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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1894
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1894
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. Die Ziele des Ceutralvereius siir das gesammte Buchgewerbe. Vom Vorstande des Centralvereins für das gesammte Buch gewerbe ging uns eine umfangreiche Denkschrift zu, die den Titel trägt: »Der Centralverein für das gesammte Buch gewerbe und das Deutsche Buchgewerbemuseum in Leipzig«. Die schön ausgestattete, in Quartformat gedruckte Schrift umfaßt 36 Seilen und zerfällt in drei Abteilungen. Diese sind: I. Ein 6 Seiten umfassender Ausruf des Vorstandes: »Der Centralverein für das gesammte Buchgewerbe und dessen Ziele«. In ihm werden Entstehung, Wachstum und Ziele des Vereins kurz und klar geschildert und alle Freunde des Buch gewerbes eindringlich zu seiner Förderung aufgesordert. II. »Das deutsche Buchgewerbe-Museum im Buch händlerhause zu Leipzig. Gegenwart und Zukunft«, aus 36 Spalten mit einer geschichtlichen Darstellung der Erfindung der Buchdruckerkunst und der Fortentwickelung dieser und aller graphischen Künste bis aus die neueste Zeit ein Bild verbindend, wie das Buchgewerbemuseum sich systematisch gestalten muß, wenn es seine Aufgabe im Dienste des Buchgewerbes vollständig erfüllen soll. III. Verzeichnis der Geber: Personen, Firmen, Korpora tionen und Vereine, die den Bestand des Museums durch Gaben an Druck- und Kunstsachen, buchgewerblichen Seltenheiten, geschicht lichen Erinnerungen u. s. w. gefördert haben. Die Aufzählung von etwa 1900 Gebern auf 20 enggedruckten Spalten legt ein erfreu liches Zeugnis ab von der Teilnahme, die diefes nationale Unter nehmen bereits in seinen Anfängen gefunden hat, und berechtigt zu den besten Erwartungen für die Zukunst. t-j Bei der großen Wichtigkeit der Bestrebungen des Central vereins, sowie dessen engem Verhältnis zum Börsenverein halten wir es für geboten, den Aufruf des Centralvereins vollständig hier abzudrucken. Wir verbinden damit den Wunsch, daß der Ausruf im Herzen aller Buchhändler kräftigen Wiederhall finden möge.— Die Schrift wird jedem, der sie wünscht, von dem Sekretariat des Centralvereins (Buchhändlerhaus in Leipzig) geliefert werden. Der Aufruf lautet: Der Zweck des im Jahre 1884 gegründeten Centralvereins für das gesammte Buchgewerbe, der seine Mitglieder nicht nur in den zunächst beteiligten buchgewerblichen, sondern auch in den höheren behördlichen, wissenschaftlichen und kaufmännischen Kreisen suchte und fand, ist: »die Angehörigen des vielverzweigten Buch gewerbes zu gemeinsamer Förderung der künstlerischen Entwicke lung dieses Gewerbes zusammenzufassen und zugleich die weiten Kreise der künstlerisch und wissenschaftlich Gebildeten in das Interesse an diesem wichtigen Gebiete der Kunstpflege zu ziehen, hauptsächlich durch das Deutsche Buchgewerbe-Museum, durch buchgewerbliche Lehranstalten und durch Aus stellungen«. Inwieweit es dem Centralverein möglich wurde, unter schwierigen Verhältnissen mancherlei Art während der neun Jahre seines Bestehens für diese Ziele zu wirken, wird aus den folgenden Mitteilungen hervorgehen. Die Königlich Sächsische Regierung, die ja stets das Interesse des in Sachsen blühenden Buchgewerbes, das sie selbst als »eine der edelsten Perlen der Krone Sachsens« bezeichnet hat, wahrnahm, zollte vom Beginn ab den erwähnten Bestrebungen ihre volle Teilnahme. Sie ging, wie allgemein bekannt sein dürfte, in wohlwollendster Weise auf die Vorstellung der Vorstände der in Leipzig bestehenden buchgewerblichen Vereine ein und übergab die, unter einmütiger Zustimmung der Landstände für 400000 erworbene Klemm'sche Jnkunabeln-Sammlung dem am 22. November 1884 begründeten Centralverein für das ge sammte Buchgewerbe als »Grundstock eines Deutschen Buch gewerbe-Museums«, einer Anstalt, die noch in keinem anderen Lande bestanden hat, noch heute besteht. Mit diesem »Grundstock« hat die Königlich Sächsische Regierung von vornherein dem daraus zu errichtenden Gebäude den Charakter eines großen nationalen Baues unwiderruf lich aufgedrückt, in dem Sinne, wie es in der, der Regierung vorher überreichten Denkschrift angedeutet und in dem ausführ lichen Programm näher ausgeführt worden war. Zur Vermehrung der Kgl. Bibliographischen Samm lung (so lautet jetzt die osficielle Bezeichnung) wurden bereits aus dem durch Heinrich Klemm gestifteten Fonds 10 000 hauptsächlich zum Ankauf von interessanten oder muster- giltigen Werken aus dem XVII. und XVIII. Jahr hundert verwendet, welche außerhalb der Zeitgrenze liegen, die Klemm sich für sein Sammeln gezogen hatte, die aber in einem historischen Buchgewerbe-Museum nicht vermißt werden dürfen. Weitere jährliche Vermehrungen sind vorgesehen. Zur Aufbewahrung der Sammlung dient ein höchst zweckmäßiger, raumersparender, mit einem Aufwand von ca 9000 ^ aus geführter eiserner Galeriebau in einem der beiden großen zur Verfügung stehenden Säle im Deutschen Buchhändlerhause. Der Börsenverein der deutschen Buchhändler, der auf dem, vom Rate der Stadt Leipzig geschenkten Bauplatz im Werte von über 400 000 ein Prachtgebäude, wie es kein Buchgewerbe irgend eines Landes besitzt, mit einem Aufwands von nahezu einer Million Mark errichtete, behandelte vom Beginn ab die Bestrebungen des Centralvereins mit großer Aufmerk samkeit und hatte bei seinem Neubau auch von vornherein Rücksicht auf die Aufnahme des Centralvereins in sein Haus genommen. Man konnte jedoch damals nicht das schnelle Wachs tum der Sammlungen und den Umfang der Thätigkeit des Centralvereins voraussehen, so daß eine wesentliche Raumver mehrung driuglichst notwendig geworden ist. Den Galerie-Bau im Bibliothek-Saale erwähnten wir bereits. Der untere Raum des Saales wurde höchst zweckmäßig mit Scherwänden, Glas schränken und Rahmen ausgestattet, so daß alle ausgestellten Gegenstände vollständig geschützt, zugleich übersichtlich geordnet anzubringen sind. Hier werden die wechselnden Spezial-Aus stellungen und die technischen Verfahren der graphischen Künste, sowie auch eine Anzahl, in angemessenen Zeiträumen wechselnder Schaustücke aus der Klemmschen Jnkunabeln-Sammlung zur An schauung gebracht. In den Schränken unter den Auslagen sind die Blatt-Sammlungen ausbewahrt. — Der zweite, die ganze Länge und Breite des Seitenflügels einnehmende Saal ist eben falls zweckmäßig eingerichtet und hauptsächlich den Jahres- Ausstellungen gewidmet. Schließlich dienen als Aushilfe bei größeren Ausstellungen ein kleinerer Parterre-Saal, gelegentlich auch der große Festraum, soweit diese Räume verfügbar sind, was in der Kantate-Messe allerdings gar nicht, im Laufe des Winters öfters nicht der Fall ist. lieber den Zuwachs der zweiten Hauptabteilung des Buchgewerbe-Museums und der Bibliothek (das XIX. Jahr hundert umfassend), deren Anlegung und Ausbau dem Central verein ganz oblag, ist folgendes zu erwähnen: Hauptsächlich durch die Freigebigkeit der Verleger fand in rascher Zunahme eine Vermehrung um jährlich etwa 1000 Nummern statt, und es ist künftig eine noch raschere Steige rung zu erwarten. Als ein besonderer Vorzug der gespendeten Gaben sei erwähnt, daß sie hauptsächlich auf der jedesmaligen eigenen Wahl des Vereins beruhen. Die Zahl der Geber betrug bis Ende des Jahres 1892 1179, die Nummern der Büchergaben 5380, darunter sehr viele bedeutende und bändereiche Werke. Auch außerhalb des Buchgewerbes 70*
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