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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1901
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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Börsenblatt s. d. deutschen Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 2135 wähl zn schätzen wußte, nach kaum vierteljährigem Bestehen ihr Erscheinen einstcllcn mußte. Es waren bis zum 88. März 1665 dreizehn Nummern erschienen. Wohl wurde das Verbot auf Colberts energische Ver wendung zurückgezogen und das Wcitercrscheinen der Zeit schrift unter der Bedingung gestattet, daß sie sich einer Censnr nnlerwcrse, doch konnte sich Sallo nicht dazu bequemen. Er wies das Ansinnen bestimmt zurück und starb noch im Lause des Jahres 16KL, ohne die Zeitschrift selbst weiter fortgesetzt zu haben. Seine Gesundheit hatte unter der aufreibenden redaktionellen Thätigkeit und dem Eifer, mit dem er seine Studien fortgesetzt hatte, so sehr gelitten, daß er schon längere Zeit vor seinem Tode ein körperlich gebrochener Mann war und eine anhaltende Körperschwäche es ihm nicht ermöglichte, sich frei zu bewegen; er konnte nur zu Wagen das Haus verlassen und mußte sich beim Gehen auf zwei Bediente stützen. Erst Anfang 1666 übernahm sei» früherer Mitarbeiter Abbe Gallois die Leitung, und das »donrnal des Lavants« begann nach dreivierteljähriger Unterbrechung weiter zn er scheinen, »doch blieb seitdem eine gewisse Scheu in der Be handlung religiöser Gegenstände sichtbar«, wie Prutz sagt, und noch im Jahre 1675 hielt es der derzeitige Herausgeber Abbö de la Roque für notwendig, »sich zu entschuldigen, daß das Journal sei un pou plus sövöre sur tont oe qui rsxardo In Religion. I.es Inbertius et les profanes qui 86 mettent P6U sages louerout uotre prooödö«. Das »donrnal ckos Lavants« hat im Laufe der Zeit noch verschiedene Wandlungen durchznmacheu gehabt, und mehr fach traten noch durch die Macht der Verhältnisse größere oder kleinere Pausen im Erscheinen oder längere Unter brechungen ein. Im großen ganzen zeigte sich auch eine größere Zurückhaltung iin Urteil, und nicht selten trete» fade Schmeicheleien zu tage. Es würde zu weit führen, die je weilige» Schicksale und littcrarischcn Rempeleien unter den einzelnen späteren Herausgebern zu erörtern, obgleich die für die Herausgeber oft nicht gerade erquicklichen Anzapfungen, die sie erleiden, und die bösen Erfahrungen, die sic »rachen mußten, namentlich im Vergleich mit der Jetztzeit viel des Interessanten böten. Mit dem achtzehnten Jahrhundert begann für das »donrnal ckos Savants« eine neue Aera insofern, als die Zeit schrift, die bisher unter der Oberleitung eines Einzelnen mar, vom Kanzler Pvntchartrain im Jahre 1781 für den Staat erworben und eine Kommission von Gelehrten ernannt wurde, der mau die Redaktton übertrug. Diesen offiziellen Charakter hat das Journal bis zu Ende des vorigen Jahres bei behalten. Zur Charakterisierung des Gcsamtinhaltes sei noch kurz erwähnt, daß, wie in der damaligen Zeit gar nicht anders möglich, die Naturwissenschaften am ausgiebigsten behandelt sind, da man hierbei am wenigsten Gefahr lief, mit dem Staat und seinen Häuptern und mit den staatlichen Ein richtungen in Konflikt zu geraten, ganz abgesehen davon, daß gerade die Naturwissenschaften durch die fortgesetzten neuen Erfindungen und Entdeckungen ans dein Gebiete der Physik, der Astronomie, der Mathematik :c. schon an und für sich eine» interessanten und dankbaren Stoff boten. Ziemlich reichlich finden sich auch philologische Erörterungen und Be sprechungen, während man sich über Fragen der Theologie nur wenig und äußerst vorsichtig verbreitete und nur selten Besprechungen theologischer Werke brachte. Ebenso, beinahe noch stiefmütterlicher, wurde die Juris prudenz behandelt, denn in der Erörterung von staatsrecht lichen und politischen Fragen war um so mehr Vorsicht ge boten, als man gerade dabei am ehesten bei den gesetzgebe rischen Faktoren anstich; dagegen finden sich zahlreiche aus führliche Besprechungen historischer Werke (auch deutscher) und Memoiren, während der schönen Litteratur fast gar kein Platz znfiel, was sich wieder aus der damaligen Abneigung der Gelehrten dagegen erklären läßt. Zuweilen erschienen auch einzelne Illustrationen im Text, ja sogar aparte Jllnstrationstafeln wurden manchmal beigegeben. Das »donrnal des Savants« ist und bleibt »der Anfang und Grundstein des gesamten litterarischcn Journalismus«, welch letzterer seitdem zweifellos eine bedeutende Macht ge worden ist. Bereits wenige Wochen nach Erscheinen der ersten Nummer begann man schon das »donrnal ckos Savants» nachzuahmen. In ganz Europa wurde eS gelesen, und Ge lehrte aus aller Herren Länder traten als Mitarbeiter auf, so namentlich anch Lcibniz, von dein das erste Mal im Jahre 1675 und später noch häufig Beiträge erschienen. »Ou tra- cknit le donrnal des Lpavans en latin, en divers endroits, ou Porte dans les Indes Orientales, on le rönnprime en Heilande etc. sie.«, so sagt der Abbö de la Roque selbst in der Vor rede zu toive XIV, und «tatsächlich wurde es auch beinahe in allen europäischen Kultursprachcn nachgeahmt, nachgedruckt sogar und teilweise oder ganz übersetzt, so namentlich auch drei Jahrgänge von einem deutschen Professor ins Lateinische: 51. 1'. klitesolni, Or. l-ips. 1767. Wenn das »donrnal des Savants« heutzutage wesentlich an Bedeutung verloren hat, so liegt dies an den Zeitverhält- nisscn. Aber obgleich die Blütezeit schon längst vorüber ist, wird es doch allem Anschein nach anch im neuen Jahrhundert ähnlichen Unternehmungen gegenüber sich erfolgreich behaupten, auch wenn es keinem »tiefgefühlten Bedürfnis» mehr abhilft, und nach dein alten Erfahrungssatze, daß Totgcsagte erst recht lange leben, dürfte ihm noch eine lange Reihe von Lebensjahren bcvorftehcn. X. 6. Kleine Mitteilungen. Wechselstcmpclstcucr. — Das -Centralblatt für das Deutsche Reich-, herausgegeben im RcichSamt des Innern, vom 12. März 1901, dringt die nachfolgende Veröffentlichung: Der Bundcsrat hat in seiner Sitzung vom 8. März d. I. be schlossen, den nachstehend abgedruckten AnSsührnngSbestimmungen zum Wcchsclstempelstcucrgcsetze die Genehmigung zu erteilen. Berlin, den 9. März 1901. Der Reichskanzler. Im Aufträge: v. Fischer. ÄusfilhrungSbestiiumungcn zum Wechselstcmpel- stcucrgesetzc. Zu 8 8 des Gesetzes. Umrechnung fremder Währungen. 1. Behufs Umrechnung der in einer anderen als der RcichS- währung ausgedriicktc» Summen sind für die nachstehenden Wäh rungen die dabei bemerkten Mittelwerte allgemein zu Grunde zu legen: 1 Frank, Lira, Peseta (Gold), Löu, finnische Mark 1 österreichischer Gulden (Gold) 1 österreichischer Gulden (Währung) 1 österreichisch-ungarische Krone 1 Gulden holländischer Währung 1 skandinavische Krone 1 alter Goldrubel 1 Rubel l 1 alter Kreditrubel / 1 türkischer Piaster 1 Peso (Gold) 20,., 0,8, 1,7g --- 0,8... >,7» 3.S0 -- 2„° — 0,18 n 288
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