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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1894
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- 11.01.1894
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 213 8, 11. Januar 1894. Vermischtes. Politische Bilderbogen (Glöß) -Bismarck in Berlin» und -Juden ABC.» — In der hier bereits erwähnten Strassache gegen den Verlagsbuchhändler Herrn Ferd. Waldemar Paul Glöß in Dresden und drei Berliner Sortimcnisbuchhändler wegen Beleidigung des Reichs kanzlers Grafen von Caprivi, begangen durch Veröffentlichung und Verbreitung des -Politischen Bilderbogens Nr. 9: Bismarck in Berlin», fand am 5. d M. vor der I. Strafkammer des Landgerichts I zu Berlin Verhandlung statt. Das Landgericht erkannte den beleidigenden Inhalt des Bilderbogens Nr. 9 an und verurteilte den Angeklagten Glöß zu 100 Geldstrafe. Die übrigen Angeklagten, denen nicht nachzuweisen war, daß sie den Inhalt des Bilderbogens vor der Ver breitung gekannt hatten, wurden freigesprochen. In der sogleich anschließenden Verhandlung wegen des -Politischen Bilderbogens Nr. 8: Juden ABC-, die sich außer gegen den Verleger Herrn Glöß noch gegen neun der Verbreitung beschuldigte Berliner Buchhändler als Angeklagte richtete, stellte daS Urteil des Landgerichts gleichfalls den Thatbestand einer Beleidigung sest. Das Landgericht ver urteilte den Angeklagten Glöß zu 50 ^ Geldstrafe, sprach aber auch in diesem Falle die übrigen Angeklagten frei. Der Staatsanwalt halte im ersten Falle gegen Glöß 4 Monate, gegen jeden der übrigen Angeklagten 4 Wochen Gefängnis beantragt, im zweiten Falle gegen ersteren 6 Monate, gegen die anderen gleichfalls je 4 Wochen. Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896. — Zu dem hier mehr fach erörterten Plan einer Berliner Gewerbe-Ausstellung bringt die Nord deutsche Allgemeine Zeitung folgende bemerkenswerte Betrachtung: -Die Stadtverordneten-Versammlung von Berlin hat vor einiger Zeit eine Anzahl Mitglieder gewählt, die gemeinsam mit den Delegierten des Magistrats demnächst in gemischter Kommission über die Beteiligung der Stadt an der für das Jahr 1896 geplanten Berliner Gewerbe-Ansstellung in Beratung treten werden. Es ist bekannt, daß die ursprünglich aus die Veranstaltung einer Weltausstellung in Berlin gerichteten Bestrebungen zurückgewiesen werden mußten; auch darüber ist kein Zweifel möglich, daß eine das gesamte Reich umfassende Ausstellung nicht aus privater Initiative durchgeführt werden kann. Das schließt nicht aus, daß in einem weiteren Stadium die Industriellen und Gewerbetreibenden in den preußischen Provinzen und in den Bundesstaaten dem Wunsche nach einer Beteiligung so kräftigen Ausdruck geben, daß diesem Begehren in einer Erweiterung des Rahmens die Möglichkeit der Erfüllung eröffnet werden könnte. Vorläufig geht es darum, daß die Stadt Berlin die in Selbstlosigkeit begonnenen und in thalkräftiger Wirksamkeit weiterge führten Arbeiten der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896 durch ihre Unterstützung fördert. Nachdem die Regierung mit den Zielen wie mit der Art ihrer Erstrebung einverstanden ist, wird sie für das Unter nehmen gewiß auch fernerhin wohlwollendes Interesse belhätigen Ebenso wenig glauben wir fehlzugehen, wenn wir von der Voraus setzung geleitet sind, daß die gemischte Kommission des Magistrats und der Stadtverordneten-Versammlung den rechten Weg finden wird, um einen innigen Zusammenhang zwischen der Atadt Berlin als Patronin und der seitherigen Organisation der Ausstellungsleitung zu schaffen, damit die Berliner Gewerbe-Ausstellung von 1896 ein glanzvolles Bild der heimischen Gewerbetüchtigkeit zu Ehren des gesamten Vaterlandes darstelle.» Quittungs- und Frachtbriefstempel. — In der Delegierten- Sitzung von Münchener kaufmännischen Korporationen am 3. Januar wurde nach lebhafter Debatte beschlossen, eine Petition an den Reichstag zu richten des Inhalts, daß diesen Gesetzentwürfen die Zustimmung ver sagt werden möge. Jede kaufmännische Korporation soll diese Petition in ihren Kreisen verbreiten und sür eine möglichst große Anzahl von Unterschriften bemüht sein. Es wurde ganz besonders betont, daß der mittlere Handels- und Gewerbcstand unter den heutigen schwierigen Zeiten so schwer zu kämpfen habe, daß er unmöglich eine derartige ungeheure Belastung ertragen könne. Ein Geschäftsmann aus Freising, Besitzer einer kleinen Fabrik, legte dar, daß er bei täglich acht Rechnungen und ebenso vielen Quittungen mehr als 500 ^ Stempel jährlich zu zahlen haben würde. Diese Summe würde sich noch beträchtlich erhöhen, wenn, wie dies in Zukunft öfter der Fall sein wird, der Kunde außer der Posteinzahlungs - Quittung eine schriftliche Bestätigung verlangt, so daß also der Stempel sür die eingegangenen Gelder vielfach doppelt zu zahlen sein wird.*) Neben dieser pekuniären Belastung aber *) Zu der Frage, ob auch die Posteinzahlungsquittungen den Stempel zu tragen haben würden, teilten die Münchener -Neuesten Nachrichten» schon früher mit, daß die Reichsrcgierung einen Zusatz ins Auge gefaßt habe, der die im Gesetzentwurf bereits angeführten Befreiungen auch auf diese ausdehnt. Das Blatt bemerkt dazu, daß diese Befreiung schon deswegen notwendig sein werde, weil die deutsche Regierung sonst in einen Widerspruch mit dem Weltpostvereins-Uebereinkommen vom 4. Juni 1878 treten würde, in dessen Artikel 3, Abs. 3 ausdrücklich Einundsechzigster Jahrgang. wurde hauptsächlich angeführt, daß die Ausübung des Gesetzes sür jeden einzelnen eine Unsumme von Umständlichkeiten und Arbeiten mit sich bringe, sei es durch Kassierung der Marken, sei es durch Informationen. Auch darauf wurde hingewiejcn, daß wiederum die Großen dabei am meisten bevorzugt seien; denn während jedes Collo, das kleinere Kauslcute oder Private verschicken und das 1 ^ Fracht kostet, einen Stcmpelbetrag von 10 H zu erlegen haben würde, ist sür Waggonladungen nur ein Be trag von 20 H, sür Schiffsladungen nur ein solcher von 50 -- vorgesehen. <Allg. Ztg.) Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. sür die Hand- und Hausbiblivthek des Buchhändlers. Medizinische Novitäten. Internationale Revue über alle Lreebsinnngen der medizinischen Wissenschaften nebst Referaten über wichtige und interessante ^.bbanälangsn cker Kscdprssss. Xusqsqebso von f. . . sort.-Rirwa . . .) III. labrx. Ho. 1. ckannar 1894. 8°. 8. 1—16. BeipriA, ^.mbr. ^bol (krtbur Meiner). Oer Oentralversin lür das qesainmte Lncdxswerds und das deutsche Lachuswerbs-Mussum in Bsipri^. Ria ^.ukruk an alle ^nßeböriAsn und Rrsunds des Bucdxswerdos und der graphischen Künste. 4°. 55 8. BeiprÜA, Druck von öreitkopk L Härtel. Droben photocbemgraphischer Olichs-Kabrikstion von Kdw. 6aii- lard in Berlin. 8". 16 8. Nit ^.utotxpiesn. Monatlicher Anreißer über Novitäten und ^ntiquaria aus dem 6s- biet« der Msdiciv und Naturwissenschaft, /u hsriebsn durch (. . . . 8ort.-Kirwa ....). 1893. Dscswber. No. 12. 8". 8. 87 —94. Berlin, Verlag der Birschwald'scdsn Buchhandlung. Klassische Bbilologie. Xntiq.-Katalog No. 522 von K. K. Kos li ier'» Antiquarium in Bsipmg. 8". 124 8. 3420 Nummern. Xutographen. ^ntiq.-Katalog No. 104 von Beo Bispman n ssob n in Berlin. 8". 50 8. 793 Nummern. (Rassische Rdilologis und Ulterthumsvisssnschakt (enthaltend dis Bibliothek dse Brokessors Dr. B. K. K. Rusen in Bivlcöping). Lmtiq.-Katalog No 924 von Kirchbokk L IVigand in Beiprig. 8°. 100 8. 3434 Nrn. Burac L 6o.'s (Bondon) Oriental Bist. Vol. IV, No. 12. Dscsmdsr 1893. 8°. 8. 221-248. Burac L 6o>'s (Bondon) kough Bist No. 5, Dscsmbsr 1893. 8". 8. 35-42. Msdicivae novitatss. lanuar 1893. Msdirioiscker ^ursigsr (Katalog 201) von Rrans kistscksr in Lüllingen. M. 16 8. 423 Nummern. Oatalog einer 8ammlung von Kupferstichen grösstenteils alter Meister. Kupferstichs von Obodovvieclci und kidivger'scbs dagdblätter. Kerner: illts üolLschoitt- und Kupteiwsrke etc. Bagsr-6atalog No. 233 von 1. 8chsible's Antiquariat in 8tuttgart 8". 106 8. 1683 Nrn. Verroicbnis einer Auswahl gediegener in katbol. Kreisen 2M Kest- geschsnlcsll verwendeter IVerbe etc. Bager-Katalog III von Hein rich 8cböllingh in Münster. 12». 71 8. literarischer dahiesbericbt u. Weihnachts-Katalog kür katholische Kreise, ^usgsgoben durch Heinrich 8cböningh in Münster. 40. 72 8. Katalog der Verlagsbuchhandlung ll. 8targardt in Berlin 1834-1894. 12». 32 8. Bhilosophis u. kädagogik. Vermischtes. Volks- u. dugend- sciiritten. L.ntiq. - Katalog von Karl Wsisslsder in Beiprig. 8°. 23 8. 525 Nrn. Bücher-Anzeige No. 483 von I. Windprecht's Antiquariatsbuch handlung in Augsburg. 8». 16 S. 417 Nrn. Zeitschrift tür Bitteratur und Beschichte der 8taatsw>ssellschaftsu. Berausgsgsbsn von Dr. Kuno Krankenstsio. 2. 8d. 3. u. 4 Belt. 8». 8. 145 — 288. Beiprig, Verlag von 6. B. Birschkeld. Inhalt: 1. Ldhandlungsn und XulsätM. — II. Kritiken und Referats. — III. Bibliographie. — IV. Kleins Mitteilungen. Die Anträge des Centrums im Reichstage gegen den Hausierhandel. — Auch außerhalb des Kolportageduchhandels, und zwar in streng klerikalen Kreisen, wird das Vorgehen der Cenlrums- abgeordneten im Reichstage gegen den Hausierhandel nicht gebilligt. Vom -Eichsselde» wird dem »Hannoverschen Courier» folgendes ge meldet: -Die Bewohner des katholischen Eichsfeldes bereiten unter Füh rung des ultramontanen Abgeordneten v. Strombeck eine Massenpetilion an den Reichstag vor, die sich gegen die Anträge des Centrums auf bestimmt sei, daß »die Postanweisungen und die aus denselben erteilten Quittungen, desgleichen die den Absendern ausgehändigten Einlieferungs scheine außer der auf Grund des ersten Absatzes des gegenwärtigen Vertrages erhobenen Taxe einer weiteren Gebühr oder Taxe zu Lasten der Absender oder Empfänger nicht unterworfen werden dürfen». 29
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