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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1906
- Sprache
- Deutsch
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6860 Nichtamtlicher Teil. 161, 14. Juli ISOv. in der Anwendung von Weichblei anstatt Guttapercha oder Wachs zu den Matrizen Die Bleiplatten werden nach der Erfindung Gustav Fischers vor dem Abprägen geriefelt, damit eine tunlichst geringe Kraft zum Abpressen genügt. Die Anwendung des Matrizenmaterials erfolgt nicht, wie bei Guttapercha oder bei Wachs, in warmem Zustande, sondern kalt, wodurch der Übelstand vermieden wird, daß sich die Matrizen beim Erkalten zusammenziehen, also etwas kleiner werden als die Originalplatte (das Zinko, Auto, der Holz schnitt rc.). Beim alten Verfahren besteht die stromleitende Schicht in einem hauchartigen Überzug von Graphit auf der Bildfläche der Matrize, der trotz seiner großen Feinheit dem Bilde ein Weniges von seiner Schärfe nimmt. Dieses verbindende Medium kommt, was ein weiterer Vorzug ist, beim Albert-Fischer-Galvano in Wegfall; eine massive Blei platte preßt direkt die Gravur ab. Diese Bleiplatte hat aber auch eine größere Leitungsfähigkeit im galvanischen Bade (in dem sich das Kupfer in seinen Partikeln auf der Bildfläche der Matrize ablagert), als die dünne Graphitschicht auf der Wachsmatrize. Die Vorteile bestehen daher bei dem Albert-Fischer-Verfahren nicht nur in genau originalgetreu großen und überaus scharfen gal vanischen Niederschlägen, sondern auch in Vereinfachung der Arbeit und größerer Schnelligkeit der Kupferablagerung, also auch in Zeitersparnis. Die ausgestellte Matrize und das fertige Galvano geben Gelegenheit, die Schärfe des Bildes mit der Lupe zu untersuchen und sich durch Messung zu überzeugen, daß Matrize und Klischee von genau gleichen Dimensionen sind. Letzteres ist bei Mehrfarbendruck und bei gleichzeitiger Benutzung von Original und Galvano zum Druck von größter Wichtigkeit. Eine andre wichtige Errungenschaft wird in den farbigen photographischen Naturaufnahmen (»System N. P. G.«) der Neuen Photographischen Gesellschaft A -G., Steglitz, vorge zeigt. Mögen diese farbennatürlichen Photographien als Porträts, Stillleben, gestellte Gruppen oder Gemälde- Reproduktionen heute hier und da auch noch kleine Re tuschen erfordern, mag auch manche Platte nnßlingen, so ist hier doch ein großer Wurf gelungen, ein gewichtiger Schritt zur Sicherung der Ergebnisse langjähriger Be mühungen und Versuche geschehen. Der verstorbene H. W. Vogel würde seine Freude haben, wenn er diese Photo graphien sehen könnte. Den beiden Professoren Vogel, Vater und Sohn, und neben ihnen Miethe verdanken wir bekannt lich zum größten Teil die Fortschritte der letzten drei Jahr zehnte auf diesem und dem Gebiet des Dreifarbendrucks. Auch dieses letztere Ruhmesblatt der deutschen graphi schen Kunst ist auf unsrer Ausstellung würdig beschrieben. Zahlreich sind die Werke des künstlerisch vollendeten Drei farbendrucks, die uns ihr Matador Foerster in Firma Foerster L Borries, Zwickau, und sein verdienstvoller Auftraggeber E. A. Seemann, Leipzig, vorführen. 550 Blatt Dreifarben drucke nach Meisterwerken der Malerei sind nun bereits er schienen und zu spottwohlfeilen Preisen weit verbreitet. Ein köstlicher Besitz! — Römmler L Jonas G. m. b. H., Dresden-A., üben diese Kunsttechnik ebenfalls mit großem Erfolg. — Meisenbach Riffarth L Co., Dresden, Berlin rc., bieten eine reiche Auswahl Reklame - Plakate, Ätzungen, Schwarz- und Bunt-Hochdruck, aber auch Heliogravüren von hoher Vollendung. — Georg Büxenstein L Co., Berlin, zeigen in den ausgestellten Vierfarbendrucken und Photo gravüren ihre hohe Leistungsfähigkeit auf beiden Gebieten. Wie auch die bisher geübten Techniken der farbigen Re produktionen sich achtunggebietend behaupten, das zeigen die nach dem Otto Troitzschschen Verfahren hergestellten meister haften Publikationen der Vereinigung der Kunstfreunde, Berlin, und die vorzüglichen Leistungen von Meißner L Buch, chromographische Druck- und Verlagsanstalt für künstlerische und kommerzielle Zwecke, Leipzig, für die ebenfalls ein be- sondres Verfahren in Anwendung kommen soll, ein »Fak simile-Verfahren«, das vermutlich auf Kombination von Photo graphie bezw. Lichtdruck und Lithographie beruht. — Eine Koje für sich hat die Reichsdruckerei, Berlin, mit ihren muster- giltigen Erzeugnissen des Buchdrucks, Steindrucks, Lichtdrucks, Kupferdrucks, der Schriftgießerei und der Buchbinderei be legt. — Breitkopf L Härtel, Leipzig, sind ebenfalls glänzend vertreten mit Akzidenzen, Werkdruck, künstlerisch ausgestatteten Musiknoten-Titelblättern und anderm — Die Aktien gesellschaft für Kunstdruck in Niedersedlitz zeigt sich als hervorragend leistungsfähig, besonders in eleganten farbigen Konfektpackungen und Plakaten. — Auf gleichem Gebiet ist die Aktiengesellschaft Aristophot, Kunstanstalt für photogra phischen Maschinendruck in Taucha, tätig, die außerdem stark in Ansichtspostkarten arbeitet. — Beachtenswert find ferner die Leistungen der Buch- und Luxuspapierfabrik Goldbach in Goldbach und die Elsässische Druckerei und Verlags-Anstalt vorm. G. Fischbach in Straßburg i. Elf in Chromo- und Lichtdruck. — Meinhold L Söhne, Dresden-A., zeigen u. a. Proben ihrer farbigen Musterblätter für keramische Fabriken, — E. Nister, Nürnberg, vortreffliche Chromolithographien, Dreifarbendrucke, aber auch Autotypien, Heliogravüren und Bucheinbände, sowie Werke aus der Geschenk- und Jugendliteratur. — Von Albert Schmidt, Gravier-Anstalt für Kraftbetrieb Leipzig, sehen wir exakte Gravierungen in Messing und Stahl für Buchbindereien und Luxus papierfabriken. — Max Seeger, Stuttgart, lithographische Kunstanstalt alten wohlbegründeten Rufs, stellt farbige Illustrationen, Malvorlagen, Künstlerpostkarten in vorzüg licher Arbeit aus. — Eine sehr umfassende Kollektion her vorragender graphischer Erzeugnisse in allen Techniken, die die Photographie als Grundlage benutzen, führen Sinsel L Co., G. m. b. H., Oetzsch bei Leipzig, vor. — B G. Teubner und R. Doigtländers Verlag in Leipzig zeigen eine Anzahl ihrer schönen Künstlersteinzeichnungen, diesen prächtigen Wandschmuck für Schule und Haus, dem die weiteste Ver breitung zu wünschen ist. — Die Verlagsanstalt F. Bruck mann A.-G., München, bringt eine Anzahl ihrer Kupfer drucke, die nach einem besondern, schnellen Druck gestattenden Verfahren hergestellt sind. Durch dieses und ein ähn liches englisches Verfahren kommen heute bereits vornehme Kupferdruck-Mappenwerke zu überraschend billigen Preisen auf den Markt. — Die rührige Verlagsanstalt Alexander Koch in Darmstadt ist ebenfalls vertreten, und zwar mit einer stattlichen Anzahl ihrer vornehm ausgestatteten Verlags werke und Zeitschriften »Deutsche Kunst und Dekoration«, »Innendekoration« und »Kind und Kunst«. Mit zahlreichen Proben ist die künstlerische Photographie erschienen und sucht in ihren besten Leistungen mit der Heliogravüre zu wetteifern. 18 Aussteller sind vertreten. Von den Schriftgießereien zeigen Genzsch L Heyse, Hamburg, u. a. eine Darstellung der jüngst zwischen den deutschen Schriftgießereien und typographischen Vereinigungen vereinbarten Universal-Schriftlinie, wodurch ein System geschaffen ist für einheitliche Grundlinien für das Schrift bild. — Gebr. Klingspor, Offenbach a M., zeichnen sich durch besonders geschmackvolle Aufmachung der Proben ihrer Schriften, Einfassungen rc aus. Die Buchbindekuust ist außer durch die Reichsdruckerei noch vertreten durch W. Collin, Kgl. Hofbuchbinder, Berlin^.; Hans Dannhorn, Lehrer an der Kgl. Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, Leipzig; Hübel L Denck, Kgl. bayer. Hofbuchbinderei, Leipzig; Paul Kersten, Atelier für Kunst buchbinderei, Schöneberg-Berlin; I. A Loeber jun., Maler und Kunstbuchbinder, Leiter der Fachklasse für Buchaus-
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