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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1924
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Export nach grußland und den Randstaaten. — Der Ostverlag G. m. b. H., Berlin W. 35, Steglitzer Straße 69, schickt sich gerade jetzt an, die 2. Ausgabe des Deutsch-Russischen Ex port-Handbuchs, die wieder unter der wissenschaftlichen Leitung des Präsidenten des Statistischen Neichsamts Geh. Rat Prof. 1)r. E. Wage mann erscheint, abzuschließen. Auch diesmal wird der An zeigenteil des Werkes eine eindrucksvolle Heerschau der deutschen In dustrie und der deutschen Exportwaren darstellen. Zulässigkeit des DreimonatSabzugs für den Gesellschafter einer offenen Handelsgesellschaft. — Hier war die Frage zu entscheiden, ob der Gesellschafter einer offenen Handelsgesellschaft den Dreimonats abzug gemäß § 11 Abs. 1 Ziff. 3 des Vermögenssteuer- gesctzes geltend machen kann, wenn zwar nicht er selbst, aber die offene Handelsgesellschaft ein entsprechendes Barguthaben hat. Diese Frage ist zu bejahen. Nach dem Vermögenssteuergesetz werden offene Handelsgesellschaften nicht als solche besteuert, sondern das einer offenen Handelsgesellschaft gehörende Vermögen wird von den Gesellschaftern als Trägern des Unternehmens gemäß § 80 Abs. 2 der Reichsabgaben ordnung versteuert. Aus der Tatsache, daß für die Vermögenssteuer das Vermögen einer offenen Handelsgesellschaft den einzelnen Ge sellschaftern angerechnet wird, folgt ohne weiteres, daß auch Beträge an Geld, Bank- oder sonstigen Guthaben im Sinne des 8 11 Abs. 1 Nr. 3 des Vermögenssteuergesctzes, die die Gesellschaft besitzt, den ein zelnen Gesellschaftern bei Geltendmachung des Dreimonatsabzugs nach dem Verhältnis ihrer Beteiligung an der Gesellschaft zugute kommen müssen. (Urteil des Reichsfinanzhvfes vom 17. September 1921. VI v ^ 38/21.) Die schnelle Bildbcrichtcrstattung. (Nachdruck verboten.) — Das Bild in der Tagcspresse ist immer noch eine Ausnahmeerscheinung soweit es sich nicht um besondere Beilagen handelt. Die verschiedenen bisher angewandten Verfahren, die auf der Straße, im Gcrichtssaal oder sonst bei irgendeiner Gelegenheit flüchtig hingeworfcne Bleistift skizze drucksertig zu machen, waren zu zeitraubend, um die Skizze gleichzeitig mit dem Bericht erscheinen zu lassen. Die Zeichnung mußte mit Tusche nachgezogcn werden, damit der Zinkätzer die Skizze überhaupt photographieren konnte und so das erforderliche Klischee hcrgestellt wurde. Man hat zwar schon auf verschiedene Art und Weise versucht, durch Zeichnen der Originalskizze mit Silberminen das Nachzichcn der Zeichnung zu vermeiden, aber das Atzen der Skizze um die Silberstriche tief schwarz erscheinen zu lassen und sie so erst photographierfähig zu machen, war ebenso zeitraubend wie das Nach- zichen der Zeichnung selbst. Herrn Karl Scheithauer in Leip zig ist es jetzt gelungen, durch Zuhilfenahme eines guten schwarzen Durchschreibepapiers jede Bleistiftschrift oder -zeichnung ohne irgend welche erforderlich werdende Nachbearbeitung photographiersähig zu machen. Es wird möglichst ein zweiseitig färbendes Durchschlagepapier genommen, wie cs zum Schreiben mit Achatstift verwandt wird. Man erhält auf diese Weise auf der Rückseite des Zeichcnblattes eine tief schwarze Färbung der Bleistiftskizze und gleichzeitig auf einem zweiten untcrgelegtcn Blatte eine Kopie der Skizze. Das erste Blatt geht so fort in die Ztnkätzcrci. wird hier ohne jede Nachbearbeitung durch das Hinterschalten einer elektrischen Lampe photographiert, und die Zink ätzung ist in kürzester Zeit fertig. Will man das Zwischenschalten der Lampe vermeiden, so kann man einfach die Rückseite der Skizze, die durch das doppelseitige Färbepapier negativ geschwärzt ist, photogra phieren und benutzt das Photogramm bei der Herstellung des Klischees umgekehrt. Die Kopie der Skizze kann als Vorlage bei der Abfassung des Berichtes dienen, und so können Bild und Bericht gleichzeitig in die Presse kommen. Scheithauer hat diese einfache und schnelle Me thode der drucktechnischen Bildhcrstellung bei der "Neuausgabc seiner spanischen Stenographie und auch bei anderen Trucktafeln, aus denen Handschrift oder Zeichnungen wiedergegeben werden sollten, mit gutem Erfolge angewandt. Für die Tagcspresse. wie auch für periodisch er scheinende Zeitschriften und insbesondere für die Vervielfältigung technischer .Handskizzen eröffnet sich hier ein neuer, schneller und billi ger Weg der Berichterstattung in Wort und Bild. Emil M c tz ke s-Leipzig. Marktbericht. — In einem der letzten Berichte wurde der Ver mutung Ausdruck gegeben, daß die jetzt bestehende gute Konjunktur nicht für die Dauer bestehen bleiben wird. Diese damalige Ver mutung ist zum Teil bereits zur Tatsache geworden. Es ist nicht zu erwarten, daß dieses Abflauen der Konjunktur nur auf die Erledigung der Weihnachtsgeschäfte zurückzuführen ist, sondern es muß damit ge rechnet werden, daß der Januar einen weiteren Konjunkturrückgang bringt. Die innere politische Lage ist eine zu ungeklärte, und sie zwingt jeden Geschäftsmann zu der größten Vorsicht. Die Geldlage, die ja einen gewissen Zusammenhang mit der inneren politischen Lage hat, hatte sich nach der Annahme des Dawes-Gutachtens etwas gebessert. Jetzt ist die Lage des Geldmarktes aber bereits wieder bedeutend schlechter geworden, uns nach Nachrichten auch aus den anderen Industrien wird mit einer neuen Kapitalversteifung gerech net. In den letzten Monaten haben sich viele Firmen, in der Angst der drohenden Teuerung der Waren und in der Hoffnung auf eine dauernde gute Konjunktur, mit Waren eingedeckt resp. Aufträge für die nächsten Monate vergeben, und viele dieser Firmen sind jetzt in Sorge gekommen und sehen bereits deutlich, daß sie wahrscheinlich ihre Verpflichtungen nur werden sehr langsam erfüllen können. In Bankkreisen geht das Gerücht, unb dieses Gerücht hat eine gewisse Begründung, daß eine abermalige Kapitalnot eintreten wird. Di« größte Vorsicht ist also geboten. Die Preise für die einzelnen Waren sind in Wirklichkeit zu hoch und sind besonders im Monat Dezember in die Höhe gegangen infolge der starken Beschäftigung in allen Betrieben. Ter Bedarf hat zum Teil die Preise vorgeschrieben, und durch diesen starken Be darf ist die Lage tatsächlich so, das; die jetzt geltenden Preise nicht herabgesetzt werden können, weil eben alle Waren und alle Löhne ge stiegen sind. Es ist ein schlechtes Bild, das das Ende des Jahres 1921 zeigt. Der Eintritt in das neue Jahr 1925 ist nicht frei von Besorg nissen für die Zukunft. Das graphische Gewerbe ist nach den Statistiken am wenigsten betroffen worden von Verlusten und hat jetzt eine Konjunktur gehabt wie wenige Industriezweige (hervorgerufen mit durch die Reichstags- wähl). Es ist sehr leicht möglich, daß auch die graphischen Betriebe im neuen Jahre Verluste bekommen können, die schwer zu ertragen sein werdeu. Der Export, der immer mehr zurückgegangen ist, ist wohl fast voll ständig vernichtet. Wie viele andere Industriezweige ist aber auch das graphische Gewerbe auf den Export angewiesen. Neben den Buchverlegern hatten früher einen guten Export auch die Geschästs- bücherfabrikanten. Diese letztere Gruppe des graphischen Gewerbes ist durch die Teuerung der Materialien und die Höhe der Löhne eben falls schwer getroffen worden und hat im Jahre 1921 nur eine mittel mäßige Beschäftigung gehabt. Die Warenmärkte haben in den letzten 11 Tagen keine groß« Veränderung gezeigt. Es sieht so aus, als wenn keine Konvention mehr eine Erhöhung wagte, weil ja tatsächlich eine weitere Erhöhung kaum ertragbar ist und keinen Vorteil bringen würde, sondern eher Nachteil. Zwar sind die Betriebe für Herstellung von Waren, die im graphischen Gewerbe gebraucht werden, augenblicklich noch gut beschäftigt, und diese gute Beschäftigung wird auch noch ein bis zwei Monate andauern. Aber doch fangen, wie verschiedene Zweige be richten, schon Sisticrungeir an. Es wiederholt sich dasselbe Bild, das im Sommer 1924 da war, die Sicherung des eigenen Betriebes durch völlige Klarstellung der Verpflichtungen, die vorhanden sind oder noch in Kürze kommen können. Teilweise sind die Fabrikanten aller dings selbst schuld, wenn Sistierungen erfolgen. Sie haben die Liefe rung binnen 2—1 Wochen versprochen, und 2—3 Monate vergehen, ehe die Lieferung erfolgt. Diejenigen Fabrikanten, die sich über nommen haben und der Lieferungsverpflichtung nicht Nachkommen können, müssen mit den Sistierungen einverstanden sein und mögen cs sich zu gleicher Zeit zur Warnung dienen lassen. Durch dieses Nichthalteu von Versprechungen verliert auch der Ruf der deutschen Industrie. Einzelne Waren sind über das Maß im Preise gesteigert worden, das vertragen werden kann. Leider sind es gerade solche Waren, die in den graphischen Betrieben viel gebraucht werden. Allgemein ist wohl eine 10^20prozentige Steigerung eingetreten. Es gibt aber auch Steigerungen von 50, 60 und lOO"/,, und diese sind unberechtigt und haben mit dazu beigetragen, daß der Kapitalmarkt sich wieder versteift und Sistierungen erfolgen müssen. Benzole, Benzine usw., die noch vor einigen Wochen bei Tankwagenbezug mit 36 Mk. per 100 Kilo gekauft werden konnten, kosten heute 59 bis 63 Mk. Sie haben also eine fast lOOprozentige Steigerung erfahren. Diese Steigerung ist eingetreten durch eine an geblich geringere Produktion und den durch die erhöhte Konjunktur gesteigerten Bedarf. M o t o r e n b e n z o l ist heute kaum noch in reinem Zustande zu bekommen. Benzole werden heute verschnitten, d. h. mit einem Zusatz einer billigeren Ware versehen, die den Wert z. B. als Betriebsstoff für Automobile nicht stark herabsetzt; der Wert aber als Benzol für die Lack- und Farbenfabriken und die
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