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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1897
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- Erscheinungsdatum
- 18.06.1897
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- Deutsch
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4436 Nichtamtlicher Teil. - Sprechsaal. 138, 18. Juni 1897. hat, wie bekannt, innerhalb der letzten fünfzehn Jahre, seit der Er findung der Autotypie durch G. Meisenbach in München, einen er staunlichen Aufschwung genommen; man illustriert heute vieles, was früher, wollte man nicht die damals auch noch wenig ent wickelte Zinkographie anwenden, infolge des hohen Preises des Holzschnittes ohne bildliche Darstellung bleiben mußte. Erst die Heranziehung der Photographie und die Zerlegung ihrer Halbtöne und vollen Schatten in typographisch druckbare Punkte haben dies möglich gemacht. Aber noch immer befindet sich die photomecha nische Reproduktion auf dem Wege erfreulichen Fortschritts, von dem wieder einige neue Proben vollgültiges Zeugnis geben. Ein Hinweis auf sie dürste namentlich für Verleger von Interesse sein. Da ist zuerst ein kleines Buch -Ein Tag aus der goldenen Kinderzeit- zu nennen, das von Förster L Borries in Zwickau gedruckt wurde, jener Firma, die noch heute in erster Linie genannt zu werden verdient, wenn vom typographischen Dreifarbendruck die Rede ist. Seine Illustrationen sind auch durch den Druck von nur drei Farben geschaffen worden; doch handelt es sich hierbei nicht um den eigentlichen Druck der Grundfarben Gelb, Rot und Blau, sondern um den Eindruck von zwei beliebigen Tönen auf die, den photographischen Naturaufnahmen entsprechende Grund platte in Photographiebraun Welch außerordentliche Wirkung aber damit erzielt werden kann, das vermag man erst voll zu schätzen, wenn man eine dieser monochromen Grundplatten mit dem fertigen Druck vergleicht, — das eintönige, mehr oder minder kalte Bild hat auf diese einfache Weise Wärme und Leben bekommen. Das Verfahren, dessen Geheimnis in der Herstellung der beiden Tonplatten beruht, wurde von Meister Förster, dem Mitglieds der Druckerfirma, ersonnen; das reizende Buch, dessen Bildchen kolo rierten Photographieen sehr ähnlich sind, ist auf der Sächsisch- Thüringischen Ausstellung zu Leipzig mit ausgestellt. Ein anderes neues, von seinem Erfinder, Herrn Joseph Ritter v. Schmaedel, Mitglied der Firma Meisenbach Riffarth L Co. in München, Typochromie genanntes Verfahren tritt uns gleich in dem ziemlich anspruchsvollen Formate am 45'/,: 60 em Bild fläche entgegen. Das Blatt reproduziert eine Oelskizze von Iwan Matejko in überraschend schöner Weise und besitzt einen außer ordentlichen Reichtum und große Tiefe der Töne, neben voller Zartheit in den Lichtern. Gedruckt wurde es von einer Grund platte und sechs Farben, und das Verfahren empfiehlt sich daher ebenfalls durch große Einfachheit. Herr v. Schmaedel schreibt darüber: >Es wurde zuerst von dem Originale eine isochromatisch autotypische Ausnahme gemacht und diese auf die Metallplatte über tragen, die dann in gewöhnlicher Weise geätzt wurde. Hierauf wurden sechs Zinkplatten, d. h. so viele Platten, als Farben in Aussicht genommen waren, gekörnt, auf denen mittels des auto typischen Negativs photochemische Kopieen erzeugt wurden. In diese zeichnete man mit verharzungssähigem Zeichenmaterial auf der einen Platte die gelben, auf der anderen die roten, auf der dritten die blauen Töne u s. w. ein, verharzte dann die Zeichnungen und ätzte sie, wobei sie hinreichend Widerstandsfähigkeit besitzen, um ohne Schwierigkeit druckfertig hergestellt werden zu können. Das ein gesandte Blatt ist auf einer großen Schnellpresse mit gleicher Leich tigkeit gedruckt wie jede andere Farbenplatte - Dieses Blatt be sitzt neben der schon erwähnten Liefe und Mannigfaltigkeit der Töne auch große Weichheit der Zeichnung, so daß man cs wohl sür eine lithographische Aquarell-Imitation halten könnte; das Typochromie genannte Verfahren dürfte sich somit vorzüglich zur Herstellung farbenreicher Werk- und Zeitschriften-Illustrationen, von Prämienblättern u. s. w. eignen. Als ein weiterer Fortschritt in der photomechanischen Repro duktion ist die von der Verlagsanstalt F. Bruckmann in München geübte Pigment-Imitation zu bezeichnen, mittelst deren cs möglich ist, die Bilder ganzer Galerien in vorzüglichen Kopieen dem Publikum zu billigem Preise zu bieten und so den Nutzen der Museen zu verallgemeinern, wie es die Anstalt z. B. schon mit der alten Pinakothek in München gethan hat, von deren 1433 Nummern sie nicht weniger als 943 reproduzierte. Das eigentliche, von Braun L Co. in Dörnach in unübertroffener Weise geübte Pigmentverfahren ist, wie bekannt sein dürfte, ein ziemlich langsamer und deshalb auch kostspieliger Prozeß, der sich deshalb nur zur Reproduktion der künstlerisch wertvollsten Stücke einer Galerie eignen wird; die Bruckmannsche Pigment-Imitation ist minder exklusiv und giebt Genre, Porträt, Landschaft, Marine rc. gleich trefflich in warmem braunen Tone wieder, vermag deshalb auch die Photographieen, wie sie z. B. in Italien als Nachbildungen der Schätze der Galerien massenhaft verkauft werden, vollständig zu ersetzen. Es braucht wohl kaum hinzugefügt zu werden, daß sich die Pigment-Imitation nicht minder vortrefflich zur Ausschmückung von namentlich die höhere Kunst behandelnden Prachtwerken eignen wird, da sie die Originale mit vollkommenster Treue in allen feinen Details wieder- gicbt, so daß ihre Reproduktionen selbst Studienzwecken zu dienen vermögen. Man kann nur mit Befriedigung auf die steten, sich vielseitig dokumentierenden Fortschritte der Reproduktionstechnik und Kunst blicken; sie müssen am letzten Ende immer dem Buchgewerbe zu gute kommen. Th. Goebel. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Das litterarische Leipzig. Illustriertes Handbuch der Schrift steller- und Gelehrtenwelt, der Presse und des Verlagsbuch handels in Leipzig. 8°. 304 S. mit vielen PortraitS. Leipzig 1897, Verlag von Walther Fiedler. Geb. 3 Litsrärgssebiebts; sobäurvisssusobastliebs Literatur äer Lultur- völlesr Luroxas. ^vtig.-Latalog dir. 996 von Lirobbokl L IVigaud in Leipzig. 8". 162 8. 5568 dlro. L Oomplets öibliograpb^ ot Lsueivg and Oaellivg as xraotissä all bluropsau Kations trom tbs Aiddls rlgss to tbs present da/. Lz' 6arl L. Tbimm. IVitii elassiüsd iudex, in ebronolo- gioal Order, aoeording to Lavguagss. Illustratsd ndtb numerouz portraits ok ancisnt and modern wastars ot tbs Lrt, 1'itls- pagss and Lrontispieoss ot some ot tbs sarlisst works. Itoz'. 8". pp. XVI, 538. London, dobn Lang. 6lotb. 21 sb. not. Lullstin kbotoglob. II. dabrgang. dir. 6. (1. Aai 1897.) 4". 8. 55 — 64. 2üriob, Lbotoglob 6o. (generalVertreter: Oarl güttiob in Leipzig.) Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs-Gehilsen- Verband. Kreis Leipzig. Vortrag. — In der 85. Kreisver sammlung des Kreises Leipzig vom Allgemeinen Deutschen Buch- handlungs-Gehilfen-Verband, die am Sonnabend den 19. Juni, abends '/z9 Uhr, im Richard Wagner-Saal des Thüringer Hofes stattfinden wird, wird Herr Rechtsanwalt Barth einen Vortrag über: -Die rechtliche Stellung der Handlungsgehilfen nach dem neuen Handelsgesetzbuch- halten. Der Kreisvorstand spricht in seiner Einladung die Erwartung aus, daß in Anbetracht des liebenswürdigen Entgegenkommens des Herrn Rechtsanwalts Barth auch diejenigen Herren Mitglieder Gelegenheit nehmen werden, die Kreis-Versammlung zu besuchen, denen es unter anderen Umständen ihre Zeit nicht gestattet hätte. Telegraphischer Verkehr. — Am 1. Juli d. I. treten die aus der Pester Telcgraphen-Konferenz beschlossenen Aenderungen des internationalen Telcgraphen-Dertrogs in Kraft. Folgende neue (je als ein Wort zu zählende) abgekürzte Zeichen sind angenommen worden: L6 sür telegraphische Empfangsanzeige, für Em pfangsanzeige durch die Post, Xk'L sür Eilbote bezahlt und tele graphische Rückmeldung des Botenlohns, XL? sür Eilbote bezahlt und briefliche Anzeige des Botenlohns, Vk sür telegraphenlagernd, L6 für postlagernd und TLI4 für 4 Adressen. Die Länge eines Taxwortes ist auch im außereuropäischen Verkehr auf 15 Buchstaben erweitert. Der Betrag für ein nicht benutztes Antwortsformular kann erstattet werden. Die Empfangsanzeige kann auch brieflich verlangt werden. Zurückcrstattet werden die Gebühren sür euro päische Telegramme bei 24 Stunden Verzögerung (bisher 48). (Lpzgr. Tgbl.) Sprechsaal. Versuch, ein Vertriebsmittel zu finden, das Verlegern nicht zu viel, Sortimentern nichts oder nur etwas Porto kostet. Das Inserat der Firma Jaeger L Kober in Basel auf S. 4438 der heutigen Nummer kostet 25 20 H. (Preis für Börsenvereins- mitgliedcr. Red.) Separatabzüge davon liefert die Buchdruckerei Ramm L Seemann in Leipzig an die inserierende Firma aus dünnem Papier in beliebiger Farbe 1000 Exemplare zu 6 ^ 25 jedes weitere Tausend einschließlich Papier bis 5000 3 75 10000 Exemplare zu 33 50 H. Der Verleger bringt also sür 58 70 seine neuen Erscheinungen durch das Inserat im Börsenblatt zur Kenntnis des Gesamtbuchhandels und stellt 10000 Separatabzüge, selbstverständlich unter Weglassung der letzten drei Zeilen, den Sortimentern unentgeltlich zur Verfügung. Der Sortimenter verteilt diese Anzeigen ohne viele Mühe und Kosten an seine Kundschaft. Wir glauben,, daß einige Versuche sür beide Teile ein befriedigendes Ergebnis liefern und dieses Vertriebs mittel leicht einbürgern könnten, und denken uns, daß auch das Publikum für diese schnelle Mitteilung der neuen Erscheinungen nur dankbar sein wird. L. 6.
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