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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1875
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1875
- Sprache
- Deutsch
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1200 Nichtamtlicher Theil. 78, 7, April. Schaffen dieser Männer ist hauptsächlich das Gesühl der Solidarität zu verdanken, welches den deutschen Buchhandel beseelt und das ihm jenen tief ausgeprägten Geineinsinn und jenes ehrenhafte Pflicht gefühl und Standesbewußtsein verleiht, was in anderen wirthschaft- lichcn Berufsständen heutzutage leider immer seltener wird. Eine Reihe glänzender Namen, welche mit goldenen Lettern aus den Ehrentafeln der gemeinsamen Heimstätte des deutschen Buchhandels verzeichnet sind, Friedrich Perthes, Friedrich August Blockhaus, die beiden Cotta, Enslin rc. sind in dieser Beziehung mit der Geschichte des deutschen Buchhandels eng verbunden; ihnen wird sich dereinst unser Jubilar, der einzige noch lebende Mitbegründer der Leipziger Buchhändler-Börse, würdig anschließen! Gott erhalle ihn noch lange in ungebrochener Kraft seinem Berufe, dem er in des Wortes wahrster Bedeutung jederzeit ei» ckulos ckeous, eine Ehr' und Zier gewesen ist! Dies unser Glück- und Segenswunsch zum morgenden Ehrentage des wackeren Mannes, der sein Lebtag nicht allein ein guter Buchhändler gewesen ist, sondern auch ein deutscher Kcrnmann von echtem Schrot und Korn! Neue Monatshefte für Dichtkunst und Kritik. Hcrausgcgeben von Oscar Blumenthal. 1875. Berlin, Stille. Preis pro Jahrgang (12 Hefte) 12 M. Ein nicht wegzuleugnender Mangel in der periodischen Literatur Deutschlands bestand bis vor kurzem in dem gänzlichen Fehlen von Zeitschriften nach der Art der französischen Revuen, voran der „Rovuo ckss ckoux Uonckos", bei denen nicht das kritische, sondern das selb ständig producirendc Element der vorwaltende Factor wäre, und selbst die Kritik nicht in der hergebrachten Form der Rccension, sondern in der der gestaltenden Studie sich geltend zu machen verstände. Jede neue publicistische Erscheinung dieser Art, sei es, daß sie als Wochen- odcr Monatsschrift aufträte, ist deshalb als eine Bereicherung, als ein Fortschritt unserer Tagesliteratur zu begrüßen, wenn sie nur einigermaßen der Erwartung entspricht, zu der der hohe Standpunkt und der umfassende Gesichtskreis, welche das deutsche Geistesleben errungen habe», berechtigen. Schon aus diesem Gesichtspunkte halten wir cs für unsere Pflicht, aus die oben erwähnte Monatsschrift auf merksam zu machen, um so mehr, als dieselbe nicht nur Tüchtiges in ihrem Programm verspricht, sondern es auch leistet. Ganz besonders aber verdient diese Zeitschrift auch die Aufmerksamkeit der buchhänd lerischen Kreise, weil sie ein planmäßiges Gesammtbild des heutigen literarischen Schaffens in Deutschland zu gewähren und so den Buch händler immer aus der Höhe des geistigen Lebens unseres Vaterlandes zu erhalten verspricht. Die hervorragendsten Dichter und schaffenden Schriftsteller Deutschlands findet man zu diesem Zwecke in der neuen Monatsschrift vereinigt, welche gleichmäßig durch die Vielseitigkeit ihres Inhalts, wie durch die methodische Planmäßigkeit ihrer künst lerischen und literarischen Bestrebungen und die ausgezeichnet durch - geführte Verschwisterung von Production und Kritik das allgemeine Interesse zu fesseln geeignet ist. Die mitgetheilten Originalbeiträge von Dichtern — Novellen, epische und lyrische Dichtungen in ge bundener Rede, dramatische Erzeugnisse in Prosa und Versen, sowohl kleinere ganze Stücke, wie hervorragende charakteristische Bruchstücke aus größeren Werken —, sowie die kritischen und literarischen Essays, welche die bis jetzt vorliegenden Hefte bieten, lassen sich dem Inhalt wie der Form nach den besten Leistungen anreihen, welche die Gegen wart aus diesen Kunst- und Literaturgebieten hervorgebracht hat. MiScellen. Ein D ejiderium. — Es ist jetzt Anfang April und das Ver- eichniß der im Jahre 1874 erschienenen Musikalien ist immer noch nicht ausgegeben. Sollte es denn nicht möglich sein, dieses dem Musikalienhändler so unentbehrliche Hilfsmittel schneller herzustellen? Die HinrichS'sche Buchhandlung hat doch bei den Bücherkatalogenein viel größeres Material zu bewältigen und liefert die betreffenden Verzeichnisse halbjährlich mit ancrkcnncnswerther Pünktlichkeit. Hr. Fricdr. Hofmeister sollte doch aus das dringende Bedürfniß seiner College» mehr Rücksicht nehmen! Der Londoner „Leuckom/' zufolge wird demnächst wahrschein lich ein Werk über Lord Byron's Laufbahn in Italien und seine Beziehungen zur Gräfin Guiccioli erscheinen. Eine Dame erzählt in demselben ihren dem Guiccioli'schen Palast in Ravenna gemachten Besuch und das Resultat ihrer Unterhaltungen mit dem Secretär der Familie Guiccioli, welcher der Erzählerin mehrere merkwürdige und amüsante Documentc zeigte, die auf das Liebesvcrhältniß zwi schen dem englischen Dichter und der schönen Italienerin Bezug haben. Im Ganzen gewinnt man, nach der „Lcuckom/', aus dem Werk einen für Byron und die Gräfin verhältnißmäßig günstigen Eindruck. „Das Werk — schließt die Lcacksiuz-» — kann nicht ver fehlen, das Interesse eines großen Kreises von Lesern zu erregen." Wir fügen hinzu, daß einer der letzten Wünsche der Gräfin Guiccioli der war, daß alle Documentc, die sich auf ihre Verbindung mit Byron beziehen, veröffentlicht werden sollen. — Ferner wird aus London ein sehr interessantes Buch als demnächst erscheinend angc- kündigt: die Erlebnisse eines Engländers, der viele Jahre lang aus den entlegensten Insel» Polynesiens, fern von aller europäischen Cultur und Gesellschaft, gelebt hat. (Allg Ztg.) Aus die höchst persönliche Kritik meiner Thätigkeit als Redac- teur des „Vorwärts" (in Nr. 68 d. Bl.) erlaube ich mir zu be merken, daß der Verfasser unmöglich cin Gehilse sein kann, denn sonst würde er nicht dem einzigen, die Interessen des Gehilfenstandes ver tretenden Blatte ein „glänzendes Pcreat" bringen. Ich glaube auch nicht, daß der Artikel in Wien geschrieben ist, sondern der Verfasser näher bei Freiburg wohnt; natürlich wird die Zusendung von Wien aus geschehen sein. (Ich will gerne hören, daß ich mich irre, möge nur der wohlwollende College seinen Namen nennen.) Da ich im „Vorwärts" noch nirgends zum Strikc oder sonstigen socialdemo kratischen Mitteln aufgefordert, überhaupt nur Thatsächliches er wähnt und besprochen habe, wie die erschienenen drei Nummern beweisen, so muß ich diesen Versuch, meine Thätigkeit zu discre- ditiren, zwar nicht als lächerlich, wie man meine Bestrebungen nennt, aber doch als höchst albern bezeichnen. Ich glaube aller dings nichts Besseres thun zu können, als den „Vorwärts" so zu redigiren, wie es bis jetzt geschehen, selbst aus die Gefahr hin, trotz Anwendung lediglich gesetzlicher und moralischer Mittel für einen Genossen von Bebel und Liebknecht gehalten zu werde». Der ver ehrte College von Wien denkt wohl an das beliebte „ckiviäs ot im- poru"; wir wünschen dem Gehilsenstande nur die nöthige Ein sicht, zu handeln, wie er es nothwendig muß, wenn die Ausübung der gewöhnlichsten Menschenrechte eine derartige gehässige und aus Spaltung berechnete Polemik hcrvorrust, zu der sich auch Gehilfen als Werkzeuge gebrauchen lassen. Eingehendere Antwort erfolgt in Nr. 4 des „Vorwärts". I. B. Vogel. Aus dem Reichs-Postwesen. — Seit dem l.ds. istdasPost- austragsverfahrc» nun auch »»Verkehr zwischen Deutschland und der Schweiz eingesührt. Die Einziehung von Geldern in der Schweiz im Wege des Postaustrages kann bis zum Betrage von 150 Mark oder 187>4 Fr. erfolgen. Der einzuzichcndc Betrag ist in Franken und bez. Rappen anzugebcn. Postaustragsbricfe nach der Schweiz kosten an Porto 20 Pf. für je 15 Gramm und außerdem an Gebühr 20 Pf. für jeden Brief. Der vom Adressaten eingczogenc Betrag wird dem Auftraggeber »ach Abzug der Postanweisungs gebühr mittelst Postanweisung übersendet.
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