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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1923
- Strukturtyp
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- 1923-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1923
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- Deutsch
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X- 188, 21. Juli 1923. Redaktioneller Teil. Walther Jäh (Halle a. S.>: Meine Herren, nur einige kurze Wort«! Nach dem, was wir eben gehört haben, richte ich die Bitte an den Börsenbereinsvorstand, seinen Antrag zurückzuziehen. (Bravo!) Sollte er dieser Bitte nicht Nachkommen, so bin ich es den Herren, die gestern und vorgestern für die von mir eingebrachte Entschließung gestimmt haben, schuldig, dem Zusatz- antrage vr. Giesecke zu dem Antrag des Vorstandes noch einen weiteren Zusatz hinzuzufügen, worin steht: Dagegen ist die Hauptversammlung der Meinung, daß aus den in der buchhändlerischen Öffentlichkeit erörterten Gründen die Ersten Vorsteher des Deutschen Verlegervereins und der Deutschen Buchhändlergilde nicht dein Vorstand des Börsenvereins angehören sollen. Also für den Fall, daß der Antrag des Vorstandes nicht zurückgezogen wird und der Antrag v>. Giesecke aufrechterhalten bleibt, stelle ich hiermit diesen Zusatzanirag. Paul Nlischmann (Berlin): Meine Herren! Nach den Erklärungen, die der Erste Vorsteher des Deutschen Verlegerver eins eben abgegeben hat, würde ich für den Fall einer Wahl meiner Person eine solch« Wahl annchmen. (Bravo!) Ich bitte den Vorstand des Börsenvereins ebenfalls, den Kompromißantrag zurückzuziehen. Ich bitte auch Herrn vr. Giesecke, seinen Zusatz antrag zurückzuziehen, und ich bitte weiter, alle Anträge zurückzuziehen, die nun die Sach« noch mehr komplizieren müßten, als sie leider, ohne meine Schuld, schon kompliziert worden ist. vr. Waller de Gruyter (Berlin): Meine Herren, als einer, der zu den 85 und nicht zu den 87 gehört, habe ich gleich wohl das Bedürfnis, Ihnen noch einmal zu erklären, daß für unsere Stimmabgabe lediglich die Weigerung des Herrn Nitschmann bestim mend gewesen ist, den Vorsitz in der Gilde niederzulegen. Wir würden — das sei hier mit aller Deutlichkeit, mit allem Nachdruck und mit aller Redlichkeit gesagt — gegen ihn unsere Stimme nicht abgeben. Nun die Dinge aber anders liegen, bitte ich namens der einen Hälfte des Verlegervereins, nun für die Wahlliste des Wahlausschusses zu stimmen: für die Liste, auf der der Name Jäh steht. Ich mache noch darauf aufmerksam, daß, wenn die Wahl anders ausfallen sollt«, wir leider mit der Tatsache rechnen müssen, daß Herr Röder, wie er uns gestern bereits angekllndigt hat und wie er auch heute fest gewillt ist, sein Amt im Vorstand« des Börsenvereins niederlegen wird. Kommerzienrat Carl Schöpping (München): Meine Herren, nachdem Sie eben die Wort« des Herrn vr. de Gruyter gehört haben, möchte ich folgende Bitte an Sie richten. Herr Röder ist für uns in dem jetzt neu zu ergänzenden Vorstande des Börsenvcreins nahezu unentbehrlich. Sie alle wissen, in welch besonnener und ruhiger Weise er jederzeit jedem zur Verfügung stand (Sehr richtig!) und wie oft er in schwierigen Situationen das richtige Wort zur rechten Zeit gefunden hat. Außerdem mag cs denjenigen, die den allzu großen Einfluß unseres Freundes Nitschmann fürchten, eine gewisse Beruhigung sein, daß sie in Herrn Röder einen Mann von eigener Anschauung und von fester Überzeugung haben, der auch den süßesten Worten des Herrn Ritsch mann, wenn sie Hm nicht Passen, nicht gehorchen wird, vorausgesetzt natürlich, daß in dieser Angelegenheit überhaupt ein Zweifel sein kann. Ich möchte deshalb bitten, daß Sie, bevor Herr Röder in der Lage ist, irgendetwas zu sagen, mir darin beistimmen, daß wir ihn ersuchen, er möge seine wiederholt abgegebene Erklärung jetzt, nachdem sich ja so manches geändert hat, zurückziehen. (Langdauerndes stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Ich glaube nur noch hinzufügen zu müssen, da ich sehe, daß Herr Röder noch etwas zögert, daß dies nicht nur eine Shm- pathieerklärung ist, sondern daß wir gerade in seiner Person eine außerordentliche Garantie für die Weiterentwicklung der Tinge erblicken und daß wir daher wünschen und sogar von ihm verlangen (Stürmisches Bravo und Händeklatschen), daß er unserer Bitte Gehör schenkt. (Andauerndes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Der Vorstand glaubt in seiner Mehrheit, daß nach den Erklä rungen der Antrag, den er geglaubt hat als Kompromitzantrag Ihnen vorlegen zu sollen, keine Aussicht auf Annahme finden dürfte. Er zieht deshalb diesen Antrag zurück. (Bravo!) vr. Alfred Giesecke (Leipzig): Ich ziehe meinen Antrag auch zurück. Vorsitzender Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Auch Herr vr. Giesecke zieht seinen Antrag zurück, sodaß nun mehr keine besonderen Anträge vorliegen — selbstverständlich außer den Wahlvorschlägen. Wir kämen nunmehr zur Abstimmung selbst. Dazu gebe ich Herrn Jäh das Wort. Walther Jäh (Halle a. S.): Meine Herren, der Kompromiß ist mißglückt. In der besten Absicht haben wir uns gestern abend zusammengesetzt und haben versucht, diese Einigung herbeizufllhren. Ich bin mir bis zu diesem Moment vorgekommen wie Papageno, der mit dem Schloß vor dem Munde herumlaufsn mußte; denn ich habe, wenn auch schweren Herzens, diesem Kom promiß am gestrigen Abend zugestimmt, und ich hielt es für eine Pflicht der Loyalität, bei meinem Worte solange zu bleiben, bis ich nunmehr durch diesen Ausgang der Dinge von dieser Schweigepflicht entbunden worden bin. Meine Herren, um nun auf das schon so häufig erwähnte Ei des Columbus noch einmal zurückzukommen: das Ei des Kolumbus, der Nompromißvorschlag, ist dahin. Es ist uns bei dem Versuche, es auf die Spitze zu stellen, in der Hand zerbrochen (Heiterkeit), und wir stehen nun davor und überlegen, wie wir uns dieser Situation gegenüber verhalten sollen. Die praktische Haus frau würde in einem solchen Falle Rührei machen. (Heiterkeit.) Rührei .machen wollen wir nicht. Wir haben gesrllhstückt, und uns steht nachher noch eine kräftigere Kost bevor. (Heiterkeit.) Meine Herren, ich bin von Herzen einverstanden mit dieser Lösung, von Herzen einverstanden damit, daß dieser Kom promiß, der mir sehr mäßig erschien, den ich aber im Interesse des Friedens mitgemacht habe, missglückt ist und daß mir damit die Freiheit des Entschlusses zurllckgegeben worden ist. Soweit dieser Kompromißvorschlag des Vorstandes des Börsenvereins gute und brauchbare Gedanken enthalten hat — und er hat sie enthalten —, soweit werden wir weiter aus diese brauchbaren Gedanken zurück greifen und sie in die Tat Umsetzer! müssen. Ich komme später noch darauf zurück. Wie ist nun die augenblickliche Lage? Da sich ergeben hat, daß die Vertragsparteien — nämlich die Koalition Verleger- verein-Gilde — trotz mehrfacher gegenteiliger Meinungsäußerung ihrer eigenen Versammlungen auch meinen gestrigen Vermitt- lungsborschlag nicht annehmen wollen, so bleibt nunmehr meine Kandidatur für den Börsenvereinsvorstand ausdrücklich aufrecht erhalten. (Bravo!) Meine Herren, ich muß ganz kurz auf die Ergebnisse der Abstimmungen der letzten Tage zurückkommen. Ich bin mir dabei sehr wohl bewußt, daß die Situation sich von Stunde zu Stunde verändert hat und daß diese Ergebnisse als endgültig« in keiner Weise zu werten sind, sondern daß die endgültige Entscheidung hier fällt. Innerhalb des Verlegervercins hat sich gestern auf den Grundsatz, daß die führenden Vertreter der beiden Jnteressenvercine dem Vorstande des Börsenvereins nicht angehören sollen, eine ganz außerordentlich starke Majorität festgelegt. Daß «ine ganze Anzahl dieser Herren jetzt anderen Sinnes geworden zu sein scheint, das bedauere ich von Herzen, und ich richte deshalb di« Bitte an Sie, diesen neuen Standpunkt doch nochmals zu überprüfen und zu der gestrigen Anschauung zurückzukehren. Meine Herren, in der Freitagabendversammlung haben sich von den Vertretern der Kreis- und Ortsvereine 3l für den gleichen Grundsatz ausgesprochen und nur 13, darunter natürlich der gesamte Gildevorstand, da- 1033
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