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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1895
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18950604
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ckk 127, 4. Juni >895. Nichtamtlicher Teil. 3019 Nachdem Herr C. Schöpping jun. noch einmal darauf hingeivicscn hatte, daß eine besondere Aufmerksamkeit den jenigen Firmen zu widmen sei, die solche Geschäfte betreiben und anderseits doch auch das Sortiment um Verwendung für ihren Verlag angehcn, und Herr von Zahn nochmals dargelegt hatte, daß in dem von ihm erwähnten Falle das Sortiment ganz und gar bei seite gelassen worden sei, berichtet Herr Barth-Aachen, wie in demselben Falle die Kollegen in Düsseldorf sich geholfen und durch einmütiges Vorgehen das Geschäft der Zeitungsexpeditionen vereitelt haben. Herr N e u m e y e r - Braunschweig bestätigt das gleiche Vorgehen aus seiner Stadt und Herr Saeng - Darmstadt hält es für bedenklich, auf dem von Herrn von Zahn vor geschlagenen Wege einem Verleger, der den Buchhandel so ganz umgeht, zu Einnahmen zu verhelfen. Herr Lehmann-München hält den besprochenen Schaden für so groß, daß er dringend empfiehlt, einem gegen den Buchhandel so rücksichtslos handelnden Autor, nachdem er als Selbstverleger den Buchhandel verachtet hat, auch da, wo er im fremden Verlag auftritt, alle Verwendung des Sortiments zu entziehen. Herr Petters-Heidelberg stimmt dem bei und meint, es sei den einzelnen Städten zu überlassen, wie sie mit solchen Vorgängen fertig werden. Nachdem der Vorsitzende die von den verschiedenen Rednern vorgeschlagenen Maßregeln nochmals übersichtlich hcrvorgehoben und die Ansicht ausgesprochen hatte, daß sie sich wohl vereinen ließen, wird der Gegenstand verlassen, und cs stimmt die Versammlung dem Vorschläge des Vorsitzenden bei, daß der Verbandsvorstand die Verleger von Zeitschrif ten auffordcrn soll, dem Buchhandel die gleichzeitige Lieferung der Zeitschriften mit der Post zu ermöglichen. Der Vorsitzende berichtet hierauf, daß und aus welchen Gründen der Verbandsvorstand ersucht habe, für dieses Jahr den Antrag auf Abänderung des Adreßbuches zurück stellen zu dürfen. Herr Meißner kann die vom Vorsitzenden dargelegten Gründe, daß man aus finanziellen Gründen Bedenken tragen müsse, ein Wertobjekt, wie es das Adreßbuch für den Börsen verein sei, durch eingreifende Aenderungen zu gefährden, für den vorliegenden Fall nicht als zutreffend anerkennen. Er glaubt, daß, wenn das Adreßbuch in der Weise umgestaltet würde, wie es der Antrag einzelner Vereine bezwecke, dem Bürsenvcrein nicht nur nicht eine Schmälerung der Einnahmen, sondern eine Erhöhung derselben erwachsen werde, weil schon bei der Herstellung des Adreßbuchs eine große Ersparung eintreten würde. Es gäbe ja vielleicht eine Reihe von Ver legern, die Werth darauf legen würden, jeden Parfümerie oder Strumpfwarcnhändler kennen zu lernen, der nebenbei und hier und da auch mit Büchern handele, die größere Zahl der Käufer des Adreßbuches aber würde mit dem im Umfang verkleinerten, also billiger herzustellenden und billiger zu verkaufenden Adreßbuche einverstanden sein. Die Zahl der Käufer würde sich bedeutend vermehren. Herr Schöpping jun. hat zu erklären, daß im Bayerischen Buchhündlervereme die Angelegenheit lebhaft besprochen worden und man zu den: Schluß gekommen sei, daß es sehr gefährlich sei, den Inhalt des Adreßbuches nach den darge legten Grundsätzen zu kürzen. Es könne hierdurch ein Kon kurrenzunternehmen hervorgerufen werden. Wünschenswert wäre es aber, daß in deutlicherer Form als bisher die Mit glieder des Börsenvereins, sowie die Mitglieder der einzelnen Kreisvcreine gekennzeichnet würden durch fette oder gesperrte Schrift oder wie es sonst zu erreichen sei. Herr Kacmmerer-Dresden glaubt, daß hierdurch das teure Adreßbuch npr noch teurer werden würde. Er habe eine Ankündigung vor sich, worin ein neues Buchhändler- Adreßbuch für 1 50 angckündigt werde; eine Konkurrenz sei also bereits da. Herr Konegen-Wien stimmt Herrn Schöpping bei, daß mit einer Aenderung des Adreßbuches, wie er sie empfohlen habe, schon viel gedient sei. Dem Börsenverein einen solchen Ausfall der Einnahmen zu verursachen, könne nicht verant wortet werden. Die Verhältnisse in Oesterreich, ivo man in der bevorzugten Lage sei, den konzessionierten Buchhandel zu besitzen, erlaubten auf Grund dessen alle jene Manipula tionen, die hier schädigend wirkten, einfach durch das Gesetz zu hindern. Bezüglich des Adreßbuches aber sei es in Oester reich auch Gebrauch, daß in dem österreichischen Adreßbuch alle Firmen ausgenommen würden, die konzessionierten Firmen wie die sogenannten Teilkonzessionäre, welch' letztere, sobald sie nur einen Kommissionär hätten, etwa den bezeichneten, aus dem Adreßbuch zu entfernenden Elementen entsprächen. Das habe den Verein bestimmt, eine besondere Liste der konzessionierten Firmen herauszugeben, denen allein der volle Buchhändlerrabatt gewährt werden dürfe. Aus dieser gewissermaßen offiziellen Liste könne jeder entnehmen, wer Buchhändler ist oder nicht. Er möchte bitten, an ein ähnliches Unternehmen durch den Verband zu denken. Herr Meißner hält es für leicht, eine solche Liste auf zustellen, welche dann zum offiziellen Adreßbuche zu machen sei. Die finanzielle Ertragsfähigkeit des Adreßbuches werde aber gerade durch die Vorschläge des bayerischen Vertreters beschränkt, da so verschiedene Satzeinrichtungen erhöhte Her stellungskosten bedingen, während sein Vorschlag sie bedeutend erniedrige. Herr Richter-Chemnitz erklärt, daß auch der dortige Verein die besondere Kennzeichnung der Börsenocreins-Mit- glieder oder der wirklichen Buchhändler für wünschenswert erachtet habe und zwar durch fette Schrift, die die Druckkosten nicht wesentlich verteuern würde. Auf Antrag des Herrn Pape-Hamburg wird der Gegen stand verlassen. Zu Nr. 2 der Tagesordnung verliest der Schatzmeister, Herr Lehmann-Dresden, die Ziffern und gicbt erläuternde Bemerkungen dazu. Die von den Herren Zeidler-Sorau und Thienemann-Gotha geprüfte Rechnung wird von der Versammlung richtig gesprochen. Ebenso wird 3. der Voranschlag für das Jahr 1895/96 von der Ver sammlung genehmigt. Aus der Rechnung für das verflossene Jahr geht hervor, daß u. a. die von dem Verbands-Vorstande herausgegcbencn »Mitteilungen« nicht unerhebliche Mehrausgaben verursacht haben. Gegenüber den in Bezug hierauf von dem Herrn Schatzmeister hervorgehobenen Bedenken spricht sich die Ver sammlung in längerer Debatte bestimmt für die weitere Fort führung der »Mitteilungen« aus. Der Vorsitzende regt hierzu an, daß die Vereine von der Herausgabe eigener Jahres- Berichte absehen und sie dafür — außer durch das Börsenblatt — durch die »Mitteilungen« bekannt machen möchten. Dem stimmen die Herren Kaemmerer-Dresden und Meißner- Elbing bei, während Herr Thienemann-Gotha die Berichte der Vereine in erster Linie im Börsenblatt veröffentlicht und die »Mitteilungen« des Verbandes besonderen Verbandszwecken Vorbehalten sehen will. Mit dem Voranschlag ist gleichzeitig die Erhebung des bisherigen Beitrags von 2 ^ für jedes Vereinsmitglied zu deu Kosten des Verbandes genehmigt. 4. Die Neuwahl des Verbauds-Vorstandes vollzieht sich auf Vorschlag des Herrn Merkel-Erlangen durch Akklamation und Wiederwahl des bisherigen Vorstandes. Der Vorsitzende nimmt für den bisherigen Vorstand 419*
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