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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1897
- Strukturtyp
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- 1897-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1897
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- Deutsch
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145. 26. Juni 1397. Nichtamtlicher Teil. 4645 äumen sollte, dieses gehaltvolle und interessante, dabei minutiös genau bearbeitete Verlagsverzcichnis in seiner Bibliothek gut auf zubewahren. — Nach dem 20 Seiten starken alphabetischen Register ist noch ein Anhang eingefügt, der über in Vorbereitung befindliche Werke Auskunft giebt. Man sieht daraus, daß für die nächste Zeit weitere hervorragende Werke, besonders auf dem Gebiete der Sprachwissenschaft, zu erwarten sind, daß an dem Ausbau des Ver lages wacker gearbeitet wird. Die reichen, im ersten Vierteljahr hundert gesammelten Erfahrungen kommen dem zweiten Viertel jahrhundert der Verlagsthätigkeit sicher zu gute, und zu den alten Erfolgen werden sich neue gesellen, die wir dem thätigen und eifrigen Verleger von Herzen gönnen und wünschen. — Die im Jahre 1834 gegründete Verlags-Buchhandlung I. A. Stargardt in Berlin hat vor kurzem einen reich illustrierten Verlags-Katalog ausgegeben.der in mehrfacher Hinsicht besondere Erwähnung verdient. Illustrierte Verlagskataloge sind selten; hier tritt uns nun einmal ein stattlicher Quartband von 138 Seiten mit etwa 150 Illustrationen, darunter 40 nach Arbeiten des be rühmten Malers Joseph Sattler, entgegen. Schon durch sein Format und durch die bilderreiche, künstlerische Ausstattung wird dieser Katalog die Aufmerksamkeit der Bücherliebhaber und Buchhändler in höchstem Matze erregen; aber auch sein Inhalt, meist Werke der Kunst, Kulturgeschichte, Litteratur, Genealogie, Heraldik, Numis matik, Sphragistik, Ex-libris-Kunde, ist dazu angethan, das Inter esse aller Bücherfreunde wach zu halten und zu beschäftigen. Er giebt ein anschauliches und glänzendes Bild der namentlich in den letzten sechs Jahren rege entfalteten und von schönen Er folgen begleiteten Verlagsthätigkeit der Berliner Firma. — Wie der vorher beschriebene Trübnersche Katalog bringt auch der auf Titelblatt und Rückseite mit dem höchst originellen Verlags signet von Joseph Sattlers Hand geschmückte Stargardt'sche Katalog erst die Vcrlagswerke nach Abteilungen geordnet und dann am Schluß ein nach dem Alphabet der Autoren-Namen gearbeitetes Register der in den einzelnen Abteilungeu aufgesührten Werke. Ein Zurechtfinden ist also sehr leicht gemacht. Noch reichhaltiger als der Trübnersche ist der Katalog von Stargardt an erklären dem Beiwerk bei jedem Titel. Mit Beifügung vieler Kritiken der Fach- und Tagespresse giebt er über den Inhalt, Ausschmückung, Umfang und sonstige wissenswerte Einzelheiten eines jeden Werkes ausführliche Erläuterungen. Das ist natürlich bei den gewöhn lichen Verlagskatalogen mit ihrer Unmasse von Werken, unter denen sich oft sehr unbedeutende befinden, in demMatze gar nicht möglich und durchführbar, auch durchaus nicht angebracht ; bei einem Verlag wie dem Stargardtschen, der meist nur umfangreiche und ins Geld gchendeWerke auf denMarkt gebracht hat,find jedoch solche,oftmehrere Seilen füllende, mit Jllustrationsproben gezierte Erklärungen für den Absatz sehr vorteilhaft, dem Käufer bei seinem Entschluß sehr angenehm und ost ausschlaggebend. — Die neun Abteilungen des Katalogs führen die Ueberschriften: 1. Joseph Sattler, 2. Heinz Heim, Felix Vallotton, 3. Kunst- und Kulturgeschichte, 4. Heraldik, 5. Lx libris-Litteratur, 6. Numismatik, 7. Gedruckte Familien geschichten und Adelsrepertorien, 8. Deutsche Litteratur, 9. Anhang — Die Werke des Malers Joseph Sattler, die sämtlich im Stargardt schen Verlage erschienen sind und die erste Abteilung des Katalogs bilden, wurden gleich bei ihrem ersten Erscheinen in der Oefsent- lichkeit von Presse und Kunstinteressenten in lebhafter und an erkennender Weise gewürdigt, wie durch zahlreiche Rezensionen dargethan wird. Einzugestehen, daß man in das nach unserer Meinung übertriebene Lob des jugendlichen Meisters nicht mit vollen Tönen einstimmen möchte, daß man die ihm fast allgemein und von hervorragenden Kunstverständigen gezollte Bewunderung nicht unbedingt teilen kann, daß man im einzelnen seine Phantasie ost zu kraus und zu verworren und seine Ausführung zuweilen zu manieriert, ja naturwidrig findet, dürfte einem bei der jetzt herrschenden Kunstanschauung leicht Vorwürfe über Mangel an kritischem Kunstverständnis und Ucberfluß an sonstigen Defekten einlragen. Dieses Geständnis gehört auch weniger hierher, wo wir es nicht mit einer Besprechung der Werke des Künstlers, sondern mit einer Betrachtung des Stargardtschen Verlagskatalogs zu t.jun haben. — Die Aufführung der Werke Sattlers geschieht im Katalog in chronologischer Reihenfolge. Hierdurch kommt es, daß zwei zur Zeit vergriffene Werke, die ersten Erscheinungen, die -Bilder aus der Zeit des Bauernkrieges- und -Die Quelle- den Anfang machen. Der Vollständigkeit wegen sind sie mit aufgeführt. Daß die kaum erst vor 4—5 Jahren erschienenen Werke schon aus- verkaust sind, zeugt von der großartigen Aufnahme, die Sattler beim Publikum gefunden hat. Das elftere ist allerdings nur in 100 numerierten Exemplaren gedruckt worden. Die Anzahl der beigegebenen Textseiten bei den einzelnen Blätter-Werken ist im Katalog nie mit angegeben; das wird ein strenger Bibliograph sicher vermissen. Eine Titclausnahmc in einem VcrlagSkatalog kann nicht ausführlich genug sein. — Es würde den Rahmen einer Kata logbesprechung überschreiten, wenn wir aus die einzelnen, hoch interessanten Werke Joseph Sattlers, z. V. auf das mit einem! Vorwort des Ex-libriskundigen Friedrich Warnecke versehene und für Sammler so anregende Werk: -Deutsche Kleinkunst in 42 Bücher zeichen- oder auf den jetzt schon in 2. Auflage erscheinenden -Modernen Todtentanz- näher eingehen wollten. Auch können wir uns nicht bei Heinz Heims schlichten und humorvollen Darstellungen aus dem Volks- und Kinderleben aushalten; dagegen wollen wir das buchhändlerische Ereignis, daß der erste in diesem Jahre erschienene Band der von Cornelius W. Freiherrn Heyl zu Herrnsheim an geregten und in seinem Auftrag und auf seine Kosten von Professor Or. Heinrich Boos zu Basel verfaßten -Geschichte der rheinischen Städtekultur-, mit Zeichnungen von Joseph Sattler, bereits zehn Tage nach Veröffentlichung vollständig ausverkaust war, nicht un erwähnt lassen. Eine neue, zweite, Auflage soll noch im Lause dieses Jahres und zwar zu billigerem Preise erscheinen. — Die genea logisch-heraldische Abteilung des Katalogs weist u. a. die wichtigen Veröffentlichungen des Vereins-Herold-auf. Einen breiten Raum in dem Katalog füllt ferner die Abteilung: «GedruckteFamiliengeschichten und Adelsrepertorien-. Für die Drucklegung und Veröffentlichung solcher Schriften, die im allgemeinen ihres kleinen Absatzge bietes wegen stiefmütterlich vom Verlagsbuchhandel ausgenommen werden, gilt die Firma Stargardt in Berlin in Adelskreisen und auch im Buchhandel bereits als Centralstelle. Schon außerordent lich zahlreich sind die bisher bei ihr erschienenen Familien-Mono- graphieen, Stammbäume rc. adeliger und bürgerlicher Geschlechter, während noch viele vorgemerkt und vorbereitet sind, wie z. B. die Familiengeschichte derer von Maltzahn, zu der eingehende Vor arbeiten bereits vollendet sind. Dem Altreichskanzler Fürst Bismarck hat die im Jahre 1894 erschienene, prächtig ausgestattete Aulhorn'sche Familien-Chronik Vorgelegen und ihn zu folgendem markanten Ausspruch über die Pflege des Familiensinns veran laßt: -Ich würde, wenn viele deutsche Familien das gleiche In teresse ihrer Vergangenheit zuwendeten, darin einen erfreulichen Fortschritt im historischen und nationalen Sinne sehen-, — Auf das groß angelegte und nach vieljähriger unermüdlicher Thätigkeit jetzt vollendete neue Werk des Numismatikers August Brause: -Feld-, Noth- und Belagerungsmünzen» sei noch ganz besonders hingewiesen. Der Reinertrag des Werkes (Preis 100 V6) ist für das Krieger-Waisen haus in Römhild bestimmt. — Wer sich über Lx-Iibris Aufklärung schaffen will, der findet im Stargardtschen Verlagskatalog die hervorragendsten Werke der letzten Jahre über Bücherzeichen aus geführt, voran das grundlegende Werk des verstorbenen Friedrich Warnecke, eines der bedeutendsten Lx Ribris Kenner, »Die deutschen Bücherzeichen von ihrem Ursprung bis zur Gegenwart-, und daneben auch das kleine Kompendium der Lx-Ribris-Kunde von Gustav A. Seyler zum Preise von 2 das in hinreichendem Maße das Wissenswerteste für Sammler-Dilettanten bietet. — Noch viele -bemerkenswerte Einzelheiten könnte man aus dem so reich illustrierten Pracht-Verlagskataloge hcrausgreifen; jeder Bücher- liebhabcr und Buchhändler wird sich aber selbst gern in dm Inhalt des interessanten Katalogs vertiefen. Die Anregung hierzu möchten wir hiermit gegeben haben. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Rsutscbs Ossobiobts im Mittelalter sivseblisssliob 8taats- u. Rsobts-Ossobiobts, Ralasograxbie etc. Latin u. a. ciio 1. ,-ibtig. der Libliotbsk des Herrn l)r. jur. VV. R. Rebätkaer in Rrank- iurt a. M. Xnlig-Ratalog He. 389 von dosspb Lase L 6o. in Rranklurt a. M. 8". 74 8. 1438 Nrn. Rsiobs-Msdioinal-Xnxsigsr. XXII. labrgang. He. 13. (25. luni 1897.) Mit Rittsraturübsrsiebt. 4". 8.197—212. Verlag von L. Ronsgen in Rsipxig. Militaria; Osnsalogis; Heraldik; Numismatik; dagd-, Rsobt- unä Reitkunst, sntir. aueb die Libliotbsk des fi Heraldikers 0. v. . öisdsrmann. ^ntig.-Ratalog Nr. 89 von Raul Rebmann in Lselin. 8°. 50 8. 1508 Nrn. Reils arti; arti industrial!. Oontensnts in gran parts la biblio- tsea dsi kn Oonts Oian Ruoini-Ras8g.1g.egua patrieio Oomaseo. Vntig.-Ratalog Nr. 44 von L Rossobsr L Oo. in Rom. 8". 104 8. 1243 Nrn. Oer Oliebs-Markt. Organ säe Oiiebe Handel und Illustrations- vsssn. Usus Rolgs der Luobgsvsrbliobsn Mitteilungen. IX. dabrgang. Nr. 8. (22. dual 1897.) RoR 8. 29—32 nebst Abbildungen. Rsixxig, Verlag von 8obä1sr är 8oböntsldsr. Ausstellungspreis. — Anläßlich der Internationalen Aus stellung für Amateur-Photographie in Berlin, die im vorigen Jahre unter dem hohen Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich stattgesunden hat, wurde der Firma Ger- lach L Schenk, Verlag für Kunst und Gewerbe in Wien, die Ehrenmedaille zuerkannt. 623
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