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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1894
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- Deutsch
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von besonderen Protesturkunden für jeden einzelnen Wechsel, bean spruch! werden; auch ist der Proteststempel so viel mal zu enrichlen, als Wechsel protestiert sind. — Im Civilprozeß werden nach Z 94 Ziffer 1 des Gerichtskosten gesetzes schon vor der Beendigung der Instanz mit dem Ablauf je eines Jahres seit Bestimmung des ersten Termins oder Stellung des ersten Antrags die bis dahin entstandenen Gebühren und Auslagen fällig: -die einjährigen Fristen können auf Antrag von dem Gericht verlängert werden.» In Bezug aus diese Bestimmung hat das Reichsgericht, kV. Civilsenat, durch Beschluß vom 6. November 1893 ausgesprochen, daß der Antrag aus Fristenverlängerung, sowie die Fristenverlängerung selbst nur vor Ab laus der Frist statthaft ist. Neue Bücher. Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothck des Buchhändlers. äakrssbsriedt äsr Horäor'sobsu VsrluAsbanäluvA io kreiburA i/6. 1893. (10 Ikseirtrsx ram kkauptliataloo von blsoiabr 1884.) xr. 8». 52 8. Sozialpolitische Veröffentlichungen der Buchhandlung Carl Hey- manns Verlag in Berlin. 8". 12 S. Versobieäeoes. Oaviä Hatt's (8ouäou) OataioAue X8 ok secovä- bavä boobo. 8". 634 bkrv. Internationale kubliritäts - XusütoliunA. Vereinigte Xusstellungsu i. ll. 1894 in Llailauä. Linla-triag voll Programm. 8itr äeo kperinUiomiteos: Uailanä, Via I'iori 6biari 8. 8°. 14 8. Das Preßgesetz nebst den Gesetzen über das Urheberrecht und den Musterschutz, sowie der Berner Literaturkonvention Tcxtausgabe mit kurzen Anmerkungen und Sachregister. Hrsg, von Karl Pannier. 5. Ausl. 16°. 106 S. Leipzig, Philipp Reclam jun. Geb. Schlesisches Vereinssortiment. — Die Generalversammlung des Schlesischen Vereinssortimenls zu Breslau ist aus Sonntag den 4. März, mittags 12 Uhr, anberaumt und wird in Paschke's Restau rant, Tajchenstr. 21, in Breslau statlfinden. PapyruS Erzherzog Rainer. — Der Wiener -Neuen Freien Presse- entnehmen wir den folgenden Vorbericht über die dort eröffnet? Ausstellung des berühmten -Papyrus Rainer-: Montag den 19. d M. wnd die Papyrus-Sammlung des Erzherzogs Rainer für die allgemeine Besichtigung eröffnet; sie ist als selbständiges Museum in der ehemaligen Diensteswohnung des verstorbenen Hosrales Eitelberger im Gebäude des Museums für Kunst und Industrie aufge< stellt und geordnet worden. Die Sammlung ist bekanntlich von dem Industriellen G>as nach Wien gebracht und durch die Munificenz des Erzherzogs Rainer Oesterreich erhalten geblieben. Am 8 Februar 1886 wurden die oben bezeichnelen Lokalitäten des Museums bezogen; sie be stehen aus zehn Räumlichkeiten, deren sechs, stilvoll dekoriert, den Aus stellungszwecken zur Verfügung gehalten werden. Zugleich mit der Eröffnung wird ein prachtvoll ausgestatteter, im Selbstverläge der Sammlung erschienener -Führer durch die Ausstcllung- ausgegeben, der mustergiltig gedruckt ist und dem nicht weniger als 20 Tafeln und 40 Texibilder beigegeben sind. Die allgemeine Einleitung von Karabacek, sowie die Vorworte zu den verschiedenen Abteilungen von dem eben Genannten, wie von den Herren I. Krall und Karl Wessely enthalten eine Fülle kulturhistorischen Materials, welche auch jedem Laien die große wissenschaftliche Bedeutung dieser Sammlung klarstellen müssen. Wir erfahren da, daß die Sammlung ein zehnsprachiges Urkunden- Material von mehr als hunderttausend Stücken enthält, und daß es originale Auszeichnungen aus einem Zeiträume, der die Summe von rund 2700 Jahren umfaßt, nämlich vom Beginne der Dynastie der Ramassiden bis zum Emporkommen des tscherkessischen Mameluken-Sulta- nats, also vom 14. Jahrhundert vor Christo bis zum Ende des 14. Jahr hunderts nach Christo. Die Ausstellung, welche, den ihr zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten entsprechend, nur eine beschränkte Auswahl aus diesem Dokumenlenschatze dardieten kann, dürfte, da eben die Auswahl sehr glücklich getroffen ist, dennoch über seinen Inhalt genügend auf klären. In der Abhandlung über den PapyruS und den Beschreibstoff über haupt wird die Herstellung des Papyrus anschaulich beschrieben und betont, daß dieser ägyptisch-arabische Beschrcibstoff nach allen Himmels gegenden ausgesührt wurde, daß man daraus ebenso in Bagdad und Cordova wie in Rom und in Konstantinopel schrieb. Der Papyrus ist bekanntlich durch das Papier verdrängt worden. Aus dem Beginne des neunten Jahrhunderts besitzt die Sammlung Erzherzog Rainers bereits Papierproben, welche, sich zu Tausenden vom Exemplaren vervielfäl tigend, von da Weiler durch die Jahrhunderte gehen. Die nalurwissen- sckiastliche Prüfung dieser Papiere nahm der Pflanzen-Physiolog an der Wiener Universität Julius Wiesner vor, und diese Untersuchung hat im Vereine mit der historischen Untersuchung die Thalsache ergeben, daß unser bisheriges Wissen über den Ursprung, das Wesen und die Weiter - verbreitung des Papieres auf falschen Grundlagen ausgebaut war, daß dem Oriente schon um viele Jahrhunderte srüher die Erfindung des Hadernpapieres und der uns heute bekannten technischen Bereitung des selben, nicht aber Europa gebühre. Geschichtlich wird daraus hingewiesen, daß die Araber schon im achten Jahrhundert in kriegerische Berührung mit den Chinesen kamen und diese besiegten, so daß sie viele in die Ge fangenschaft mit sich führen konnten; unter diesen Gefangenen waren -Papicrmacher-, welche bald dazu veranlaßt wurden, ihr Gewerbe den Siegern zur Kenntnis zu bringen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen Wiesners haben auch zur Evidenz erwiesen, daß es niemals ein Baum mollenpapier gegeben hat. Der Verbrauch des ägyptischen Papieres im frühen Mittelalter war enorm; in der, ungezählte Tausende von Stücken enthaltenden Samm lung, deren Bestand sich zum großen Teile aus der Fundstätte von El- Fayüm zusammensetzt, befinden sich auch mehr als 20 000 Urkunden papiere, welche aus einer zweiten Fundstätte, Hermopolis, stammen. Auch in der Erzeugung der sogenannten Modepapiere sind uns die Araber vorausgegangen, ja sogar das Antikisieren deS Papieres, heute schwunghaft von Fälschern betrieben, war schon damals gang und gäbe, ja es gab zu Bagdad im Jahre 931 einen berüchtigten Gauner dieser Art, Daniels genannt. Noch eine Stichprobe, welche die wissenschaftliche Bedeutung der Sammlung illustriert: in dem Vorworte zur griechischen Abteilung sagt K. Wessely: -Der Fund von El-Fayüm hat die kühnsten Erwartungen übertroffen, massenhafte Schriftdenkmäler für jene Epochen gebracht, sür welche bislang kaum ein Dutzend existierte rc. re.» Genug, jede Seite des Führers bringt Anregendes, ganz Neues oder richtiger Bekräftigung und Bestätigung des Bekannten, und Wien hat mit diesem Museum eine wissenschaftliche und belehrende Sammlung ersten Ranges gewonnen. Volksbibliothek. — Berliner Blättern entnehmen wir die nach folgende Mitteilung: Eine große Volksbibliothek soll in einem der Arbeiterviertel Berlins > von einem Kreise von Mitgliedern der -Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur- ins Leben gerufen werden. Veranlassung dazu hat der höchst mangelhafte Zustand des Volksbibliothekswesens in unserer Stadt gegeben. Berlin besitzt zwar 27 Volksbibliotheken; aber allen fehlt gerade das wichtigste: der Lesesaal — eine Stätte, an welcher sich jeder mann geistige Erholung und Belehrung ohne Schwierigkeiten und in behaglichen Räumlichkeiten verschaffen kann. Die Gesellschaft für ethische Kultur will durch Schöpfung einer Anstalt, die einiger maßen aus der Höhe der Leistungsfähigkeit der Einrichtungen anderer Länder steht, den städtischen Behörden die erforderlichen positiven Anhaltspunkte sür ein umfassenderes Vorgehen geben. Die neue Anstalt soll sobald als möglich eröffnet werden und in den Abendstunden der Wochentage, sowie auch Sonntags geöffnet sein. Jede Art von Bevormundung, alle überflüssigen Formalitäten und Bürg schaften sollen vermieden werden. Da zu den geplanten Einrichtungen sehr bedeutende Mittel erforderlich sind, so richtet die Bibliothekkommission an die weitesten Kreise der Bevölkerung die Bitte, sich an den Geld sammlungen zu beteiligen. Das Büreau der -Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur- befindet sich in Berlin bl., Ziegelstraße 10. Geld zuwendungen nehmen an: die Deposilenkassen der Deutschen Bank, sowie Herr Kausmann Paul Jaffs, iV. Steglitzerstraße 8b. Buchbinderei-Ausstellung. — Die Leipziger Buchbinder-Innung, die in diesem Jahre aus ein 3bOjähriges Bestehen zurückblickt, wild diesen wichtigen Gedenktag durch eine in großartigem Maßstabe geplante Fachausstellung in den Räumen des Krystallpalastes in Leipzig begehen, die im bevorstehenden Sommer eröffnet werden soll. Zur gleichen Zeit wird der sünszchnte Verbandstag des Bundes deutscher Buchbinder- Innungen in Leipzig tagen. Vereinigte Ausstellungen 1894 in Mailand, —^ Der Termin sür die Anmeldungen zu der mit den Mailänder »Bereinigten Ausstellungen- verbundenen internationalen Ausstellung über das Zei- tungsweien (»blipozitioi, intsraatiovals äs publiots») ist abermals ver längert und nunmehr auf den 25. März festgesetzt worden. Ausstellung. — Der Verband kynologischer Vereine hat beschlossen, im Mai d. I. eine große Hunde-Ausstellung in Berlin zu ver anstalten. Dem Verbände gehören z. Z. 23 Vereine an; es steht somit zu erwarten, daß die Ausstellung, für die ein Etat von 52 000 aus gestellt und ein Garantiefonds zusammengebracht ist, eine namhafte Be deutung haben wird. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 12. Februar d. I. waren fünfzig Jahre ver flossen, seit Herr I. E. Rich in Solothurn als Lehrling in die Buch handlung Jent L Gaßmann etntrat, in der er seitdem als Ge hilfe, Prokurist und schließlich als Kollektivgesellschafter verblieben ist. Obwohl es dem bescheidenen Sinne des Jubilars, der diesen Tag im stillen Familienkreise feierte, wenig entspricht, diesen Gedenktag zur öffentlichen Kenntnis zu bringen, so erlaubt sich dennoch ein aller Freund des Jubilars, dessen Freunden im Buchhandel hiervon Mitteilung zu machen.
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