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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1894
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- Deutsch
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208 Nichtamtlicher Teil. 8, 11. Januar 1894. I v. R«tzl«r',cke Buchhandlung u. Buchdrucker»» Berl -Sta. in Etultgart. SS5 Heyne, die ungünstige Lage der Schafzucht. Aultu» Springer in »«rlta. tiättZör, äis preiiss, ^.potbeüsvAssstrs. vtlo Spamer »> Leipzig. Unser Kaiserpaar. 11. Aufl. S2S Beruh. Fried«. Voigt in Weimar. Nierriaski, Ois Riseb->totks. 7. L,aü. Nichtamtlicher Teil. 324 224 An die Vorstände der Verbände und Vereine im deutschen Buchhandel. Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes Kreis Norden versendet unter dem Datum des heiligen Weihnachtsfestes ein Cirkular, worin gegen die Agitation, die sich wegen der be» kannten Centrumsanträge zur Gewerbeordnung entfaltet hat, Stellung genommen wird. Dieses Cirkular verrät eine so subalterne Auffassung des Gewerbs- und Rechtslebens, eine so bodenlose Unkenntnis in den Dingen, um die es sich handelt, und eine so — unver hüllte Hervorhebung von Sonderinteressen, daß ich nicht be fürchte, die Vorstände der Verbände und Vereine im deutschen Buchhandel, an welche das Cirkular gerichtet ist, werden sich davon beeinflussen lassen; ich habe von deren Einsicht eine viel zu gute Meinung. Es dürfte sich daher erübrigen, etwas dazu zu sagen. Tenn sachlich habe ich meinen Ausführungen im Börsenblatt bezw. denen meiner soeben erschienenen Broschüre nichts hinzuzufüge». Doch die persönlichen Moinente, die in jenem Cirkular stecken, veranlassen mich, einiges zu erwidern. Das Leipziger Agitations-Komitee, dem ich die Ehre habe vorzusitzen, hat niemals prätendiert, weder eigene persönliche Interessen zu vertreten, — das überlassen wir dem Kreis Norden, — noch im Namen des ganzen Buchhandels zu sprechen, wie uns dvrt vorgeworfen wird — aber wir usurpieren allerdings für uns, die wir Buchhändler sind, das Recht, für die Interessen des ganzen Buchhandels thätig zu sein, ein Recht, das jeder hat, der diesem ganzen Buchhandel angehört. Wir haben aber noch mehr das Recht, zu sprechen im Namen der angesehensten buchgewerblichen Korporationen, die mit ihren Vorständen sich unserm Komitee in weitsichtiger Weise angeschlossen haben, nachdem sie zur Erkenntnis gekommen sind, daß es sich um ganz andere Dinge handelt, als um Unter drückung des »Scharfrichter Krauts«. Der Umstand, daß von den 14 Mitgliedern unserer Kom mission nur 3 mit der »Kolportage« in Verbindung stehen, — hätte den Herren vom »Kreis Norden« doch nahe führen müssen, daß es auf eine »Glorifizierung der Kolportage« nicht abgesehen ist, und es hätte für sie Anlaß genug Vorgelegen, die Centrumsanträge und die sich damit befassende Schrift doch wenigstens zu lesen, ehe sie ins Blaue hinein reden. Denn daß von dem Verfasser jenes Rundschreibens diese Dinge nicht gekannt werden, ist vollständig klar. Unverständlich ist, wie die Hamburger Herren behaupten können, wir trieben »Jnteressen- politik«, da sie sich doch leicht überzeugen könnten, daß weder die Leipziger Handelskammer, noch der deutsche Buch drucker-Verein, noch die JnnungLeipziger Buchdruckerei besitzer, noch der Mitteldeutsche Papier-Verein, noch der Verein der Leipziger lithographischen Anstalten ein so naheliegendes Interesse an der Kolportage haben, daß ihnen ein solcher Vorwurf gemacht werden könnte, gegen den ich ent schieden Verwahrung einlegen muß. Fragt nun der »Kreis Norden«: »Wann hat der Buchhandel Protest erhoben?« so antworte ich ihm, daß der Börsenverein, dessen Berufenheit zur Vertretung der Interessen des ganzen Buchhandels Herr Heinrich Wicher» hoffentlich nicht anzweiseln wird, schon am 20. Februar d. I. gegen diese Anträge eine Eingabe und wiederum vier Tage vor dem Weihnachtsfest eine energisch gehaltene Petition an den Reichstag abgesandt hat, worin gebeten wird: »der hohe Reichstag wolle dem Antrag Gröber u. Gen., soweit er die Abänderung der geltenden Bestimmungen der Gewerbeordnung über den Gewerbebetrieb im Umherziehen betrifft, seine Zustimmung versagen«, und unter dieser Petition finde ich auch den Namen des Herrn Heinrich Wichern als Vorstandsmitglied des Börsenvereins. Derselbe Herr Heinrich Wichern unterschreibt nun das Rundschreiben des Kreises Norden, worin es heißt: , »Der Kern und Grundgedanke der Anträge ist ein berechtigter, und ihre Ausführung nötig und heilsam.« Was ist nun eigentlich die Meinung des Herrn Heinrich Wichern? Mir ist daran zwar wenig gelegen; aber es wäre doch interessant zu wissen, ob er seine Stellung als Vorstand des »Kreises Norden«, oder die als 2. Schatzmeister des Börsen vereins höher achtet? Mit aller Hochachtung und Ergebenheit Leipzig, den 28. Dezember 1893. F. W. v. Biedermann. Als Vorsitzender der Leipziger Kommission zur Bekämpfung der Centrumsanträge. Buchhändler-Verband »Kreis Norden«. Entgegnung. -Laßt die wundgertebene Mähre um sich schlagen, unser Rücken ist heil.» (Shakespeare, Hamlet. III. Ausz., 2. Scene, in der Bearbeitung von Max Koch.) sCotta'sche Bibliothek der Weltlitteratur.s An dieses Mottowort mußten wir unwillkürlich denken, als wir das Schreiben des Herrn F. W. von Biedermann lasen. Das Warum behalten wir still bei uns, denn wir wollen nur sachlich antworten. Herr von Biedermann macht seiner Stimmung durch Schmähungen Lust. Sollte er wirklich glauben, durch die ver suchten Herabwürdigungen wie »subalterne Auffassung«, »boden lose Unkenntnis«, irgend jemand sachlich zu überzeugen? Mag er seine Auffassung auch für nicht subaltern, klug und seine Kenntnis für auf granitenem Boden stehend halten: dadurch, daß er ihm sachlich cntgegentretende Gegner persönlich zu verun glimpfen sucht, verrät er wahrlich keine hohe Auffassung und kein großes Maß von Kenntnissen. Herr von Biedermann hat von der Einsicht der Vorstände eine viel zu gute Meinung, um zu besürchten, daß diese sich von unserm Cirkular beeinflussen lassen werden. Unsere Meinung von den Vorständen ist keine geringere. Wir glauben, daß diese sich weder durch uns, noch durch Herrn Flodoard von Bieder mann, noch durch Herrn Arthur Levysohn und all die vielen andern Skribenten, deren unberufene Ansichten vom Buchhandel durch das Börsenblatt bekannt gegeben sind, werden beeinflussen lassen. Deshalb haben wir, wie es zu wiederholten Malen in unserm Rundschreiben ausgesprochen ist, uns nur gedrungen ge-
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