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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1903
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- Deutsch
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4574 Nichtamtlicher Teil. ^ 130, 9. Juni 1903. Seit 1861 besteht die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, von der die 1860 gegründete Bestellanstalt geleitet wird. Das Antiquariat betreibt den Handel mit alten, seltnen und vergriffnen Büchern usm. Es läßt Verzeichnisse über seine Vor räte drucken und versendet diese an Interessenten in allen Ländern. Anfang 1902 gab es in Deutschland 2080 Antiquariatshandlungen, von den^n abei.^ nur 222 als^reinc Antiquariate ^zu bezeichnen sind^ nicht an Barsortimente. Der Genossenschaftsbetrieb des deutschen Buchhandels ist wenig entwickelt. Beispiele sind nur das schlesische Vereinssortiment in Breslau, das mitteldeutsche in Frankfurt a. M. und das schweizerische in Olten. Dagegen ist das Vereinswescn im deutschen Buchhandel sehr entwickelt. Auch der Unterstützung Kranker und Hilfsbedürftiger ist im deutschen Buchhandel schon früh von Vereinswegen nahegetrcten worden. So besteht der Unterstützungsverein deutscher Buchhändler und Buchhandlungs- gehülfen in Berlin seit 1836, der allgemeine deutsche Vuchhand- lungsgehilfenverband in Leipzig seit 1872, die Unterstützungs kassen der Gehilfenvereine an mehreren Orten, besonders in sammengeschlossen haben. Auch die allgemeine Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen (gegründet 1895) in Berlin hat seit einiger Zeit eine Unterstützungskasse für Stellenlose. Der Kolportage- und Reisebuchhandel hat eine große wirt schaftliche Bedeutung gewonnen, löerschiedne große buchhändlerische schätzt die Zahl der selbständigen Kolporckagebuchhändler in Deutschland aus 3000, die der Kolporteure auf das zehnfache. 1900^^ivaren ^>54 ^koIpvrgesirimn ^^ Veip^ig^veriele11^ ^ ^^ Abteilung für Buch- und Musikalienharüiel bei. So wenig vom Standpunkt der Warenverwertung etwas dagegen auszusetzen sein mag, so schädigen die Warenhäuser doch den ordnungsmäßigen Buchhandel meist dadurch, daß sie oft die Preise nicht halten und sich fast nur mit Brotartikeln abgebcn. Leihbibliothek, er verkauft Musikalien und Kunstsachen oder auch Schreib- und Zcichenwaren. Bei der heutigen Ausdehnung der Zeitschriften, Lesezirkel, Volksbibliothcken und Lesehallen hat der Leihbibliotheksbetrieb seine Bedeutung verloren. 1900 gab es in Deutschland 543 Leihbibliotheken, 1901 nur 515. Anfang 1902 beschäftigten sich 380 Verlags- und Sortiments firmen mit dem Musikalienhandel als Hauptgeschäft, während über 3000 Firmen sich sonst noch mit dem Musikalienhandel befaßten. Seit 1829 besteht in Leipzig der Verein der deutschen Musikalien händler niit 400 Mitgliedern, der seit 1897 die Zeitschrift: Musik handel und Musikpflege hcrausgibt. Das Rabattgeben ist im Musikalienhandel noch jetzt sehr bedeutend. 1901 betrieben 327 Firmen Kunstverlagshandel, 141 Firmen Kunstsortiment als Hauptgeschäft, 2885 Firmen betrieben nebenbei Kunsthandel. Seit 1889 besteht in Berlin ein deutscher Kunst verlegerverein. Die Rechtsverhältnisse des deutschen Buch- und Musikalien handels haben durch die Gesetze über Urheberrecht und Verlags- Gelegenheit hat man leider unterlassen', das noch in einem Dutzend deutscher Staaten bestehende Pflichtexemplar für immer abzuschaffen. Die urheberrechtlichen Beziehungen der verschiedncn Staaten unter einander sind durch die Berner bereinkunft vom 9. September 1886 und die Zusatzakte und Erklärung vom 4. Mai 1896 geordnet. Außerdem haben verschiedne Staaten besondre Übereinkommen unter sich getroffen. In London und New Jork bestehen amtliche Stellen des Börscnvereins zum Schutz der Interessen des deutschen Buchhandels, was freilich nicht ausschließt, daß der Schutz ver deutschen Literatur in Amerika tatsächlich nur auf dem Papier steht. Die buchhändlerische Verkehrsordnung vom 28. 21pl.nl 1888 sowie der mit diesen verkehrenden ausländischen Buchhändler. Einige sehr wichtige Bestimmungen der Verkehrsordnung betreffen die Einhaltung des Ladenpreises. Einige Angaben über die Geschichte des Buchhandels, die (Entwicklung^ des Sii^i i einsichhändlermessen, Aießka NNvg^i^> veranlaßt dieser Bericht manchen, sich mit der fleißigen Arbeit Hölschers und dem Teubnerschen Handbuch der Wirtschaftskunde eingehender zu befassen. X. Kleine Mitteilungen. Kreuzes (Genfer Neutralitätszeichen). (Vgl. Nr. 93, 112 Am 1. Juli 1903 tritt das Neichsgesetz zum Schutz des Genfer Neutralitätszeichens vom 22. März 1902 (Rcichsgesetzblatt Seite 125) der bei der Verkündung des Gesetzes zum Schutz des Genfer Neutralitätszeichens vom 22. März 1902 mit dem Roten Kreuz bczcichneten Waren vom 8. Mai 1903 (Reichsgcsetzblatt S. 216), Gesetzes ^am 26. März 1902 ^— mit dem Roten Kreuz Demgemäß werden alle diejenigen, die^vom I.^Juli 1903 ab noch Waren vertreiben wollen, die bereits bis zum 26. März 1902 mit dem Noten Kreuz bezeichnet waren, aufgefordert, diese Waren
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