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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1925
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- Deutsch
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unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse besondere Bücherliste» zusammen: sür Büchereien auf dem Lande, in der Stadt und in der Jndustriegegcnd, für Volksschulen und höhere Schulen, für Gefängnisse und Krankenhäuser, für die Jugend und Erwachsenen. Für die Schu lungskurse zur Einrichtung und Verwaltung der oberschlesischen Volks büchereien des Borromäusvereins gibt die Beratungsstelle das nötige Anschauungsmaterial her. Hier erhalten Bibliothekare und Biblio thekarinnen Werke zur notwendigen Orientierung über alle Fragen der Literatur und Bibliotheksverwaltung. Die Beratungsstelle will zusammen mit der Organisation auch die deutsche Hausbücherei pflegen und stellt für die einzelnen Stände und Bedürfnisse besondere Bücherlistcn aus: Bücherkisten für die Haus- büchcrei des Arbeiters, des Landwirts, des Mittelstandes, des Gebil deten. Bis jetzt hat die Beratungsstelle seit ihrem knapp einen Monat dauerndem Bestehen herausgegeben auf Antrag aus oberschlesischen Kreisen eine Bücherliste für die oberschlesischen Bahnhofsbüchereicn. eine Bücherliste sür eine Gefängnisbücherei, für eine KrankenbauS- bücherei, für die Hausbüchcrei einer gebildeten katholischen Familie, für eine religiöse Handbücherei, eine Büchcrliste für die Wcihnachts- ausstellung, die der Borromäusvercin in einer ganzen Reihe von oberschlesischen Städten zusammen mit den oberschlesischen Sortimen tern veranstaltet. Soweit bekannt, finden solche Weihnachtsbücherans- stcllnngen unter bereitwilligster Teilnahme der oberschlesischen Buch händler auf Anregung des Borromäusvereins statt in Rosenbcrg, Hin- denburg, Gleiwitz, Kofel, Leobschütz, Kätscher, Ziegenhals, Neiße u. a. Für den »Oberschlesier« besorgt die Beratungsstelle den Weihnachts büchertisch, der im nächsten Jahr noch viel vollkommener ausfallen soll. Mit demselben Ersuchen wandte sich an den Borromäusvercin auch eine ganze Reihe von oberschlesischen Zeitungen. In Vorbereitung ist eine Bücherliste für unsere oberschlesischen Schulen. Die Beratungsstelle orientiert zusammen mit der »Bücherwelt«. Organ des Borromäusvereins und Zeitschrift für Literatur uud Volks büchereien, über alle Neuerscheinungen auf dem Büchermärkte. Die Beratungsstelle will zusammen mit der Organisation das literarische Leben in Oberschlesien pflegen durch Gründung von Lese zirkeln, durch Veranstaltung von Leseabendcn und literarischen Abenden unter Hinzuziehung von Persönlichkeiten ans dem literarischen Leben der Gegenwart. Es wird die Gründung von Lesehallen und Kinder- lesestnbcn gefördert. Die in diesem Jahre vom Borromäusvercin ge gründeten 4 Kindcrlesestubcn in 4 Pfarrgemeinden der Stadt Gleiwitz werden von der Schuljugend an den freien Nachmittagen eifrig benutzt, ja überlaufen und haben sich sehr gut bewährt. Die Beratungsstelle regt Büchcransstellungen an in Verbindung mit den Ortsvereinen des Borromäusvereins und den oberschlesischen Sortimentern. Die Ar beitsteilung geschieht in der Weise, das; die Beratungsstelle den lite rarischen Teil, die Aufstellung der betreffenden Bücherkiste besorgt, der Ortsverein die Propaganda übernimmt, während der Buchhändler die Ausstellung und de» geschäftlichen-kaufmännischen Teil besorgt. * Mer eine weitere im wesentlichen in katholischen Kreisen arbeitende Vereinigung veröffentlicht >die »Merkuria«, die Zeit schrift des Verbandes katholischer kaufmännischer Vereinigungen Deutschlands, in der Nr. 14 vom 15. Oktober 1924 nachstehenden Artikel: Unter dem Namen Wolframbund, hergeleitet von Wolfram non Eschenbach, dem Sänger von Gral und Parzifal, betätigt sich seit einigen Jahren eine von Dortmund ausgehende Vereinigung mit dem Ziele, der Verbreitung guter Literatur und der Bekämpfung von Schund und Seichtheit in allen Formen zu dienen. Ein Mittel in diesem Kampfe um wahre Volkskultur soll die neue Heimbücherei des Wolframbundes werden. Für die Gründung derselben waren folgende Gründe maßgebend: Allenthalben setzt sich die Erkenntnis durch, daß es nicht genügt, dem Leser das Buch als Leihgut in die Hand zu geben, daß vielmehr das Buch als Eigenbesitz einen ganz anderen Wert und eine tiesergehende Wirkung hat. Aber ebenso wie bei der Ausleihe in gutgeleiteten Büchereien die Buchberatung eine bedeutsame Nolle spielt, damit das richtige Buch an den richtigen Leser kommt, ist es beim Bücherkauf das Wichtigste, aber auch das Schwierigste, das rechte Buch zu ver mitteln. Das sind die Grundlagen, auf denen die Heimbücherei des Wolframbundes ihre Arbeit ausbaut. Alle geschäftlichen Motive wer den ausgeschaltet. Getragen von tiefstem Verantmortungsbewußtsein, will sie nur solche Werke ihren Beziehern als Eigenbesitz Zufuhren, die zum Mittelpunkt einer übers Alltägliche hinausragenden geistigen Aussprache werden sollen. Ihre -Hauptaufgabe erblickt sie darin, im echt christlichen Apostolatsgeist den Kampf gcgi'n den Schund im Schrift tum positiv anfzunehmeu. Als Unternehmen katholischer Kreise will sie auch die Bücher aus katholischen Verlagen entnehmen Zu diesen allgemeinen Erwägungen kommt noch folgendes: Die Gründung der Heimbücherei erscheint im Augenblick als besonders dringend, weil in den letzten Jahren eine Reihe ähnlicher Unter nehmungen ins Leben getreten ist, die Hunderttauseude von Per sonen erfaßt haben und darunter auch viele Angehörige katholischer Kreise, trotzdem sie wegen ihrer weltanschaulichen Grundlage teils unbedingt abzulehnen, teils mit großem Mißtrauen zu betrachten sind. Wie gedenkt nun die Heimbücherei des Wolframbundes ihre Arbeit praktisch durchs nführ e n? Die Bezieher sollen sich örtlich zusammenschließen zu Bezugs gemeinschaften unter einem Obmann. Der Obmann vermittelt den Verkehr mit der Geschäftsstelle, -sammelt innerhalb eines gewissen Kreises, etwa eines Vereins, einer Pfarre, einer Arbeiis- oder Dienst stelle die Anmeldungen und Kaufbeiträge und gibt sie weiter. Da neben können sich auch Einzelmitglieder bei der Geschäftsstelle un mittelbar anmeldeu. Die Bezieher «sind in Gruppen eingeteilt, je nach ihren literarischen Ansprüchen und nach der Höhe ihrer Kaus- beiträge. Gruppe 1 zahlt jährlich 12 Mark sowie ein Eintrittsgeld von 1 Mark, Gruppe 2 zahlt jährlich 6 Mark sowie ein Eintrittsgeld von 0.50 Mark. In der Regel soll monatliche Erhebung der Kauf beiträge erfolgen, mit Rücksicht auf solche Bezieher, denen die Zahlung eines größeren Beitrages Schwierigkeiten bereiten würde. Die Mit glieder erhalten für den vollen Betrag ihrer Beiträge Bücher, und zwar Gruppe 1 drei bis vier Einzelbücher, Gruppe 2 etwa vier bis sechs Neihenbücher. Als besondere Vergünstigung wird den Beziehern ein weiteres wertvolles Buch als Gabe zugestellt: diese wird durch die Einnahmen an Eintrittsgeldern, Stifterbeiträgen gedeckt. Die Leitung der Heinibücherei, vor allem die Auswahl der Bücher, liegt in Händen bewährter katholischer Fachleute des Volksbildungsmesens, des Buchwesens und des Schriftenapostolates, die sich in einem Kura torium znsammengcfundeu haben. Cm Beirat aus Kreisen der katho lischen Bildungs-, Standes- und Berufsvereine soll es diesem er möglichen, das Kuratorium zu beraten und besondere Wünsche zur Geltung zu bringen. * ^^Hier wäre wohl vor allem die Frage, ob die Bücher zum vollen Ladenpreis augerechuet werden, noch zu prüfen. Als letztes Zeugnis sei noch ein Schreiben der Gesell schaft für V o l k s b i l d >u n g in Berlin wiedergegeben, das, wie der Presse überhaupt, auch dem Börsenblatt (!) zur unent geltlichen Veröffentlichung zugestellt wurde. Der Wiederaufbau unserer Volks- und S ch u l b ü ch e r e i e u. die während des Krieges und in der Nachkriegszeit schwer gelitten haben uud zum Teil ganz eingegangcn sind, beschäftigt zurzeit die weitesten an Schule und Volksbildung beteiligten Kreise, und die schwerste Frage ist immer, woher das Geld nehmen, um die unentbehrlichen, aber teuer gewordenen Bücher zu erwerben. Bücher kann man indessen auch heute noch billig kaufen, wenn man die rechte Quelle sucht uud findet. Die Gesellschaft für Volksbildung (Berlin NW 52, Lüneburger Str. 21) hat seit Jahrzehnten dafür gesorgt, daß die Volks- und Schulbüchereien, aber auch Private, die zum wertvollen Schriftgut gehörenden Bücher auf dem billigsten Wege erhalten können. Vor allem durch ihre Wanderbüchereicn, die als Anfang kleiner und als Ergänzung bereits bestehender kleiner und mittlerer Büchereien die vollkommenste Hilfe mit den geringsten Mitteln leisten. Aber eben nur eine Hilfe. Die weitere Versorgung der Büchereien und des eigenen Bücherschrankes kann nur durch den Kauf geschehen. Darum bat die Gesellschaft einen weitausgespanntcn Büchervcrtrieb sür die Bedürfnisse der Büchereien eingerichtet. Jede Bücherei kann sich aus den Vorräten zu Preisen versorgen, wie sic nur ein Büchervertrieb, der unter den vorteilhaftesten Bedingungen einkauft und mit geringem Gewinn wieder verkauft, stellen kann. Vor dem Kriege gab die Gesellschaft unter dem Namen »Eigen büchereien« ganze Büchereien gegen Abzahlung in vier Jahresraten ab. Trotz der wirtschaftlichen Schwächung durch Verlust ihres Bar- "«n-mögens hat sie diese wertvolle Form der Unterstützung in der Weise wieder ausgenommen, daß die Eigenbttchercicn in vier Halb- iabrsraten abgezablt werden können. Bei der jetzigen Lage der Bü- ch"r"icn bedeutet d"s eine sehr große Hilfe: es wird dadurch vielen Büchereien ermöglicht, sich auf einmal einen ausreichenden Grundstock von Büchern zu beschaffen. Vom Januar 1025 ab gibt die Gesellschaft allmonatlich eine Bü cherkiste als Ergänzung zu ihren bisherigen Bücherverzeichnissen und als Ankündigung neuer Erwerbungen regelmäßig heraus. »Muster listen« und sonstige Verzeichnisse guter Bücher sind als Wegweiser un entbehrlich. für die Arbeit selbst aber tut man gut, sich auch um den
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