^ 143. 24. Juni 1903. Nichtamtlicher Teil. 5011 Nichtamtlicher Teil. Verein der mährisch-schlesischen Buchhändler. Protokoll über die XII. Haupt-Versammlung, abgehalten am 7. Juni 1903 um 10 Uhr vormittags im Klub-Zimmer des Hotels Neuhauser in Brünn. Brünn, 8. Juni 1903. H. Amende (Witkowitz), I. BarviL (Brünn), Aug. Berger (Brünn), A. Brecher (Brünn), B. Epstein (Brünn), Fr. Grosse (Olmütz), Richard Karafiat und Wilhelm Karafiat (Brünn), W. F. Pittner (Proßnitz), A. Piila (Brünn), N. M. Rohrer jun. (Brünn). Hitschfeld, Hohn, Kittl, Loos, Nowotny, Oliva, Papauschek, E. Solc. Im ganzen 19 Stimmen. Vorstand Herr Richard Karafiat eröffnet die Haupt versammlung und begrüßt die Anwesenden. Herr Wilhelm Karafiat erstattet nachstehenden Jahresbericht: Gestalten Sie, meine Herren, daß der Vorstand Ihres Ver eins Ihnen über seine Tätigkeit im verflossnen Jahre berichtet: -.s.... ^ ... . ^ cing.Iangl und beabsichtigt. Es ist wohl unbegreiflich, daß, nachdem der Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler, der Verein der Biblio thekare, ivie alle größern literarischen Vereinigungen sich dagegen ausgesprochen haben, sich doch noch Korporationen finden können, die die Einführung des Zolls unterstützen. Wir glauben im Sinn aller Herren zu handeln, wenn wir den Antrag stellen, nachstehende Resolution anzunehmen. Die XII. Hauptversammlung des Vereins der mährisch schlesischen Buchhändler erblickt in der möglichen Annahme des Entwurfs eines Zolls auf gebundne Bücher eine große Schädigung des gesamten Buchwesens und der literarischen Produktion in Österreich und hofft, daß es dem energischen Vorgehen aller interessierten Kreise gelingen werde, zu ver hindern, daß dieser Vorschlag Gesetzkraft erlangt. Auf die Beschwerde des Herrn Netoliczka in Jglau wegen Kalenderschleuderei von der Mehrzahl der Verleger tschechischer Kalender wurde ihm geraten, sich an die Prager Verleger vorerst direkt zu wenden. Es wäre jetzt angezeigt, an die Kalender verleger in Mähren und Böhmen heranzutreten, damit eine Eini- Schritte unternommen. Wir glauben den Bericht nicht besser schließen zu können, als dadurch daß wir die Hoffnung daran anknüpfen, es möge die Besserung in der Lage des Buchhandels fortschreiten. Herr Berger erstattet den Kassabericht, nach dem der Verein 41 Mitglieder zählt und ein Vermögen von 762 X 72 k besitzt. Die im Protokoll verlesene Resolution gegen Annahme des Zolls auf gebundne Bücher wird einstimmig an genommen. Herr Berger nimmt in der Angelegenheit wegen Rabattgewährung des k. k. Schulbücher-Verlags das Wort und bringt einen Brief des österreichisch-ungarischen Buch händler-Vereins zur Verlesung, in dem die angestrebten vollen 25 Prozent wohl in Aussicht gestellt werden, diese sich aber nur auf Bürger- und Mittelschul-Bllcher erstrecken sollen. Herr Berger stellt den Antrag, man möge neuerdings an den k. k. Schulbücherverlag herantreten um Gewährung der vollen 25 Prozent bei allen Verlagsartikeln mit Verzicht auf das Remissionsrecht. Herr Barvii glaubt, es wäre vom Vorteil, wenn wir an alle Buchhändler-Vereine Österreichs herantreten würden, sie möchten sich unserm Wunsch an den k. k. Schulbücher verlag anschließen. Herr Grosse schließt sich dem Antrag des Herrn Barvii an. ebenso Herr Berger, der einen Aufruf an den gesamten österreichischen Buchhandel in Form eines Rundschreibens vorschlägt, falls die in Aussicht gestellte Aktion des öster reichisch-ungarischen Buchhändler-Vereins keinen Erfolg zeigen sollte. Nachdem sich Herr Rohrer jun. auch an der Debatte beteiligt hat. meint Herr Brecher, man könnte in dem Rund schreiben darauf Hinweisen, daß in Galizien seit jeher 25 Prozent gewährt wurden, wo doch die Frachtsätze heute so ziemlich KK4'