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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010805
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Börsenblatt s. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 6131 Nichtamtlicher Teil. Rrcisverein Ost- und Westpreustischer Buchhändler. Bericht über die XXI. Hauptversammlung am 16. Juni 1901 in Seebad Neukuhren. Die nicht sehr zahlreiche Versammlung wurde in Richters Hotel um 10 Uhr vormittags von dem Vorsitzenden: Hermann Fischer mit ein paar Willkommensworten! empfangen, worin auch der Freude Ausdruck gegeben wurde.! die Standesvertretung der beiden Schwesterprovinzen nach längerer Pause wieder einmal im Bannkreise der Stadt Königsberg begrüßen zu können. Hieraus wurde in die Verhandlungen eingetreten, indem der Vorsitzende das Wort ergriff zu Punkt 1 der Tages ordnung: Bericht über das letzte Vereinsjahr. -Werte und liebe Herren Berufsgenossen, große Er eignisse sind im letzten Jahre nicht in unser Vereins leben getreten. Weitab von den Centren des deutschen Buchhandels brandet der tobende Kamps in der Rabattfrags nur durch das Börsenblatt und vereinzelte Kundgebungen des Börsenvereins und Verbandsvorstandes an unser Gestade. Die Kämpfe, die einzelne unserer Mitglieder zu bestehen haben, sind immer nur Einzelkämpfe, die die Entscheidung nicht bringen werden. Die Entscheidung liegt in Leipzig und Berlin. Als ein hoch erfreuliches Zeichen ist die Thätigkeit der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins zu begrüßen, deren Vorsitzender, Herr Karl Siegismund, mit überzeugendem Ernste dafür eintritt, daß die Berliner Firmen mit 10 Prozent nicht über das Weichbild der Stadt hinaus liefern. Dieser Thätigkeit haben wir es zu danken, daß eine Berliner Reisebuchhandlung, die in unseren Provinzen Prospekte mit Angebot von 10 Prozent Rabatt in großem Stile verbreitete, für die Folge diese Geschäfts- gcbarung zu unterlassen versprach und auch den üblichen Verpflichtungsschein des Börsenvereins Unterzeichnete. Auch Nichtmitglieder, zumeist in kleineren Städten, haben zu wiederholten Malen die Intervention des Vor standes angerufen, um im begrenzten eigenen Geschäfts kreise dem unerquicklichen Zustande der wechselseitigen Rabattschleuderei ein Ziel zu setzen. Denn zu der Einsicht ist allgemach selbst der am wenigsten geschulte Buchhändler gekommen, daß das Preisunterbieten durch höheren Rabatt eine schiefe Ebene ist. deren Ende der geschäftliche Verfall ist. Die in vielen Tagesblättern wiederholt wiederkehrende Anzeige, worin jedem Subskribenten auf Meyers Konver sations-Lexikon vorweg eine sofort in Empfang zu nehmende Geldprämie von Lv ^ zugesichert wurde, hat auch vielleicht manchem von Ihnen die Schamröte ins Gesicht getrieben. Nach Ermittelung der betreffenden Ge schäftsfirma (absolut nicht Buchhandlung!) in einer Stadt unseres Vereinsgebietes ist dieser das unwürdige Hand werk gelegt und ihr die Bezugsquelle in Berlin unter bereitwilligster Mitwirkung der Verlagshandlung verstopft worden. Eine Buchhandlung in unserem Vereinsgebiete, von deren üblicher Schleuderei wir durch die dankenswerte, zur Nachahmung empfohlene Handlungsweise der Verlagshand lung Erwin Naegele in Stuttgart ein Beweisstück in die Hand bekamen, hat dem Börsenverein gegenüber Later peecavt gesagt und das bindende Formular unterschrieben. Einige andere Fälle harren noch der Erledigung. Aus allen Ergebnissen spricht doch die Erkenntnis, daß der Börsenverein eine Macht ist. die unter Umständen wohl zu fürchten ist, und an uns ist es daher, die Macht mittel des Börscnvereins. wo immer es geht, zu erweitern und dadurch sein Ansehen zu stärken. »Einigkeit ist Macht.- In richtiger Erkenntnis, daß nur durch Vereinigung etwas zu erreichen ist. hat sich be kanntlich neuerdings eine Internationale Liga der außer halb Deutschlands lebenden Mitglieder des Börsenvereins zum Schutz des Ladenpreises gebildet. Aehnliche Versuche großer englischer Buchhandlungen sind noch in Aller Er innerung. Wir dürfen daher wohl hoffen, mit unseren Be strebungen auf dem richtigen Wege zu sein, und möchten wünschen, daß auch die Kreise des Buchhandels von Ost- und Westpreußen, welche bislang noch abwartend beiseite stehen, sich bald in immer größerer Zahl zur Mitarbeit uns anschließen. getreu unserem Wahlspruch: »Diene dem Ganzen.« Ich halte es nicht für überflüssig, an dieser Stelle auf den in unseren (im ganzen Vereinsgebiet geltenden) Verkaufsbestimmungen ausgesprochenen Grund- !atz hinzuweisen, daß der (unter Umständen wohl zu be willigende) Skonto niemals und in keiner Form angeboten. sondern stets nur auf ausdrückliches Verlangen gegeben werden darf. Auch zwei freudige Ereignisse haben wir im Personen stände unserer Mitglieder im letzten Jahre zu registrieren gehabt. Zwei fllnfundzwanzigjährige Inhaber-Jubiläen an zwei auseinanderfolgenden Tagen. Am 30. September 1900 waren es fünfundzwanzig Jahre, daß Herr Eugen Heinrich in Königsberg, am I. Oktober desselben Jahres ebenfalls fünfundzwanzig Jahre, daß Herr Max Borgens in Tilsit ihre Geschäfte selbständig übernahmen. Herrn Heinrich haben Herr Hugo Pollakowski und ich namens des Gesamtvorstandes eine Glückwunschadresse persönlich überreicht, Herrn Bergens hat der Vorstand einen Glück wunsch telegraphisch übermittelt. Möge beiden Jubilaren es beschielten sein, an der Spitze ihrer Geschäfte noch nach weiteren fünfundzwanzig Jahren in geistiger und körper licher Frische auch den goldenen Jubiläumskranz zu empfangen! Ueber die Lage des deutschen Buchhandels im all gemeinen wüßte ich Ihnen kaum etwas Neues zu sagen. 'Die Thesaurus-Angelegenheit hat in der gesamten Fach presse. gleichwie in den einzelnen Vereinen, viel Staub auf gewirbelt. Und in der That war die Sache zweifellos dazu angethan, die Edelsten der Sortimenter auf den Kampfplatz zu fordern. Es ist lebhaft zu bedauern, daß die opferwilligen Bemühungen unseres verdienstvollen Verbaudsvorstandes keinen besseren Erfolg hatten Alle derartige Vorgänge bringen uns immer wieder den Ge danken nahe an die Gründung eines Sortimentervereins oder einer Sortimenterkammer. Warum sollten denn nicht die Sortimentsinteressen eine gleiche gesonderte Ver tretung haben wie die Verlagsinteressen in den drei großen Verlegervereinen? Alljährlich hört man auf den Vereinsversammlungen Klagen Uber Vergewaltigungen durch eine kleine Anzahl derselben (größerer und mitt lerer) Verleger, welche — abgesehen von jedem Mangel an Entgegenkommen — durch leicht zu übersehende Auf drucke aus Begleit- und Remittenden - Fakturen. wie auf unvorhergesehene andere Weise den Sortimentern Schwierigkeiten bereiten und zu dem alten Ballast von Schreibwerk nutzlos neues ausbürden. Zur Abwehr der artiger unbilliger Forderungen liegt der Zusammenschluß der betroffenen Firmen außerordentlich nahe. Da aber die Gründung eines Sortimentervereins wieder in die 808-
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