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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1907
- Sprache
- Deutsch
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283, 5. Dezember 1S07. Mchtamllicher Teil. vörsknblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13237 Teil gutgeschrieben. Wir brauchen nur an das eben ange führte Beispiel der Einnahmen des Kassenbuchs zu denken. Streng genommen müßte man hier im Journal zwei Posten bilden: I. Kassen-Konto — an Lager-Konto und 2. Kassen- Konto — an Debitoren-Konto. Das ist aber zu umständlich. Weshalb soll man das Kassen-Konto zweimal anführen? Da zieht man der Einfachheit wegen beide Posten in einen einzigen zusammen und bucht: Kassen-Konto — an folgende Kreditoren: 1. Lager-Konto, 2. Debitoren-Konto. Die erste Ultimo-Buchung des Juni wird also folgendermaßen aus- sehen: 30. lluui 1907. LTrssen-Lonio au kolAsuäs blrsckitorou: I. au Dayer-Lonto. Larvsrlrarrk im lluui . . 1618.95 II. au Oe5iw>-en-Lsnto. 2abIuuAsu im lluui . . . 976.15 2595.10 Das Lager-Konto hat eine besondere Stellung, indem es das einzige Konto im ganzen Hauptbuch ist, das verdient. Belastet werden ihm die bezogenen Werke zum Nettopreise und gutgeschrieben die abgesetzten zum Ordinärpreise. So ist bei ihm das Haben stets größer als das Soll. Das ist aber auch nötig, denn in jedem Geschäft müssen die Einnahmen größer sein als die Ausgaben. Wovon sollen sonst Miete, Gehälter, Steuern und alle andern Unkosten bezahlt werden? Und der Sortimenter selbst will doch auch leben! Gelegentlich, wenn auch selten, kommt einmal eine andre Einnahme vor, die weder mit Debitoren - Konto noch mit Lager-Konto zu verrechnen ist: wir meinen Geschenke, Erb schaften, Lotteriegewinne. Mir selbst ist in dieser Beziehung nie das Glück hold gewesen,- ein einziges Mal bin ich beim Lotteriespiel mit dem Einsatz herausgekommen. Aber andre sind vielleicht glücklicher. In Sachsen sind mir eine ganze Reihe von Buchhandlungen bekannt, in denen für das Ge schäft ein Zehntel der Landeslotterie gespielt wird. Die Kosten der Lose werden dabei regelmäßig als Handlungs unkosten verbucht. Streng genommen sind sie das ja nicht; aber es ist schließlich nur Sache des Chefs, das zu verant worten. Wird dann einmal ein Gewinn erzielt, so bringt der eine Vergrößerung des Geschäftskapitals und ist also dem Kapital-Konto gutzuschreiben. Es hat dann im Journal zu lauten: 30. -luiii 1907. Lasssn-^lonto. Lu ^aprtal-^onio. IwttsrisAsvruu 1097.60 Genau in derselben Weise sind alle andern außergewöhn lichen Einnahmen durch Journal-Posten zu verbuchen. Auch die Ausgaben, die unser Kassen-Buch nachweist, sind von sehr verschiedener Art und müssen deshalb zunächst systematisch geordnet werden. Teils handelt es sich um Ent nahmen für den Haushalt des Chefs, teils um Gehälter und Löhne, teils um Frachten und andre Unkosten, teils sind es aber auch Zahlungen, die wir an den Leipziger Kommissionär geleistet haben, damit er die für uns eingehenden Barpakete einlösen kann, teils endlich sind es direkte Zahlungen an Verleger. Es gibt ja gar nicht so wenige Verlagshandlungen, die an Sortimenter, welche bei ihnen kein Konto haben, nur dann direkte Sendungen machen, wenn der Betrag der Faktur vorher eingesandt worden ist. Der Buchungssatz für die Aus gaben wird also am Schluß jeden Monats etwa folgender maßen zu lauten haben. Börsenblatt kür den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. 30. lluui 1907. 4 Debitor-«». au /ilässen-Xonto. I. Driuat-Tilonto 250.— II. Hpesen-Lonto. Lortä uuä kr-Lobtsu. . . 48.15 Hulrosteu siusobl. Niets . 279.20 Oslullt 135.— 462.35 UI. ^ommissionär--/iwnto 1400.— IV. ^r-eäitor-en-^onto 367.40 2479.75 Mit diesen zwei Journal-Posten ist das Kassen-Buch erledigt. An zweiter Stelle kommt nun das Eingangs- Buch an die Reihe, in das alle Sendungen eingetragen werden, die wir von Verlegern erhalten. Es enthält zwei Geldrubriken, eine für L cond., eine für fest und bar. Dies muß streng geschieden werden. Was wir fest oder bar be zogen haben, ist Ankauf fürs Lager, gehört also auf Lager- Konto; die Konditions-Sendungen dagegen sind nicht unser Eigentum, sondern werden uns von den Verlegern nur an vertraut; sie müssen wir deshalb gesondert auf dem Kon ditionslager-Konto verbuchen. Da es sich für beide Konten um Zugänge handelt, so werden die Posten beiden Konten belastet. Auf dem Kreditoren-Konto dagegen wird die Summe beider Posten gutgeschrieben. 30. lluui 1907. 2 Dsbiior-en Lu Lr-eäitor-err-Lonto. I. Da.yer-Lonto. bliulmuk im lluui. . . . 1834.15 II. Lonäitio-rilaAer--Lonto. LsuäuuAsu ü oouä. im lluui 2419.80 4253.95 Weiter haben wir dann das Ergebnis des Re- mittenden-Buches zu berücksichtigen. Alle L cond. be zogenen Werke sind beim Eingang auf Konditionslager- Konto belastet worden. Geben wir von diesen Werken nur einzelne zurück an die Verleger, dann müssen wir die Be träge für diese Remittenden auf demselben Konto wieder gutschreiben. Ebenderselbe Betrag ist gleichzeitig dem Kreditoren-Konto zu belasten. Der Journal-Posten lautet also: 30. lluui 1907. Lr-eäitor-en-Lonto Lu Lonäi/ior!sla§er--Lon<o. kismittsuäsu im lluui .... 135.20 Ein wenig anders sind die Barremittenden zu ver rechnen. Dem Kommissionär sind alle von uns bar be zogenen Werke gutgeschrieben worden, als wir sie bezogen; senden wir ein solches nun wieder bar zurück, so wird er naturgemäß für seinen Betrag unser Schuldner. Bar remittenden sind also dem Konto des Kommissionärs zu be lasten. Geben wir aber ein bar bezogenes Werk, das doch zum Bestandteil des Lagers geworden war, zurück, so muß das Lager dafür entschädigt weiden, das liegt auf der Hand. So werden also Barremittenden dem Lager-Konto gutgeschrieben. 30. lluui 1907. Kommissionär--/ilonto Lu DaAen-^onto. Lurrsmittsucksu im lluui . . 18.25. Das letzte von unfern grundlegenden Handlungsbüchern, deren Ergebnisse am Schluß jeden Monats in das Journal 1723
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