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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1895
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1895
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- Deutsch
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3844 Nichtamtlicher Teil. 165. 18. Juli 1895. Rcbny, sowie auch einige andere Mandate auf neue Mitglieder entfielen. »Die Gehilfenkrankenkasse hat sich in erfreulicher Weise weiter entwickelt und weist eine» so günstigen Stand aus, das; deren Vor stand beschlossen hat, der dcmnachstigeii General-Versammlung An träge aus Erweiterung des Krankengeldes und Erhöhung der Leichenkostenbeiträgc zu unterbreiten. »Nachdem die im vorigen Jahresbericht angedcuteje Acndcrung der Statuten bisher nicht cingctreten ist, hatte die Zurückweisung der beantragten Aufnahme eines Hilfsarbeiters und einer Hitss- arbciterin seitens des Kassa-Vorstandes einen Rekurs der anmel- denden Firmen zur Folge gehabt, welcher in ersten Instanzen zu Gunsten der letzteren entschieden worden war. Dies veranlagte den Vorstand weiter zu rekurrieren, worüber bisher keine Entschei dung crsolgt ist. Ihr Ausschuß hat den Standpunkt des Kassa- Vorstandes sür den richtigen erkannt. »Der schiedsgerichtliche Ausschuß halte erfreulicherweise keine Veranlassung zur eigentlichen Amtierung, da es gelang, in einigen Fallen in kurzem Wege ausgleichcnd einzuwirkcn. -Bezüglich unserer Lehrlinge muß ich bemerken, daß nach viel fache» Anstrengungen den gesetzlichen Vorschriften bei der Ausnahme jetzt, einige wenige Fälle ausgenommen, entsprochen wurde. «Leider erfolgen hin und wieder noch immer Anmeldungen von jungen Leute», die nicht die durch die Statuten als wünschens wert bezeichnctc Vorbildung besitzen und möchte ich deshalb dringend ersuchen, bei beabsichtigten Aufnahmen rigoroser vorzugehen. «In Fällen, wo es zweckdienlich erschien, Ausnahmen zu machen, wurden die Lehrhcrrcn verhalten, sich im Lehrvertrage zur Obsorge für Fortbildungsuntcrricht zu verpflichten; in einem Falle, ivo dies unterblieben war und zur Kenntnis des Vorstandes gelnngtc, wurde eine ernste Rüge erteilt. Die Prüfungen, welche wir abhiclten, ergaben wohl im Ganzen ein befriedigendes Resultat, doch stellte sich heraus, daß diese Einrichtung immer problematischer Natur bleiben wird, weil selbst in einem ungenügenden Falle eine Zurück weisung nicht in der Machtsphäre der Korporation gelegen ist. «Es wird sich heute bei Beratung über den' Bericht des Komitees zur Errichtung einer Lehrlingsschule — Punkt 4 der Tagesordnung — Gelegenheit ergeben, über diesen Gegenstand sich weiter auszusprechen. -Sollten sich die Vorschläge dieses Komitees, die erst vor kurzem dem Vorstande zugingcn, als durchführbar erweisen, so darf ich wohl die llcberzeugung aussprecheu, daß die Korporation nach Maßgabe der vorhandenen Mittel durch einen entsprechenden Bei trag die Erreichung dieses Zieles ermöglichen wird. »Der Ihnen gedruckt vorgclegte Bericht (Buchhändler-Corre- spondcuz Nr. 21) unserer Kasse zeigt die vorsorgliche und sparsame Gebahrung unseres Kollegen Herrn Kirsch, dem für feige große Mühe der wärmste Dank ausgesprochen werden muß. «Die Rechnung 1894 ergab einen Saldo von fl. 843.97, welcher freilich durch Begleichung einer größeren Expensnote in neuer Rechnung sich inzwischen herabgennndcrt hat. «Bezüglich der Pauschalienbciträge für Enthebung vom Bücher und Fakturenstempel, waren ivir genötigt, wegen teilweise unrichtiger Vorjchrcibungen Rekurs an die Finanzbehörde zu ergreifen, welcher noch der Erledigung harrt. Die Wohlthat dieser Einrichtung wird leider von einigen Firmen nicht gewürdigt und dadurch unserem Kasscnvcrivalter manche Schwierigkeit verursacht und möchte ich auf 4 ul. 7 der Statuten verweisen. »Gestatten Sic mir auch meinen übrigen Herren Kollegen vom Ausschüsse, namentlich Herrn Schriftführer Konege», sowie Herrn Sekretär Einste für werkthätige Mitarbeit wiederholt den herzlich sten Dank zum Ausdrucke zu bringen. -Was die heule vorzunchmcnden Ergünzungswnhlen betrifft, so erlaube ich mir mitzuteilen, daß eine leider sehr spärlich besuchte Wühlcrversaminlung Vorschläge gemacht hat, die sich gedruckt in Ihren Händen befinden. -Die im vorigen Jahresberichte angcdcutete Revision der Statuten konnte noch nicht in Angriff genommen werden; cs wird dies hoffentlich in der nächsten Folgezeit zu bewerkstelligen mög lich sein. »Noch immer ertönen leider allscitige Klagen über nicht be friedigenden Geschäftsgang; die Hoffnungen, welche auf einen Auf schwung durch Belebung des Unternehmungsgeistes gesetzt wurden, haben sich nicht erfüllt. Hierzu kommt noch die Besorgnis, daß durch die neuen Stcucrgesetzc unsere bisher ohnehin so hoch besteuerten Geschäftszweige eine Steigerung der Lasten erfahren werden, was unsere Blicke in die Zukunft trübt. Lassen wir uns jedoch nicht entmutigen und auch ferner mit aller Kraft für das Gedeihen unseres Standes wirken, lassen Sie uns die Hoffnung hegen, daß die maßgebenden Faktoren in Berücksichtigung der Wich tigkeit des Buch-, Kunst- und Musikalienhaudels als mächtigen Förderer des Knttursorlschrittcs nicht Hindernisse in den Weg legen, sondern wohlwollend und fördernd cintreten mögen I (Beifall.) Auf die Frage des Vorsitzende», ob Jemand zu diesem Berichte das Wort wünsche, meldete sich keiner der Anwesenden. Zum 2. Punkt der Tagesordnung erteilt der Vorsitzende dem Kassierer, Herrn H. Kirsch, das Wort. Nachdem der Kassa bericht in allen Details, sowohl in der Buchhändler-Korrespondenz publiziert war, als gedruckt den Anwesenden vorlicgt, verzichtet die Versammlung auf die Vorlesung der einzelnen Posten und erteilt dem Kassierer nach Anhörung des Revisors, Herrn Ludwig Mayer, einstimmig das Absolutorium. Der dritte Punkt der Tagesordnung betrifft die Er gänzungen, respektive Neuwahlen. Der Herr Vorsteher teilt mit, daß eine leider spärlich besuchte Wählerversamm lung die heute zu wählenden Funktionäre in Vorschlag ge bracht hat, deren Namen sich auf den in Händen der Anwesen den befindlichen Wahlzetteln verzeichnet finden. Er überläßt es der Versammlung, diese Wahlvorschläge zu berücksichtigen. Nachdem der Herr Vorsitzende die Herren O. Friese und Ad. Nobitschek als Skrutatoren nominiert, wird zur Wahl geschritten. Während des Skrntiniums erteilt der Vorsitzende Herrn 1>r. Brcitenstcin das Wort zum letzten Punkt der Tages ordnung. Herr l)r. Breiten stein referiert über das Ergebnis der Beratungen jenes Komitees, welches im Vorjahre eingesetzt wurde, um über die Frage der Errichtung einer Lehrlings schule Vorschläge zu erstatten. Die Aufgabe, welche dieses Komitee übernommen habe, sei eine undankbare, ja man konnte sagen, eine hoffnungslose gewesen; schon die Art, wie damals das Komitee gebildet wurde, habe deutlich erkennen lassen, daß gar keine Geneigtheit bestehe, diese Schule zu er richten, sondern man damit bloß einen gestellten Antrag formell erledigen wolle. Trotzdem habe das Komitee und insbeson dere der Redner die Aufgabe zu lösen versucht, um der ein mal übernommenen Verpflichtung bestmöglichst uachzukommen. Die Frage der Lehrlingsschule habe schon wiederholt die Buch händler beschäftigt, und man könnte heute schon das fünfzig jährige Jubiläum des Bestandes dieser Schule feiern, da bereits im Jahre 1845 das Gremium der Wiener Buchhändler einen dahin zielenden Antrag in Beratung gezogen hatte. Heute könne man ein anderes, allerdings originelles Jubiläum feiern, nämlich das Andenken an die vor 50 Jahren erfolgte Ablehnung dieses Projektes. Warum die Buchhändler sich gegen diese Lehrlingsschule so ablehnend verhalten, sei dem Redner unverständlich, denn es sei doch klar, daß erstens das Bedürfnis nach einer fachlichen Ausbildung der Buchhändler bestehe und zweitens, daß bis jetzt keine Anstalt existiere, die diesem Bedürfnisse Rechnung trage; es könne daher nur mehr die Frage bestehen, ob cs möglich sei, eine solche Schule' ins Leben zu rufen. Redner werde trachten, den llhachweis zu liefern, daß es möglich sei, und sogar leicht möglich sei, dies zu unternehmen; dann aber sei die Korporation verpflichtet, die Anstalt zu gründen, da das Gewerbegesetz es als eine Aufgabe der Korporation bezeichne, für die fachliche Aus bildung der Lehrlinge zu sorgen. Man müsse sich wundern, daß sich die Korporation dieser Verpflichtung bis heute ent zogen habe, da der Buchhandel als der intelligenteste Zweig des Handels- und Gewerbestandes diese Aufgabe doch leichter lösen müßte als alle anderen Stände, welche sonst längst Fach schulen besitzen. Das sei auch der Grund, weshalb vor zehn Jahren der sehr geschätzte Kollege, der kaiserliche Rat Herr Graeser, den bekannten Antrag einbrachtc; daß dieser damals nicht angenommen worden sei, hätte wohl darin seinen Hauptgrund gehabt, daß Graeser in jeder Beziehung zu hohe Anforderungen stellte; er wollte eine wahre Akademie des Buchhandels ins Leben rufen und stellte daher ein Budget auf, das thatsächlich die Kräfte des österreich-ungarischen Buchhändler-Vereines und der Korporation überstieg. Aus diesem Grunde und weil das
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