Umschlag zu ^ 73. Donnerstag, den 29. März 1906 0DkH8cnk kOiVt-m - ^oviD/t't glitte ^pril erscbeint in meinem Verläße nnci wird nur auf kestellunß versandt: illlkkir MM MWW koman Omfan^ ca. zo 6oZen Oeckenreiclinunßs von ^li. kleine flexibel in deinen Zebunäen mit Öffner 5 sVsLrk 8leif in deinen Zebunäen 6 Mark Korfir Holm ist — von seinen dramatiscken Werken abßeseken — bisker mit einer blovelle „8cblos8 Übermut" nnci mebreren kändcken kein pointierter, ironiscber 8kirren bervorßetreten. In dem Koman „"Dkomas Kerkkoven" bst er rum erstenmal 8eine ßanre Kraft unct seinen ßanren künstleriscben Drnst in einem ßross anßeleßten episcken Werke konzentriert. Was 8eine kleineren Werke ausreicbnete: ein ßuter, knapper, reiner 8til und die Däkißkeit, eine Oestalt mit weniß 8tricben rum Oreiten lebendiß Kinru8tellen, — diese Vorrüße bewsbrt er auck liier. Daneben aber überra8ckt e8, wie ßlänrend Dolm ßleicli in seinem ei8ten Koman ciie 1'ecknik ciie8er DicktunßSßattunß beberr8cbt Dr ver8tebt e8, eine lsabel aukrubauen und in stetiß fortscbreitendem 2uße, in mäcktißer 8teißerunß kortrutübren. Holm erräblt un8 das Deben "Dbomas Kerkbovens und ßibt un8 damit rußleick die Oesckickte de8 künstleriscb empfindenden jungen iVtenscken un8rer 2eit, dem die 8kep8i8 ßeßen sicb selber die Kraft ru 8tarkem Kün8tleri8cbem 3cbaffen läkmt, der a>8 IVtensck in ewigem Kampfe mit sicb 8elb8t ist und dadurcb der naiven Debensrobustbeit de8 Weibe8 unterließt, da8 er sicb rur Drau genommen bat. Dadurcb ßelanßt er auf dem tiekstsn Punkte 8eine8 Da8ein8 an, dock ermannt und be8ckeidet er sicb, er 8vcbt 8ein 8elbst in barter Arbeit um sein krot, findet es aber erst in der Einsamkeit. 8ie lässt seine Kraft rum lieben und rum eißnen 8ckskfen erstarken, und er erlanßt als ein ßanrer, auf sicb selbst ßestellter iVtann in der Diebe der jußendßeliebten das Olück seines Debens. Dm die Dauptßestalten gruppiert sicb eine Keike köstlicli beobackteter Dpisodenfißuren, die, meist bumoristisck ßeseben, den Koman mit einer belebenden Driscbe erfüllen. Im IVtittelpunkte des rweiten kucbes, das in Vlüncken spielt, siebt die Oesckickte von der Oründunß eines iVlüncbner l'beaters, die Holm Oeleßenbeit ßibt, uns eine Keibe von "Dypen aus den lVtünckner Künstler-, Diteraten- und 8cksuspielerkrejsen in ßlänrender kumoristisck- satiriscber 2eicbnunß vorrukübren. „"Dbomas Kerkboven" offenbart sicb als ein Werk voll künstleriscben Temperaments — stark in der Diebe, im Dali, in der Veracktunß — und ist erfüllt von einer tiefen inneren keseelunß. H.uck ein ßutes 8tück Dleimatkunst ßibt uns der Dickter darin. Das erste und dritte kuck spielen in seiner baltiscken Heimat, den deutsck-russiscken Ostseeprovinren, wokin beute die klicke der Welt mit 8taunen und 8pannunß ßericbtet sind. Deimatkunst empfanden wir bier aber in nock bökerem 8inne: kann man dock aucb von einer Deimat der 8eele sprecben. Diner, der beimßefunden bat ru sicb selbst, spricbt aus diesem kucke ru uns. Das ßibt dem Werke seinen erkreulicken, ernsten, auf festen Düben siebenden Optimismus, einen Optimismus, der aus Kesißnation erwacbsen ist und dennocb voll Xrakt ist und voll einer beiden rnännlicken Diebe rum Deben um seiner selbst willen. Dieses in jeder keriekunß bückst erkreulicbe kuck wird Korkir Dolm mit einem 8cblaße in die vorderste Keike unserer jüngeren, so kräftiß aufstrebenden Romanciers stellen. In Docbacbtunß AlüvLkeri» im lVlgrr tyob Ulbert DanZen Serantwortlichcr Redakteure Max Evcri. — Berlag: Der Börsenvcrein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Druck: Ramm <t Seemann. Sämtlich in Leipzig, Deutsches Buchhändlcrhaus, Hospitalstraßc.