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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1923
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- 1923-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1923
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104, 5. Mai 1923. Redaktioneller Teil. russischen Bücher dürfte wohl ins valutastarke Ausland gehen, da diese deutschen Erzeugnisse russischer Sprache trotz aller Aufschläge immer noch billiger sind als die an Ort und Stelle gedruckten Bücher, trotzdem es in der Tschechoslowakei^ auf dem Balkan, in Schweden, Frankreich usw. größere russische Verlagsnntcrnehmungeu gibt, die allerdings so wohl der Bedeutung wie auch der Anzahl nach von Berlin übertroffen Das rasche Anwachsen der russischen Produktion in Teutschländ läßt sich seit 1919 beobachten und jährlich mit mehreren hundert Stück leicht abschätzen. Vornehmlich im Wöchentlichen Verzeichnis, in den Berliner Tileldrucken, in der Osteuropäischen Bibliographie des Bres lauer Osteuropa-Instituts wie auch in anderen Veröffentlichungen und Zeitschriften, die der Bücherkataloglisierung dienen, finden wir ständig eine Anzahl sowohl in deutscher als auch iu russischer Sprache abge- saßter Bücher, die von den russischen Verlagsbuchhandlungen herausge geben werden. Auch liegt bereits eine stattliche Reihe von Bücherzu- sammenstellUngen vor, die auch einen guten Überblick über Spezialge biete gewähren, wie z. B. die fleißigen Arbeiten von Wilhelm Mautner, Ernst Drahn, 0r. Arthur Luther u. a. Daß auch tatsächlich alle in Deutschland herausgegebenen russischen Neuerscheinungen von der deut schen Bücherverzeichnung erfaßt werden, sollte bei der musterhaften Werbc-Einrichtung der Deutschen Bücherei, die unermüdlich für die deutsche Bibliographie selbst die verborgensten literarischen Neuerschei nungen aufspürt und herbei schafft, doch zu erreichen sein. Trotz alledem ist doch das eine oder das andere russische Werk ent gangen, wie sich bei der Ausstellung »Rußland«, der die weiter unten stehenden Zeilen gelten, gezeigt hat. Die Bestimmung, daß u. a. »sämt liche im Deutschen Reiche erscheinenden buchhäudlerischcn Neuigkeiten, Fortsetzungen und neuen Auflagen, gleichviel in welcher Sprache sie ver faßt sind umgehend zur bibliographischen Verzeichnung an die Deutsche Bücherei einzuseuden und damit dem Buchhandel ordnungsgemäß bc- kanntzugebeu sind, scheint hierbei nicht genügend beachtet zu sein. Es ist eigentlich selbstverständlich, daß jeder Verleger und Büchererzeuger die Ehrenpflicht hat, das erste Stück seiner Neuerscheinungen ohne besondere Aufforderung sofort der Deutschen Bücherei einzuseuden. Denn nur so ist es möglich, daß die hochstehende Börsenvereins-Bibliographie lücken los und für die Allgemeinheit noch nutzbringender ausgestaltet werden kann. Die Deutsche Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler hatte anläßlich der diesjährigen Kan tate-Versammlung der deutschen Buchhändler eine »N ußland« - Aus- st e L l u n g vou B ü ch e rn, Z e i t s ch r i f 1 e n u n d gr a p h i s ch e n W e r k e u veranstaltet. Es wurde aus den liberreichen Beständen der Deutschen Bücherei ein Teil der Werke, die das unerschöpfliche Thema Rußland - behandeln, ausgewählt und öffentlich in Glasschränken be quem ausgelegt. Es konnte sich hierbei nur um eine Auswahl handeln, die bei den Werken in russischer Sprache und bei den Werken deutscher Verleger nur einen Teil zur Schau stellte, wobei mit ganz geringen Ausnahmen nur die literarischen Erscheinungen seit 1919 Berücksichtigung fanden. Es wurde damit dem aufmerksamen Beobachter ein Querschnitt durch die Literatur des nachzaristischen Rußland gegeben, wie es wohl nirgends besser ge boten werden konnte. Trotz der Beschränkung, die von der Ausstellerin wohlweislich befolgt wurde — denn alles und jedes zu zeigen, wäre nur überflüssig gewesen —, war diese einzigartige Bücherschau überaus reichhaltig ausgefallen, denn schätzungsweise ließen sich an zweihundert Bücher und Zeitschriften in russischer Sprache und wohl ein halbes raufend über Rußland in deutscher Sprache feststellen. An der Aus stellung waren über zwanzig zum Teil bedeutende russische Verlags buchhandlungen beteiligt, die fast alle in Berlin ihren Firmensitz haben und durch ihre ausgestellten Verlagserzengnisse eine eindringliche Sprache reden vou den vielen Tausend Fäden, die Deutschland und das heutige Rußland in wirtschaftlicher und geistiger Beziehung aneinander^- geknüpft haben und miteinander verbinden. Es würde hier zu weit führen, die ansgestellten Bücher näher zu beschreiben oder gar auf den Inhalt derselben eiuzugehen, wenn auch die Frage nach letzterem nur zu sehr berechtigt wäre. Die Ausstellung selbst war durch geschickte Einteilung sehr übersichtlich geordnet. Den größten Teil der Besucher zogen wohl - als neuartig und iu der Hauptsache unbekannt — die iu Deutschland gedruckten russischen Bücher und Zeitschriften am meisten an. Dieser Teil der Ausstellung war nicht systematisch nach Wissen schaften geordnet, sondern die einzelnen Erscheinungen lagen nach Ver legern gruppiert ans. Eine Anordnung nach Wissenschaftsgruppen ließ sich nicht durchführen, denn ausfallenderweise scheinen die russischen Verleger in Deutschland von streng wissenschaftlicher Literatur nicht viel auf den Markt zu bringen. Bevorzugt werden offenbar neben belle- lristischen Büchern Werke populärwissenschaftlichen Inhalts. Daß dieser oder jener Verlag Neudrucke z. T. älterer wissenschaftlicher Literatur in den Handel gelangen läßt, wie z. B. der »Slow0"-Verlag, I. Ladyschni- kow usw. ändert nichts an dieser Tatsache. Im Schrank I (Nr. 1—12) waren die in russischer Sprache ver faßten Werke der russischen Verleger vereinigt. Ter erst Mitte 1921 gegründete Russische Buchverlag »Literatura« war mit verschiedenen hübschen Klassiker-Ausgaben vertreten. »Vom Zareuadler zur roten Fahne« betitelt sich P. Krasnows großartiger Roman, der im Verlag Olga Diakow L Co. G. m. b. H. erschien. Der antibolsche wistische General Krasnow hat hier in diesem mehrbändigen Werk gut beobachtete Schilderungen der Militär- und Hoskreise des zaristischen Rußland gegeben, die bei Erscheinen gewisses Aufsehen erregtem Vom Verlag »O g o n k i« war das Bilderwerk »Das lebende ABC« von Sascha Tschornyi iu hübscher Aufmachung ausgelcgt. Zahlreich fanden sich die Verlagserzengnisse der Newa V e r l a g s g e s e l k s ch a f t m. b. H. vor, die vor allen Dingen die schöne Literatur pflegt und neben guten Übersetzungen ans dem Russischen Werke aus der russischen Lite ratur, besonders kunstgeschichtlichen Inhalts, herausbringt. Die Newa Verlagsgesellschaft, die mit einem bekannten deutschen Verlag in enger Verbindung steht, brachte u. a. in der Übersetzung von Wolfgang E- Groeger »Die Zwölf« von Alexander Block (mit Bildern von W. Mas- jutin), »Pique-Dame« von Puschkin (illustriert von Adolf Propp) sowie »Puschkins Märchen«, die Bernhard Borchert meisterhaft mit Bilder schmuck versehen hat. Der Wolga-Verlag war mit Veröffent lichungen, die das friedlose Europa (Nitti) und die proletarische Revo lution (Kautsky) behandeln, vertreten. (Schluß folgt.) Mine Mitteilungen. Die neue Schlüsselzahl. — Der in der Papierpreiserhöhung vou 20?L in Verbindung mit der allgemeinen weiteren Verteuerung zum Ausdruck kommende neuerliche Fortschritt der Geldentwertung zwingt den Buchhandel zur Anpassung, d. h. zur Erhöhung seiner Schlüssel zahl. Die Rechnung stellt sich wie folgt (in Klammern die Zahlen der letzten Rechnung): Papierpreisindex 982 80» s81S »»»> Buchdruckindex 4M MO s4M 5»t» Buchbinderindex ^17 000 (547 MV) Summa 2 026 300 (1 882 SM) Mittel 675 433 <S2»833> Lebenshaltungsindex 299 670 <285 4M) Summa 975 103 (MS 233) Mittel 487 552 (453 417) Rtchtzahl 48.8 (45.3, Schlüsselzahl 2928 >2 718) Tatsächliche Schlüsselzahl 3 000 <2 SM) Neben der 20?6igen Papierpreiserhöhung ist hier vorläufig mit einer Steigerung des Lebenshaltungsinder um nur 5^ gerechnet. Ver mutlich wird diese Annahme aber durch die tatsächliche Entwicklung rasch weit überholt werden. Die Rechnung ist also vorsichtig aufge macht. Nach den iu der Hauptversammlung gegebenen Zusagen auf die zahlreichen aus Verlagskreisen geäußerten Wünsche hin konnte ein Aufschub der Anpassung an die neue Lage nicht in Frage kommen. Der Buchhandel ist zu der Erhöhung um so mehr berechtigt, als die Schlüsselzahl schon in den letzten Wochen der Rechnung gemäß hätte höher sein dürfen, als sie es tatsächlich war. Auf dem B e st e l l z e t t e l b o g e n der heutigen Nummer be findet sich wieder eine neue Tabelle mit der vom 7. Mai an gültigen Schlüsselzahl 3000. Um die Tabelle allgemein anwendbar zu machen, ist auf Wunsch weiter Mitgliederkreise auch diesmal ein Teuerungszuschlag nicht eingerechnet worden. In der heutigen Tabelle ist auch bei den Ergebniszahleu wieder etwas mehr Raum gelassen worden, so daß jeder Sortimenter darunter die Zahlen einschließlich Sortimenterteuerungszuschlag eiuschreibeu kann. Bestellungen auf fortlaufende Lieferung von Sonderdrucken der künftigen Tabellen (Barpreis: Grundzahl —.01 X Schlz. d. B.-V.) sind an den Verlag des Börsenvereins zu richten, wozu sich die Herren Sortimenter des der heutigen Nummer beigefügten Bestellzettels bedienen wollen. (/) Die bisherige Entwicklung der Schlüsselzahl ist aus folgender Ta belle zu ersehen: Schlüsselzahl 60 mit Wirkung vom 13. September 1922 (Bbl. 214.) 80 „ „ 28. „ „ ( „ 228.» 110 „ „ 15. Oktober „ < „ 239.) 160 „ „ 2« „ ,. ( , 25».) 210 „ „ 8. November „ ( , , 259.) 300 „ „ 20. „ „ k , , 289 » 400 „ „ 4. Dezember „ < 2«N.) 600 „ „ 27. „ „ < , , 298.) 700 „ „ 15. Januar 1923 ( , 11.) 900 „ 29. , 23.) 647
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