Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1895
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18950613
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189506137
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18950613
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-13
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
135. 13 Juni 1895. Nichtamtlicher Teil. 3199 festzustellen sein. Und das ist ja der Endzweck jeder Buch haltung. Mit der einfachen Buchführung ist dies nicht so sicher zu erreichen. Man mag sich mit ihr die denkbar größte Mühe geben, niemals wird sie am Schlüsse des Jahres den erzielten Gewinn genau ergeben, da der Beweis der Richtig keit fehlt: es kann keine Gegenprobe gemacht werden. Man muß sich mit dem herausgerechneten Ergebnis begnügen, wenn es auch noch so unsicher erscheint. Ein bedeutender Nachteil der einfachen Buchhaltung liegt ferner auch darin, daß man nie genau Nachkommen kann, wie viel jeder einzelne Zweig des Geschäftes Gewinn gebracht hat. Für bedeutendere Geschäfte, die sich verschiedenen Zweigen des Buchhandels widmen, ist daher die doppelte Buchführung die einzig brauchbare, und es sollten Firmen, die sich bisher noch nicht zu ihrer Ein führung entschließen konnten, nicht versäumen, durch allmähliche Einführung der Osiander'schen Geschäftsbücher wenigstens etwas vorzunrbciten. Hat man diese dann im Gange, so wird die etwas schwierig erscheinende Aufnahme des Inventars, von der weiter unten die Rede sein wird, in einer ruhigen Geschäfts zeit auch einmal zu ermöglichen sein, und die Grundlagen der doppelten Buchführung sind dann vorhanden Die Füh rung der Bücher selbst macht bei den klar und ausführlich jedem Buche beigegebencn Anweisungen gar keine Schwierig keiten. Bei Neugründungen von Geschäften fällt ja eine Inventur weg, die Aufstellung der Eröffnungsbilanz ist dann eine leichtere Arbeit; neubegründete Geschäfte können daher die Bücher der ersten Abteilung sowohl, als auch die der zweiten sofort in Wirksamkeit treten lassen und haben dann eine ge regelte und klaren Ueberblick gewährende doppelte Buchhaltung. Aber auch wenn die doppelte Buchführung nicht einge führt werden soll, werden die Geschäftsbücher des ersten und des allgemeinen Teiles für jedes Geschäft von Nutzen sein und vor allem größere Ordnung und Uebersichtlichkeit herbei- führcn. Die Geschäftsbücher des allgemeinen Teiles, die außer halb der doppelten Buchführung stehen, sind folgende: das Sortiments-Debitoren-Konto (Privatkunden-Hauptbuch), „ Verlags-Debitoren-Konto (Blatt-Konti für Auslieferungen des Verlags), „ Verleger-Blatt-Konto (Blatt-Konti für Lieferungen der Verleger an unser Sortiment), „ Kreditoren-Konto (Verlag und Sortiment). Man darf nicht etwa glauben, daß diese Bücher, weil sic außerhalb der doppelten Buchführung stehen, überflüssig seien, sie sind im Gegenteil sehr wichtig. Es kann doch kein Geschäft z. B. ohne ein Privatkunden-Hauptbuch, ohne Konti für Auslieferungen und Eingänge rc. bestehen. Nur tragen sie alle vier nicht direkt zur Gewinnung der den Abschluß ergebenden Posten für das Hauptbuch bei, das besorgen eben die die Ein- und Ausläufe des Geschäfts in Monatssummen sammelnden Bücher des ersten Teils. Nach dieser zum Zwecke der Uebersichtlichkeit gemachten Aufzählung aller von der Osiander'schen Buchhandlung zur Ausgabe gebrachten und noch geplanten Geschäftsbücher könnte es scheinen, als sei das ganze System, das so viele Bücher brauche, zu verwickelt. Mancher Geschäftsmann wird sofort die Mehrarbeit und die Kosten der Anschaffung der Ge schäftsbücher in Betracht ziehen und der neuen Buch führung schon deshalb zunächst keinen Geschmack abgewinnen können. Der von der Verlagshandlung dem neulich ver sandten Prospekte beigelegte Uebersichtsplan, der in 3 Teilen ca. 30 Bücher aufführt, die ein größeres Geschäft (Verlag und Sortiment) schließlich bei genauer Durchführung der doppelten Buchhaltung Osiander'schen Systems in Gebrauch hat, ist auch nicht gerade geeignet, bei flüchtiger Betrachtung diese Bedenken zu zerstreuen. Vertieft man sich jedoch in das ganze System, so findet man, daß nur durch das ihm eigen tümliche Auseinanderhalten der verschiedenen Ein- und Aus gänge des Geschäfts etivas Mehrarbeit verursacht wird, die besonders in der Führung von vier, sonst nicht üblichen, Büchern, des Rechnungssaktureu-, Barfakturen- und Einkaufs buchs, sowie des Sortimenter-Debitoren-Memorials, liegt. Das Hauptprinzip der neuen Buchführung aber, alle Ein- und Ausläufe des Geschäfts derart zu buchen, daß sie sich in je einem Monatspostcn zusammenfassen lassen, scheint uns so nützlich und wichtig für eine buchhändlerische Buchführung, daß wir die dadurch zu gewinnende Ordnung trotz dieser Mehrarbeit nicht für zu teuer erkauft erachten. Uebrigens ist diese Mehrarbeit, täglich besorgt, nur eine ge ringe. In Betracht zu ziehen ist auch, daß bei der Auf stellung des oben erwähnten Uebersichtsplans der Geschäfts bücher vollständige Trennung von Verlag und Sortiment an genommen wurde, also eigentlich die Bücher für zwei Ge schäfte, und diese auch in fast übertriebener Vollständigkeit, angeführt sind. Kleinere Geschäfte, namentlich solche, die Verlag und Sortiment nicht getrennt führen oder überhaupt keinen Verlag haben, brauchen natürlich entsprechend weniger. Die Feststellung des Rechnungsverhältnisses zu Schuld nern und Gläubigern, eine einfache Buchführung, mit Benutzung der Osiander'schen Geschäftsbücher, bietet durchaus keine Schwierigkeiten. Die klaren, verständlichen und dabei doch auch kurzen Aufklärungen und Anleitungen, die jedem der Geschäftsbücher beigedruckt sind, weisen jeden in der Führung der Bücher zurecht. Für kleinere, nicht die ver schiedenen Zweige des Buchhandels pflegende Geschäfte mag die einfache Buchführung vollständig genügen. Auch halten wir gerade die Osiander'schen Geschäftsbücher für sehr geeignet, eine einfache Buchhaltung klarer und übersichtlicher zu gestaltet', doch möchten wir mehr dem System der doppelten Buch haltung das Wort reden, ohne welche bei einem ausgedehnten Geschäftsbetrieb kein geordneter und sicherer Abschluß zu ermöglichen ist. Der Gedanke »doppelte Buchführung« pflegte bisher bei vielen, ganz ansehnliche Geschäfte besitzenden Buchhändlern ein Gruseln zu erregen. Wie sollte man z. B. die im buch händlerischen Rechnungsverkehr leider so häufig vorkommenden Rechnungsdifferenzen, die ü conditions-Sendungen, die Dis- ponenden, die Ansichtssendungen, den Rabatt, die Kommissions spesen und noch viele andere, nur dem Buchhandel eigentüm liche schöne Sachen bei doppelter Buchführung verbuchen? Leicht ist das freilich nicht, und es ist gerade kein Wunder, wenn sich mancher durch solche Bedenken vor der Einführung der doppelten Buchhaltung für sein Geschäft, das seinem Um fange entsprechend schon längst nicht mehr mit einer einfachen Buchführung auskam, abschrecken ließ. Der Schöpfer der Osiander'schen Geschäftsbücher weiß für alle diese Fragen Rat und hat für alle diese Schwierigkeiten eine möglichst einfache Lösung im Rahmen seines Systems ausfindig zu machen gesucht und in den Anleitungen zu den Geschäftsbüchern abgedruckt. Darauf näher einzugxhen, würde hier zu weit führen, wir wollen vielmehr noch etwas näher die seinem ganzen Systeme das Gepräge gebende Buchung der Ein- und Ausläufe betrachten und uns dann weiter noch damit bekannt machen, welche Anleitung er für die vielfach gefürchtete Aufnahme des Inventars giebt. lieber die Einläufe schreibt er in seinem Prospekte zunächst: -Im Buchhandel ist es im allgemeinen Sitte, die von den Verlegern cinlaufenden Fakturen direkt auf die Verlegcr- Blatt-Konti zu verbuchen. Das ist aber ein Hauptfehler, denn durch dieses direkte Uebertragen erhält man niemals eine Uebersicht des Einlaufes. Durch die Inventar-Aufnahme haben wir im Hauptbuch« ein Konto -Sortiments-Lager- Konto- errichtet. Angenommen, wir haben am 15. August, ein nach unserer Ansicht und Erfahrung ganz besonders ge eigneter Zeitpunkt, bei der Inventar-Aufnahme für 30000 433'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder