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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1895
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18950529
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Eirliilarsammlung der Bibliothek. Ter Bibliotheksausschuß hat den Druck dieses Verzeichnisses jedenfalls für noch dringender gehalten als die Fortsetzung des bisherigen Katalogs, aber ich glaube, der Bibliothcksansschuß sowohl wie der Vorstand werden sehr erfreut darüber sein, wenn sie ans dieser Bemerkung und aus der Zustimmung der Mitglieder dazu ersehen können, das; sic nicht zu bescheiden zu sein brauchen in Anträgen ans Bewilligung von Druckkosten für die Nutzbarmachung der Bibliothek. Ich kann dein Herrn Redner versichern, daß der Vorstand und auch der Bibliotheksansschnß diese Wünsche vollständig teilen. Herr Or. Albrecht Kirchhofs-Leipzig: Bezüglich der Bibliothek kann ich das von Herrn De. Brockhans bereits Gesagte noch in einigen Pnnktcn ergänzen. Der Bibliotheksansschnß geht planmäßig, sßstcmatisch vor mit der Veröffent lichung der Verzeichnisse der Sammlungen. Natürlich sind ihm die Hände gebunden durch die großen Mittel, die zum Druck dieser Kataloge erforderlich sind; er hängt ab von der Gnade und Güte des Rechnnngsausschusses, und wagt es nicht, übermäßige Anforderungen zu stellen, um sich nicht dessen Gnnst zu verscherzen. Aber ich kann Herrn Mühllirccht dahin beruhigen, daß der Bibliotheksansschnß bereits den Plan aufgestellt hat, in welcher Folge er mit der Veröffentlichung der Kataloge über die Sammlungen Vorgehen will, und so ist auch beschlossen worden, daß für das Jahr 1897 der Druck eines zweiten Bandes des Bibliothckskatalogs beantragt werden wird. Natürlich können solche Supplemente zu einem Katalog nicht alle zwei, drei, vier Jahre veröffentlicht werden, es muß ein größerer Zeitraum darüber verfließe»; wenn dieser zweite Band erschienen ist, wird übrigens die Nutzbarmachung noch vermehrt dadurch, daß für beide Bände ein einheitliches Register hergcstcllt wird. Nach dem Druck des Katalogs Iler Etablisscmentsanzeigcn, nach denen vielfach Nachfrage ist — sämtliche Firmen, die sich um die Geschichte ihres Geschäfts kümmern, wenden sich an die Bibliothek und finden hier meist das Ma terial, was ihnen selbst fehlt - werde» wir mit dem Druck des Verzeichnisses der Verlagskataloge fortfahren; es sind davon etwa 12 000 vorhanden, Etablissementscirkulare etwa 15 000. Sie werden daraus ermessen, daß nicht allein die Bearbeitung große Blühe, sondern daß auch der Druck sehr bedeutende Kosten erfordert, unh da können wir nicht über mäßige Anforderungen stelle». Sic können aber überzeugt sein, daß von seiten der Bibliothcksiwrwaltnng das Mögliche ge schehen wird, um allen erfüllbaren Wünschen cntgcgcnznkommen. Dem zweiten Wunsch des Herrn Mühlbrecht, von Zeit zu Zeit über die neuen Acqnisitionen der Bibliothek Bericht zu erstatten, kann ja leicht nachgekommen werden; die daraus erwachsende Arbeit ist eben nicht hoch anznschlagen. Aber die zu bewältigende Arbeit bei der Herstellung der Sammlungs- Verzeichnisse übersteigt schon sonst die Kraft eines einzigen Bibliothekars. Wir hätten mit dem Verzeichnis der Etablisse- mcntscirknlare noch nicht hervorircten können, wenn nicht Herr Or. Vollsack mit großer Uneigennützigkcit die langweilige Ordnung dieser Sammlung übernommen hätte. Das ist ein Opfer, das nicht hoch genug zu schätzen ist. Vorsitzender: Wünscht noch jemand das Wort? Es ist nicht der Fall. — Dann frage ich, ob die Versammlung den Voranschlag für 1895 genehmigt? — Er ist genehmigt, und damit auch alle die Anträge, die im Geschäftsbericht gestellt worden sind. Wir würden jetzt zu dem Punkt 4 der Tagesordnung kommen: Neuwahlen. Die Auszählung ist aber noch nicht beendet. Wir gehen daher einstweilen weiter zu Punkt 5, Antrag des Herrn 11r. Oskar von Hase in Leipzig: Die Hauptversammlung wolle beschließen, die im Krieg 1870/71 für das Wohl des Vaterlandes gefallene» Buchhändler nnd Bnchhändlersöhne durch Errichtung einer eherne» Namentafel im Deutschen Bnchhändler- hausc zu ehren. Namens des Vorstandes habe ich nur hinzuzufügen, daß der Vorstand diesen Antrag aufs wärmste befürwortet. Ich ersuche den Herrn Antragsteller, das Wort zu nehmen. Herr Dr. Oskar von Hase-Leipzig: Hochverehrte Herren! Ich hatte dem Vorstand eine bescheidene Anregung gegeben, daß eine Ehrung in der erwähnten Weise geschehen möge. Da der Vorstand es mir freundlich zugcwiesen hat, diesen Antrag selbst cinzubringen, so habe ich wohl nicht nötig, viel Worte dafür zu machen. Es ist jetzt ein Viertel- jahrhnndcrl, daß der große Krieg, der mit dem Einbruch unserer westlichen Nachbarn in unser Land begann nnd mit der Ausrichtung des Deutschen Reiches geendet hat, unscrm Volke aufgedrängl ward. Meine Herren! Die Dankbarkeit ist im deutschen Buchhandel nicht erloschen. Hier in diesem Hause sind die Marmorbilder des alten Heldenkaisers Wilhelm und des königlichen Führers ans unserem Lande, die Bilder von Moltke und Bismarck ausgestellt, und die ganze Stellungnahme des Buchhandels in den letzten Jahrzehnten hat gezeigt, daß er die große Entwickelung, die ihm durch Ausrichtung des Reiches ,n jenem Kriege zu teil geworden ist, dankbar zu schätzen weiß. Ich glaube, es gehört auch zur Pflicht der Dankbarkeit, daß wir das Gedächtnis derer, die ihr Leben dafür eingesetzt haben, dauernd hier fcsthalten. Am 7. Mai 1871 hat der damalige Vorsteher, Herr Julius Springer, bereits ehrend der Heimgegangenen gedacht, und der Schriftsteller des Börsenvcrcins, der alte Veteran aus den Befreiungskriegen, Friedrich Frommann. hat in seiner Geschichte des Börsenvercins auch namentlich einzelne Mitglieder angeführt, die mit dem Tode ihr Eintreten für das Vaterland besiegelt haben. Ich meine aber: wer liest alle Börsenblätter? Wer liest die Veröffentlichungen über die Geschichte des Buchhandels? Das kann nur vereinzelt Vorkommen (Heiterkeit), und darum ist es wünschenswert, daß eine dauernde Erinnerung hier in diesem Saale Platz findet. Ich schlage eine einfache eherne Tafel vor, die die Namen in alphabetischer Folge enthält. Es kommt ja nicht aus den einzelnen Stand an, den die Betreffenden in dieser Zeit hatten; also nur Name und Geburtsjahr nnd zu gleich den Ort, wo sie den Heldentod erlitten haben. Es sind keine so großen Zahlen, wie man nach der großen Teil nahme aller derer, die mit hinansgezogen sind, denken möchte. Zn meiner Kenntnis sind 19 gekommen, zwei Selbständige, die Andern Lwhnc von Buchhändlern nnd Buchhandlnngsgehilfen. Ich würde mir denken können, daß a» einer würdigen Stelle dieses Saales die Tafel angebracht würde. Ich will nicht im einzelnen an all die Trauer erinnern, die damit ver bunden gewesen ist, als dieses liebe junge Blut damals vergossen worden ist. Die Namen der beiden Selbständigen will ich nennen: das war unseres lieben Kollegen Müller-Grote Bruder, Ernst Friedrich Müller in Minden, dann der junge Geschäftsführer Klemens Helwing ans Detmold, der eben nach dem Tode des Vaters für die Mutter das Geschäft über nommen halte. Der Zufall hat gewollt, daß sie beide in der ersten Schlacht gefallet, sind, an der auch ich teilgenommc» habe, »»d ich bin damals auf dem Rückmarsch am Abend durch die Scharen Schwerverwundeter geritten und habe viele bluten und schwer leiden sehen, wer weiß ob nicht auch diese Mitglieder unseres Standes. Jedenfalls fühle ich mich dadurch
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