Börsenblatt V. Dychn. Buchhandel. 4263 ^ 79. 5. April 1911. Fertige Bücher. Georg Müllen GVerlag,München (A Gleichzeitig ist erschienen: Richard Schaukal Großmutter Ein Such von To- und Leben II. Auflage Geheftet M. 3.-, gebunden Al. 4.- „Eine wundersame Herzinnigkeit üurchströmt das ganze Such, die aus einem tiefreligiösen und aller Gemeinheit abholden Herzen kommt. Und zu der Seschaulichkeit und Versonnenheit, aus denen Gedanken von warmer Leuchtkraft treten, paßt auch der Stil. Schaukal ist einer der feinsten Stilisten, die wir haben. Er sucht nicht nach Worten, aber er nimmt sie auch nicht wahllos, wie sie sich gerade darbieten, und so vermeidet er mit Glück die Rünstlichkeit ebenso wie das Naturburschentum, die stch beide so gerne genial geben. Er wägt die Worte, und darum ist in seiner Schreibweise edler §luß im selben Maße zu finden wie Anschaulichkeit und Seele. Die vornehme, aber nicht kalte Ruhe seelischen Mels Zeichnet sein Werk aus, das man immer wieder lesen kann." Rarl öienenstein. „Ich habe nie eine Großmutter gehabt und habe nie ihre Liebe erfahren dürfen. Richard Schaukal hat mir eine gegeben. Er hat ein Such geschrieben: Großmutter, darin hält er leise Zwiesprache mit einer Zrau, die seine Großmutter ist. Seither weiß ich, daß Großmutter der Name für eine wundervolle Mt von Zrau ist, der Inbegriff alles Gütigen, Reifen und Tiefen und eine segnende Hand, ein Mensch, dem man alles sagen kann. Ich könnte ihn darum beneiden, wenn es nicht so schön wäre. Großmutter, das heißt Verklärung der Vergangenheit und slndacht und Ehrfurcht vor dem Men. Großmutter, das heißt: an einem Herzen weinen dürfen, davon niemand weiß. Großmutter, das heißt fich sonnen in Rindern und Enkeln, und Zrühlingsdämmern und Aukunftshoffnung. wir haben Schaukal zu danken.,Großmutter^ ist ein stilles und tiefes Such, das man lesen muß, wenn man keine Lust hat, in die Rirche zu gehen." Vr. Ludwig Zinckh in Sen „Proppläen". „Schaukals ,Großmutter^ ist also nicht nur ein Dokument zartester, edelster Pietät, es ist auch das Rreöo eines Dichters, Ser den vagen, rätselvollen Untertönen des Daseins gelauscht hat und zu einer geklärten, geläuterten Erkenntnis der Erdenüinge gelangt ist. Ein Such von Tod und Leben." Grazer Tagespost.