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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1900
- Sprache
- Deutsch
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^ 194, 22. August 1900. Nichtamtlicher Teil. 6209 Ilnterrichtsanstalten. Der Lehrplan der Wiener k. u. k. graphischen Lehr- nnd Versuchsanstalt ist wiederum erweitert worden. Sehr erfreulich ist die großartige Unterstützung, die diese Anstalt seitens industrieller Kreise genießt. So wurden die kostspieligen Ein richtungen der Setzerei und Druckerei dadurch gefördert, daß unter Mitwirkung der Buchdrucker und Schriftgießer Wiens und von Privatindustricllen reiches Lehrmaterial für den praktischen Unter richt beschafft wurde. Unter anderm wurden Schriften im Werte von vielen Tausend Kronen zur Verfügung gestellt, ferner Vuch- druckschnellpressen, Papierschneidemaschinen, Phönix- und Viktoria tiegeldruckpressen mit elektrischem Antriebe und eine Wiener Firma lieferte Stein- und Lichtdruckschnellpressen. Die Verwaltung der Hamburger Gewerbeschule geht neuerdings mit dem Plane um, für die Berufsphotographen eine Fachschule zu errichten. Die den gleichen Zwecken dienende Fachschule in München wird in diesem Wintersemester eröffnet werden. Diese Anstalt erhält vom bayerischen Staats Unterstützung. Auch in Frankreich dürfte die Bildung einer photographischen Lehranstalt bevorstehen. Der weitere Inhalt des Jahrbuches besteht aus einer Patent- liste über Photographie und photographische Reproduktionsvcrfahrcn. Unter den Kunstbeilagcn ist manches Schöne. Die beigefügten Dreifarbendrucke stehen aber gegen die im vorigen Jahrgange zurück. ^.ä. Kleine Mitteilungen. Liebesgaben für unsere Soldaten in China. 2. Geber liste. (Die erste Liste siehe in Nr. 190.) — Von folgenden Firmen gingen ferner Bücherspcnden ein: Anton, Eduard (M. Zschau), in Halle. Flemming, Carl, Verlag in Glogau. Franckh'sche Verlagshandlung (W. Keller L Co.) in Stuttgart. Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung in Berlin. Scheiblc, I, in Stuttgart. Deutsches Verlagshaus (Bong L Co.) in Berlin. Die Bücher wurden dem -Komitee- übergeben, und sage ich im Namen desselben den gütigen Gebern herzlichen Dank. Weitere Zusendungen erbittet Conrad Kiehne in Bremen. Briefsperrc gegen den Gemeinschuldncr bei Konkurs. -Bekanntlich findet auf Grund von K 12t des Rcichskonkursordnung zufolge besonderer Anordnung des Konkursgerichts eine Brief- spcrre gegen den Gemeinschuldncr statt, die die Post- und Telc- graphenanstalten des Kreises verpflichtet, alle für den Gemein schuldncr eingehenden Sendungen, Briese und Depeschen dem Konkursverwalter auszuhändigen, der allein zurEröffnung berechtigt bleibt. Es sollen sich aber aus dieser Maßregel gewisse Unzuträglich keiten für die Rechtspflege in Strafsachen hcrausgestcllt haben, namentlich dann, wenn der Gemeinschuldner und der Konkurs verwalter nicht an demselben Orte wohnen. Es ist daher neuerdings der Vorschlag gemacht worden, der Konkursordnung an betreffender Stelle ungefähr folgenden Zusatz zu geben, daß diese Anordnung (Briefsperre) auf Zustellungen, Bestellungen von Briefen oder Depeschen an den Gemeinschuldner in Strafsachen überhaupt nicht anzuwendcn sei. Im Zusammenhänge damit würden dann aber auch alle Postsachen dieser Art — und dahin geht ein fernerer Vorschlag — äußerlich niit einem Vermerke zu versehen sein, der den nötigen Hinweis enthält. Also etwa die Bezeichnung als -Angelegenheit des Strafgerichts- oder kürzer und allgemeiner -Strafsache-. Der Staatssekretär des Reichs postamts hat nun der -Köln. Ztg.- zufolge eine einheitliche Regelung dieser Frage eingeleitet, worüber die Verhandlungen noch im Gange sind. Zur Kontrolle ausgeloster oder gekündigter Wert papiere. — Der Ausschuß des Deutschen Handelstags hat zur Verhütung der Zinsverluste bei ausgelostcn oder gekün digten Wertpapieren sich vor zwei Jahren für eine Vorschrift in den Bestimmungen, betreffend die Zulassung von Wert papieren zuni Börsenhandel, ausgesprochen, nach der in Zu kunft die Zulassung von der Voraussetzung abhängig sein sollte, daß von den gekündigten und nach dem Riickzahlungstermin noch nicht eingelösten Wertpapieren ein Verzeichnis regelmäßig in einer Zeitung des betreffenden Börsenplatzes veröffentlicht würde. Wie in der von, Deutschen Handelstag herausgcgebcnen Zeitschrift -Handel und Gewerbe- mitgeteilt ist, hat nunmehr das säch sische Ministerium des Innern erklärt, daß es schon zur Zeit die Restanten der sächsischen Staatspapiere alljährlich bekannt machen lasse und daß es in Zukunft die Genehmigung zur Auf nahme von Gemeindcanleihcn und zur Ausgabe von Pfandbriefen, Obligationen re. von der Uebernahme der Verpflichtung, die Restanten jährlich zu veröffentlichen, abhängig machen werde. Zum Eigentumsrecht an Briefen. — Ein Artikel Fritz Mauthners (Berl. Tagebl. Nr. 313), der sich gegen das Eigen tumsrecht an Briefen seitens der schriststellerndcn Briefschreiber oder deren Erben aussprach, und der zum Ausgangspunkt die Erklärung der Frau Förster-Nietzsche hatte, sic werde künftig jede unbefugte Veröffentlichung Nietzschescher Briefe gerichtlich verfolgen, erfuhr von der Schwester Nietzsches in derselben Zeitung (Nr. 373) entschiedenen Widerspruch. Mauthncr hatte betont, daß er es takt los finde, wenn dem Autor aus seinen Briefen Geld erwachse. Daß davon in dem Falle Nietzsche keine Rede sein könne, beweist Frau Förster-Nietzsche durch den Hinweis darauf, daß sic bereits 22000 ^ ausgegeben habe, um möglichst viele Briefe ihres Bruders für das Nietzsche-Archiv zu erwerben. Es sei auch viel besser, daß alle Briese nur von einer Seite veröffentlicht würden, näm lich von dort aus, wo durch die Ansammlung der Briefe alles vereinigt sei, um etwaige falsche Auffassungen zu beseitigen. Herausgerissen und falsch kommentiert, könnte» Briefe zu aller hand Mißverständnissen Veranlassung geben, während sie, ein gefügt in das große Ganze, dazu beitragen würden, das Bild Nietzsches immer klarer zu gestalten. Censurwesen. — Für die Berliner Bühnencensur, die bisher eine Nebenabteilung der politischen Polizei bildete, ist vom 1. August ab eine eigene Abteilung mit Regierungsrat Damrath (bisher Landrat in Strasburg, Westpr.) an der Spitze eingerichtet worden. Die neue Abteilung hat zunächst damit begonnen, die Aufführung des Wiener Stückes -Für's Kind- von Hermann Richard (Rcclams Univ.-Bibl. 4086) zu verbieten. (Litt. Echo). Auszeichnungen von Künstlern. — Der Kaiser hat ans Anlaß der diesjährigen großen Berliner Kunstausstellung verliehen: die große golden eMedaille für Kunst: 1. dem Maler Prof. Hugo Vogel in Berlin, 2. dem Maler Prof. Hans Herrmann in Berlin, 3. dem Maler Jules Lefsbvre in Paris; die kleine goldene Medaille für Kunst 4. dem Maler Vcrthold Genzmer in Groß-Lichterfelde bei Berlin, 5. dem Maler Paul Jvanovits in Wien, 6. dem Radierer Prof. Ludwig Kühn in Nürnberg, 7. dein Bildhauer Ludwig Cauer in Berlin, 8. dem Maler Andreas Dirks in Düsseldorf, 8. dem Maler Emil Oestermann in Stockholm, 10. dem Maler Luigi Bazzani in Rom, 11. dem Maler Karl Jacoby in Brüssel. (Reichsanz.) Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Halbjabrs-lloriobt über dlsuorsebsinuvASn von ^rlrossbüeborn. ^.ugu8t 1900. llusAS^sdsn von clor Lsntralstslls kür ^.rlrsssbüebsr nnä ^.cirs8svvo8sn Loüulrs L 6o. in I-oiprÜA. 8". 4 8. Verzeichnis der Mitglieder des Vereins der Buchhändler zu Leipzig (Organ des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler), herausgegcben vom Vorstande. Für das Jahr 1900 (abge schlossen am 30. Juni). 8°. 40 S. Verlag des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. dlsuorg Obiua - bättsrsiar, rnsammongostslit von Lsrnüarcl R.iobtsr's Lnebbanciluug ia Osipri^. Nit ^utciraeü: 2n bsriobsv clarob .... (8ort. - lkirrna). 8". 8 8oitsn. 1 Ilxpl. r. krobs 10 bar. Lilligs I'artisprsiss. Der Sultan und die Litteratur. — Im Mldiz-Kiosk, dem Palais des Sultans, gicbt es neben den zahllosen Aemtern des großherrlichcn Hofstaates auch ein Uebersetzungsbureau. Eine Schar von Beamten, die alle orientalischen und euro päischen Sprachen reden und schreiben, arbeiten dort ununter brochen. Alle politischen und illustrierten Zeitungen von Be deutung sind hier abonniert und werden für den Sultan auszugsweise übersetzt. Das Bureau zählt, wie kürzlich Bern hard Stern im -P. Lloyd- berichtete, fünfzehn höhere Ange stellte, die Sekretär - Dragomane genannt werden und ein Gehalt von 10—40 Pfund monatlich beziehen. Außer den politischen Artikeln werden für den Sultan Romane und Novellen aller Sprachen übersetzt; bisher sind aus diesem Bureau 5500 Erzählungen in die kaiserliche Bibliothek gewandert. Alles wird auf dickem, weißem Papier, Großoktav mit Goldschnitt, geschrieben und von den kleber- setzern selbst mit grünen und roten Bändern geheftet. Die Manu skripte wandern durch den ganzen Harem und werden dann aufbewahrt. Die deutsche Sprache ist in diesem Bureau durch einen geborenen Deutschen, Wely Bey, Sohn eines Bremer Kaufmanns, Bolland, vertreten. Der Sultan liebt besonders Kriminalromane, er ist auf alle Gerichtszeitungcn der Welt abonniert, es giebt keinen Kriminalschriftsteller, in welcher Sprache immer, der noch nicht für ihn übersetzt worden wäre. Wely Bey hat sämtliche Arbeiten von Teinme ins Türkische übertragen. Neuerdings hat er Streckfuß und Nansens Beschreibung seiner Reise nach dem Nordpol übersetzt. Auch die Arbeiten von Carmen Sylva hat sich der Sultan von Wely Bey verdolmetschen lassen. Slkbemlndfechzlgsttt ^abrgan» 634
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