischen Provinzen ist der Buchhandel mehr entwickelt; hier erscheinen Bücher nicht nur in den großen Zentren, sondern auch in kleinen Städten und Flecken. Die in dem Artikel in Nr. 102 des Börsenblattes schon er wähnte Ausstellung der literarischen Erzeugnisse des Jahres 1910 in St. Petersburg ist am 6. (19.) Mai eröffnet worden. ?. Erholungsheim für Deutsche Buchhändler. — Der Vor stand des Heims teilt uns mit, daß in dem gepachteten Hotel Ostende in Ahlbeck bereits die ersten Kurgäste eingetroffen sind, und bittet, da für den Juni noch eine größere Anzahl Betten Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. und Zimmer frei sind, Anmeldungen umgehend an Herrn Wilh. Süsserott, Berlin, Neue Winterfeldtstraße 3a, zu richten. Das Wetter ist an der See bereits warm und beständig, so daß kein erholungsbedürftiger Berufsgenosse die günstige Gelegenheit zu einem Aufenthalt in dem wirklich schönen Seebad Ahlbeck ver säumen sollte. Wir betonen nochmals, daß in dem Preis von 2 50 pro Tag Wohnung, Verpflegung, Kurtaxe usw. ein begriffen sind. Eine Ansicht des Erholungsheims ist in der Leipziger, sowie Berliner Bestellanstalt ausgehängt. Buchhändlerische Tchenkurrg zum KiuderhilfStag in Kopenhagen. — Zu dem Mitte Mai in Kopenhagen, jetzt schon im achten Jahre, abgehaltenen, als allgemeines Volksfest ge feierten Kinderhilfstag hatte der Verlag O^läsucka^lro Loßbanäel llorcki8k korlaA ein kleines Album mit vier bisher unbekannten Zeichnungen des Malers Julius Exner mit erklärenden Berschen hergestellt und in 10 000 Exemplaren geschenkt, die zu 25 Öre das Stück zum Besten der Kindersache verkauft wurden. Ferner wurden von den einsammelnden Damen Kinderhilfs - Postkarten (mit Szenen aus dem Kinderleben), die von dänischen Künstlern, wie Alfred Schmidt, V. Jrminger, Louis Moe, gezeichnet waren, verteilt. U. Lehrtexte für den Handarbeitsunterricht in Lsterreich. — Der Minister für Kultus und Unterricht Graf Stürgkh hat unterm 11. April folgenden Erlaß betreffend den Gebrauch von Lehrtexten für den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten an allgemeinen Volks- und Bürgerschulen hinausgegeben: »Wie dem Ministerium bekannt geworden ist, stehen an einzelnen allgemeinen Volks- und Bürgerschulen beim Unterricht in den weiblichen Handarbeiten für die Hand der Schülerinnen bestimmte Lehrtexte, wie »Anleitungen zum Schnittzeichnen und Zuschneiden von Wäschestücken« u. dgl., in Verwendung, ohne daß sür dieselben vorher die hieramtliche Approbation eingeholt worden wäre. Es wird daher darauf aufmerksam gemacht, daß derartige Lehrtexte nicht unter jene Lehrmittel fallen, die nach den Be stimmungen des hieramtlichen Erlasses vom 27. Mai 1885 einer ministeriellen Zulässigkeits-Erklärung nicht bedürfen, daß unter »Lehrmittel für weibliche Handarbeiten« im Sinne des zitierten hieramtlichen Erlasses vielmehr nur solche Wandtafeln und An- schauungsbehelfe zu verstehen sind, deren Benutzung zur Erzielung eines besseren Verständnisses die Lehrerin beim Massenunterrichte in den weiblichen Handarbeiten für notwendig erachtet. Lehrtexte für den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten für Schülerinnen bedürfen hingegen wie für alle übrigen Lehr texte vor ihrer Einführung an einer allgemeinen Volks- oder Bürgerschule der hieramtlichen Approbation.« Der Bund Deutscher Berkehrs-Bereine, Sitz Leipzig, hält vom 6.—9. Juni seine 10. ordentliche Hauptversammlung in Worms a. Rh. ab. Die öffentliche Hauptversammlung findet am 7. Juni statt, auf deren Tagesordnung neben einer Begrüßung und der Erstattung des Jahresberichts die folgenden Vorträge stehen: 1. Propaganda im Auslande, 2. Die Schnakenplage, 3. Feriensonderzüge, 4. Propagandamittel für die Zwecke der Verkehrs-Vereine. Am 8. Juni werden in der geschlossenen Mit gliederversammlung neben internen Angelegenheiten eine Reihe interessanter Verkehrsfragen behandelt, z. B. die Bedeutung der Regelung der Sommerferien für den Fremdenverkehr. Henryk Lienkiewlez als Preisträger. — Die Krakauer Akademie der Wissenschaften hat Henryk Sienkiewicz für den Roman »Mit Feuer und Schwert« und seine gesamte schrift stellerische Tätigkeit den Ney-Preis zuerkannt. Der vom Grafen M. Rey gestiftete Preis — 4100 Kronen und eine goldene Medaille — gelangt alle 6 Jahre zur Verteilung. Sienkiewicz ist der erste Preisträger. Manuskript-Diebstahl. — Gestohlen wurde ein Manuskript »Führer durch die Kreisstadt Berlin« im Umfange von etwa 50 geschriebenen Seiten. Wert 200 Vor Ankauf wird ge warnt. Event. Nachrichten an die Redaktion ds. Bl. erbeten. 849
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