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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1895
- Sprache
- Deutsch
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Verein »Insel« in Tübingen. (Stiftungsfest. -Allgemeine Vereint gung deutscher Buchhandlungsgehilfen».) — Die -Insel», Verein jüngerer Buchhändler in Tübingen, beging nm 11. August ihr zweiund- zwanzigslcs Stiftungsfest durch einen Ausflug in den nördliche» Schwnrzwald. Der Frühzug brachte die kleine Schaar der Teil nehmer durch herrliche Teile des Neckar- und NagoldthaleS um 8 Uhr nach Stativ» Tcinach, uvn wo aus der hohe, aussichtsreiche Zcwelstein bestiegen wurde. Hier stärkte man sich für die kommende Wanderung nach dem romantisch gelegenen, von hohen ianncn- bcwnchscncn Bergen cingcschlosscncn Badeort Wildbad, der nach etwa dreistündigem, wegen der zu nehmenden teilweise steilen und hohe» Berge ziemlich anstrengenden, aber auch um so genuß- rcichercm Marsch gegen '/T Uhr mittags erreicht wurde. Die ein fache, aber ansprechende Feier wurde durch ein gemeinsames Mittags mahl, an dem auch eine Anzahl Kollegen aus Stuttgart und Karls ruhe tcilnahmen, gegen 2 Uhr geschlossen, da eine auf 2 Uhr nnberaumtc Versammlung der Anwesenden harrte. Die erwähnte Versammlung war auf Antrag des Ccntralvor- standes der -Allgemeinen Vereinigung» vom Verein -Insel« behufs Konstituierung einer süd westdeutschen Vereinigung cinbc- rufcn worden. Der Besuch lieh sehr zu wünschen übrig, was wohl zum Teil auf die etwas ungünstige Witterung, zum Teil auf die weiten Entfernungen der in Betracht kommenden Orte zurückzu- führcn ist. Nachdem dem Vorsihendcn der -Insel« durch Zuruf das Präsi dium für die Versammlung übertragen worden war, eröffnetc er die Sitzung und erteilte dem Referenten Herrn H. Hermes das Wort. Dieser legte in längerer Rede die Ziele und Bestrebungen der -Allgemeinen Vereinigung deutscher Buchhandlungs-Gehilfen» dar und forderte die Kollegcnschaft zum Eintritt auf. Der hierauf zum Wort gelangende Vertreter des Buchhand- lnngs-Gehilfcnvereins Stuttgart erklärte im Aufträge des genannten Vereins, daß Letzterer sich der -Allgemeinen Vereinigung- gegenüber ablehnend verhalte, wie dies auch in einem an den einberufcndcn Verein gerichteten Schreiben dargelegt worden sei. Redner mußte zwar die vom Referenten erwähnten Mißstände zum Teil als be stehend anerkennen, hält aber den -Verband» für ausreichend zur Beseitigung derselben und erblickt in der »Allgemeinen Vereinigung» u. a. eine Schädigung der Interessen seines Lokalvereins und auch des -Verbandes». Diesen Ausführungen schloß sich der Vertreter des Buchhand- lungs-GehilfenvereinS in Karlsruhe im wesentlichen an. Beiden Rednern traten zwei der -Allgemeinen Vereinigung- freundlich gesinnte Kollegen von Karlsruhe bzw. Stuttgart ent gegen. Im Schlußwort des Referenten betonte dieser u. a., daß eine Beseitigung der besprochenen Mißstände vom -Verbände- kaum zu erwarten sei. Im Laufe der Verhandlungen ergab sich, daß eine über Baden, Württemberg und Elsaß-Lothringen sich erstreckende Vereinigung nicht denkbar sei, und cö wurde daher nur eine Vereinigung Württem bergs mit Stimmenmehrheit begründet. Die Vorstandschaft hat vor erst der Verein -Insel« übernommen; doch ist die gelegentliche Ver legung der elfteren nach Stuttgart wünschenswert. — Die fachlich großes Interesse bietende Versammlung wurde nachmittags 5 Uhr geschlossen. Sprechsaal Eine neue Zeitnngöprämie, aufgefrischt von Joseph Kürschner. Es liege» uns Zeitungsblättcr vor (Leipziger Neueste Nachrichten, Kreuznacher General-Anzeiger) mit Ankündigungen, aus denen sich eine Wiederholung jenes viclbeklagten Zcitnngsbuchhandcls, der dem Sortimentsbuchhandel das lctztvcrgangene Weihnachtsgeschäft trübte, ergiebt und worin auch diesmal der Name Joseph Kürschner wieder auftaucht. Wir geben nachstehend den Text einer dieser Anzeigen: An unsere Leserl llcbcrall ist die Erinnerung mächtig geworden an die unver geßlichen Tage der ruhmreichen Jahre 1870/71. Das Bild der ge waltigen Heldenzeit wieder lebendig zu machen und jedem deutschen Mann und Jüngling mit packender Unmittelbarkeit vorzuführen, ist kein Werk mehr be rufen als das soeben erschienene Der große Krieg 1870/71 in Zeitberichten neu herausgegeben von Joseph Kürschner. In einem glanzvoll ausgcstattetcn Bande sind die wichtigen Tagesstimmen aus jener Zeit, die beredtesten Zeugen der großen Epoche übersichtlich als ein lesbares Ganzes zusammcngestellt und in der originellsten, geradezu verschwenderischen Weise mit Bildern, die der Zeit entstammen, illustriert. Dem Werk ist nichts Aehnliches an die Seite zu stelle»! Dabei ist cs kein Licferungsiverk, sondern ein kompletter, gebundener Prachtband (eleganter lederartiger Reliefband, 21 om breit, 30 vm hoch, 3,5 ew stark, über 1300 Spalten, über 300 Illustrationen, 7 Kunstbeilagen), von dem wir uns für unsere Leser den Alleinverkauf gesichert haben. Wir sind dadurch in der Lage, das prachtvolle Werk, das in seiner ersten unvollkommenen und nicht illustrierten Gestalt 12 50 H kostete, für 3 Mark 50 Pfennig unseren Lesern anzubieten. Bezugsbedingungen. Das Prachtwerk ist zum Preise von 3 ^ 50 H in der Expedition unserer Zeitung käuflich. Nach auswärts erfolgt die Versendung postsroi gegen Einsendung des Preises durch Postanweisung zuzüglich 35 o) für eine Zone, oder 60 cü für ganz Deutschland sür Verpackung und Porto. In ein gewöhnliches (5 Lo) Postpaket können zwei Exemplare verpackt werden, Porto und Verpackung für zwei Exemplare ist daher auch nur 35 bczw. 60 -H. Deutliche Angabe der Adresse erbeten. Im Hinblick auf die zu erwartende starke Nachfrage bitten wir s möglichst zeitig die Bestellungen an die Expedition des General- Anzeigers cinzusenden. E rtlä r n n g. Im Börsenblatt Nr. 187 lese ich unter -Künftig erscheinenden Büchern« angezeigt: Frau Ilse. Für alle Freundinnen von Trotzkopf und Trotzkopfs Brautzeit erzählt von Doris Mix. Nach den üblichen Anpreisungen heißt es weiter: »Alle Lese rinnen von Trotzkopf und Trotzkopfs Brautzeit werden bald das Buch verlangen; es dürfte daher starke Nachfrage entstehen.- Hieraus geht wohl zweifellos hervor, daß dieses von G. Frommanns Buchhandlung in Mainz angekündigte Buch beim Publikum den Glauben erwecken soll, als sei es eine Fort setzung der beiden, in meinem Verlage erschienenen Bände «Trotz kopf-, 18. Auflage, und -Trotzkopfs Brautzeit», 9. Auflage. Inwieweit cs erlaubt ist, sich die Figuren einer andern Er zählung und ihre Vorgeschichte anzueignen, darüber werden eventuell die Gerichte zu entscheiden haben. Was aber die moralische und geschäftliche Seite einer derartige» Manipulation betrifft, so ver lasse ich mich getrost auf das Urteil des Gcsamtbuchhandels. Dessen Gerechtigkeitssinn wird eine absichtliche Täuschung des Publikums ebensowenig guthcißen und unterstützen, als die damit verbundene materielle Schädigung des rechtmäßigen Autors und Verlegers. Ich habe übrigens umsomehr Ursache, vor einer fingierten Fortsetzung dcS -Trotzkopfcs« zu warnen, als ein 3. Band, also eine authentische Fortsetzung, in Vorbereitung ist, welcher schon längst mit Spannung entgegengesetzt» wird. Stuttgart, 16. August 1895. Gustav Weise. Erwiderung. Auf obige Erklärung habe ich folgendes zu erwidern: Zunächst muß ich das Gebaren der Firma Weise, gegen den Verleger einer Jugcndschrift, deren Inhalt und Tendenz ihm noch vollkommen unbekannt ist, in so heftiger Weise vorzugchcn, als vollständig unangebracht und verfrüht bezeichnen. Wie mir der Gedanke kam, obige Jugendschrift herauszugebe», und ich eine mir bekannte Schriftstellerin mit der Ausführung meines Planes beauftragte, lag mir der Gedanke, den im Verlage von G. Weise erschienenen Jugendschriften -Trotzkops- und -Trotz- kopss Brautzeit» Konkurrenz zu machen, vollkommen fern! Herr Weise muß selbst den Wert der beiden Schriften absolut unter schätzen, wen» er glaubt, daß denselben so leicht eine Konkurrenz erwachsen könne I Als Sortimenter ist cs mein Prinzip, hin und wieder Schriften selbst eingehend zu lese», um alsdann meinen Kunden selbige aus Ucberzeugung empfehlen und den Absatz noch heben zu können.
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