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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1900
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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s, 8. Januar 1900. Nichtamtlicher Teil. 17L Kleine Mitteilungen. Droschken u. s. w. — das toi-täum comparationis, wie ich schon oben hervorgehoben habe, von sich aus verschiebt und dann mir vorhält, daß der Vergleich schief sei. Darauf, daß diese Unternehmungen durch polizeiliche Vorschriften gehalten sind, die Fahrgäste zu befördern, kommt es ganz und gar nicht an; ich habe sie doch nicht als Beispiel dafür beigezogen, daß die Zeitungen zur Ausnahme von Bücherbesprechungen überhaupt verpflichtet sind! Es steht ja ganz in ihrem Ermessen, ob sie hierfür eine Rubrik aufthun, und wie lange sie diese Rubrik offen halten. Wenn sie es aber thun, so liegt meines Erachtens darin ein offenes Angebot, gerade so, wie wenn jemand bei einem Festzug eine Tribüne aufschlägt und daran eine Tafel anbringt, daß der Platz fünfzig Pfennig koste. Wer sich aus die Tribüne setzt, muß diesen Preis bezahlen. Hier fehlt der von Hölscher gerügte Polizeizwang; der Vertrag kommt auch nicht erst durch ein Lösen des Billets zu stände (das ist übrigens auch bei der Straßenbahn nicht der Fall); wir haben also lediglich Annahme eines offenen Vertrags angebots durch ein dem Angebot entsprechendes Handeln, wie ich das auch für das Einsenden von Rezensionsexemplaren an Zeitungen behauptet habe. Eins will ich Hölscher gern zugeben, und vielleicht einigen wir uns auf diesem Felde: Nicht bei jeder Zeitung kommt ein Vertragsverhältnis zufolge eines von der Zeitung ausgehenden Angebots zu stände. Ich habe das nur von Zeitungen mit einer ständigen Rubrik für Besprechungen an genommen. Nur von solchen spricht mein Aufsatz. Bei Zeitungen, die in der Regel keine Besprechungen enthalten, kann auch nicht von einem aus ihrer Uebung abzuleitenden Angebot gesprochen werden. Die Einsendung eines Rezensions exemplars an solche Zeitungen ist darum nicht Annahme, sondern Stellung eines Angebots. Mir scheint es sich aber hier um eine ganz andere Sachlage zu handeln. Wo keine ständige Rubrik für Besprechungen offen ist, kann es auch keine Bedingungen für die Behandlung eingehender Bücher geben, die für die Einsender maßgebend wären; wohl aber ist das möglich, wo eine solche Rubrik besteht. Hölscher hat zum Schluß seine Ansicht wiederholt zu- sammengesaßt; ich entschlage mich dessen, da ich glaube, mich schon klar ausgesprochen zu haben. Nur das erwähne ich noch, daß durch Hölschers Hinweis auf. die Klagen über die Behandlung von Rezensionsexemplaren die Existenz eines Gewohnheitsrechts nicht widerlegt wurde. Auch das Gewohn heitsrecht kann einem Teile der davon berührten Kreise unan genehm sein und zu Klagen Anlaß geben. Der Unterschied zwischen Geschäftsgcbrauch und Gewohnheitsrecht läßt sich in Lehrbüchern ebenso leicht aufstellen, als er in der Praxis schwer festzuhalten ist; und daß es nicht leicht sei, ein Ge wohnheitsrecht unanfechtbar sestzustellen, habe ich zu allem Nebenfluß ausdrücklich zugegeben. Ich Habs die Annahme eines Gewohnheitsrechts aus der gleichheitlichen Uebung, die ich bisher bei allen Zeitungen, mit denen ich in Berührung kam, beobachten konnte, abgeleitet; es handelte sich dabei um eine Rechtsllbung, denn alle Redaktionen hielten sich zu ihrem Vorgehen sllr berechtigt. Auch die ausdrücklichen Bedingungen, die ich in verschiedenen Zeitschriften angegeben fand, stimmten zu meiner Annahme. Daß ich in der Beilage zur Allgemeinen Zeitung den Nachweis eines Gewohnheitsrechts führe, wozu ein umfangreicher Apparat von Erhebungen gehörte, kann Höl scher nicht ernsthaft verlangen; ich darf da wohl aus einzel nen Anhaltspunkten Schlüsse ziehen. Ich glaube auch, daß ich mit meinen bezüglichen Aufstellungen leichter Glauben finde als Hölscher mit der Behauptung des Gegenteils. Und wenn, was ich vorhabe, eine Umfrage bei den in Betracht kommenden Zeitschriften durchgeführt wird, so wird sich vielleicht zeigen, daß meine »antizipierte- Annahme doch nicht fehlging. München. Franz Riß. Post. — Vom t. Januar 1900 ab wird eine neue und billige Paketbeförderung nach Brasilien und den Laplata-Staaten (Argentinische Republik, Paraguay, Uruguay) für Sendungen bis zum Gewicht von 10 liz und mit einer Wertangabe bis 300 ./t eingerichtet. Die Pakete werden in Hamburg und Bremen den Dampfschiffs-Gesellschaften direkt, ohne Vermittelung von Spedi teuren, übergeben und am Vestlmmungs-Hafenorte durch die Agenten der Gesellschaften aufs Zollamt geschafft, von wo die über die Absendung der Pakete amtlich benachrichtigten Empfänger sie abzuholen haben. Uebcr das Nähere geben die Postanstalten aus Wunsch Auskunft. — Berlin V., den 28. Dezember 1889. Der Staatssekretär des Reichspostamts, v. Podbielski. Post. — Vom 1. Januar 1900 ab hat die Angabe des Nach nahmebetrags auf Einschreibbriefsendungen, Wertbriefen und Wert- käftchen nach Portugal (einschließlich der Azoren und Madeira) nicht mehr in portugiesischer, sondern in deutscher Währung zu erfolgen. Die Umwandlung in die portugiesische Währung ge schieht durch die hierzu bestimmten portugiesischen Postanstalten zember 1899. Reichs-Postamt. 1. Abteilung. Kraetke. Post. — Bekanntmachung. Am 1. Januar 1900 sind im Reichspostgebiet neue Postwertzeichen eingeführt worden, die in Ansehung der niederen Werte, bis 80 cs einschließlich, au Stelle des bisherigen Markenbildes eine gekrönte, Schwert und Oelzwelg haltende Germania und die Ziffer des Pfennig-Nennwerts auf weisen. Die Zahl der Markenwerte wird gleichzeitig vermehrt; sie wird nach Fertigstellung sämtlicher Wertzeichen Freimarken zu 3, S, 10, 20, 2S, 30, 40, 50 und 80 zu 1, 2, 3 und S umfassen; daneben werden neue gestempelte Formulare zu Postkarten, Kartenbriefen und Postanweisungen, sowie in Berlin neue Wertzeichen für Rohrpostsendungen auZgegeben. — Zunächst werden zum Verkauf gestellt: Freimarken zu 10 bis 80 -Z, Postkarten zu 5 cs, Weltpostkarten zu 10 <) und 10 -p 10 c), Formulare zu Kartenbriesen und Postanweisungen, sowie für die Rohrpost. Mit der Ausgabe dieser neuen Postwert zeichen, bezw. einer Gattung derselben dürfen die Verkchrs- anstalten erst dann beginnen, wenn die vorhandenen Bestände an alten — bis zu späterer Bestimmung Gültigkeit behaltenden — Wertzeichen derselben Gattung verkauft sein werden. — Der Zeit punkt für die Ausgabe der übrigen Wertzeichen wird später bekannt sekretär des Reichs-Postamts, von Podbielski. kammer des Landgerichts I in Berlin verurteilte den Redakteur des Witzblattes -Ulk-, Sigmar Mehring, wegen Beschimpfung von Einrichtungen der katholischen Kirche in dem Gedicht -Die feige That von Rennes- zu sechs Monaten Gefängnis. (Vgl. Börsenblatt 1899 Nr. 261.) Die besten Jugendschriften. — Gelegentlich einer Vor lesung über Jugendschristen, den die Dozentin vr. Sophie Bryant in London hielt, machte die Vortragende den Vorschlag, daß für ein Verzeichnis von hundert der besten Bücher aus der gegen wärtig vorliegenden Jugendlitteratur ein Preis ausgeschrieben werden sollte. Die -Uailz- Uorvs- haben den Gedanken ausgenommen und einen Preis von 10 Pfund Sterling (200 ^0 sllr die beste derartige Liste ausgesetzt. Technikum Ilmenau. — Das Technikum Ilmenau, eine höhere und mittlere Fachschule für Maschinenbau und Elektro technik, wird im Wintersemester 1899/1900 von 726 Studierenden Graphische Kunstausstellung. — Der -Künstlerbund Karlsruhe- hat gegenwärtig im dortigen Kunstgewerbe-Museum (oberer Stock, Schlllterzimmer) eine SonderauSstellung graphischer und dekorativer Arbeiten veranstaltet. Dem Reichsanzeiger wird darüber geschrieben: Schon aus der Ausstellung künstlerischer Litho- graphieen, die vor zwei Jahren im Lichthof des Museums statt- sand, zeichneten sich die Karlsruher Maler Gras Kalkreuth, Hans von Volkmann, Friedrich Kallmorgen, Franz Hein, Gustav Kamp mann, E. R. Weiß und andere Mitglieder des Künstlerbundes durch einfarbige und mehrfarbige Steindrucke von trefflicher malerischer Wirkung aus. Seither haben die Mitglieder des Bundes auch die Radierung und den Holzschnitt gepflegt und die Zahl der zum Wandschmuck oder für die Mappe des Sammlers bestimmten Original-Lithographieen ansehnlich erweitert. Vor allem aber ist es ihnen gelungen, ihre Kunst auf zweckmäßige Weise in den 24'
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