Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1900
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- 1900-01-12
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- 12.01.1900
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g, 12. Januar 1900. Nichtamtlicher Teil. 317 kleinen Buchhandlung von Bredif 1826 gegründet. Die «für seine Firma gewählte Bezeichnung: -lübra-irio 8lag8iqu6- deutete von Zeilen, die allmähliche, bedeutende Entwickelung der Firma mit ihren zahlreichen und großenteils prächtigen Verlagswerken hier näher zu verfolgen, doch dürfte die Nennung der durch enge verwandt schaftliche Beziehungen sich nahestehenden Hauptmitglieder der Firma von einigem Interesse sein. 1841 wurde Hachettes späterer Schwiegersohn, Louis Breton, dann ein anderer Schwiegersohn, Emile Templier (geb. 1821), als Eompagnon in die Firma aus genommen. Ihnen gesellten sich 1861 Alfred Hachette, 1863 Georges Hachette (1838—92) bei. Später vertauschte Paul Templier, ein Bruder von E. Templier, den Beruf eines bedeutenden Advokaten mit dem eines Mitgliedes der Firma, 1869 wurde Armand Templier (geb. 1842), Sohn von Paul T. und Schwiegersohn von Emile T., Eompagnon der Firma. Durch Verwandtschaft wurden ferner Mitglieder Rens und Edmond Fouret (Vater und Sohn), Guillaume Breton, Joret-Desclosieres und Louis Hachette, Sohn von Georges Hachette. Fast sämtliche Mitglieder nahmen Ehren posten im Buchhandel ein, so u. a. Armand Templier und Georges Hachette, deren vortreffliche Portraits man im vorliegenden Bande findet, als Präsidenten des Oorels cks 1a librairis, und wurden auch vielfach vom Staate geehrt. Aus dem sonstigen reichhaltigen Inhalte des Werkes sind u. a. zu nennen: die Syndikate des Buchhandels, ein alpha betisches Verzeichnis der Buchhändler und Verleger von Paris, der Departements und der Kolonieen, dann, in besonderen Ab teilungen aufgeführt, die Buchhandlungen von Paris, von den Departements, nach dem Alphabet der Städte, und von den Kolonieen. Den buchhändlerischen Teil beschließen Nachweise über Hauptspezialitäten des Buchhandels, über einige buchhändlerische Bedarfsartikel und Fachblätter. Die »Praktischen Nachweise, bringen u. a. Mitteilungen über politische Zeitungen, Preßgesetzgebung, Behörden, über Papier formate u. s. w., Tarife aller Art, Post-, Telegramm- und Telephongebühren und endlich einen 54 Seiten umfassenden Jnseratenanhang. — Aufmerksamkeit verdient schließlich die auf dem Vorsatzblatt abgedruckten, offiziell vom französischen Buchhandel cingeführten, bezw. genehmigten Rabattnormen für den Verkauf an das Publikum. Kleine Mitteilungen. Wechselproteste im Postauftragsverfahren. — Die bayerische Postverwaltung hat die Einrichtung getroffen, daß Wechsel, die bei der Vorweisung durch die Post nicht sofort be fahlt werden, bis Ende der Schalterstunden desselben Tages bei oer Postanstalt lagern, bevor sie zu Protest gegeben werden. Reichshandelsstellc in Deutschland. — Zu dem Plan der Gründung einer -Reichshandelsstellc. in Deutschland hat die -Centralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen, in einer Broschüre: -Die Errichtung einer Centralstelle zur Förderung des deutschen Außenhandels, aus der Feder ihres Direktors vr. Vos- berg-Rekow Stellung genommen. Nach Ansicht der Centralstelle ist bei dem neu zu schaffenden Institut der Schwerpunkt weniger auf ein Handels-Museum als auf eine umfassende und auf breitester Grundlage aufgebaute Auskunftstelle zu legen, für deren allenthalben gefühlten Mangel die zahllosen bei der Centralstclle eingehenden Anfragen den Beweis lieferten. Als Träger dieser Anstalt sind in erster Linie die wirt schaftlichen Jnteressen-Vertretungcn gedacht. In teilweiser An lehnung an die Verhältnisse des Philadelphia Commercial- Museums, dessen Einrichtung und Thätigkeit der Verfasser während des dortigen internationalen Handelskongresses studiert hat und ausführlich schildert, behandelt die Schrift schließlich die Organisation und den Arbeitsplan der zu errichtenden Anstalt. Folgende innere Gliederung wird vorgeschlagen: I. Direktorial-Abteilung. Central bureau und Hauptrcgistratur, Dezernate: 1. Preß - Dezernat, 2. Wissenschaftliches Dezernat, 3. Statistisches Dezernat, 4. Biblio theks-Dezernat. II. Sammel-Abteilunq. Hauptbureau, Sachregister und Zettelkataloge. Dezernate: 1. Zeitungs- und Zeitschriften- Dezernat, 2. Konsular- und Berichts-Dezernat, 3. Korrespondenz- Dezernat. 111. Auskunfts-Abteilung. Hauptbureau, Auskunfts registratur. Dezernate: 1. Handelspolitische Dezernate: a) Allge meine handelspolitische Auskünfte, d) Zollsätze, e) Zollbehandlung. 2. Verkehrspolitische Dezernate: a, Eisenbahn, b) Binnenschifffahrt, e) Seeschifffahrt, ä) andere Verkehrsmittel. 3. Dezernate der Ge schäftsauskünfte. IV. Technische Abteilung. Zur Vereinheitlichung der deutschen Postmarken. — Die Handels- und Gewerbetammer von Rottweil hat sich den Siebenundsechzigsler Jahrgang. Wünschen auf Vereinheitlichung der Postwertzeichen angeschlossen. Sie hofft, daß in nicht allzu ferner Zeit auch dieser Schritt zur Vereinheitlichung des Verkehrs gethan werden wird. Der Be hauptung, daß bei Annahme der Einheitsmarke das württem- bergische Postreservatrecht geschmälert würde, tritt die Kammer entgegen. Sie glaubt im Gegenteil, daß auch in diesem Falle Württemberg seine bisherigen Tarife beibehalten könne, die be kanntlich in mehreren Richtungen entgegenkommender sind als bei der Reichspost. Auch die Schwierigkeiten der Abrechnung ver mag die Kammer nicht anzuerkennen. Wenn überhaupt solche vorhanden seien und nicht einfach auf dem Wege der Kompen sation, wie sie sich beim Weltpostverkehr bewährt habe, um gangen werden könnten, so würden sie bei gegenseitigem guten Willen leicht überwunden werden können. Das gelte für Bayern gerade so wie für Württemberg. Könne man sich aber in München nicht entschließen, so bilde das für Stuttgart keinen Grund, sich hinter München zu verstecken. Halte man hier die Einführung der Einheitsmarke für wünschenswert, so sei kein Hindernis vor handen, auch ohne Bayern das Wünschenswerte zu thun. DieJahrhundert-PostkarteunddasNeujahrskarten- eschäft. — Die Jahrhundert-Postkarte der Reichspost soll den erliner Papier- und Schreibwarenhändlern, sowie anderen Ge werbetreibenden, die Glückmunschkarten, Ansichts-Postkarten u. s. w. in größerem Umfang zu vertreiben pflegen, einen empfindlichen Einnahme-Ausfall verursacht haben. Nach übereinstimmenden Mit teilungen, die der Berliner Zeitung aus diesen Kreisen zugegangen sind, blieb das Geschäft bis zu 50 Prozent hinter dem Vorjahre zurück, und es sind in Berlin mehr als zwei Millionen Glück wunschkarten bei den Papierhändlern u. s. w. unverkauft geblieben. Die Organisationen der Papierhändler wollen Protestversamm lungen gegen die Ausgabe der Jahrhundert-Postkarte veranstalten und eine Eingabe an den Bundcsrat richten. Der Urheber der Königinhofer Handschrift. — Wie jetzt mitgeteilt wird, ist nun endlich sichergestellt worden, von wem die sogenannte Königinhofer Handschrift, die eine Zeit lang als das älteste czechische Litteraturdenkmal, als eine Samm lung lyrischer und epischer Dichtungen aus dem 13. Jahrhundert gegolten hat, herrührt. Daß sie eine Fälschung ist, wurde zwar schon vor mehr als vierzig Jahren (1858) von deutschen Gelehrten, wie Wattenbach, Büdinger und Feifalik, nachgewiesen, aber der damalige Redakteur des Tagesboten aus Böhmen, David Kuh, wurde, weil er hierüber eine Reihe von Artikeln veröffent licht hatte, noch zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Aber bald wurde die Echtheit der Handschrift auch von czechischen Forschern in Zweifel gezogen, und die Professoren der czechischen Universität Masaryk, Gebauer und Goll lieferten um die Mitte der achtziger Jahre in ihrer Zeitschrift ^.tonsuw den vollen, un widerleglichen Beweis der obendrein auch plumpen Fälschung. Nun suchten die Verteidiger des litterarischen Nationalstolzes wenigstens die Ehre des Bibliothekars des böhmischen Museums, Wenzel Hanka, zu retten, der die Handschrift am 16. September 1817 in einem Gewölbe des Kirchturmes der Stadt Königinhof gefunden haben wollte. Es wurde behauptet, Hanka habe von der Fälschung nichts gewußt und seinen Fund bona ücke veröffent licht. Wer sollte aber der Fälscher gewesen sein? Das letzte Dezemberheft einer Zeitschrift für czechische Philologie brachte nun eine neue überraschende Entdeckung, mit der den Gläubigen die letzte Stütze entzogen wird. In einer Zeile von -Libuscha's Gericht« (so ist eins der Gedichte der Handschrift betitelt) be- zeichnete sich V. Hanka selbst als den Urheber. Es schrieb dort die Worte: -V. Lanka, kooit«. In der 62. Zeile von -Libuscha's Gericht- sind nur zwei Worte (-slavns snsmo«), der Rest der Zeile ist mit zehn farbigen, verschiedenfach umgestürzten Buchstaben ausgefüllt, die Palacky -eigentümliche Zeichen« nannte. Er be trachtete sie als bloßen Zufall oder als Spielerei desjenigen, der die Handschrift niederschrieb. Professor Ladislaus Dolansky hat sich jedoch mit den geheimnisvollen Buchstaben große Mühe ge geben und hat in ihnen einfach und klar ein ganz gewöhn liches Versteckrätsel entdeckt. Er bemerkte zunächst bei den Buch staben den Grundsatz, daß ein aufrechter Buchstabe mit einem umgestürzten abwechsele. Als er nun die verkehrten Buchstaben mit dem Kopf nach oben richtete, konnte er das Rätsel bequem lösen: »V. L. L. L. L. L. 6. I. 1. — V. Lanka, koeit«. Hierzu bemerkt die Montagsrevue aus Böhmen, man müsse an nehmen, daß Hanka, der nach Dichterruhm strebte, seine Gedichte unter der Form einer alten Handschrift der Oeffentlichkeit zu dem Zwecke übergab, um nach Anerkennung des dichterischen Wertes seiner darin enthaltenen Poesieen als Autor hervorzutreten. Um gegen nachherige Bestreitungen seiner Autorschrift gesichert zu sein, brachte er jenes Kryptogramm an, das nun zu seinem Verräter geworden ist. Die Angelegenheit der Königinhofer Handschrift nahm jedoch wohl gegen sein Erwarten eine ungeheure Bedeutung an, 44
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