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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1923-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1923
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- Deutsch
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104, 5. Mai 1923, Redaktioneller Teil, Von dem »Verein der Buchhändler- bisher eingegangene Beträge: 1, Sammelliste logl, Bbl, Nr, 41) Mk, 8 878 218 2, Sammelliste logl, Bbl, Nr, 83) Mk, 824 388 3, Sammelliste «vgl, Bbl, Nr, 72) Mk, 2 828 28V 4, Sammelliste (s, vorstehend) Mk. 827 888 Gesamtsumme Mk. 18488 727 Die Sammlung wird fortgesetzt. Weitere Spenden sind auf Konto »Ruhrspende«, Börsenver ein der Deutschen Buchhändler bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Leipzig, oder Postscheckkonto Leipzig 13 463, ein zuzahlen. Die geselligen Veranstaltungen Kantatemesse 1923, Schon seit vielen Jahren hat sich der »Sachsenhof-- am Jo« haimisplatz immer mehr zum bevorzugten und jetzt fast allgemein anerkannten Treffpunkt für alle die Leipziger Kantatemesse be suchenden Buchhändler herausgebildet. Immer sind dort, bereits von Freitag an, die Kollegen aus allen Gauen Deutschlands an zutreffen; die Zahl der geschäftlichen Verhandlungen, die dort entweder eingeleitet, weitergeführt oder abgeschlossen werden, wird ganz bedeutend sein. Es ist ein ewiges Kommen und Gehen in den unteren Räumen des Sachsenhofes, ein geschäftiges Trei ben, wie es sich alte Metzbesucher der achtziger Jahre vielleicht noch in dem der alten Buchhändlerbörse in der Ritterstraße gegen« übergelegenen Bierlokal erinnern können. Immer sucht sich der Buchhandel eine in der Nähe seines offiziellen Zentralpunktes gelegene Gaststätte aus, wo er w puncto Speise und Trank gut auf gehoben ist, und wo er stets darauf rechnen kann, die gewünschten Kollegen zu geschäftlichen Verhandlungen oder zu gemütlichem Meinungsaustausch anzutreffen, Unter seiner neuen Leitung ist der Sachfenhof in der Gunst des Buchhandels noch ganz bedeutend gestiegen, und es ist zur lieben Gepflogenheit geworden, seine Schritte dorthin zu lenken, wenn man mit alten guten Bekannten schöne Erinnerungen aus den Zeiten, wo die Mark noch etwas galt, austauschen und sein Herz von den großen Sorgen und den unzähligen kleinen Mitzhelligkeiten, die jetzt jeden Geschäftsmann drangsalieren, erleichtern will. Besonders abends war der »buchhändlerische Verkehr«- im Sachsenhof an all den Meßtagen sehr lebhaft. Für Sonnabend, den 28, April, hatte der Festausschuß des Börsenvereins noch besonders zu einem geselligen Beisammensein im neuen Saale des Hotels Sachsenhof eingeladen, und außerordentlich zahlreich waren an diesem Abend die Buchhändler diesem Rufe gefolgt, so- daß alle unteren Räume des Sachsenhofes von den Buchhändlern schließlich inAnspruch genommen werden mutzten, DasSiegenbachsche Vokalquartett (Konzertsängerin Suse Döring (Soprans, Konzert sängerin Annemarie Schübel sAItj, Konzertsänger Paul Siegen- bach (Tenors, Konzertsänger Andreas Jrion (Batzs) sorgte für gute Unterhaltung und erhöhte durch seine gediegenen Vorträge die Stimmung ganz wesentlich. Wo immer in diesen Tagen Buch händler sich zusammenfanden, kam nicht nur der Humor in Vor trägen und Ansprachen zu seinem Recht, sondern auch der Ernst unserer Zeit veranlatzte stets zu Sammlungen für unsere gepei- ntgten Brüder im Rhein- und Ruhrgebiet, Wie aus einer Quit tung in den Leipziger Neuesten Nachrichten zu ersehen ist, hat die Sammlung für Rhein und Ruhr am Sonnabend bei dem geselli gen Beisammensein im Hotel Sachsenhof den ansehnlichen Betrag von 501 472 Mk, ergeben. So erfreulich diese große Summe ist, so ist doch zu bedauern, daß sie nicht der Buchhändlersammlung des Börsenvereins übergeben worden ist. Alle, die man nach dem Verlauf und Abschluß des sogenannten »Begrüßungsabends« fragon mochte, beteuerten, daß es noch sehr fidel, allerdings auch etwas spät geworden sei. Auch die anderen in der Gunst der deutschen Buchhändler stehenden Leipziger Lokal«, wie Aeckerleins Keller, Ratskeller, Thü ringer Hof, Kaffeebaum, bewährten ihre alte Anziehungskraft und wurden noch am Sonnabend von einzelnen Gruppen ihrer alten Stammgäste ausgesucht. Auch dort herrschte überall fröhliches Buchhändlertreiben, und immer wurde durch fleißiges Sammeln und freudiges Geben der Not im Ruhrgebiet und im deutschen Buchhandel gedacht, — Im »Evangelischen Vereinshaus« in der Rotzstraße hatten sich die evangelischen Buchhändler bei Vorträgen und musikalischen Darbietungen zusammengefunden, um die Abend stunden des Sonnabends in gemütlichem Zusammensein zu ver leben, Auch die »Lauensteiner-« haben im Evangelischen Vereinshaus Beratungen und Gedankenaustausch gepflogen. So ist in ver schiedenen Gaststätten reges buchhändlerisches Treiben gewesen, wobei die alten guten Freundschaften wieder erneuert und neue geknüpft wurden. Bei der Vielseitigkeit der Veranstaltungen und Zusammen künfte am Abend vor Kantate ist es leider nicht möglich, über alles im Börsenblatt ausführlich zu berichten. Wir sind auf kurze Mitteilungen einzelner Teilnehmer angewiesen, die wir gern auch noch nachträglich im Börsenblatt veröffentlichen würden. Wie im vorigen Jahre war auch diesmal das gemein schaftliche Mittagessen am Sonntag Kantate im großen Saale des Buchhändlerhauses, das programmgemäß 5 Uhr nach mittags beginnen sollte, durch das Hinausziehen der Verhand lungen der Hauptversammlung stark verzögert worden. Erst gegen 7 Uhr war die Stunde der Labung gekommen, nachdem die noch nicht zum Schluß gebrachten Verhandlungen zu diesem Zwecke unterbrochen waren, die dann nach dem Mahl etwa tzhü Uhr abends durch Verkündigung der Wahlergebnisse wieder ausgenommen wurden. Natürlich bietet jetzt ein Kantate- mahl nicht mehr den glanzvollen Anblick wie in Vorkriegsjahren, aber es sind doch schon wieder allerlei Ansätze vorhanden, die einen Fortschritt gegen die bösen Jahre des Kriegs zeigen. Zwar fehlte zum erstenmal die Tafelmusik, die aus Sparsamkeitsgründen nur auf Klavier und Geige beschränkt war, aber das wurde von vielen Gästen wohltuend empfunden, weil dadurch die gemütliche Unterhaltung nur erleichtert wurde. Der Erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr Hofrat Or, Arthur Meiner, begrüßte nach der Suppe die Festber- sammlung mit folgenden Worten: Meine hochverehrten Damen und Herren! Auch an dieser Stelle müssen Sie eine Rede von mir über sich ergehen lassen. Es drängt mich, Ihnen beim fröhlichen Mahle einen Willkom mensgruß seitens des Börsenvereins zuzurufen. Was heute auf uns eingestllrmt ist, ist ja viel gewesen. Die Wahlen sind ja wohl, wie gestern schon gesagt wurde, das Frucht- und Blu menstück unserer ganzen Tagesordnung gewesen. Wie sie aus gehen, wissen wir noch nicht. Die Sobgen um sie waren groß, und da heute schon so viel zitiert worden ist, möchte ich zitieren aus den Meistersingern: Die Sorge, die kenn' ich nun auch seit dieser Nacht, (Heiterkeit.) Es hat viel Lärm auf der Gasse gemacht, (Erneute Heiterkeit.) Aber wir haben immer noch die Hoffnung, daß sie gut aus gehen werden. Ein anderes Zitat — von Mephisto! —sagt: Wenn sich der Most auch ganz absurd gebärdet, Es gibt zuletzt doch noch 'neu Wein, (Heiterkeit.) Nun mag allerdings dieser Wein für manche unter Ihnen, wenn die Wahlen anders ausgehen, als sie es sich gedacht haben, sauer erscheinen. (Heiterkeit.) So bitte ich Sie, sich an dem Wein zu erfreuen, der jetzt vor Ihnen steht, und an dem Wein sich zu erquicken, auch wenn die Hauptversammlung, die wir ja leider nach dem Essen noch fortsetzen müssen, Ihnen Unerfreuliches bieten sollte. Da aber nun schon viel geredet worden und die Zeit vor gerückt ist, will ich mich beschränken auf den Zuruf: »Die ver ehrten Gäste und Mitglieder des Börsenvereins, sie leben hoch! — hoch! — zum dritten Male hoch!« Wie schon aus dem Bericht in Nr, 101 des Börsenblattes zu ersehen ist, waren auch die Sammlungen zum Festmahl von ganz außergewöhnlichem Erfolg begleitet. Hierzu haben nicht zum geringsten die Redner beigetragen, die die Herzen zu freigebigen Spenden zu stimmen suchten, Herr Verlagsbuchhändler Georg 84 3
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