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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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6092 Börsenblatt s. b. Dkschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 3/ 114, 18. Mai 1911. Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst München In einigen Tagen erscheint! Max Ludwig / Der Kaiser Roman Geheftet 6 Mark, gebunden in Leinen 7 Mark 50 Pf., in Kalbfranz 9 Mark Ludwig, der Verfasser der „Marianne", hat sich mit diesem Roman eine schwierige Aufgabe gestellt. Der Kaiser seines Buches ist Napoleon, und wir erwarten mit Neugier, den unerhörten Siegeszug dieses Willensgenies in an- gemessener pompöser Schilderung ausgezeichnet zu finden, nicht ohne dabei in übler Vorahnung mit gelindem Grauen an Grabbes Napoleon und ähnliche Werke zu denken. Doch der Autor hat mit weiser künstlerischer Erkenntnis diese unmittel- bare biographische Art für seinen Roman verschmäht und die stillere, wirkungsvollere und weitaus ästhetischere Methode mittelbarer Wirkunqsentfaltung für die Darstellung der Geschichte seines Äelden gewählt. Auf diese Weise entwirft er uns auch ein umfassendes Zeitbild von großer Echtheit. Mit einfachen, aber ausdrucksvollen künstlerischen Mitteln weiß er auch jede Art von öffentlicher und persönlicher Stimmung zu erzeugen Mit lebhaften, spannenden und erregten Episoden beginnt das Buch, in deren Verlauf ein junger Mann, namens Äardenberg, in den Vordergrund tritt. Äardenberg ist der Träger der inneren und äußeren Wandlung. Durch ihn und seine Erlebnisse bringt uns der Dichter mit dem General, dem Oberfeldherrn und dem Konsul Vonaparte und später mit dem Kaiser Napoleon in Berührung. Zn interessant komponierten Gesprächen lernen wir beider konträre Eigenart kennen und aus den Äußerungen Bonapartes den Willens stärken Napoleon voraussehen. Lardenberg, der einer der wenigen, wahrhaft Freigebliebenen ist, sieht in der Erhebung Napoleons zum Alleinherrscher nur den Untergang der Freiheit, für die so viele Opfer gebracht wurden. Er zeigt dem neuen Kaiser unverhohlen seine Mißbilligung, verläßt Frankreich und geht auf seine Besitzung nach Sachsen. Von da ab tritt Napoleon persönlich ganz in den Hintergrund, wie eine ferne schwarze Gewitterwolke am Lorizont, die ab und zu ver- heerend sich entlädt, und von der dennoch da und dort ein linder, saatentränkender Regen noch erwartet wird. Einmal noch sehen und sprechen einander die Freunde im Dresdner Schloß, wenige Tage vor der Völkerschlacht, — sie sind aber trotz persönlicher Zuneigung dieselben prinzipiellen Gegner. Und daun kommt das große schwere Ereignis: Der Kaiser wird geschlagen. Lardenberg, der selbst den Untergang von Napoleons Macht wünschte und all die letzten Fahre die ein flußreichsten Stellen zu einer deutschen Erhebung vergeblich aufzuregen versucht hatte, kehrt erschüttert vom Schlachtfeld zurück. Mit Lardenbergs Gedanken, daß dieser Untergang einer schier grenzenlosen Macht der Morgenanbruch für die Befreiung der Völker sei, die freilich erst mit zäher Arbeit und Ausdauer erbaut werden müsse, klingt das künstlerisch überaus befriedigende und gedankenreiche Buch aus. Über Ludwigs feine Sprache, seine Stilkunst im originellen Aufbau einzelner Episoden wie des Ganzen kann nur ein volles Lob gesprochen werden. Sein Napoleon-Roman ist ein kühner, aber gelungener Wurf. Früher ist von Max Ludwig erschienen ^ Marianne ^ Die Geschichte einer Liebe Geheftet 3 Mark, in Pappband 4 Mark, in Kalbfranz 6 Mark Die Propyläen, München: Dies Buch ist ein heitzes, hmnnelsfrohes Stammeln junger Liebe. Ursprüngliches Denken unb ungebrochene Farben geben der Erzählung, ohne sie grell zu machen, so viel Eigenart und inneres Licht, daß sie gründ- lich hervorgehoben zu werden verdient. Gewiß darf man diese Ichgeschichte und ihren Verfasser mit Aufmerksamkeit begrüßen. Neue Freie Presse, Wien: Ein Roman in Ichform, voll Frische und Ursprünglichkeit vom Anfang bis zum Ende. Das Ich ist ein Maler, der uns eine brennheiße Liebesepisode aus seiner» Leben erzählt. Ein warmfühlender, humorvoller und lieber Mensch, der sofort für sich einnimmt und alle griesgrämliche Logik mit sieghafter Leiterkeit entwaffnet. In prachtvoll satten Farben läßt er den Schwarzwald init seinen schlauheiteren Bauern vor uns erstehen, schildert er ein junges, impulsives Mädchen, das sich ihm bald in heißer und doch gequälter Liebe gibt. So Plastisch und erlebt ist alles, daß wir mit den zwei jungen verliebten Menschenkindern mitjubeln und mitleidcn. Bezugsbedingungen: in Rechnung 25°/°, bar 33'///° und 7/6. Wir bitten, zu bestellen Albert LaNgbN, MÜNlheN München, 12. Mai 1911.
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