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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1900
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- Deutsch
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.N 29, 5. Februar 1900. Nichtamtlicher Teil. 993 Nichtamtlicher Teil Verein der Buchhändler zu Leipzig. Ordentliche Hauptversammlung am 29. Januar 1900, nachmittags 3 Uhr, im Deutschen Buchhändlerhause. (Bgl. auch Nr. 2ö d. Bl.) Tagesordnung^ 1. Der Jahresbericht über das Jahr 1899. 2. Der Rechnungsabschluß des abaelausenen Jahres 1899. 3. Der Haushaltplan für das laufende Jahr 1900. 1. Die Wahlen für den Vorstand und die ordentlichen Ausschüsse. 5. Antrag der Herren David Rost und Genossen: den Verkaufsbestimmungen des Vereins der Buchhändler zu Leipzig ist hinter 36 folgender Satz einzufllgen: v) in den für das Publikum bestimmten Katalogen sind alle Bemerkungen unzulässig, die den Bezug durch eine andere Firma ausschließen oder beschränken. Der Vorsteher, Herr Hermann Credner, eröffnete die Hauptversammlung durch Feststellung der ordnungsgemäß er folgten Einberufung mittels Einladung im Börsenblatt Nr. 15 vom 19. Januar 1900. Er ersuchte Herrn Rechtsanwalt vr. Anschütz um Führung des Protokolls und die Mitglieder des Wahlausschusses um Einsammlung der Stimmzettel. Vor Eintritt in die Tagesordnung teilte er mit, daß zu den in der Einladung angegebenen vier Punkten der Tagesordnung ein fünfter hinzugekommen sei. Bei dem Vorstande sei fol gender Antrag eingegangen: Die Unterzeichneten Mitglieder des Vereins der Buch händler zu Leipzig beantragen, die Hauptversammlung wolle beschließen: den Verkaufsbestimmungen des Vereins der Buchhändler zu Leipzig ist hinter 36 folgender Satz einzusügen: o) in den für das Publikum bestimmten Katalogen sind alle Bemerkungen unzulässig, die den Bezug durch eine andere Firma ausschlietzen oder be schränken. Leipzig, 26. Januar 1900. (gez.) David Rost. Albert Berger. B. Liebisch. O. Harasso- witz H. Graf. A. Roßberg. P. Eger. O. Kirch hofs. O. R. Reisland. O. Engert. E. Schaum berg. E. A. Seemann. Der Antrag sei genügend unterstützt und daher zur Be ratung zu stellen. Hieraus ging der Herr Vorsteher zu Punkt 1 der Tages ordnung über und erstattete den Jahresbericht. (Abgedruckt in Nr. 25 d. Bl.) Zur Besprechung des Jahresberichts nahm Herr vr. Alfred Giesecke das Wort: Er glaube bezweifeln zu dürfen, daß das Verbot der Verwendung von drahtgehefteten Schulbüchern sich aus Preußen beschränke; soviel ihm bekannt sei, seien andere Bundesstaaten Preußen mit demselben Ver bote gefolgt, z. B. Hamburg. Er zweifle aber überhaupt daran, ob es Zweck haben werde, gegen das Verbot vorstellig zu werden, jedenfalls möchte er zu recht vorsichtiger Behandlung der Angelegenheit raten. Diese Vorsicht sei in noch höherem Maße anzuraten bei etwa zu erhebenden Vorstellungen in betreff der Rechtschreibung. Es sei zu fürchten, daß damit die gesamte leidige Rechtschreibungsfrage von neuem auf gerollt werden würde. Als vor einiger Zeit von anderer Seite an diese Angelegenheit gerührt worden sei, sei sofort von wissenschaftlicher gegnerischer Seite durch einen Universitäts professor dem Verlangen nach Einführung der amtlichen, sogenannten neuen Rechtschreibung entgegengetreten und diese Rechtschreibung als unwissenschaftlich und unberechtigt hin gestellt worden. Der Buchhandel könne daraus ersehen, daß er bei neuerlicher Anregung dieser Frage sofort wieder Proteste wecken werde, und deren Folgen seien zunächst nicht abzusehen. So sehr Redner selbst wünsche, daß man in Deutschland endlich zu einer festen amtlichen Rechtschreibung gelange, so ernstlich müsse er vor übereilten Schritten warnen und zur größten Vorsicht raten. Auch von dem Vorschlag, den Reichstag für Anwendung der amtlichen Rechtschreibung zu gewinnen, könne er sich keinen Erfolg versprechen, denn der Reichstag gehöre ja allen Bundesstaaten zugleich an, und damit sei auch für deren Mitglieder die amtliche Recht schreibung keineswegs dieselbe. Vorsteher Herr Hermann Credner: Die Frage, ob eine Rechtschreibung wissenschaftlich oder unwissenschaftlich sei, sei für den Buchhandel praktisch ziemlich glcichgiltig, der Buchhandel verlange vornehmlich eine einheitliche feste Recht schreibung. Die Herren von der Wissenschaft blieben sich nicht immer gleich in dem, was sie wollten. Wenn z. B. vor einiger Zeit ein Herr Universitätsprosessor sich abfällig über den wissenschaftlichen Charakter der amtlichen Recht schreibung ausgesprochen habe, so sei doch seiner Zeit das amtliche Regeln- und Wörterverzeichnis vom Jahre 1880 von einem anderen Universitätsprosessor der Germanistik aus gearbeitet worden. Seit Jahrzehnten sei es in bibliographischen und anderen Verzeichnissen Gebrauch, daß man den Umlaut as, oe, ue für die alphabetische Reihenfolge als a, o, u gelten lasse, ohne Rücksicht aus das e. Das sei auch in den Regeln von 1880 festgelegt worden; neuerdings werde in der Instruktion für dis preußischen Bibliotheken wieder das Gegenteil verlangt. Man müsse alles versuchen, und zwar auf die Gefahr hin, mit den Protesten der Herren Gelehrten rechnen zu müssen. Man brauche dringend Einheit auf diesem Gebiete, und das Verlangen nach Einheit sei sehr allgemein. Vor einer Rückkehr zur alten Rechtschreibung oder gar einem Uebergang zu einer dritten brauche man sich nicht zu fürchten, nachdem die neue Rechtschreibung seit zwan zig Jahren in den Schulen gelehrt werde. Die Abweichungen in den Einzelstaaten seien gering und ganz unwesentlich. Natürlich werde der Vorstand nichts unternehmen, worin Vereinsmitglieder eine Gefahr erblicken. Die Sache werde jedenfalls im Verein mit dem Hauptausschuß nochmals be raten werden, dem ja auch Herr vr. Giesecke angehöre. Herr vr. Alfred Giesecke erwiderte, daß er allerdings eine Gefahr in der geäußerten Absicht des Vorstandes er blicke. Die Gefahr liege eben schon darin, daß man über haupt an diese Sache rühre. Herr Otto Nauhardt: Er sei dankbar für den mit so großer Sorgfalt ausgearbeiteten Bericht des Vorstandes, der in seiner Ausführlichkeit außerordentlich viele sehr bedeut same Anregungen gebe. Aber eben dieses Vorzuges wegen sei es säst unmöglich, dem mündlichen Vortrage mit der erforderlichen Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit zu folgen; er möchte daher Vorschlägen, in künftigen Fällen den Jahresbericht drucken zu lassen und den Vereinsmitgliedern einige Tage vor der Hauptversammlung zugehen zu lassen. (Bravo) Vorsteher Herr Hermann Credner: Der Vorstand werde dieser Anregung gern Nachkommen, sofern ihm das möglich sei. Er müsse aber darauf «smerksam machen, daß der Verein kein Bureau habe, das dem Vorstand die viel fachen technischen Vorarbeiten für die Hauptversammlungen abnehmen könne. Er habe gar keine Hilfskräfte zur Ver fügung und sei ganz aus feine persönliche Arbeitsleistung angewiesen, die doch immer nur neben derjenigen für das eigene Geschäft hergehen könne. Herr Rudolf Brockhaus: Er könne sich mit dem Schlußsätze des Jahresberichtes nicht einverstanden erklären, SiebrnundsickiUftsler Iabrgang. 133
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