Fertige Bücher. X- 104, 3. Mcri 1924. Q ^ ^ I ^ * V ^ r. r. ^ eos L?. LI vV .^ Josef Stollreiter Scherben Erzählungen ^»«dichtete Flammen, nicht kühl« Bäche, jäh« Katarakt«, nicht breit«, ruhige Ström«. Der Stil funkelt und blüht »an neuen Bildern und Formen, liebt Wortzusammenballunge» und die reiche Pracht des Barock«. Alle« ist Kraft, Kühn heit, Glu«, Überschwang. Hier und dort will Stille in di« Stoffe stießen; aber die Sprache übcrspült die Still« mit heißem Atem und raschem Rhythmus. Poesie der Leidenschaft. Dahinter an dunkler Wand di« Farbe der Ungcnügsamkei», der Unerbittlichkeit, der Ziellosigkeit. Grausamste Zerlegung aller tita- »ischen Wunder und Wunden hebt da« Spiel de« Leben« im „Ich" au« der Reihe der Geschwister, von denen „Die Mutter" da« packendste, „Die Jnselglocke" da« mystischste ist. In grausiger Schön heit erhebt sich da« Eifersuchtsdrama „Isotta", ein fabelhaster Wort- und Gesühlssturm. Im ganjen «in Büchlein für wählerischen Geschmack. „General. Anzeiger für Stettin". VorzugSangebot« aus Seit« 6151 Elisabeth Siewert Das Gesinde ^e-l« Kunst io seiner höchsten Bedeutung erscheint mir da« kleine Buch „Das Gesinde" »on Elisa beth Siewert, da« ganz abseit« »on allem andern Frauenschaffen steht, ganz in sich beruhend. Elisa- beth Siewert scheint mir die erste Frau, der Formungskrast in diesem Maß der Konzentrierung gegeben ist. Ganz unmöglich, di« zwei Novellen, die da« Buch umfaßt, »o» denen die jweite „Die Wage" übrigen« di« noch bedeutendere ist, erzählen zu wollen. Denn da« Wesentliche dieser Kunst- werk« liegt nicht im Inhalt, sondern in der Ge- staltung, in der unausdrückbar starken Erdver- wurzelung diese« Talents, die e« mit allen tiefen Kräften der Fruchtbarkeit und de« geheimen Wißen« tränkt, die ihm grüne, strotzende Lebens, frisch« gibt und doch zugleich in jeder Zeile «in Umwiltertsein »on Symbolischem, ja, von Kos mischem. Ihr Künstlertum ist »on ganz seltenem Tiefgang, aber ihr Weibtum spürt noch tiefer hinein io Werden und Wandel der Schöpfung. „Die Deutfch« Frau". VorzugSangebot« auf Seite SI5? Georg Hirschfeld Das Haus mit der Pergola Ein fröhlicher Roman t^eder Mensch hat halt a Sehnsucht" — und „ der goldene Maler Vinzenz Katschtaler will sich in München ein Hau« mit einer Pergola, einem antiken Säulengang vom Hau« zum Garten, bauen, da« in ihm lebt au« seiner Jtalienzeit. Dabei erlebt er die ulkigsten Dinge und findet da« Glück, »or dem da« Haus mit der Pergola versink». Da« alle« ist mit vielen anderen Dingen köstlich erzählt, die fröhliche Fahrt durch diese Erlebnisse zieht gerade un« Heutige an; man »er- gißt über dem Leben allen Jammer um sich her. Die Mofaikbücher haben damit eine neue Be- reicherung erfahren, nachdem sie seither «ine gute Auswahl »on Erzählern mit geschliffener Feder gebracht hatte». „Volksstimme, Frankfurt a. M." Vorz»g«angebote auf Seite SI5? Dorothea Goebeler Eva-und die Andern Geschichten »on der Frau r7>i« unseren Lesern wohlbekannt« Dichterin schildert hier in knapp gefaßten, psychologisch sein gestalteten Geschichtchen Frauen: die Schwer blütigen und die Leichtsinnigen, die Schwärme- rischen und die Verbitterten; sie erzählt ihr« Leiden und ihre Freuden, vom Liebesabenteuer, von der Ehe, »on der Mutterschaft und »on der Verein samung. Es geling« ihr, die verschiedensten Charaktere mit großer Prägnanz zu gestalten, mit wenigen Worten, ohne jede Spur »on Breite Er eignis und Persönlichkeit aufzubauen und ein« lebendige Handlung lebhaft, farbig und bewegt »or UN« auszurollen. Sie kennt die Seele der Frau, weil sie die Seele de« Volkes kennt; sie sieht da« Leben mit den richtigen Augen und fühlt es mit einem rechten Herzen. Jede Frau wird in dieser Dichterin die mitfühlende Schwester lieben müssen. „Berliner Lokalanzeiger". Vorzugsangebot« auf Seite öl?z o ^ r V L X 6 B r> kl A. r. t