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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1902
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1902
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- Deutsch
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4028 Nichtamtlicher Teil. 110, 15. Mai 1S02. Übergehend, dem Schatzmeister Herrn Albert Röthing das Wort, der an der Hand des gedruckt vorliegenden Rech nungs-Abschlusses für das Jahr 1901 die einzelnen Posten erläutert, nachdem Herr Max Merseburger, zugleich im Namen des Herrn Hinrichsen, als die vom Vorstande zu Kassenprüfern gewählten Herren, die Erklärung abgegeben hatte, daß die Kassenführung und der Abschluß mittels zahl reicher Stichproben geprüft und richtig befunden worden sei. Aus dem Kassenberichte ist folgendes hervorzuheben: Wie schon aus dem 4. Punkte der Tagesordnung hervorgeht, ist eine Unterbilanz vorhanden, die in ausführlicher und er schöpfender Weise vom Schatzmeister erläutert wird, indem er auch unter anderem betont, daß bei einer fleißigeren Be nutzung der amtlichen Organe zu Jusertionszwecken ein besserer Abschluß erzielt werden könnte. Hierauf wird seitens der Kassenprüfer Antrag auf Entlastung des Schatzmeisters gestellt und einstimmig angenommen. Auch der Haushaltplan für das Jahr 1902 (Tages ordnung Punkt 3), der den Versammelten gleichfalls gedruckt eingehändigt wird, findet einstimmige Genehmigung, um so mehr als seitens des Vorstandes Vorschläge gemacht werden konnten, die eine Verminderung des Verlustes des Postens: »Zeitungskonto«, über das sich eine längere Debatte erhob, in Aussicht stellen. Infolgedessen fand der 4. Punkt der Tagesordnung: Bewilligung eines außerordentlichen Beitrages und Erhöhung des Jahresbeitrages für 1902 einstimmige Annahme. Man beschloß, als außerordentlichen Beitrag nach träglich für das vergangene Jahr 6 ^ noch im Mai von jedem Mitgliede zu erheben, den Jahresbeitrag für das Jahr 1902 aber auf 14 ^ zu erhöhe« und die Nachzahlung von 6 für 1902 im Oktober einzuziehen. Erwähnt sei hierbei noch, daß die. durch das Vorgehen gegen das ungesetzliche abschriftliche Notenmaterial erwachsenen bedeutenden Kosten anteilig von den in Frage kommenden Verlegern getragen werden sollen. Zum 5. Punkt der Tagesordnung übergehend, erbittet sich Herr B. Hartmann das Wort und schlägt vor, die aus scheidenden Herren Richard Linnemann, Karl Peiser und Albert Röthing wiederzuwählen; doch lehnt letzterer im Falle einer Wiederwahl ab. Der Vorsteher-Stellvertreter Herr Richard Linnemann wird nunmehr einstimmig durch Zuruf, und zwar als Vorsteher, gewählt; er nimmt dankend die Wahl, unter Vorbehalt eines früheren Rücktrittes, an. Auch Herr Peiser, der gleichfalls einstimmig wiedergewählt wird, nimmt mit Dank an. Zum 4. Vorstandsmitglied wird Herr Max Brockhaus und zum 5 Vorstandsmitglied Herr E. Eulen- burg aus der Versammlung heraus vorgeschlagen und ge wählt. Beide Herren nehmen gleichfalls dankend an. Einstimmige Annahme fand ferner der Antrag des Vorstandes: Aenderung der Satzungen und Wahl einer Kommission zur Neubearbeitung (6. Punkt der Tagesordnung); und zwar wird der Vorstand beauftragt, in Gemeinschaft mit dem Urheberrechts-Ausschuß den Entwurf zu bearbeiten. Eine längere Aussprache erfolgt über den 7 Punkt der Tagesordnung und insbesondere über den im 2. Absatz stehenden Begriff der »Größeren Partien bei Chor stimmen« Der Anregung des Vereins der Berliner Musi kalienhändler folgend, schlägt der Vorstand vor, die frühere Deklaration, »daß bereits 50 Chorstimmen als Partie gelten«, aufzuheben und auf 100 einzelne Chorstimmen zu erhöhen Der Antrag und ebenso der Vorschlag finden einstimmige Annahme; weiter sollen künftig die beschlossenen Deklarationen mit auf die »Rabattbestimmungen« gesetzt werden. Durch Annahme obigen Antrages erledigte sich der 8. Punkt der Tagesordnung Einstimmig und debattelos wurde der fernere Antrag des Vorstandes unter Punkt 9 der Tagesordnung ange nommen und auch hierbei gewünscht, daß der Beschluß gleichfalls den Rabaitbestimmungen anzufügen sei. Nach einer kurzen Pause tritt man in die Beratung über den, in voriger Versammlung vertagten, Antrag des Vereins der Berliner Musikalienhändler ein. Zunächst erteilt der Vorsteher Herr Richard Linnemann Herrn B. Scheithauer das Wort, der das Protokoll der letzten Sitzung der Berliner Musikalienhändler teilweise zur Verlesung bringt. Aus diesem geht hervor, daß der antcag- stelleude Verein im Falle die Frage eines Vergleichs vorschlages offen läßt. In der folgenden Debatte sprechen sich die Herren Richard Rühle sowohl wie Herr B. Hart mann von verschiedenen Gesichtspunkten gegen die beab sichtigte Aenderung des Antrages aus; während sich über den Antrag selbst eine lebhafte und teilweise erregte Be sprechung entwickelt, an der sich die Herren C. Andrs, O. Berger, G. Bratfisch, E. Eulenburg, B. Firnberg, B. Hartmann, Unico Hensel, Richard Linnemann, Franz Plötner, Richard Rühle, Albert Röthing, B. Scheithauer und Carl Simon mit längeren Aus führungen beteiligten. Zur Geschäftsordnung bittet Herr B. Hart mann über den Absatz a des Antrages einzeln abstimmen zu lassen, d. h. zunächst darüber, ob in Zukunft beim Verkaufe von Musikalien der Höchstrabatt von 33 ^ Prozent auf 20 Prozent bei Ordinär-Artikeln herabgesetzt werden soll. Die Versamm lung erklärt sich mit der vorgeschlagenen Art der Abstimmung einverstanden. Die Auszählung der Stimmen ergiebt 30 Stimmen für die Herabsetzung des Rabatts auf 20 Prozent an das Publikum bei Ordinär-Artikeln, 29 Stimmen dagegen. Da sich unter den Mitgliedern des Berliner Vereins Meinungs verschiedenheit darüber geltend machte, ob nicht ihr erwählter Vertreter für den Verein mit Nein hätte stimmen sollen, so wurde von einem Berliner Mitglied, das der Mehrheit an gehörte, vom Vorstandstische aus der Antrag auf Ungiltigkeits- erklärung dieser Abstimmung gestellt und einstimmig an genommen. Hierauf macht Herr Georg Bratfisch den veränderten Berliner Vorschlag zu dem seinigen und beantragt, den Rabatt bei Ordinär-Artikeln von 33 ^ Prozent zu belassen, aber den Rabatt auf Netto-Artikel im allgemeinen auf 10 Prozent herabzusetzen, während Herr B. Hartmann den Vermitte lungsvorschlag macht und folgenden Antrag stellt: den Höchst rabatt beim Verkaufe von Musikalien in Zukunft auf 25 Prozent bei Ordinär-Artikeln, 10 Prozent bei Volksausgaben und 5 Prozent bei Netto-Artikeln festzusetzen, hingegen die im Berliner Antrag mit b und o bezeichnten Punkte abzu lehnen, da in Leipzig bis zu 1 überhaupt kein Rabatt gegeben werden darf, anderseits das Verbot des Verkaufes eines Musikstückes unter 20 ein Eingriff in die Bewegungs freiheit ist, aber als Selbsthilfe nicht unberechtigt erscheint und am besten dem lokalen Verbände zur Durchführung zu empfehlen ist. In der nun folgenden längeren Aussprache verteidigt Herr B. Hartmann seinen Antrag aufs wärmste. Die Abstimmung ergiebt 37 für und 23 Stimmen gegen den Vermittelungsantrag. Dieser ist also angenommen, und es soll dem Vorstand überlassen sein, den Zeitpunkt der Ein führung, aber spätestens für den 1. Januar 1903, zu be stimmen. Mit diesem Beschlüsse erreichte abends gegen '/2IO Uhr die Hauptversammlung 1902 des Vereins der deutschen Musikalienhändler ihr Ende, und nach altem Branche ver-
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