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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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115. 19. Mai 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6117 der Buchhändlerschule saßen, haben große materielle Erfolge er rungen, haben es zu Ansehen und buchhändlerischen und öffent lichen Ehren gebracht, wenn auch der Weg vom Schüler der Buchhändlerschule bis zum Börsenvereins-Vorsteher ein weiter ist. Unendlich befruchtend sind die Samenkörner, die hier ausgestreut wurden, für den gesamten Buchhandel geworden. Aus Leipzig, dem Zentralpunkt des Buchhandels, der Stadt der Intelligenz, ist diese hinausgetragen worden zum Segen des deutschen Buch handels. Mit großer Sorge und schweren Opfern hat der Verein der Leipziger Buchhändler seine Schule seit nun bald sechzig Jahren erhalten. Stets haben die tüchtigsten Männer des Leipziger Buchhandels um diese Einrichtung sich bemüht, und immer sind Mittel und Wege gefunden worden, entstandene Schwierigkeiten zu beseitigen, die Schule selbst zu erweitern und zu fördern. Dafür spricht der Börsenverein auch heute seinen herzlichsten Dank aus, und wie er 1863 bei der Errichtung der Schule ohne Bedenken ihr den kleinen Saal der alten Buchhändler-Börse zur Verfügung stellte, um ihr dort 25 Jahre ein Obdach zu geben, so bewilligte ohne Zögern die Hauptversammlung des Börsen vereins im Vorjahre den Plan des Vorstandes, das erst 1902 von der Schule bezogene alte Haus niederzureißen und mit einem Kostenaufwand von nahezu 200 000 ein neues, den modernen Anforderungen entsprechendes Schulhaus zu errichten. Ohne Unfall ist das Haus aufgebaut. Ich übergebe es nunmehr namens des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler dem Ver ein der Buchhändler zu Leipzig. Möge der Segen des allerhöchsten Bauherrn auf dem Hause und auf der in seinem Innern zu leistenden Arbeit ruhen.« Seinem Danke an alle, die an der Erreichung des Zieles: der Leipziger Buchhändler-Lehranstalt ein ihrer Bedeutung für die Gesamtheit des Buchhandels entsprechendes würdiges Heim zu schaffen, mitgewirkt haben, gab Herr Ferdinand Lomnitz namens des Vereins der Buchhändler zu Leipzig Ausdruck in nachstehenden Worten: »Hochgeehrte Herren, Im Anschluß an die Worte, die der erste Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Herr Kommerzienrat Siegismund, soeben an uns richtete und mit denen er uns das vom Börsenverein neu erbaute, wesentlich für unsere Buchhändler-Lehranstalt bestimmte Haus übergeben hat, über nehme ich es im Namen des von mir vertretenen Vereins der Buchhändler zu Leipzig, dessen Dank ich als erste Handlung nach der Übernahme zum Ausdruck bringe. Ich danke der hohen Königlichen Staatsregierung, daß sie durch Entsendung eines Vertreters zur Teilnahme an diesem Freudentage unserer Lehranstalt dem ihr schon so oft bewiesenen Wohlwollen erneut einen uns ehrenden Ausdruck verliehen hat. Ich danke den Herren Vertretern unserer Stadtverwaltung, die sich jederzeit als eifrige und bereitwillige Förderin aller Be strebungen des Buchhandels erwiesen hat und namentlich auch unserer Lehranstalt ihre Beihilfe angedeihen läßt, und ich danke im besonderen dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, daß er uns nun, hoffentlich für die Dauer, aus den Nöten befreit hat, die uns die Unterbringung unserer, im stetigen erfreulichen Wachstum begriffenen Lehranstalt seit langem immer von neuem bereitete. In Erkenntnis dessen, daß die Ziele, die wir hier in Leipzig durch unsere Lehranstalt verfolgen, zum Wohle des ganzen deutschen Buchhandels dienen, hat die vorjährige Hauptversamm lung nicht gezögert, die Mittel für den Hausbau zu bewilligen. Ich danke aber auch allen anderen Herren, die unserer Ein ladung gefolgt sind, um diese festliche Weihestunde mit uns zu begehen. Meine Herren, die im Jahre 1853 begründete Buchhändler- Lehranstalt war in ihrer ersten Lebenszeit ein rechtes Sorgenkind des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, der sie ins Leben ge rufen hat. Mehr als ein Jahrzehnt lang sind die Anregungen hervorragender Berufsgenossen unerhört verhallt, und als dann der Beschluß gefaßt wurde, die Lehranstalt zu errichten, wurde das neue Unternehmen von vielen Seiten mit Mißtrauen und Argwohn betrachtet, so daß es nur unter großen Opfern und un endlichen Schwierigkeiten sich entwickelte und erstarken konnte. Dank der Unermüdlichkeit aller der Männer, die, sei es als Ab geordnete des Vereins, sei es als Lehrkräfte, ihr Wissen und Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Können der Buchhändler-Lehranstalt zur Verfügung gestellt haben, steht sie heute auch innerlich als ein stolzer, gefestigter Bau da. Wir wissen wohl, daß die besondere Stellung Leipzigs als Mittelpunkt des Weltbuchhandels das Aufblühen dieser einzig in ihrer Art dastehenden Anstalt mächtig gefördert hat, aber wir möchten es an dieser Stelle und in dieser Stunde auch zum Ausdruck bringen, daß der Verein der Buchhändler zu Leipzig sich bewußt gewesen ist, zum Wohle des ganzen deutschen Buch handels freudig und gern die großen Opfer zu bringen, die ihm seine Lehranstalt auferlegt hat. Und der junge Berufsgenosse, dem wir hier neben seiner praktischen Ausbildung wertvolle Kenntnisse zu vermitteln streben, die ihm in seiner weiteren Lauf bahn fördernd und nützlich sind, trägt das Lob unserer Anstalt hinaus in die Welt, wenn er nach beendeter Lehrzeit in die Fremde zieht, wo er, wie wir auch wissen, als ein in jeder Be ziehung gut vorgebildeter Mitarbeiter geschätzt wird. Der Verein der Buchhändler aber, der sich die Förderung der Berufsbildung mit zu seiner vornehmsten Aufgabe gemacht hat, wird unentwegt weiter wirken für die Erhaltung und Ent wicklung seiner Lehranstalt. Er wird das um so leichter und besser erfüllen können, wenn er sich auch in Zukunft des Wohlwollens und der Unterstützung derjenigen Stellen erfreuen darf, die ihm bisher ihr Interesse in so reichem Maße erwiesen. So möge denn die Buchhändler-Lehranstalt einziehen in ihr neues schönes Heim und möge darin weiter blühen und gedeihen zum Segen ihrer Schüler, zur Freude ihrer Lehrer und des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, zur Ehre des ganzen deutschen Buchhandels und unserer lieben Stadt Leipzig.« Ihm schloß sich der um die Entwicklung der Leipziger Buch händlerschule hochverdiente Vorsitzende des Ausschusses der Lehr- anstatt Herr Johannes Hirschfeld an, der ein übersichtliches Bild des Werdeganges der Schule, ihrer Nöte und Irrfahrten bis zum heutigen Tage gab, wo er sein Schmerzenskind sicher im Schoße des Börsenvereins geborgen weiß. Daß damit seine Wünsche für den inneren Ausbau der Anstalt noch nicht ihr Ende gefunden und er ihr auch in Zukunft Weg und Ziel zu weisen gedenkt, damit sie in immer vollkommenerem Maße ihrer Be stimmung, tüchtige Berufsgenossen heranzubilden, gerecht zu werden vermag, werden diejenigen mit besonderer Freude ver nommen haben, die wissen, was selbst ein Einzelner vermag, wenn ihm die Erfüllung einer übernommenen Aufgabe nicht bloß Pflicht, sondern Herzensbedürfnis ist. Da seine Aus führungen uns der Mühe entheben, einen Rückblick auf die Geschichte der Anstalt zu werfen und das Einst dem Jetzt gegen- überzustellen, so mögen seine Ausführungen hier im Wortlaut folgen: »Hochgeehrte Herren, liebe Schüler! Dem Danke mich anschließen zu dürfen, den soeben der Vorsteher unseres Vereins dem hohen König!. Ministerium, dem Rat der Stadt Leipzig, dem Börsenverein der Deutschen Buch händler, zahlreichen Gönnern und Freunden ausgesprochen hat, ist mir im Namen des Schulausschusses ein Herzensbedürfnis. Unseren ganz besonderen Dank möchte ich noch dem Deutschen Buchgewerbeverein aussprechen. Sein erster Vorsteher und der Verwaltungsdirektor sind unseren Wünschen immer bereit willigst entgegengekommen, und die praktische Durchführung des buchgewerblichen Unterrichts, der in unserem Lehrplan jetzt eine wichtige Rolle spielt, verdanken wir nicht zum geringsten der organisatorischen Kraft der leitenden Männer im Buchgewerbe verein. Durch das Entgegenkommen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler haben wir nun endlich für unsere Lehranstalt aus reichende und würdige Räume erhalten, und, Sie werden sich ja später davon überzeugen können, daß wir nichts verabsäumt haben, diese für unsere Zwecke in mustergültiger Weise auszu statten. Wenn ich zurückblicke, in welchen dürftigen und unzu länglichen Räumen die Lehranstalt des öfteren untergebracht war, dann ist es nicht verwunderlich, daß ihre Entwicklung darunter leiden mußte. Am 3. Januar 1853 begann der erste Unterricht in dem vom Verwaltungsausschuß der Deutschen Buchhändlerbörse zur Ver fügung gestellten kleinen Saale derselben, gegen eine Vergütung 794
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