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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 101, 2. Mat 1923. mitgeteilt, daß die schon sehr weit vorbereitete Einführung einer Aussuhvkonlrvlle Mich in Österreich durch Eingriffe Außenstehen der erneut völlig in Frage gezogen sei. Die stimnmngsmäßige Ausnahme mancher Äußerungen durch die Masse der Hauptver- sa-mmlungsteilnehmer konnte den Eindruck erwecken, als ob gegen die Außcnhandelznebenstclle für das Buchgewerbe und ihre Ver antwortlichen Leiter ernstliche Opposition «hoben würde. Eine Abstimmung ergab jedoch, daß sich die Leiter der Autzenihrmdeils- ncbeinstelle durchaus des Vertrauens des deutschen Buchhandels erfreuen und daß man die Ausfuhrkon-troile immer noch für un entbehrlich halte. Dies kam indirekt auch in der Entschließung zum Ausdruck, in der erneut auf die Notwendigkeit einer Ver schärfung der Kontrolle und vor allem der postalischen Prüfungs- Vorschriften hingewiesen wurde und die nachstehenden Wort laut hat: »Die Harlptversaniiinlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler am 2g. April zu Leipzig ist einhellig der Ansicht, daß die im Interesse des deutschen Buches noch immer unent behrliche AussuhrlvntrM« in ihrer Wirksamkeit schwer beein trächtigt wird, solange nicht eine schärfere Beaufsichtigung des Kreuzbandverkehrs ermöglicht Ivird, und beauftragt daher den Vorstand, erneut beim Reichspostministcrinm in diesem Sinne vorstellig zu werden.« Die Hauptversammlung wies einen überaus starke» Be such auf. Insgesamt waren 630 Mitglieder erschienen, die 2072 Stimmen vertraten. Das Reichswirffchastsmindsterirmr ließ sich, lote in früheren Jahren schon, durch den Referenten für Fragen des Buchhandels, Herrn Oberregierrmgsrat v>. Fehler, Vertreten, die Sächsische Siegierung durch Herrn Rggierungsrat vr. Hünefetd. Von den Ehrenmitgliedern des Vereins waren die Herren Oberbürger meister a. D. Geheimer Rat vr. Ditttich, Leipzig, lind Geheimer Hofrat Konrmerzienrat vr. Karl Siegisinnnd, Berlin, anwesend. Die am Persönlichen Erscheinen leider verhinderten Herren Staats- Minister a. D. Wirklicher Geheimer Rat Exzellenz vr. Schröder, Dresden, und Geheimer Komnrerzienrat Carl Engelhorn, Stutt gart, hatten Begrützrmgsschreibeir gesandt. Aus die Begrüßung des Ersten Vorstehers, Herrn Hofrat vr. Arthur Meiner, antwortete Herr Oberregierrmgsrat vr. Feß ler, der die Grüße und Wünsche der Reichsregiernng, die an der für die kulturellen Interessen des deutschen Volkes überaus wich tigen glücklichen Entwicklung des Buchhandels rmd der Erhal tung seiner wirtschaftlichen Gesundheit das größte Interesse nimmt, überbriachte. Herr Hofrat vr. Meiner schloß an sein« Dankesworte unter dom lebhaften Beifall der Versammlung einen warmen Appell zur Unterstützung der Kämpfer an Rhein rmd Ruhr rmd gab der Hoffnung Ausdruck, daß mit dem Siege in diesen Känipfen das gesamte deutsche Volk und auch der Buchhandel einen neuen Auf schwung nehmen mö ge. Auch während des gemeinsamen Essens, das die Teilnehmer in !der Pause zwischen den Verhandlungen in den spülen Nach. Mittagsstunden zu fröhlichem Tun vereinte, wurde naturgemäß noch der Dinge an der Ruhr gedacht, und eine nach einer begei sternden Rede des Herrn Paul Nitschmann eingcleitetc Samm lung erzielte für die Ruhrspendc das schöne Ergebnis von 2,6 Millionen Mark. Die vorher vorgenommene übliche Samm lung zum Besten der Unterstüyungskasse, die Herr Georg Merse burger mit einer überaus humoristischen und immer wieder von brausenden Heiterkeitsausbrllchen begleiteten Rede eingcleitet hatte, erbrachte 1.25 Millionen Mark. Ein schöner Beweis für die Opferfreudigkeit des deutschen Buchhandels. Versucht man das ganze zu einem einheitlichen Bild zusam- menzusassen, so wird man die bestimmende Note der diesjährigen Kantateverhandlungen Wohl in dem Ernst, der sie auszeichnete, finden können. Die Art, wie diesmal die Wahlen erledigt wurden, die so durchaus im Mittelpunkt alles Geschehenen standen, war ein Novum. Es lag nahe, daß bei den damit verbundenen unausbleib lichen Auseinandersetzungen die Gegensätze besonders scharf hcr- vortraten und besonders hart auseinandcrstoßen konnten. Un leugbar ist durchweg mit großer Offenheit und Deutlichkeit der- handelt worden. Das überaus erfreuliche Charakteristikum war «20 jepoch, daß bei aller Offenheit und Schärfe niemals die Grenzen überschritten wurden, die innegehalten werden mutzten, wenn die Auseinandersetzungen nicht zum Bruch führen sollten. Den Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen bildeten unzweifelhaft die letzten Augenblicke, als sich die Frage des Verbleibens oder Ausscheidens des Herrn Röder als Vorstandsmitglieds des Bör- senvereins entschied. An seine Pflicht, dein Börfenvcrein, dem deutschen Buchhandel gerade jetzt seine Dienste zu erhalten, wurde Herr Röder gemahnt, und der Mann brachte das eigene Ich der Sache, der Pflicht zum Opfer. Herr Hofrat vr. Meiner hatte recht, als er in seinem Schlußwort betonte, die diesjährige Kantatebersammlung hätte nicht schöner ausgehen können als mit diesem Geschehnis. Herrn- Röder wurden zugleich von allen Seiten überaus herzliche und tiefernste Bekundungen des Ver trauens entgegengebracht. Man bars sagen, daß dieses Erleb nis alle Anwesenden, nicht nur die Hauptbeteiligten tieferschüt tert hat, und das Erschütternde idabet war die Tatsache, daß sich hier in all den Äußerungen nicht zuletzt aber in der Tat des Herrn Röder, eine ernste Hingabe an die große Sache des Buchhandels und an den Börsenverein bekundete, die zweifelsohne der beste Beweis dafür sind, daß die Zukunft beider solange gesichert gel ten kann, als solche Treue noch lebt. Zweifel genug sind ge äußert worden, ob die in dem Koalitionsvorschlag zum Ausdruck kommende Neuerung dem Börsenverein zum Heil würde aus- schlagen können. Mag bas Symbol einer Antwort darauf in den Worten liegen, mit denen sich die Herren Röder und Nitschmann die Hand reichten: »Ich will es versuchen«, sagte der eine, »es wird gehen«, der ankere. Als Herr Johannes Neumeher-Braun- schwetg zum Abschluß der Verhandlungen die üblichen Worte des Dankes an den Ersten Vorsteher und Leiter der Verhandlungen und an den Gesamtborstand namens der Versammlungsteilneh mer nussprach, konnte man in der Tat mit dem Gefühl auseinan- dcrgehen, daß schwere Arbeit nicht ohne Erfolg geleistet war. Die beiden neuen Gesetzentwürfe, die bestimmt sind, den Eintritt der Vereinigten Staaten in die Internationale Berner Anion vorzubereiten. (Übersetzung aus »1.6 Droit ck'^utsur«, Nr. 2, 15. Februar 1923, von Erich Koerner.) Jahre 1923« (Börsenblatt 1923, Nr. 63) den neuen, umgearbeiteten und von dem Abgeordneten Tincher dem Repräsentantenhause vorgelegt wurde und wovon wir in der Nummer (»Droit cl'^utour«) vom 15. Juni 1922 (Vbl. 1922, Nr. 178) eine Übersetzung und eine Besprechung brachten. Vor allem wollen wir unsere Leser in die Bill Lodge vom 6. Dezember 1922 einführcn, deren Inhalt folgender ist: Gesetzcövorlage die das Gesetz über das Urheberrecht verändert, um den Ver einigten Staaten den Eintritt in die Internationale Berner zum Nationalkongreß vereinigt, haben beschlossen, was folgt: Artikel 1. — Der Präsident der Vereinigten Staaten wird ermäch tigt. den Beitritt der Vereinigten Staaten zu der Übereinkunft durchzu- führen und zu verkünden, die die Gründung einer internationalen Ver einigung zum Schutze der literarischen und künstlerischen Werke betrifft, auch unter der Bezeichnung Revidierte Berner Übereinkunft zum Schutze des Urheberrechts bekannt ist und am 13. Noveinber 1908 in Berlin (Deutschland) unterzeichnet wurde, sowie zu dem Zusatz-Protokoll zu der besagten Übereinkunft, das am 20. März 1914 in Bern unterzeichnet wurde. Art. 2. — Was die Beteiligung an der Aufbringung der Kosten für das Internationale Bureau betrifft, so erklären die Vereinigten Staaten *) Die Veränderungen, die letzten Endes an der am 28. April 1922 dem Repräsentantenhause unterbreiteten Bill Tincher angebracht wurden, sind in gedruckt, um ihre Prüfung zu erleichtern.
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