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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1895
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1895
- Sprache
- Deutsch
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32N0 Nichtamtlicher Teil. 135, 13. Juni I8l>5. Maaren (fest und ä, cond.) auf Lager, so müssen wir nun, um späterhin unseren Verdienst auf diesem Konto ersehen zu können, alles, was an -Maare»-- zum Verkaufe einläuft, diesem Konto belasten, wie wir für alles, was wir verkaufen, sei es gegen bar oder in feste Rechnung (Ansichtsposten kommen bei der doppelten Buchhaltung ebensowenig wie Disponenten in Betracht), und olles, was wir an Verleger zurücksenden, das Konto entlasten. Wenn wir diese Zu- und Abschreibungen, wozu unsere Geschäftsbücher die nötige Anleitung geben, ein Jahr lang durchführen und dann wieder ein Inventar machen, so können wir auf diesem Konto genau unseren jährlichen Brutto-Gewinn ersehen». Uni die Einläufe eines Sortiments genau fcstzustellcn, ist die Führung von drei Büchern notwendig, des Rechnungs- fakturcn-, Barfakturen- und Einkaufsbuchs. Das letztere ist für Verlag und Sortiment gemeinsam zu benutzen. Das Rechnungsfakturenbuch hat den Zweck, alle Fakturen van Rechnungs-Paketen der Verleger nur nach Firma und Be trag in sich aufzunehmen, um die Monats-Endsummen durch das Journal einerseits dem Sortimentslager-Konto (Waren- Konto), anderseits dem Verleger-Konto des Hauptbuches in je einem Posten zuführen zu können Die genaue Ein tragung der Rechnungsfakturen mit den Titeln des Ge lieferten geschieht, wie schon jetzt, auf den Verleger-Blatt- Konten. Das Barfakturen-Buch ist dazu da, alle durch Ver mittlung des Kommissionärs gemachten Bar-Einkäufe dem Sortimentslager-Konto (Waren-Konto) zuzuführen und event. das nicht auf Waren-Konto Gehörige auszuscheiden. Und endlich das Einkaufsbnch dient zur Eintragung aller der jenigen Fakturen, über deren Beträge nicht zur Ostermesse verrechnet wird, also für Fakturen der Barsortimenter, der Quartal-Konti, der Kunst- und Rahmenhändler, Photographen, Buchbinder, Schreibmaterialienhändler, Buchdrucker rc. Durch diese drei Bücher erhält man also eme vollständige Uebersicht aller bnchhändlerischen Einläufe des Geschäfts. Ist Verlag mit dem Sortiment verbunden, so ist nur noch — da das Einkaufsbuch für Verlag und Sortiment gemeinsam ist — ein Verlags - Remittendcn- und Disponenden - Eingangsbuch notwendig, um die Einläufe vollständig zu haben. In dem Prospekte führt der Schöpfer der Geschäftsbücher noch des näheren aus, warum das Unterscheiden der Kreditoren in zwei Arten: die Verleger-Kreditoren einerseits und ihre Ein tragung in das Nechnungsfakturenbuch und alle anderen Kreditoren anderseits und ihre Eintragung in das Einkaufs buch berechtigt uud zweckmäßig ist, und daß eine Trennung der Verlags- und Sortiments-Kreditoren nur durch die Führung des Einkaufsbuchs ermöglicht werden kann. Die Darstellung ist einleuchtend. Ganz ähnlich vollzieht sich die Buchung der Ausläufe. Hier versieht zunächst in einem SortimentsbcUieb das Sorti- ments-Debitoren-Mcmonal die zum Teil etwas schwülstige« Namen der Geschäftsbücher werden sich nicht so rasch ein- bürgern — den Dienst, den Lager-Abgang festzustellen, ihn in eine Monatssumme zur Bildung des Postens für das »Journal« zusammenzufassen. Es müssen daher in dieses Geschäftsbuch' alle in Rechnung an Kunden fest verkaufte Posten eingetragen werden. Diese, monatlich addiert, er geben dann unter Hinzuziehung der Monats-Endsumme des Barverkaufs aus dem allgemeinen Kassenbuch den monatlichen Geschäftsumsatz. Der Jahresumsatz läßt sich also sofort leicht ermitteln, ein beim Verkauf eines Ge schäftes besonders wichtiger Faktor. Weiter ist für das Sortiment nur noch das Remittendenbuch, das für Ver lag und Sortiment gemeinsam in Gebrauch genommen werden kann, nötig, um alle Ausläufe buchen zu können. Das Remittendenbuch, mit 4 Rubriken, hat den Zweck, alle Re- mitteuden und Disponenden, sowie alle Nemittenden an Ver lags-Kreditoren in sich aufzunehmen. Für einen Verlags- vcrtrieb dienen Noch zwei Auslicfcrungsbücher (gegen bar und u> Rechnung) zur Feststellung der Monats-Endsummen. Wenn nun diese wenigen Bücher ordentlich geführt und alle Einträge aufs Laufende gebracht worden sind, so wird sich gewiß jede Handlung leichter zu einer Jnvenatr - Ausnahme und dann auch zur Einführung der doppelten Buchführung entschließen können. lieber die Inventar-Aufnahme läßt sich der Schöpfer der Osiander'schen Geschäftsbücher folgendermaßen aus: -Bei der Inventar-Aufnahme handelt es sich ja bekannter maßen darum, die Aktiva und Passiva sestzustellcn. Zu den Aktiva gehören nun unter anderein nicht nur alle festen Lagervorräte, sondern auch alle in Kommission (L cond.) er haltenen Bücher rc., weil wir bei den Passiva ja auch alle Schulden des Geschäftes anfnohmen müssen, sowohl für feste Bezüge als für Kommissionssendungen- Zu den Aktiva ge hören ferner alle zur Ansicht versandten Bücher, seien sie nun fest oder ä cond., Disponenden oder in neue Rechnung er haltene Bücher. Und wenn wir sagen, daß es bei einer In ventar-Aufnahme vollständig genügt, nur die Preise der Bücher, Bilder, Musikalien rc., sei es Kommissionsware oder in feste Rechnung bezogene, aufzunehmen, so wird es wohl jedem klar werden, daß die Aufnahme selbst des größten Lagers in wenigen Tagen bewältigt werden kann. Es handelt sich bei der Inventar-Aufnahme nur darum, vor Beginn derselben einen richtigen, wir möchten sagen Feldzugsplan zu entwerfen und namentlich eine größere Zahl -Rubriken« zur Aufnahme der Ordinär- und Nettopreise zu konstruieren, sodaß der Prinzipal oder ein Angestellter nur die Preise des vorhandenen Lagers Reihe um Reihe für die betreffenden Rubriken zu diktieren braucht. -Bei allen ä condition erhaltenen diktiert man beispielsweise die Preise in eine Rubrik -ordinär mit 25"/„ Rabatt». Alles, was fest ist und noch leicht verkaufssähig, beispielsweise in Rubriken ordinär mit 30"/<, oder mit 33st//o oder 40"/o u.s.w. Ladenhüter diktiert man am besten gleich in eine Netto- Rubrik u. s. w. -Die zur Ansicht versandten Bücher, Musikalien rc. (ani Platze und nach auswärts) müssen gerade so behandelt werden, wie wenn sie sich auf Lager befänden und werden dieselben wohl in der Hauptsache in die Rubrik -ordinär mit 25"/„ Rabatt« gehören. Die Hauptschwierigkeit liegt in der Taxation der Nettopreise. Diese Schwierigkeit hat aber ein Kaufmann auch zu überwinden und macht der selbe trotzdem sein Inventar. Also muß es der Buchhändler auch fertig bringen; man darf nur nicht gar zu pedantisch und ängstlich sein, denn bei einem größeren Lager spielen ja, wenn wir uns ja da und dort täuschen sollten, einige hundert Mark mehr oder weniger auch keine Rolle. »In unserem Rechnungsfakturen-, Barfakturen- und Ein kaufs-Buch haben wir, wie wir wenigstens glauben, eine sehr einfache praktische Formel zur Nctto-Auszeichnung aller Einläufe gegeben. Wenn wir diese durchführen, dann kann ein Inventar absolut keine Schwierigkeiten bieten.» Im »Journal« giebt der Verfasser außerdem noch eine ganz ausführliche Anleitung zur Inventar-Aufnahme und hofft dadurch, die Furcht vor den vermeintlichen Schwierig keiten dieser Geschäftsnotwendigkeit zu beseitige«. In dem allgemein versandten Prospekte der Verlags handlung sowohl, als auch in den Anleitungen zu den ver schiedenen Geschäftsbüchern, wird ein Buchhändler noch manchen Wink zur praktischen Vervollkommnung seiner Buchführung finden. Schon aus diesem Grunde sollte keiner die Mühe scheuen, sich an der Hand des Prospektes einmal etwas mehr in das ganze System zu vertiefen, als uns hier der Raum gestattet. Zweck dieser Zeilen sollte nur sein, auf das Ver dienstliche des neuen Unternehmens hinzuweisen, das voll ständig Neue an dem System hei vorzuheben und zum Stu dium der neuen Buchhaltung anzuregen. Unsere Meinung geht dahin, daß jeder, der erst einmal mit einigen Büchern für die einfache Buchführung den Versuch gemacht hat, durch die klare, statistisch zu verwertende Uebersichtlichkeit und Ordnung, die diese gewähren, angeregt, sicher zur Anschaffung weiterer Osiander'scher Bücher schreiten wird und so fast ganz von selbst zu einer übersichtlichen einfachen oder auch zu der einzig richtigen, der doppelten Buchhaltung kommen wird.
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