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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1901
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- 24.05.1901
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- Deutsch
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Bibliotheken, nämlich einen dauerhaften, geschmackvollen Ganzleinwandband, für dieselbe Ausgabe wie seither für den einfachen Halbleinwandband mit den verschiedenen Papierüberzügen Prachtwerke und künstlerisch ausge stattete Ganz- und Halblederbände sind natürlich bei dieser Idee ausgeschlossen. Dieses Feld ist sür den kleinen Meister verloren und auch von vielen ohne großen Kummer der Großindustrie überlassen worden. Ich bin überzeugt, daß. wenn hauptsächlich die Herren Verleger diesem Vorschläge näher treten, zwischen den drei Be teiligten ganz leidliche Verhältnisse geschaffen werden könnten « Wir glauben, daß dieser Vorschlag eines Praktikers viel leicht eines Versuches wert sein möchte. Vom Titelsah. lieber den Satz von Büchertiteln sind schon verschiedene Schriften erschienen, und in zahlreichen Aufsätzen ist der Gegen stand in der Fachliteratur abgehandelt worden, namentlich hat dies seinerzeit der Berliner Meister W. Büxenstein im .Journal für Buchdruckerkunst- gethan. Seit jener Zeit hat indes die moderne Richtung auch ihren Emzug ch die Buchdruckereien ^gehalten, und gemacht ^werden, sein Titel ist unten angegeben.*) Die erste Hälfte des Merkchens enthält die Ergebnisse der so genannten Titelkomnussion, die von der Typographischen Gesell schaft zu Leipzig im Jahre 1881 niedergesetzt worden war. Wenn in der Einleitung aber gesagt ist, die Untersuchungen dieser Kommission seien bahnbrechend geworden für die Behandlung des Titelsatzes, so ist dies zum mindesten unzutreffend, denn die Ab handlungen Büxensteins waren lange vorher erschienen, und 1877 gab auch Marahrens eine Schrift heraus, die im Grunde zwar nur auf Büxensteins Feststellungen aufgebaut war, sich aber doch sehr eingehend und sachlich korrekt mit dem Gegenstände be schäftigte und die Grundregeln für guten Titelsatz schon damals festlegte. Sollte dies dem Verfasser der Einleitung, der an anderer Stelle wiederholt Marahrens citiert, unbekannt geblieben sein? Was nun den zweiten Teil des 58 Seiten starken Merkchens anbelangt, so ist er allen denen, die ein Interesse am modernen Titelsatz haben, zum Lesen zu empfehlen, wobei man allerdings wahren möge. Der Untertitel, nnt dem die Abteilung beginnt, ist charakteristisch für das Moderne. Die Worte .Der moderne Titelsatz- bilden zwei Zeilen; beide sind aus Tertia Antiqua satz-, dann folgt ein Spatium von einer Konkordanz bis zu -Von-, das wieder nur durch höchstens Nonpareille-Abstand von den, Verfassernamen getrennt ist. Dieses Arrangement ist allerdings fasser es einen »ganz krassen Fall von Vergewaltigung des Textes-, wenn in dem Titel »Allgemeine Theorie der musikalischen Rhyth mik seit I. S. Bach- das Wort »seit- als Zwischenzeile behandelt völlig unklar wird. Der Verfasser rechtfertigt dies damit, daß Interpunktionen in Titelzeilen das Gesamtbild stören — eine Lehre, die vieles für sich hat, aber durchaus nicht neu ist —, warum Hier kann doch niemand darüber in Zweifel sein, daß der Satz und der ganze Titel zu Ende ist. Wenn er dann zur Bekräftigung seiner gegen die Zwischenzeilen gerichteten Ansicht sagt: »Würde man diese wenigen Titelzeilen vorlesen, mit der Wortabmessung man die Hauptzeilen schreien und die Wörtchen ,der' und ,seit' im Flüsterton sprechen-, so kann ich eine solche Beweisführung nur als Professorenweisheit betrachten. *) Der Titelsatz und seine Entwickelung bis zur Gegenwart, von Julius Mäser und Otto Westram. Mit vielen instruktiven Beispielen. 8". Leipzig 1901. Beispiel 7 als eine -Hyperkultur- ansehen wird, und dasselbe gilt von dem Musterbeispiel 9, in dessen zwölf Versalienzeilen nicht weniger als vier Wortteilungen (in Versalien!) Vor kommen. die doch gewiß selbst kein Moderner für schön oder das Verständnis erleichternd oder auch nur als .gesunde Verfeinerung ansehen wird. Und ist es nicht auch eine »Vergewaltigung des Textes-, wenn, wie auf Beispiel 10, zwischen die Worte -Fugen und Beethovens- Füllmaterial cingeschTrben wird, nur um das Kästchenformal des Satzes zu erzielen? Nach diesen Einwendungen gegen das Merkchen des Herrn Westram könnte man glauben, ich wolle dieses überhaupt ver werfen; das ist indes, wie schon oben angedeutet, keineswegs der Fall. Ich wende mich nur gegen das, was mir als Hyperkultur im Modernen erscheint. In manchen Beziehungen befinde ich mich im Einverständis mit dem Verfasser und teile durchaus seine Meinung, wenn er das Weglassen der Einzüge neuer Alineas und das Füllen der Ausgänge mit Ziermaterial, oder, was noch schlimmer ist. deren Leerlassen nach Wegfall der Einzüge, als ein »verkehrtes Beginnen- bezeichnet. Sein Schriftchen wird vielen, Ueberfeinerung-, zu^ der alles Neue leicht verleitet, muß jeder Buchdrucker selbst sich zu schützen suchen. Theod. Goebel. Klein« Mitteilungen. Papierzoll. — Der Handelskammer zu Stuttgart lag am 11. d. M. eine Eingabe der Zeitungsverleger vor, sich für Auf hebung des Einfuhrzolls auf Druckpapier auszusprechen, u^d zu- der Handelskammer seien mit ihrer Begründung aus der .Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker- nachfolgend in wörtlicher Aus führung wicdergegcben. Sie lauten: sumiert, aber solches nicht produziert wird, dagegen aussprechen, daß der Zoll auf Druckpapier, wie von den Papiersabrikanten beantragt ist, erhöht werde. Hierzu liegt unseres Erachtens kein Bedürfnis vor. Die deutsche Druckpapierindustrie hat bisher vollständig den deutschen Markt beherrscht; denn die Einfuhr hat 1896—1899 nur 2059, 2272, 3839, bezw. 3715, im Jahre 1900 — bei den um beinahe 50 Prozent erhöhten Preisen, deren Wirkung allerdings durch die Papiernot im Auslande paralysiert wurde — 4218 Doppelzentner betragen. Die Fabrikation hat, wie die Erträgnisse der Aktiengesellschaften beweisen, zum großen Teil guten Gewinn abgeworfen. Cs ist möglich, daß die Preise in absehbarer Zeit durch die stärkere Konkurrenz Amerikas und Skandinaviens gedrückt werden. Aber es ist unwahrscheinlich daß diese Konkurrenz, welche jetzt nach der Behauptung der Papierinteressenten selbst zu 22 .-tz unverzollt Hamburg anvietet, künftig zu 20—22 ^ verzollt, also 6 d. h. volle 30 Prozent niedriger, anbieten und damit den Preis auf das Niveau von 1895/99 Herabdrücken würde. Vorerst ist es nach der Ansicht Sachverständiger noch mehr als fraglich, daß der amerikanische Papierlrust imstande ist, eine erfolgreiche Konkurrenz zu machen; im Vorjahre 1900 wenigstens hat der Export statt der bei der Gründung des Trusts erwarteten Zunahme einen beträchtlichen Rückgang erlitten. Einzelne Interessenten haben selbst zugegeben, daß die Industrie bei Aufrechterhaltung der bestehenden Zölle hinreichend konkurrenzfähig sei und selbst prosperieren könne. Sodann steht im allgemeinen jedem derartigen Anträge auf Zoll steigerung die Thalsache im Wege, daß jede Zollerhöhung eine wohl zu beachtende Gefahr für das Zustandekommen der Handels verträge bildet. Zudem würde eine Erhöhung des Druckpapierzolls voraussichtlich gleiche Maßnahmen seitens des Auslandes zur Folge haben und so durch die Herbeiführung einer Erschwerung unserer Ausfuhr an Druckpapier die Papierindustrie selbst schädigen. Eine Voraussetzung für unseren Standpunkt bildet, daß der heimischen Papierfabrikation die Produktionskosten nicht durch Erhöhung der forstlichen Schutzzölle gesteigert werden. Letzteres wird zwar beantragt, wir glauben jedoch annehmen zu dürfen, daß diese Anträge äbgelehnt werden, weil auch dafür ein zwingen der Grund nicht vorliegt. — Nun verlangen die Zeitungsverleger, daß der vom Kartell durchgeführten Preissteigerung durch Auf hebung des Schutzzolles und Erleichterung der ausländischen Konkurrenz entgegengearbeitet werde. An sich erscheint dieses 556*
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