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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1911
- Strukturtyp
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- 1911-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1911
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- Deutsch
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!. 51 94 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 280. 2 Dezember LS11. irischen Glossen. Noch im 16. Jahrh. erbat sich John Leland von Cromwell die Erlaubnis, wertvolle Bücher für die IQnAs Inbrar^ zu sammeln, da er bei seiner Reise durch England in den meisten Bibliotheken eine bedauerliche Abnahme des Bestandes festgestellt hatte. Ob seine Beschuldigung der Deutschen gerechtfertigt war, sei dahingestellt. (Siehe Seite 66.) Das 10. Kapitel handelt vom Buchhandel. Es ist interessant, zu sehen, daß im frühen Mittelalter die Buchhändler eine geachtete Stellung einnahmen und in den Universitätsstädten zum Personal der Universität ge rechnet wurden Schon 1180 findet man in Oxford eine ganze Anzahl Buchbinder und Buchhändler, denn ein Dokument aus diesem Jahre, von dem im Buche eine Abbildung gegeben ist, trägt Unterschriften von sieben Mitgliedern dieser Gilde. Von besonderem Interesse sind auch die Anhänge. Im ersten Anhang findet man eine Liste von Preisen für Bücher und dem dazu gehörigen Material, beginnend mit dem Jahre 1344. Es wurden für eine Bibel 3 vom verton OoIlvAS bezahlt, nach heutigen Verhältnissen ungefähr 600 Der Ver fasser hat aus den verschiedensten Quellen Preise für Bücher, Einbände, Pergament und Leder herangezogen, so daß diese Zu sammenstellung von besonderem Werte für die Feststellung der Preise der damaligen Zeit sein dürfte. Der zweite Anhang gibt eine Übersicht über die Verbreitung der alten Klassiker: Aristoteles, Cicero und Ooid kommen am häufigsten vor. Der dritte Anhang führt die verschiedenen Büchersammlungen übersichtlich auf. Wir sehen daraus, daß 778 Alcuins Bibliothek in Aork gegründet wurde und daß in den Jahren 1502—26 die Bibliothek des Klosters Syon zu Jsleworth 1421 Bücher besaß. Die Geschichte der englischen Bibliotheken des Mittelalters ist naturgemäß eng verknüpft mit der Geschichte der englischen Klöster und der Kirche. Betrachten wir die Bestände näher, so sehen wir im Anfang meist nur theologische Werke und Gebetbücher neben einer Anzahl juristischer Werke. Erst nach und nach fand geschichtliche und erzählende Literatur Eingang in die Bibliotheken. Selten befinden sich unter den Buchbesitzenden Laien. Ein echter Bücherwurm war Richard de Bury, dessen umfangreiche und nicht immer rechtmäßig zusammengebrachte Sammlung trotz seiner letztwilligen Bestimmung nach seinem Tode in alle Winde ver streut wurde. Einige schöne Abbildungen von alten Bucheinbänden, Buch beuteln und -Kapseln zeigen, in wie hoher Blüte diese Kunst im Mittelalter stand; wer sich darüber näher zu orientieren wünscht, sei noch auf Brassingtons üi8tor^ ot 1>üo ok Uoolrbtuöiu^ und auf I. Loubiers »Der Bucheinband in alter und neuer Zeit« verwiesen. Letzteres Werk beschreibt eingehend mit vielen Illustrationen die Einbände des frühen Mittelalters und nimmt auch Bezug auf die englischen Einbände. Ich vermisse aber in der Liste von Referenzwerken beide Schriften. Der Preis des Buches ist im Verhältnis zu dem Gebotenen sehr mätzig und die ganze Ausstattung eine gediegene. Oxford. Robert Jahn. Eine neue Zeitschrift für Bibliothekswesen. Binnen kurzem werden die ersten zwei Bände einer neuen bibliothekarischen Zeitschrift vollständig werden, von der bisher die ersten fünf Heste, davon zwei Doppelhefte, vorliegen. Nach ihrem Inhalte darf diese Zeitschrift Anspruch erheben, auch in anderen Kreisen als in denen der Bibliothekare und Fach gelehrten, und auch außerhalb des Landes, in dem sie erscheint, Interesse zu erregen, nicht zuletzt bei den Buchhändlern und Antiquaren. Unter der Redaktion des Oberbibliothekars der Wiener Uni versitäts-Bibliothek Or. Friedrich Arnold Mayer erscheint im Verlage der k. k. Hof- und Universitätsbuchhandlung Wilhelm BraumüllerinWiendie»Zeitschrift des Österreichischen Vereinssür Bibliothekswesen« als Neue Folge der »Mitteilungen« dieser Ver einigung. — Trotz dem einfachen und schmucklosen Gewände, wie es für wissenschaftliche Publikationen traditionell ist, gibt die sorg fältige typographische Ausstattung (Druck der Öberösterreichischen Buchdruckerei- und Veriagsgejellschast in Linz) dieser Publikation auch äußerlich ein vornehmes Gepräge. Der Inhalt aber geht, wie angedeutet, über das alltägliche Maß hinaus, das Publi kationen von Fachvereinigungen zu eignen pflegt. Die Zeitschrift, als einziges Fachorgan ihres Landes aus dem Gebiete des Bibliothekswesens für österreichische Leser in erster Linie berechnet, trägt zunächst der Bewegung auf diesem Felde innerhalb des geographisch umgrenzten Gebietes Rechnung. Sie unterrichtet damit auch das Ausland über die Vorgänge in Öster reich, deren vollständige Kenntnisnahme durch die Vielsprachigkeit, in der die österreichischen Quellenpublikationen erfolgen, dem ausländischen Publikum sehr schwer, zum Teil unmöglich ist; und umgekehrt will die Zeitschrift die österreichischen Leser über die Vorgänge im Auslande unterrichten. Wenn so das Organ in hervorragender Weise den allgemeinen bibliothekarischen Interessen dient, so ist es vor allem ein spezifisch österreichisches. Aus Heimat und Fremde kommt hier ein reiches.und abwechslungs volles Material zusammen, durchaus Originalarbeiten, für die die Zeitschrift im In- und Auslande hervorragende Fachleute als ständige Mitarbeiter zu gewinnen gewußt hat. Das Organ hat bisher kleinere und größere Hauptartikel gebracht, auch über weniger häufig behandelte Gebiete (so einen Abriß der Geschichte und des Wesens der Blindenbibliotheken) und hat ein Enquete über die Verwaltungspraxis der Bibliotheken eingeleitet. Es stellt in festgelegten Gruppen zunächst die Bibuotheksbewegung in Österreich dar, dann aber sukzessive sich immer weiter ausbauend, ohne irgend eine Anlehnung an ein anderes Organin selbständigen, von nationalen Berichterstattern geschriebenen Briefen auch die Entwicklung des Auslandes, so daß Österreicher und Nichtösterreicher hier eine übersichtliche Darstellung des Bibliothekswesens in seiner ganzen .Entwicklung erhalten: Zu den Berichten aus Österreich und Deutschland kommen englische Briefe sWharton-London, Britisches Museum), französische (Chapot- Paris, Urdliot-be^uo natiouww), Schweizer (Barth-Zürich, Sladt- bibliothek), italienische (Viola-Florenz, Marucelliana), hollän dische (Ebbing-Wubben-Haag, königliche Bibliothek), russische (Wolter-St. Petersburg, Akademie der Wissenschaften) u,w. Eine ausgezeichnete Lireraturübersicht unterrichtet auch über das Volksbildungswesen, und zwar in Jahresberichten (Poelchau- Dresden). Überhaupt ist es die Methode der Zeilschrist, von höherer Warte die Sache anzusehen, sich nicht in Einzelheiten zu zersplittern, sondern zusammenzufassen in straffer Gruppierung. Es ist der Fehler vieler wissenschaftlichen und verwandten Organe, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen zu lassen. Das sucht diese Zeitschrift glücklich zu vermelden. Über literarische Neu- erscheinungen unterrichtet sie in zwar nicht zahlreichen, dafür aber eingehenden und durchaus angemessenen Besprechungen aus der Feder von Gelehrten und Fachkundigen, die aus den Gebieten der zu besprechenden Bücher Spezialforscher, sind. Ganz originell und von entschiedenstem Verdienste ist der hier zum erstenmal gemachte Versuch, in einer eigenen Beilage die ganze österreichische und ungarische Literatur des Bibliothekswesens in einer Bibliographie „usammenzufasjen. Es ist um so verdienstlicher, weil auch hier dem deutschen und Deutsch verstehenden Publikum die sonst sehr abgelegenen, ja so gut wie unzugänglichen Erscheinungen namentlich der österreichischen slawischen Sprachen zugänglich die in Buchform erschienenen Monographien, sondern auch um die so vielfach zerstreute Zeitschrijten-Aussatz-Llteratur »n polnischer, rumänischer, ruthenischer, tschechischer, sowie ungarischer Sprache. Und bei dieser ganzen Fülle, die bisher auf dem knappen Raum eines Jahrganges von 14 bis 16 Druckbogen zusammengedrängt wird, haben wir ein durchaus lesbares Organ vor uns, dem man eine gewisse künstlerische Abrundung wohl zugestehen kann. Die Zeitschrift hat denn auch bereits lebhafte Anerkennung bei ihrem Publikum gesunden und für Österreich selbst ist es gewiß nicht ohne Wert, wenn auf einem so eingeschränkten Ge biete sich ein Organ findet, in dem die verschiedenen Nationen dieses Völkerstaates einträchtig Zusammenwirken. Aus dem bisherigen Inhalte nennen wir außer den Partien, auf die wir schon hingewiesen haben: Bibliotheken für Blinde (Mell - Wien), Leopold Delisle (Lemaitre - Paris), Die Schloßbibliothek von Kreuzenstein (Strobl-Wien), Die Stifts- blblwthek von Heiligenkreuz (Wolkan Wien), Rumänische Bibliologie (Cotlarciuc-Czernowitz), Aus der Bibliothek des Conrad Celtes
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