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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1897
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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5804 Nichtamtlicher Teil. 189, 17. August 1897. Die Verhandlungen über das Vereinsorgan brachten ziemlich glatt die Vorschläge der Vorversammlung zur Annahme. Bis I. Oktober 1897 erscheint noch -Unser Blatt- in der alten Gestalt, von da ab werden die Mitglieder der A. V. unter dem Titel -Buch händler-Warte- ein achtseitiges Vereinsorgan in Oktav wöchentlich zugesandt erhalten. Das Blatt wird rein unsere fachlichen In teressen besprechen, cs wird frei sein von dem Surrogat -littcrari- schcr Aufsätze-, soweit sie nicht direkt vom buchhändlerischen Stand punkt geschrieben sind: -litterarischer Aussätze-, die, wie Kollege Heinrich richtig hcrvorhob, meist von zweifelhaftem Wert seien und mit dem in unseren guten Littcratur-Blättern Gebotenen nicht konkurrieren könnten. Zur Beratung des Punktes -Lehrlingswesen- übernahm Kollege Dressel, dessen vortreffliche Arbeit über das gleiche Thema seiner Zeit im Börsenblatt erschienen ist, den geschichtlichen Rückblick Herr Kling-Wiesbaden brachte dann in seiner sympathischen, vornehmen Weise die Vorschläge der Kommission für ein ferneres Vorgehen unter kurzer Begründung zur Kenntnis des Plenums. Dann wurde lebhaft diskutiert, mit einigen Seitensprüngenl Herr Bürger- Halle, Vertreter d. L.-V. Pr.S.-Thür.-Anh., giebt seinen Zweifeln über die Durchführbarkeit des Lehrlingscxamens in der Kleinstadt, infolge der Zersplitterung der örtlichen Macht, Ausdruck. Herr Kollege Bayer betonte dem Anträge gegenüber die Wichtigkeit, die zahlenmäßige Grundlagen für jedes weitere Vorgehen hätten. Kollege Drefsel zeigt am Beispiel der -Insel- in Tübingen mit Kollegen Hermes an der Spitze, wie viel ein kleiner Verein erreichen könne. Auf die Warnung des Kollegen Bluhm vor dem Hinein tragen zu vieler Einzelheiten gelangt der Antrag der Kommission zur einstimmigen Annahme. Zehn Minuten Pause und dann — Uff! Die Satzungen! lbO Nenderungsanträge! Man einigte sich dahin, in Spezial-Diskus sionen Paragraph für Paragraph durchzunehmen und einzeln zu beschließen. Kollege Heinrich führte das Referat, und seinen klaren Darlegungen ist es zu verdanken, wenn wir dieses Schmerzenskind zweier Jahre — die Gründe für so lange Geburtswehen führte der Referent überzeugend aus — in drei Stunden glücklich zur Welt und unter Dach und Fach gebracht haben. Gleich am Anfang bei -jeder Buchhändler- oder -jeder Buch-, Kunst- und Musikalienhändler- setzte es einen Strauß prinzipieller Natur. Das aristokratische Prinzip, das sich davor scheut, jeden -Buch-, Kunst- und Musikalienhändler-, der vielleicht in der Haupt sache Papierverkäufer ist, aufzunehmen, und das die Idee eines Elitevereins verficht, fand in Kollegen Berkebusch-Heidclberg seinen Hauptvertretcr. Ihm gegenüber stand namentlich Kollege Bayer- Dresden als Vertreter des demokratischen Prinzips, der die Gefahren der Exklusivität, die Unmöglichkeit, die Grenzlinien zu ziehen, und die Wichtigkeit einer möglichst vollständigen Standesoertretung hcrvorhob. Die einschneidendsten Aenderungsvorschläge, die schärfsten Gegen sätze prinzipieller Natur lagen von seiten der Landes-Vereinigung Rheinland-Westfalen vor. Sie zielten auf Abschaffung der Haupt versammlungen, sowie der Zusammenkünfte der Landes-Vereinigung und auf Einführung eines schriftlichen Abstimmungsmodus. Kollege Heinrich ging, gestützt auf die Kundgebungen vier anderer Landcs- Vereinigungen, die das mündliche System ausdrücklich befürworteten, ausführlicher darauf ein. Er hob namentlich hervor, daß wir wohl alle in diesem Augenblicke die unschätzbaren Vorzüge einer persön lichen Aussprache empfänden. Was mit der spitzen Feder unfehlbar zu Mißverständnis und Hader führe, lasse sich oft mit wenigen Worten mündlicher Rücksprache aufklärcn. Kollege Bluhm verficht mit Prinzipientreue die Anschauungen seiner Landes-Vereinigung namentlich voui Gesichtspunkt der Sparsamkeit aus: ihre Vorschläge hätten außerdem den Zweck, jedem einzelnen Mitglicde und den verstreuten Minoritäten möglichst viel Stimmrecht zu belassen. Der Antrag fiel mit allen gegen seine Stimme. Von Wichtigkeit war noch die Annahme des Aenderungs-Vor- schlages der Mitteldeutschen Landes-Vereinigung zu § 18. Danach kann auf den L.-V.-Versammlungcn ein Deputierter nicht inehr als fünf Stimmen einer Ortsgruppe vertreten, so daß einerseits die kleinen Ortsgruppen weniger Stimmrecht haben, dagegen die An schauung der Minoritäten besser zum Ausdruck gebracht werden kann als bisher. Auch die anderen Vertreter der Landes-Vereinigungcn, die Kollegen Stürmer, Bürger, Kusche verteidigten mit Zähigkeit und guten Gründen die Anträge ihrer Mandatare. Mittagspause I Der Vorsitzende schlägt vor, während des Essens den Mund nur dazu zu gebrauchen und keine Reden zu reden. Das war man gar wohl zufrieden und brachte seine Sym pathien nur durch manch kräftiges -Prost, Herr Kollegei- zum Ausdruck. Bei der allgemeinen Vorstellung, die rundum ging, er regte namentlich Kollege Schönwandt durch das Attribut -stellen loser Buchhandlungsgehilse-, daS er sich gab, lebhaften Beifall. Bei Tisch kam dann auch über die Abwesenheit, namentlich der Kollegen Hermes und Hölscher, das allgemeine Bedauern zum Ausdruck, das sich telegraphisch und per Karte Luft machte. Glatter ging in der beruhigten Stimmung nach dem Essen die Verhandlung. Die allseitig geforderte Erhöhung des Beitrages er regte keine Diskussion, die absolute Notwendigkeit dieser Aenderung war allen klar. Ein einschneidender Antrag der L.-V. Brandenburg- Pommern kam zu Fall. Es war beantragt, den Landesvereini gungen, die über KO Mitglieder zählen, für jede angefangenen weiteren 60 je eine Stimme in der Hauptversammlung einzuräumen. Die Befürchtung der Majorisierung von den großen Städten aus, die in den kleineren Landesoereinigungen wohl vorhanden war, ist mit Ablehnung dieses Antrags also auch überwunden. In der von Herrn Kling geleiteten Besprechung der Vertreter der Landesvcreinigungen über die Wahl des Centralvorstandes kamen die oben angeführten Betrachtungen, was wir von einem Central vorstand wünschen müssen, zur Aussprache. Die einhellige Wieder wahl des alten Vorstandes, soweit er nicht eine Neuwahl abgelehnt hatte, und die Ergänzungswahl der durch Kollegen Heinrich em pfohlenen und verschiedenen Anwesenden wohlbekannten drei neuen Mitglieder war das rasch erzielte Resultat. Mit gleicher Ein stimmigkeit geschahen die anderen Neuwahlen. Ein wichtiger Punkt war nun noch die Beratung der Kasse für Stellenlose. Eine Kommission, an der Spitze Kollege Heinrich, der der Vater des ganzen Gedankens ist, wurde mit der Aus arbeitung einer Geschäftsordnung beauftragt. Ein Posten von 600 ^ ist im Voranschlag für die Kasse, die in zwei Jahren zu funktionieren beginnen soll, vorgesehen. Der Voranschlag selber nun, der glatt genehmigt wurde, ist nicht zu optimistisch, er rechnet nicht mit einem Zuwachs an Mit gliedern. Es liegt also die berechtigte Hoffnung vor, daß, sollten sich selbst einige Posten der Passiva als schwerwiegender erweisen, als angenommen ist, die Bilanz unserer Finanzen immer noch die nötige Balance behalten wird. Der peinliche Punkt der Reisespesen war schnell überwunden, die Vereinigung übernahm den vollen Ersatz der Fahrtkosten. Herr Bayer-Dresden charakterisiert im Austrage der Wiener Kollegen noch kurz die Lage in Oesterreich. Dort könnten sich Orts gruppen als anerkannte Zweigvereine dem Vereinsgesetz nach erst konstituieren, wenn der Statthallerei beschlossene Satzungen zur Prüfung vorgelegt werden könnten; da jetzt diese Vorbedingungen erfüllt seien, dürfe man hoffen, daß es nun auch dort flott vorwärts gehen werde. Nach der Verlesung einer Reihe von Telegrammen und Briefen, die freudig ausgenommen wurden, dankt der Vorsitzende, Kollege Firnhaber, den Teilnehmern der Versammlung sür ihr ausdauerndes Interesse — dabei kriegte auch ihr Berichterstatter noch sein Lob sür braves Nachschreiben. Kollege Berkebusch hebt sodann die Verdienste des Vorsitzenden hervor, der mit seiner rein sachlichen sicheren Art den Gang der Verhandlungen vortrefflich geleitet habe, und die Versammlung votiert ihm und dem ganzen Ccntraloorstand ihren Dank durch ein dreimaliges Hoch. Das war das Ende der 8>/,stündigen Sitzung! IV. Wir haben keine Feste gefeiert. Wir haben gearbeitet, so viel sich schaffen ließ. Dies Bewußtsein wird uns tragen, wenn Vor würfe kommen sollten, die Hauptversammlung habe zu wenig Positives geschaffen. Sie hatte noch vorwiegend mit organisatorischen Beschlüssen zu thun. Die Satzungen sind nun fertig, ein eigenes Vereinsogan ist im Werden. In der Lehrlingsfrage wird weiter gearbeitet. Eine Kasse für Stellenlose ist gegründet. Die Unsicher heiten früherer Jahre sind beseitigt. Nun rührt Euch, Ortsgruppen und Landesvcreinigungen, und führt frisches Blut, in bar Geld und praktische Ideen umgesetzt, unserem Haupte zul — Der Central vorstand wirds an sich nicht fehlen lassen. — Kein befriedigtes Ausruhen I Weiter werbenI — In Versammlungen, in denen über die Hauptversammlung berichtet wird! Werben l — In Wandcrversammlungen nach noch brachliegenden Orten I Werben I — Im Einzelgespräch mit bisher indifferenten Kollegen: werben! werben! Dresden. Carl Meißner. Kleine Mitteilungen. Hamburger Lehrmittel-Ausstellung. — Der Vorstand der Hamburger Lehrmittel-Ausstellung, deren Eröffnung im Sep tember d. I. bevorsteht und die eine ständige Einrichtung Ham burgs werden soll, versandte folgenden Prospekt. Die Hamburger Lehrmittel-Ausstellung ist eine Einrichtung des größten Hamburger Lehrervereins, der Gesellschaft der Freunde des Vaterländischen Schul- und Erziehungswesens. Die Hamburger Lehrmittel-Ausstellung stellt sich die Ausgabe,
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