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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1875
- Sprache
- Deutsch
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wo es möglich, auch Nicht-Mitgliedern die Hilfe des Vereins zu- theil werden lassen. Es ist uns versagt, durch die Erzählung einzelner Fälle ein Bild der Ansprüche an uns und der Art und Weise zu geben, wie wir denselben zu genüge» suchen. Lägen die Acten nicht bei »ns ver schlossen, sondern offen aus, so würde sich ergebe», in welcher Weise wir bemüht waren zu helfen und zu trösten, so weit und so viel wir konnten; es würde sich aber auch ergeben, daß wir unsere Arbeit nur bewältigen konnten, weil wir der Hilfe unserer Genossen in Rath und That in jedem, und in allen Fällen sicher blieben. Neben den fortlaufenden Unterstützungen haben wir die ein maligen zu nennen. Solche haben in besonderen Krankheits-, Un glücks-, oder Bedürftigkeits-Verhältnissen zu erfolgen. Sie sollen meist eine Plötzlich auftrctende Noth heben oder mildern, und es ist daher unsere Ausgabe, rasch, aber ohne die Sorgfalt außer Auge zu lassen, hilfreich zu werden. Die Schnelligkeit, mit der solche Gesuche erwogen und erfüllt werden, hat für den Empfänger einen doppelten Werth. Sie beruhigt zunächst die Sorge durch die Erfüllung des Gesuches, sie führt aber auch dem Leidenden unser Mitgefühl, in welchem sich die Theilnahme seines ganzen Standes ausspricht, leb haft vor seine Seele, und zeigt ihm tröstlich, daß er nicht allein steht, sondern daß ein brüderlicher Sinn ungesäumt ihn stützen und nach Kräften tragen will. Diese einmaligen Unterstützungen wurden ver ausgabt meist in Krankheits- und Todes-, Plötzlichen Unglücksfällen, für Ausrüstungen, nothwcndige, anderweit nicht zu ermöglichende Anschaffungen und für vielfache andere Zwecke. Wir.konntcn zu solchen Zwecken an 18 Prinzipale, deren Wittwcn und Waisen 335 Thlr. IS Sgr., an 41 Gehilfen und ihre Angehörigen 783 Thlr. vcrtheilen. Zu diesen Vcrthcilungc» kommen die Verabreichungen aus der Wolf- gang Valentincr-Stiftung mit 445 Thlr., aus dem Kricgssonds mit 110 Thlr., sämmtlich an Gehilfen, deren Wittwen oder Waisen. Die Gcsammtsumme der Unterstützungen betrug demnach im Jahre 1874: SS13 Thlr. 7 Sgr. (253 Thlr. 22 Sgr. mehr als 1873), von welcher Summe 5352 Thlr. 19 Sgr. an Prinzipale und deren Familien, 4560 Thlr. 18 Sgr. an Gehilfen und deren Familie» gingen. Außer den Zinsen unserer Capitalien und den Geschenken, welche unser Kassenbericht aufführt, dienten zur Bestreitung dieser Ausgaben die Beiträge von 2534 Mitgliedern (1670 Prinzipale mit 4025 Thlr. 25 Sgr., 864 Gehilfen mit 1036 Thlr.) in der Summe von 5061 Thlr. 25 Sgr. Es ist hierbei zu bemerken, daß wir 1874 eine Mindereinnahme an Beiträgen von 45 Thlr. gegen 1873 verzeichnen, und daß die Zahl der Mitglieder an Prinzipalen sich gegen 1873 um 14 vermehrt, die an Gehilfen sich jedoch gegen 1873 um 63 vermindert hat. Aus dem Verein schieden 1874: 92 Prinzi pale, davon 43 durch den Tod; 94 Gehilfen, davon 14 durch den Tod. Zu den Einnahmen an Beiträgen der Mitglieder kommen die Geschenke, welche Ihne» unser Casscnbericht aufführt, und die Bei träge des Börsenvereins und der Berliner Corporation. Wir haben es als eine ganz besondere Hilfe dankbar zu erkennen, daß der Börseuverein seinen .Jahresbeitrag auf unsere, durch eine Dar legung ünserer Verhältnisse begründete Bitte auf 2500 Thlr. erhöht hat. Hhne diese wichtige Hilfe würden wir uns sehr beschränkt ge sehen haben, wir hätten vielfach ängstlicher und sparsamer bemessen, uns vielleicht mehr aus die Mitglieder beschränken müssen und wir hätten der Sicherheit entbehrt, die uns bei unserer verantwortlichen Arbeit nicht mangeln darf. Der Umstand, daß eine nicht geringe Zahl von Gehilfen dem UNterstützungsvercin ihre Beiträge entzogen hat, ist uns nicht uner klärlich, wenn er uns auch betrübt. Die Errichtung einer Krankcn- casse zog gewiß eine bedeutende Zahl dieser Männer von uns zu der selben. Wir sind aber der Meinung, daß beide Institute, die sehr verschiedenen Zwecken aus sehr verschiedenen Grundlagen dienen, sehr wohl neben einander bestehen können, daß es aber nützlich ist, wenn diese Verschiedenheit der Zwecke auch allgemein klar erkannt wird. Jene Krankencasse gewährt den Mitgliedern gegen einen Bei trag einen bestimmten durch Gesetze geregelten Anspruch an ein Krankengeld sür eine begrenzte Zeit. Der Kranke legitimirt sich durch seine Quittung und empfängt, was ihm zukommt. Unser Unter- stützungsvereiu will dagegen nach Lage der Verhältnisse unterstützen, Helsen, nicht nur in Fällen der Krankheit, sondern in vielen andern Lagen des Lebens, in welchen eine Versicherungsanstalt wie jene sich nicht als hilfreich erweisen kann, oder wo das Statut dieser Ver- sicherungsgesellschast die Fortsetzung der Hilfe derselben nicht mehr gestattet. Der Unterstützungsverein Hilst und trägt weiter, über das Grab hinaus; er nimmt sich der Wittwen und Waisen an, und jene fortlaufenden Unterstützungen an Gehilfen und deren Familien in 1874 mit 3222 Thlr. und viele der einmaligen können das beweisen. Wenn dieser Unterschied allgemein klar erkannt wird, dann wird der Uuterstütznngsverein vor manchen Mißverständnissen geschützt bleiben, und die Zahl seiner Mitglieder wird sich dann, ohne daß jenem nütz lichen Institut ein Abbruch entstehen wird, nicht mindern, sie muß vielmehr wachsen. Die Zahl der Gehilfen hat sich zwar, wie oben erwähnt, in unserem Mitgliedervcrzeichniß gemindert, aber, wir dürfen es mit freudiger Genugthuuug und mit dem herzlichsten Dank aussprechen, es hat sich weder die Theilnahme der Gehilfen gemindert in jeglicher Liebeserwcisnng, noch das Vertrauen, welches uns so vielfach ent gegenkam. Wir haben besonders wichtige Dienste von Gehilsen- vereincn erbeten und cmpsange», vielfache Vermittelungen zarter und zartester Art sind durch Einzelne oder Vereine an uns gelangt, und wo die Hilfe des Untcrstützungsvereins erforderlich oder er wünscht war, da ist ein herzliches Vertrauen an uns herangetreten, und wir haben demselben entsprochen, wo und wie wir konnten, so schnell und so reichlich als uns möglich war. Wir danken Allen, den Einzelnen und den Vereinen,die uns halfen, und wir bitten Alle, die von nnserm Verein wissen und ihn erkannten, daß sic solche gute Kenutniß von nnserm Verein nach Kräften unter ihren College» verbreiten. An Geschenken, welche dem beweglichen Fonds »ach tz. 16.1. des Statuts zuflossen, empfingen wir 535 Thlr. 14 Sgr. 11 Pf., demnach 156 Thlr. 3 Sgr. 5 Pf. mehr als im Jahre 18st3. Die Ge schenke, welche »ach tz. 16. II. des Statuts dem Reservefonds zuflossen, betrugen im Jahre 1874 950 Thlr.; 50 Thlr. mehr als 1873. Unter den Letzteren besindetsich die Summe von 100 Thlr., um welche der würdige Stifter der unter Psalm 37. Vers 5. errichteten, so schön wirkenden Stiftung dieselbe vermehrt hat, so daß die Zinsen von einem Capital von 600 Thlr. nunmehr jährlich an eine Wittwe, welche um die Ausrüstung eines Kindes für einen Beruf in Sorge ist, oder an einen Verwaisten verabfolgt werden. Wir fügen dem Reservefonds jährlich die Gelder zu, die ihm nach den Statuten zufließen müssen, und wir begrüßen seine Ver mehrung mit Freude. Ein Institut, von einer Wichtigkeit und Aus dehnung wie das unsrige, bedarf eines so sichern, sicher angelegten Kapitals als einer unverrückbaren Grundlage. Der Vorstand kann bei der großen sittlichen Verantwortlichkeit, namentlich für die fort laufenden Unterstützungen, aus die sich zahlreiche Familien als aus schließliche Hilfe angewiesen finden, der Zuversicht nicht entbehren, daß ein Theil derselben wenigstens durch die Zinsen dieses Capitals bestritten werden kann. Bei dem Umfange seiner Verpflichtungen und Verantwortungen kann er sich nicht auf dieBeiträge allein stütze», so zahlreich und dankenswerth dieselben anch zufließen; er hat end lich in Betracht zu ziehen, daß Zufälle, Ereignisse und Umstände dieselbe» einmal, wenn auch nur vorübergehend, schmälern können. Der Reservefonds ist erforderlich, damit der Vorstand ruhigeren 148*
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