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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010515
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3S6K Amtlicher Teil. 112, 15. Mai IS01. Vorsitzender Herr Carl Engelhorn-Stuttgart: Ich eröffne die ordentliche Hauptversammlung des Börsenvereins, die nach K 14 der Satzungen ordnungsgemäß einberusen worden ist. Auch die Tagesordnung ist den Mitgliedern rechtzeitig bekannt gegeben worden. Sollte jemand seinen Stimmzettel noch nicht abgegeben haben, so wäre jetzt Zeit, das nachzuholen. Zu Stimmzählern ernenne ich Herrn August Frederking-Hamburg und Herrn Otto Petters-Heidelberg. Als Protokollführer fungiert Herr Rechtsanwalt Frenkel. Wir kommen zu Punkt 1 der Tagesordnung: Geschäftsbericht über das Vereinsjahr 1900/1901. (Abgedruckt im Börsenblatt Nr. 104 vom 8. Mai 1901.) Wenn die Versammlung es nicht ausdrücklich wünscht, so werde ich, wie üblich, von der Verlesung des Geschäfts berichts, der sich gedruckt in Ihren Händen befindet, absehen. Als wichtige Punkte, die in dem Geschäftsbericht erwähnt sind, hebe ich in erster Linie hervor die Knndenrabatt- srage, die im Laufe des letzten Jahres eine wesentliche und erfreuliche Förderung dadurch erfahren hat, daß die Verleger mit großer Einmütigkeit eine wcitergehende Erklärung als die bisherige unterzeichnet haben, die dazu dienen wird, dem Börsen verein eine scharfe Waffe in die Hand zu geben und die hoffentlich den Erfolg haben wird, daß in Zukunft die Schleuderei noch viel mehr als bisher eingedämmt werden wird. Schon jetzt sind Erfahrungen gemacht worden, die diese Hoffnung als eine berechtigte erscheinen lassen. Ein weiterer Punkt, von welchem in unserem Jahresbericht die Rede ist, ist das Ersuchen auswärtiger Firmen, sie gegen Preisunterbietungen deutscher Buchhandlungen zu schützen. Wir haben schon früher Gelegenheit gehabt, uns mit dieser wichtigen Frage hier zu beschäftigen. Wir stehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß der Börsenverein, so lange wir noch so viele Mühe und Arbeit haben, unsere Verhältnisse im deutschen Sprachgebiet zu befestigen, nicht imstande jst, auch noch die Schleuderei im Auslande zu verfolgen; wir hoffen aber, daß der Moment kommen wird, wo wir unseren Wirkungskreis auch in dieser Richtung noch ausdehnen können. Eine hochwichtige Angelegenheit des verflossenen Jahres, die erst in den letzten Tagen zum Abschluß gekommen ist, sind die neuen Gesetze über das Urheberrecht und das Verlagsrecht. Der außerordentliche Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht hat in dieser Materie eine außerordentlich umsassende und mühevolle Arbeit entfaltet, und ich konstatiere mit Genugthuung, daß diese Arbeit keine vergebliche gewesen ist. Der Einfluß, den der Börsenverein ans die Gestaltung der beiden Gesetze ausgeübt hat, ist unverkennbar, und so sind zwei Gesetze zustande gekommen, die, wenn sie auch nicht in jeder Hinsicht unsere Wünsche befriedigen, doch so ausgefallen sind, daß wir im allgemeinen wohl damit zusrieden sein können. Dem Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht gebührt unser wärmster Dank für seine aufopferungsvolle Arbeit. Eine weitere Frage von Wichtigkeit ist die der deutschen Orthographie. Auch in dieser Frage kann ich erfreuliche Mitteilungen machen. Die Befürchtungen, die uns in der letzten Hauptversammlung beschäftigten, daß eine neue Orthographie geschaffen würde, die dazu führen könnte, die vorhandenen Schulbücher unbrauchbar zu machen, sind seither durch eine ent gegenkommende Erklärung des preußischen Kultusministers und des Reichskanzlers in Wegfall gekommen. Vom Reichskanzler ist uns erst gestern noch die Mitteilung geworden, daß zu den Beratungen über diesen Gegenstand drei Mitglieder des Börsenvereins zugezogen werden sollen. Er ist also alle Aussicht vorhanden, daß auch in dieser Frage unsere Wünsche eine genügende und ausgiebige Berücksichtigung finden werden. Zum Schluß gedenke ich noch der in unserem Jahresbericht aufgeführten Kollegen, die im verflossenen Jahre verstorben sind. Es befinden sich darunter viele, die uns lieb und wert gewesen sind, und die im Buchhandel und auch in unserem Vereinsleben eine hervorragende Rolle gespielt haben. Ich erinnere namentlich an Herrn Franz Wagner, Herrn Hermann Haessel, Herrn vr. Max Abraham, Herrn Hermann Giesecke, Herrn Or. Zanke, Herrn Hermann Costenoble, Herrn Theodor Wohlleben und viele andere Kollegen, denen wir ein treues Angedenken bewahren werden. Lassen Sie uns das Andenken an alle, die in diesem Vereinsjahre durch den Tod abgerufen worden sind, dadurch ehren, daß wir uns von unseren Sitzen erheben. (Geschieht.) Meine Herren, ich stelle nunmehr den Geschäftsbericht zur Diskussion und frage, ob jemand dazu das Wort zu nehmen wünscht. Herr Zwißler-Wolfenbüttel: Meine sehr geehrten Herren! In dem Jahresbericht heißt es vom Ausschüsse über das Lehrlingswesen, daß er einen Bericht über seine Thätigkeit noch nicht erstattet habe. Es ist uns iftcht möglich gewesen, einen einigermaßen befriedigenden Bericht über unsere Thätigkeit zu erstatten, aus dem einfachen Grunde, weil wir über den Erfolg unseres Ausschreibens, brauchbare Lehrbücher zu erhalten, noch keine Auskunft geben können. Die Einlieserung der Lehrbücher sollte bis 1. Mai erfolgen; ich kann heute nur die Thatsache mitteilen, daß bis zum heutigen Tage sechzehn Manuskripte über drei Themata, deren Behandlung wir vorgeschlagen haben, eingelaufen sind, deren Prüfung im lausenden Jahre, unter gütiger Mitwirkung des Herrn vr. Smitt hier, sich vollziehen wird. Herr Hartmann-Elbcrfcld: Meine Herren, gestatten Sie mir als einem Provinzialsortimenter und einem Mann, der seit fünfzehn oder zwanzig Jahren im Kampfe um den Kundenrabatt gestanden hat, meiner Freude Ausdruck zu geben über die Worte, mit welchen der Vorstand in dem Jahresbericht über seine Erfolge in dieser Frage berichten konnte. Ich begrüße diese Verbesserung unserer Lage mit großer Freude, und begrüße es vor allem, daß es gelungen ist, Berlin wieder zur thätigen Mitarbeit an der Gesundung unserer Zustände zu veranlassen. Es ist dies das Ziel, welches uns Provinzial sortimentern immer vorgeschwebt hat, und ich hatte die Freude, mit einem hervorragenden Berliner Verleger am Freitag abend noch die Erinnerung wach zu rufen an eine Sitzung, die wir vor vierzehn Jahren in Berlin gehabt haben, um schon damals den Weg zu gehen, den jetzt Berlin beschritten hat. Ich glaube im Namen des ganzen Provinzialsorti ments sprechen zu dürfen, indem ich zunächst dem Vorstand des Börsenvereins den Dank des Provinzialsortimcnts ausspreche über diese außerordentliche Rührigkeit und den großen Erfolg, den der Vorstand davongetragen hat, ferner auch den Dank an die Berliner Kollegen, daß sie nun wirklich ganz auf dem Boden der Satzungen stehen und mit uns an der Gesundung des Sortiments weiter arbeiten wollen. (Bravo!) Herr Prager-Berlin: Meine Herren! Bei der Gelegenheit eines Vereinsberichtes ist es ja üblich, daß man auch die kleinen Schmerzen, die man Hat, zu Gehör bringt. Da möchte ich zunächst wieder einmal auf das Börsenblatt kommen. Fürchten Sie aber nicht, daß ich die Suspendierung für den nächsten Monat beantrage. Ich wollte nur die neue Einrich tung in Bezug auf die Trennung in Kontinuationcn und Gesamtbücher in etwas besprechen. Ich habe dieser Aenderung von
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