Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1895
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18950508
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189505084
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18950508
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-08
- Monat1895-05
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2.02 Nichtamtlicher Teil. 106, 8. Mai 1896. Vorstandes und bittet ihn, in diesem Sinne einen besseren Zustand zu erstreben. b) Wurde der Antrag des Herrn Stahel ange nommen: »Der Vorstand möge darauf hinwirken, daß im Buchhändler-Adreßbuch eine Unterscheidung der eigent lichen Buchhandlungs-Firmen und der Nichtbuchhand- lungs-Firmen durch die Druckeinrichtung innerhalb des Alphabets erreicht werde und die Feststellung, wer seitens des Börsenvereins zu den eigentlichen Buch handlungs-Firmen gerechnet wird, sowohl durch ein Gutachten der betreffenden Orts- und Kreisvereine, als auch durch äußere geschäftliche Verhältnisse bewirkt werde.« Punkt 7. Antrag des Herrn Stahel: »Die General versammlung wolle erwägen, in welcher Weise dem in letzter Zeit, hauptsächlich während des Weihnachtsgeschäftes, durch Zeitungs-Expeditionen betriebenen Büchergeschäfte cntgcgengetrctcn werden könne.« Der Antragsteller spricht sich vor allem gegen die widerwärtigen Reklamen aus, welche zur Weihnachtszeit durch Zeitungs-Expeditionen gemacht wurden und die geeignet waren, die Solidität des deutschen Buch handels in den Augen des großen Publikums in einem sehr unvorteilhaften Lichte erscheinen zu lassen, das Vertrauen zum gediegenen deutschen Sortiment bedenklich zu schwächen, und wünscht, daß seitens des gesamten Buchhandels mit allen Kräften darauf hingewirkt werden möge, Maßregeln zu schaffen, durch welche derartige Manipulationen unmöglich gemacht, zum mindesten aber thunlichst eingedämmt werden. Als Zusatz zu diesem seinem Antrag stellte Herr Stahel den Anschluß- Antrag, eine Resolution zu fassen, für welche er folgenden Wortlaut in Aussicht nahm und der von der Versammlung aitgenommen wurde: »Die Generalversammlung des Bayerischen Buch händler-Vereines bedauert aufs tiefste, den durch die neue Form der Bücherschleuderei, »Zeitungs-Buch handel« genannt, dem legitimen Buchhandel zuge fügten Schaden, der sowohl in der Schwächung der Kaufkraft, als auch in der Untergrabung des Ver trauens des Publikums in den Ladenpreis besteht. Sie ersucht den Vorstand der Kreis- und Ortsvcrcine, die Angelegenheit in der nächsten Delegierten-Versammlung zur Sprache zu bringen und dabei speziell diejenigen buchhändlerischcn Firmelt im Auge zu behalten, die in ihrer Eigenschaft als Zeitungsverleger das Interesse des Buchhandels derart schädigen.« Zu Punkt 8: Besprechung der Zeitschriften-Angelegen- heit stellte Herr Schräg den Antrag, dahin zu ivirk-n, daß die Verleger die Sortimenter in den Stand setzen, die Zeit schriften ebenso rasch liefern zu können, als es durch die Post geschieht. Dieser Antrag wurde angenommen. In der Klageangclcgcnheit eines Mitgliedes gegen seinen Konkurrenten, welcher von einem bei Schulbüchern immcrhin üblichen Aufschlag auf den Einband absieht und auf diese Weise billiger verkauft als der Kläger, wurde Herrn Stahels Antrag angenommen: »Der Vorstand möge denjenigen Verlegern, welche keilte Verlegerpreise für gebundene Ausgaben ihrer Schulbücher haben, die Folgen dieses Uebelstandes vorstellen und zu dessen Beseitigung dieselben bitten, einen Verlcgerpreis zu fixieren«. Die Ergänzung des Vorstandes, aus welchem Herr Rudolf Koch-Bamberg ausgeschieden ist, geschah in der Weise, daß au dessen Stelle Herr Otto Wassermann-München gewählt und der statutengemäß ausscheidende Herr Schräg wiedergewählt wurde. — Was den gesellschaftlichen Teil der Zusammenkunft in Regensburg anlangt, so war, wie im Vorjahre in Würz burg, so auch diesmal eine Stimme des Lobes über den liebenswürdigen Empfang, welcher den Kollegen seitens der Regensburger, besonders aber seitens des Arrangeurs Herrn Bauhof bereitet wurde. Es schloß sich an die Generalver sammlung zunächst ein sehr animiert verlaufenes Mittags mahl im Saal des Neuen Hauses, an dem sich die Regens burger Herren ziemlich vollzählig beteiligten, sodaß etwa* fünfzig Mittagsgäste erschienen waren. Herr Schöpping gedachte Sr. K. Hoheit des Prinzregenten, alsdann der Regensburger als der Veranstalter des Festes, Herr Stahel aller nichterschienenen bayerischen Kollegen, Herr Bauhof der Gäste in Regensburg, Herr Ackermann der Frauen, die zu rückgeblieben waren, Herr Kommerzienrat Pustet der Vor standschaft und deren Bemühungen, Herr Schräg aller Mit glieder und aller, die es werden wollen. Im Anschluß an das Mittagsmahl, das von den Klängen einer Musik-Kapelle begleitet war, wurde ein Erholungsgang um die schonen An lagen der Stadt unternommen, am darauffolgenden Tage an Stelle des geplanten Ausflugs nach der Walhalla, die infolge der stark überfluteten Donau nur schwer zu erreichen gewesen wäre, ein solcher zu der herrlichen Befreiungshalle bei Kehl heim unternommen. Mit den Abeudzügen verließen die Fest- teilnchmer die altehrwürdige Natisbona und trennten sich mit einem herzlichen und aufrichtigen »Auf Wiedersehen im näch sten Jahre in Augsburg«! Sprechsaal. Konkurrenz der Post. Wiederholt ist schon daraus hingewicsen worden, daß sich die Konkurrenz der Post in Zeitschriften dem Buchhandel gegenüber i» einer recht fühlbaren Weise geltend macht, obwohl doch gerade bei unseren jetzigen mißlichen sozialen Verhältnissen unser bedrängter Stand vor staatlicher Konkurrenz möglichst geschützt werden müßte. Aber nicht allein darauf beschränkt sich der Wettbewerb der Post — sie beginnt außer dem Zeitschriftengebiet auch dem eigentlichen Handel mit Büchern lebhafteres Interesse zuzuwcnden und beispielsweise auf das Reichskursbuch durch ihre Beamten subskribieren zu lassen, indem sie durch ihren, jede Privatkonkurrenz übersteigenden Apparat dem Buchhandel ein gut Teil Interessenten vorwegnimmt. Ihre Reisenden — vulgo Beamten — besuchen die größeren Hotels, Fabrikctablisscuients, Eafüs re., und daß diese Reisenden wirklich gute Erfolge erzielen, beweist die Thatsachc, daß dem Buchhändler, sobald er erscheint, meist der Ruf entgegcntönt: »Bereits bei der Post bestellt!» Einer derartigen Thatsache gegenüber sollte der gesamte Buch handel in energischer Form protestieren! Die Post ist ein staat liches Institut, dessen Aufgabe lediglich in der Förderung der Ver kehrsangelegenheiten besteht! Wenn die Post trotzdem Bücher durch ihre Beamten vertreiben läßt, so überschreitet sie ihre Aufgaben nnd nimmt sich ein Recht, das ihr nicht zusteht, ein Recht, für das der Buchhändler Gewerbesteuer bezahlen muß! — Berlin. 8. L. Waruuntj. In Dresden soll sich zur Zeit ein raffinierter Schwindler, der 1 Abonnentensammler Wollschläger aus Rostock aushalten, der, , soweit mir bekannt, bisher den »Verlag der lustigen Blätter« jvr. Otto Eysler) in Berlin, die Kolportagebuchhandlung von H. Glaubrecht in Halle a/S., vorher mich mit Geschick und Glück be trogen hat; er wird steckbrieflich gesucht. Der bescheiden auftretende, blonde, blauäugige Jüngling er freut sich angenehmer Gcsichtszüge, liebenswürdiger Umgangsformen und eines ausgesprochen mecklenburgischen Dialekts. Ich empfehle den «Schutzmannreifen« bestens den Dresdener Kollegen zur ge fälligen Abgabe an die Polizei. Bad Freienwalde a/O. I. Thilo, in Fa. F. Draeseke's Buchhandlung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder